2.Sitzung Spielbeginn 19 Uhr. 02.Oktober 2010Wie versprochen kommt hier der zweite Bericht unserer Kampagne. Ich hoffe er gefällt euch und ich bekomme das hin.
Die Gruppe lagert immer noch vor dem größeren Dorf. Da die Hinweise auf die Vorkommnisse nach Süden zeigen, entschließt man sich dort hin zu reisen. Die Gruppe zieht zu viert mit Pferden los und gibt den Befehl das Lager abzubrechen und zu folgen, wenn alles zusammen gepackt wurde und die Truppe marschbereit ist. Zudem wird der Master of Hunt, Ser Jeremy nach Hellcliff Castle geschickt. Er soll dort dem Lord Bericht erstatten und Anweisungen einholen. Dazu gibt man ihm ein schnelles Pferd. Die Gruppe bricht auf.
In leichtem Galopp erreicht man die Fischerdorfgrenze am späten Nachmittag. Die Gruppe bleibt zuerst ca. 200 Meter vor dem Dorf stehen und beobachtet alles. Es ist von hier jedoch nur ein Haus zu sehen. Am Horizont erstreckt sich das Meer und der kleine Hafen des Fischerdorfes ist zu sehen. Was der Gruppe auffällt ist, dass ein Boot im Hafen "merkwürdig aussieht". Die Bauert unterscheidet sich etwas von der hiesigen Bauart der Fischerboote.
Man baobachtet, wie zwei Menschen zu dem Haus gehen, welches im Blickfeld liegt. Es scheinen Mann und Frau zu sein. Die beiden verschwinden schnell im Haus. Es wird Licht entzündet im Haus. Langsam dämmert der Abend heran. Die Gruppe beratschlagt etwas, was denn nun zu tun sei. Ser Tormont und Ser Higuain beschließen runter in das Dorf zu gehen. Die anderen beiden bleiben oben und spähen weiter. Als Tormont und Higuain nach unten kommen, sehen sie, wie die zwei Menschen wieder aus dem Haus kommen und schnell in Richtung Dorfmitte marschieren. Sie tragen Lebensmittel und ein Fass mit sich. Ser Tormont befiehlt den beiden stehen zu bleiben. Erschreckt und mit einem fast flehentlichen Blick sehen die beiden zurück, setzen jedoch ihren Weg fort und verschwinden in einem großen Haus. Es handelt sich hierbei um ein Einstöckiges Haus mit einem Holzschild über der Tür. "Zum zappelnden Dorsch". Offensichtlich eine Art Gasthaus in der Mitte der kleinen Ortschaft.
Ser Higuain späht in das Haus hinein. Die Fenster sind abgehängt mit schweren Robbenfellen. Er macht im Inneren folgende Situation aus. Ca. 30 Dorfbewohner stehen in der einen Seite des großen Raumes. Auf der anderen Seite in einer Ecke sind ca. 15-20 Kinder zusammengedrängt am Boden sitzend. Zwischen diesen beiden Gruppen steht ein Tisch, um den 4 Gestalten sitzen. Diese trinken und essen und lachen und machen derbe Späße. Hierbei begrabschen sie auch junge Frauen unter den Röcken und reissen derbe Späße. Die Menschen machen einen stark verängstigten Eindruck. Am Boden ist eine Blutlache zu sehen und einige der Fischer haben leichtere Verletzungen im Gesicht. Ser Hiduain fällt auf, dass mit den 4 Gestalten irgendwas nicht stimmt. Sie sind sehr kräftig, groß und reden mit einem seltsamen Akzent. Zudem stehen neben den 4 Schwerter und Armbrüste. Hiduain glaubt auch Metall unter der normalen Kleidung zu erkennen. Ein Kettenhemd? Sind das Ritter oder Soldaten?
Man holt nun die anderen beiden der Gruppe nach. Als alle vor der Schenke stehen ergreift Ser Tormont das Wort und brüllt durch die noch geschlossene Tür man möge herauskommen. Sofort bricht im Inneren Tumult aus und als Antwort kommen Schmährufe und Beleidigungen. Man werde auf keine Fall heraus kommen. Er solle doch herein kommen. Ser Tormont drückt gegen die Tür, welche jedoch von Innen zu gehalten wird. Inzwischen sind die anderen der Gruppe um das Haus herum gegangen und haben sich an Fenstern postiert. Higuain kann beobachten, wie die 4 im Innern ihr Waffen in den Händen haben und sich psotiert haben. 2 neben der Tür, 2 im Raum.
Lorton Pyke hält nun Ser Higuain die Felle zur Seite, so dass dieser durch das Fenster nach innen schiessen kann. Mit seinem doppelt geschwungen Bogen trifft Higuain einen der Männer schwer. Er bleibt jedoch stehen. Schnell wird hier also klar, dass es sich nicht um Bauernpack oder Strauchdiebe handelt, sondern vermutlich um Ritter oder sehr gute Soldaten. Auch 2 der 4 im Innern machen ihre Armbrüste bereit. Auch Ser Myrrdin, an einem anderen Fenster versucht mit seiner Armbrust wiederrum durch das Fenster zu schiessen. Da er jedoch auch die Felle zurückschieben muss und einhändig feuern muss, misslingt diese Attacke.
