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Beschreiben und Erzählen in Savage Worlds

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Naldantis:

--- Zitat von: Gorbag am 30.08.2010 | 08:47 ---Ich denke was Savage Worlds da gut macht ist das aktiv propagiert wird die Spieler als Meister mit Bennies zu bestechen und zu erziehen. Das ist ein gutes System um die Spieler zum Rollenspiel nach den Vorstellungen des Meisters zu erziehen, aber es fühlt sich teilweise doch ziemlich falsch an.

--- Ende Zitat ---

Hier muß ich leider mal Querschießen...
...mich schreckt sowas eher ab:
Damit wird zum einen meine Beschreibung von anderen offiziell bewertet, zum anderen zur Bringschuld, um eine Leistungsniveau zu halten (Bennies zum Soaken / rerollen zu erwerben), das generiert Aspekte von Lampenfieber und eine Art Arbeitsatmosphäre, die ich im Hobby als sehr unangenehm empfinde und mich dazu bringt, mich da gleich zurückzunehmen, bzw. es ganz zu lassen und von vorherien ohne Bennies zu planen.


--- Zitat von: Yehodan ben Dracon am 30.08.2010 | 09:09 ---- Die Regeln lassen tatsächlich Freiraum und zwar nicht nur in der Geschwindigkeit durch schnelle Abwicklung, sondern fassen eben viele besondere Situationen in eingängigen Regeln (Tricks, rücksichtsloser Angriff) zusammen. Der Spieler sagt, er möchte etwas versuchen und Savage Worlds bietet eine passende, balancierte Regel dazu.

--- Ende Zitat ---

Auch hier etwas Bedenken: Die Tricks machen ja nicht wie in anderne Systemen besondere Mannöver irgendwelche tollen, bunten Effekte, sonden im Prinzip stets ein und denselben, festen Effekt, egal wie sie beschreiben werden.
Wenn man nun in einer Session 6 Kämpfe hat, die je 12 Runden dauern, und in jeder dritten Runde oder so ein Trick gemacht werden soll, dann darf man sich in wenigen Stunden zwei Dutzend mal eine andere Beschreibung für denselben Effekt aus den Fingern saugen?
..jeder Spieler für jeden seiner Charaktere, und möglichst ohne Wiederholung in der Gruppe?
...das wäre dann schon eine Leistung.


--- Zitat von: Mythforger am 31.08.2010 | 01:26 ---Sie sagte deutlich dass sie einfach weniger "Regelsorgen" hatte und daher den Kopf freier für Beschreibungen.

--- Ende Zitat ---

Verständlich, aber auch hier sehe ich es etwas anders:
Ich kann z.B. in D&D durch flapsige Sprüche, ungelenke Beschreibungen oder defätistische Ankündigungen auch nix verschlechtern; in SW hingegen bin ich faktisch gezwungen, so sinnvoll zu beschreiben, daß der SL mit den Bonus gewährt, den Trick zuläßt, etc.).
(In anderen Systemen is es ja noch extremer, da wird ohne gute Beschreibung ja schon das Aufstehen zum
Abenteuern...)



--- Zitat von: Heretic am 31.08.2010 | 03:42 ---Gerade bei D&D (3.x) sind die Grundmechanismen für die Spieler absolut stupide und äusserst einfach zu erfassen.

--- Ende Zitat ---

Prinzipiell ja, aber es gibt auch Menschen, die halt noch anderes im Kopf haben, nur unregelmäßig spielen, oder ein halbes Dutzen Systeme mit ähnlichen Regeln und denselben Würfeln spielen, da kann schonmal sowas quer laufen.

 

Harlan:

--- Zitat von: Naldantis am 31.08.2010 | 08:54 ---Auch hier etwas Bedenken: Die Tricks machen ja nicht wie in anderne Systemen besondere Mannöver irgendwelche tollen, bunten Effekte, sonden im Prinzip stets ein und denselben, festen Effekt, egal wie sie beschreiben werden.
Wenn man nun in einer Session 6 Kämpfe hat, die je 12 Runden dauern, und in jeder dritten Runde oder so ein Trick gemacht werden soll, dann darf man sich in wenigen Stunden zwei Dutzend mal eine andere Beschreibung für denselben Effekt aus den Fingern saugen?
..jeder Spieler für jeden seiner Charaktere, und möglichst ohne Wiederholung in der Gruppe?
...das wäre dann schon eine Leistung.

[...]
in SW hingegen bin ich faktisch gezwungen, so sinnvoll zu beschreiben, daß der SL mit den Bonus gewährt, den Trick zuläßt, etc.).

--- Ende Zitat ---

Kurzer Einwurf dazu:
Tricks hängen nicht an der Beschreibung, wenn man "nur" den Standardeffekt erzielen will. Solche Tricks sind auch ohne Beschreibung zulässig.

[Aber es ist mir auch noch nie passiert, dass ein Spieler, einen Trick nicht schildern wollte/konnte]

Yehodan ben Dracon:
Und gerade die Freiheit, einen Trick so beschreiben zu können, wie man will und den gleichen Bonus zu erzielen, wie eine super-duper Beschreibung nimmt unnötigen Druck weg. Man muss nur drauf achten, dass man etwas beschreibt, was auch zum Geschicklichkeitstrick und nicht zum Verstandestrick passt, wenn einem die Unterscheidung (wegend er Werte) wichtig ist.

Jedenfalls ist mir diese sehr allgemeine Regel viel lieber, als eine Auflistung von explizit verschiedenen Kampfmanövern. die alle leicht andere Auswirkungen haben.

Mythforger:
@Heretic: Ich dachte in meinem Post kommt klar rüber dass es sich bei meiner Frau um eine Gelegenheitsspielerin handelt die sich nicht sehr eingängig mit Regelwerken befasst. Sie hat dazu auch überhaupt keinen Bezug. Wozu sie Lust hat ist nette Beschreibungen abzuliefern und eine Rolle zu spielen. Und da kommt ihr SW entgegen, weil es nun mal unmissverständlich ist womit sie zu würfeln hat. 

Gorbag:
@Naldantis
Ich glaube es hängt sehr von Spielern und Meistern ab ob so ein System direkt zu einem Leistungsdruck führt. Denn im Grunde ist das ganze als System zur Motivation und Belohnung gedacht.
Wenn die SL gut ist belohnt sie nicht Bestleistungen sondern Fortschritte. Wenn ich einen hervorragenden und eine "schlechten" Rollenspieler in der Gruppe habe sollte der schlechte Bennies bekommen sobald er Leistungen bringt die für seine Auffassung von Rollenspiel nicht mehr selbsverständlich sind, während der hervorragende Spieler eben nur für wirklich herausragende Leistungen Bennies bekommt.
Wenn man dann noch Bennies so handhabt das die Spieler sie zwar gut gebrauchen können, aber auch mal ohne sie auskommen, sollte sich eigentlich kein wirklich Druck aufbauen. Man spielt immerhin um Spaß zu haben und nicht um sich wie auf der Schulbank zu fühlen wo Leistung gevordert und beurteilt wird. Wenn Spieler solche Gefühle im Bennie bassierten Spiel aufbauen, sollten sie mal mit der SL reden, den Rollenspiel soll Spaß machen.

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