[ERGÄNZUNG, siehe unten]
Auf Vorschlag eines User möchte ich eine Vermutung überprüfen.
Dazu trenne ich persönlich Rollenspiel von Erzählspiel, abhängig von den Perspektiven:
1. In der Charakterperspektive ermöglichen die Regeln, daß der Spieler jede Entscheidung trifft, die auch sein Charakter treffen könnte und durch die Regeln auch Konsequenzen erfährt, die der Charakter erfährt.
Ein Beispiel wäre z.b. einen Gegner mit einem Schwert zu schlagen; Lebenspunkte verlieren; eine Kletternprobe absolvieren; eine Fertigkeit trainieren (steigern)...
Systeme wären insbesondere GURPS oder Midgard oder Unisystem.
2. In der Regisseursperspektive (danke an Falke369 für den Begriff) kann der Spieler Entscheidungen treffen und Konsequenzn erfahren, die dem Charakter unbekannt sind. Er kann sogar Ursachen bestimmten, die erst nach der Wirkung entstehen.
Beispiele wäre ein Stärke Trait, durch die der Charakter dreimal in der Geschichte eine "Stark-Szene" haben darf und dann keine mehr haben darf; Glückspunkte, für die man einen Wurf wiederholen darf; oder eine Not-Yet Regel, in der eine Konsequenz erst nach einer bestimmten Anzahl von Erfolgen eintritt, dir nur der Spieler kennt (z.b. bei 3 von 5 Erfolgreichen Proben ist man an der Wache vorbeigeschlichen, es ist also nicht Möglich bei einem Misserfolg entdeckt zu werden); Besonders abstrakt wäre eine Spannungsbogenregel: die Spieler müssen abhängig vom Fortschritt des Abenteuers ihre Entscheidungen so treffen, daß das Abenteuer einen bestimmten Verlauf nimmt (Inspectres funktioniert so).
Eine weitere wäre die 4.Wand, in der Charaktere DIREKT die Spieler addressieren können.
Systeme wären z.b. FATE, Wushu, Shadow of Yesterday oder Inspectres
Ein Hybrid aus beiden kommt z.b. bei Savage Worlds oder D&D4 vor.
Und wenn ein Element Extrem in der Unterzahl ist, kann man das Spiel auch als Rollenspiel/Erzählspiel bezeichnen. So könnte man Savage Worlds eigentlich eher als Rollenspiel bezeichnen, da die Erzählelemente minimal sind.
Ergänzung:
Punkt 2 sei auch für die Spieler gedacht, die ihre Vorlieben HAUPTSÄCHLICH bei den Erzählelementen sehen, auch wenn das Spiel beide Elemente enthält (da es wohl in jedem Erzählspiel so ist).
Der Dritte Punkt sei für die, denen es egal ist, oder die auf keinen Fall auf eines der Elemente verzichten wollen.
Wenn vor der Abstimmgun eine weitere Erklärung zum Verständnis nötig ist, einfach vorher die Frage posten.
Ich spiele lieber Rollenspiel aber unter bestimmten Umständen auch Erzählspiel, nur keines von beiden ist ein Ersatz füreinander und wenn es zu einem Mix kommt ertrage oder mag ich nur dezente Erzählelemente (wie Dramapunkte z.b.).