Ich höre gerade Griegs Peer Gynt Suiten. Schöne Musik - besonders, wenn sie nicht von irgendwelchen dilettantischen Schwachköpfen auf schlechten Keyboards mit Automatikbegleitung zu Tode gedudelt wird. AAH!
Warum übrigens immer nur die Morgenstimmung oder "In der Höhle des Bergkönigs"? Die schönste Nummer ist in meinen Ohren Solveigs Lied. Die Suiten sind ja nichts anderes als die Highlights aus der Bühnenmusik für das gleichnamige Theaterstück von Ibsen. In dieser Form kann man die Nummer auch gesungen hören...
Hier in einer historischen Aufnahme von 1929. Es singt die tolle Kirsten Flagstad (noch vor ihrem Durchbruch) mit recht natürlichem Ton ohne allzu großes Opernvibrato... so wie es sein sollte.
Edward Grieg: Solveigs LiedWorum geht´s eigentlich? Es ist das Lied einer Liebenden, vom gleichgültigen Protagonisten verlassen. Er kehrt erst als alter Mann zurück und merkt dann, dass er im Leben etwas Wichtiges verpasst hat. Solveigs Lied ist Ausdruck ihrer Sehnsucht während seiner Abwesenheit. Hier eine deutsche Textübertragung:
Der Winter mag scheiden, der Frühling vergehn,
der Sommer mag verwelken, das Jahr verwehn,
Du kehrst mir zurück, gewiß, du wirst mein,
ich hab es versprochen, ich harre treulich dein.
Gott helfe dir, wenn du die Sonne noch siehst.
Gott segne dich, wenn du zu Füßen ihm kniest.
Ich will deiner harren, bis du mir nah,
und harrest du dort oben, so treffen wir uns da!
Ich muss ein bisschen heulen... schlimm, sowas... aber diese Musik hält auch meinen Glauben an die Menschheit aufrecht... macht mich sanft und stark zugleich... so wie es sein sollte.