Jain...
Natürlich keine 50 Seiten vor dem ersten Spiel.
Aber ich habe einen Spieler, der hat inzwischen bestimmt 50 Seiten Notizen für seinen Charakter...
Was ich meine sind die Gespräche darüber, wie er seinen Charakter führt. Das Storyteller-Equivalent zu den Con-Munchkins, die einem mit ihren selbstgefakten Charakterdokumenten kommen...
Der ST kommt eben mit einem ewigen Lebenslauf, der auch ganz toll ist, mir aber nichts bringt, weil er nicht interessant ist.
Was interessiert mich der Brujah, der 1212 aD gebissen wurde, und seit dem einen präzisen Lebenslauf hat. Womöglich noch durchgespielt... Oder Diskussionen, wie man einen Toreador spielen muss (!!!), oder dergleichen.
Schwierigkeit entsteht beim sich distanzieren. Dann kommt die sozialpädagogische Keule, dass man ja un (a?) sozial sei, weil man nicht offen für so was sei...
Und ja, sowas hatte ich schon mehrfach.
Oder Gespräche als Brainstorming in einer neuen Runde, wo man sich zum Charaktererschaffen zusammengesetzt hat und ein Spieler faselt, dass er ja keinen schaffen könne, denn er brauche 2-3 Wochen Zeit sich Gedanken zu machen und müsse sich einen Werdegang überlegen und ob dies auch in die Kampagne passe, und ob ich wohl diese Rasse zulassen würde, denn dann könne er ja hier und dort aufgewachsen sein. bla bla...
Äh ja mach Du nur. nächsten Freitag spielen wir... NEIN, das ginge ja nicht weil er hätte ja noch keine 2-3 Wochen... ARGH! HAU AB!
Wieso? spiele man hier denn anders? JA!
Wie denn? Wie können die anderen sich denn mal eben schnell einen Charakter schaffen, ohne Gedanken, ohne 2-3 Wochen und ohne jedes Quellenbuch in Torf gesteckt, angezündet und inhaliert zu haben...?
WEIL WIR POWERGAMER SIND.
Oh, dann bin ich vielleicht in der falschen Runde. Kann ich mir das noch mal überlegen, ob ich hier mitspiele, vielleicht so 2-3 Wochen, mit genauerer Betrachtung des Hintergrundes...
SPIELER, TRAGT IHN AUF DEN BALKON!
Ja, sowas gibt es.