Einer der feindlichen Ritter rammt unterdessen einem Fischer sein Langschwert tief in den Bauch, während ein anderer sich grob und brutal ein kleines Kind schnappt und vor sich hält. Nun passiert, womit keiner gerechnet hat. Lorton Pyke, sonst nicht für heroische Taten bekannt, springt Todesmutig in den Raum und geht mutig in den Zweikampf mit seinem Schwert. Ein schwerer Hieb veranlasst sowohl den Schlächter, als auch den Kindesmisshandler dazu ebenfalls anzugreifen. Nun überschlagen sich die Ereignisse. Auch Ser Higuain, der Master of Arms springt durch das Fenster seinem Freund zu hilfe. Gleichzeitig stürmt Ser Tormont durch die Tür. Auch der riesenhafte Ser Myrrdin stürmt die Schenke.
Ser Higuain schlägt mit seinem ersten Schlag einem der Feinde den linken Arm unterhalb der Schulter vom Rumpf. Blut bespritzt stellt er sich dem nächsten Gegner, während der bedauernswerte Ritter in Schmerzen und ohne linken Arm verblutend zu Boden stürzt. Währenddessen muss Lorton Pyke erkennen, dass er es mit fähigen Kämpfern zu tun hat. Er nimmt eine schwere Verwundung, bleibt jedoch standhaft im Kampfe. Myrrdin und Tormont hingegen hacken wütend auf den Feind ein. Der Kampf wogt einige Runden hin und her, doch schließlich fällt der nächste der Feinde und wird in Stücke gehauen. Hierbei zeigt Ser Myrrdin, was ein Kriegsflegel für hässliche Wunden schlagen kann. Die beiden übrigen werden nicht getötet, sondern als Gefangene genommen. Die Bilanz ist glorreich. 2 Tote Gegner, 2 Gefangene. Die Verletzungen halten sich in Grenzen. Lorton versorgt sich erst mal selbst. Er wird es überstehen. Die Gefangenen werden gefesselt und das "Verhör" kann beginnen. Zuvor schickt Tormont die Fischer und Kinder nach draussen.
Bei dem Verhör wird schnell klar, für wessen Banner die Halunken tätig waren. Wieder einmal werden Münzen aus dem Hause Blacktyde gefunden. Auch die Schwerter zeigen das Banner des schändlichen Blacktyde. Es stellt sich nach gutem Zureden mit der Faust und dem Dolch heraus, dass diese 4 Heckenritter sind, also eine Art Söldner des Blacktyde. Die Bewohner des Dorfes haben sich unterdessen vor dem Haus versammelt. Nach dem ersten Schreck zeigen sich die Leute sehr dankbar und überreichen aus lauter dank der Gruppe die unglaubliche Geldsumme von 57 Copper. Ser Tormont lehnt dies Gönnerhaft ab und verteilt stattdessen Essen und Bier unter der Bevölkerung, befiehlt aber, dass die Leute draussen bleiben sollen. Zudem übergibt er den Leuten die beiden Leichname der getöteten Heckenritter. "Verfahrt mit ihnen wie es euch dünkt". Die Leute bleiben draussen.
Unterdessen erinnern sich die Spieler daran, dass da ja noch eine weitere Person sein müsste. Der "Fischstinker" fehlt noch. Myrrdin und Higuain gehen zum kleinen Hafen. Lorton und Tormont bleiben bei den Gefangenen. Gerade erkennen Myrrdin und Higuain noch, wie ein Boot abgelegt hat. Genau das Boot, welches nicht zu anderen passte. Der Flüchtige hat bereits Vorsprung. Trotzdem nehmen beide in einem Fischerboot die Verfolgung auf. Es kommt nun zu einer spannenden Verfolgungsjagt auf See. Zuerst müssen beide jedoch feststellen, dass Ser Myrrdin, Admiral der Flotte überhaupt nicht segeln kann. Wie er an den Posten des Befehlshabers der Seestreitkräfte kam ist seit dem für alle ein Rätsel. Also segelt Hiduain. Er schafft es sogar näher heran zu kommen. Es folgt ein Bogenschuss-Duell. Dabei trifft Hiduain sogar, jedoch nicht tödlich. Etliche Segelmanöver später und einige Schussversuche später, bei denen man feststellen muss, dass erstens Ser Myrrdin auch keine besonders guter Bogenschütze und zum zweiten der Gegner ein ziemlich guter Bogenschütze ist, entkommt der Flüchtige in der tiefen Nacht auf dem offenen Meer. Verägert und sich streitend kehren die beiden zurück in die Schenke, um ihr Scheitern mit zu teilen.
Des nachts bekommt die Gruppe dann noch das Angebot von 2 Familien ihr Töchter zu schwängern. Ein durchaus üblicher Brauch auf den Iron Islands. Kann doch die Familie eines Adelsbastards mit Geldmitteln und Versorgung rechnen. Die Gruppe lehnt nach anfänglichem Zögern jedoch ab.
Am frühen morgen kommt Ser Jeremy. Er ist die ganze Nacht durch geritten und teilt mit, die Nachricht überbracht zu haben und das die Truppen auf dem Weg seien. Lord Hellcliff überlasse seinem Sohn, Ser Tormont freie Hand. Er solle "alles Nötige" tun, um das Problem im Süden zu lösen.
Ebenfalls in der Zwischenzeit versucht einer der gefangen Ritter mit einem subtilen Intrigenangriff auf Ser Tormont diesen davon zu überzeugen, sich Blacktyde anzuschließen und eine fürstliche Belohnung und die Herrschaft über ganz Hellcliff als Vasall von Blacktyde zu übernehmen. Tormont entscheidet sich wenig subtil für die Inrigenoption "Switch to combat" mit der man sich jederzeit aus einer laufenden Intrige lösen kann. Hierbei schlägt er mit seiner gepanzerten Hand dem Intrigant die beiden vorderen Zahnreihen sauber aus. Was folgt ist fortan Schweigen seitens der Gefangenen.
Am nächsten Morgen macht sich die Gruppe mit den Gefangenen auf in Richtung Heimat. Gefolgt von dem Dank der Leute verlassen sie das Dorf. Am Rand des Dorfes wird die Gruppe der Wut der Dörfler gewahr. Die beiden Leichname wurden gepfählt und schrecklich entstellt vor dem Dorf kunstvoll drapiert. Ser Tormont kommt hier nicht umhin mit Rührung und leichtem Pathos in der Stimme zu murmeln: "Das ist mein Volk!" *seufz*
Auf halbem Weg stößt die Gruppe auf ihre 40 Mann Infanterie und nimmt diese kurzerhand mit zurück. Die Reise verläuft ereignislos. zuvor kam es jedoch kurz vor dem Aufbruch zu einem Eklat zwischen Ser Tormont und Ser Myrrdin, als dieser sich weigert einen der Gefangenen auf seinem Pferd zu transportieren. Er gibt an sein Pferd könne nicht so viel tragen und er brauche es für sich selbst. Tormont kündigt daraufhin Konsequenzen an, für die Insubordination (Befehlsverweigerung).
Die Gruppe wird an der Burg bereits erwartet. Sofort wird ein Rat einberufen. Die Ereignisse werden erneut geschildert. Nun muss entschieden werden was zu tun ist. Man wertet einstimmig, dass dies eine offene Kriegserklärung sei. Reguläre Tuppen auf dem Boden von Hellcliff bedeuten Krieg! Man will nun eine Gegenspionage nach Blacktyde schicken. Es kommt zu einer Überraschung. Der Erstgeborene Ser Mormont meldet sich freiwillig. Mormont war bisher nicht dafür bekannt fähig zu sein Aussenmission zu führen. Er zeichnete sich eher als Schöngeist und Knabenliebhaber aus. In einem Intrigenkampf überzeugt er jedoch alle von seinem Eifer und seiner Fähigkeit dies vollbringen zu können. Des weiteren wird beschlossen weiter auf der eigenen Insel zu suchen, ob noch weitere Truppen des schändlichen Lord Blacktyde zugegen sind. Dies will die Gruppe selbst in die Hand nehmen.
Auch die Befehlsverweigerung wird zum Thema gemacht. Tormont beteht auf eine Bestrafung und Lord Folmont of Hellcliff verurteilt Ser Myrrdin zu 90 Sekunden wässern. Die Ertränkungsmaschine kommt zum Einsatz und Ser Myrrdin wird 90 Sekunden unter Wasser getaucht, was er relativ unbeschadet übersteht. Die öffentliche Demütigung jedoch sitzt tief.
Am späten abend im großen Saal ist nun auch wieder die äusserst atrraktive Lady Alannys zugegen. Sie wendet sich Ser Myrrdin zu und macht ihm eine eindeutige Offerte. Während ihr zarte Hand bereits im Schritt des großen Mannes rumfurwerkt fragt sie ihn mit lüsternem Blick, ob denn alles an ihm so groß und lang wäre, wie sein Schwertarm. (Ser Myrrdin ist 215cm groß und 150 kg schwer, eine gewählte Quality). Myrrdin lehnt ab, wohl wissend, dass Alannys ja die Ehegattin von Lord Balon Greyjoy, dem König der Iron Islands ist. Lady Alannys verzichtet darauf ihre Fähigkeiten der Verführung einzusetzen und belässt es vorerst dabei.
Die Sitzung endet an dieser Stelle. 7 Stunden Spielzeit waren eine Menge Spaß, viel Action und auch viele Lacher. Doch wo geht nun die Reise hin? Warum will der sonst so zögerliche Erstgeborene unbedingt auf die geheime Mission? Kann er dies überhaupt? Sind noch Feinde auf der Insel? Und was treibt die scharfe Lady Alannys für ein Spiel? Ist sie einfach nur Mannsgeil oder steckt da mehr dahinter? Und was, wenn Greyjoy davon erfährt?
Ich hoffe es geht bald weiter. Mal sehen, ob schon das kommende Wochenende. Ich hoffe es war aufschlussreich für euch zu lesen. Weiteres folgt bestimmt.