Autor Thema: Softcore oder Hardcore?  (Gelesen 12046 mal)

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #25 am: 16.07.2003 | 21:23 »
Ich würde mich so bei -2 einordnen, oder -1. Das betrifft allerdings nur den Hardcore-Faktor (auf splatter&gore kann ich verzichten, es sei denn es ist für die Szene wichtig), aber mit dem inhärenten Gut-Böse-Schema, das mit High Fantasy ansonsten in Verbindung gebracht wird, kann ich nicht mehr so viel anfangen. Ich finde die "Bösen" in solchen Settings haben genauso eine Motivation und einen Hintergrund verdient und nötig wie z.B. in Shadowrun.

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #26 am: 16.07.2003 | 21:26 »
Also ich versuche meist einen Mittelweg zu gehen, wobei das Setting einen recht großen Einfluss darauf hat.

Offline blut_und_glas

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #27 am: 16.07.2003 | 22:07 »
Ich selbst bevorzuge in den meisten Fällen "Hardcore" in der extremen Form, weiche aber je nach System und Mitspielern auch von dieser Linie ab.

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Offline Orcish Librarian

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #28 am: 17.07.2003 | 02:51 »

@ Juhanito:

Diese "Keine Jungfrau, keine Verfolgung"-Logik deiner Gruppe find ich lustig. Ich weiß nicht ob ich es mit meinem Char machen würde, aber den Gedanken muß man mal kommen. :D

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Erinnert mich an einen Bekannten. Der war in DSA mit seinem Hexer in einem Dorf gelandet, wo ein Drache jedes Jahr auftauchte und eine Jungfrau verlangte, welche ihm das Dorf auch immer brav gab, ohne nach dem "oder sonst" zu fragen. Als nur noch drei Jungfrauen übrig waren, suchte das Dorf nach Hilfe bei einer Heldengruppe. Während die übrigen Chars sich auf den Kampf gegen den Drachen vorbereitete, kam der Char von meinem Bekannten auf eine andere Idee: "Wenn es ihm Dorf keine Jungfrauen gibt, kann man dem Drachen auch keine geben." Also machte der Charisma-16-Hexer sich flugs an die Arbeit, um den "Jungfrauen-Status" bei den Frauen zu beseitigen. Eine hüpfte aus Angst mit ihm in die Federn, eine dank gelungener Betören (primär) und Angst vor dem Drachen (sekundär), bei der dritten brauchte er einen Levthans Feuer.
Fazit: Dorfbewohner angepißt, Drache stinksauer. Und die anderen Chars mußten das Viech dann trotzdem töten... *ggg*  ;D
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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #29 am: 17.07.2003 | 16:38 »
Okay.

Hardcore.

ABER:

Bei mir gibt es keine Vergewaltigungsszene, nicht mal angedeutet. Punkt. Ende aus Basta. Ich hab mal 'ne Geschichte geschrieben, bei dem ein Ritter (der Held) sich in eine junge Frau verliebt hat, die dann von dem fiesen Lord gefangengesetzt wird... und er sie vergewaltigen mußte damit das komplette Dorf nicht ausradiert wird.

Ich habe diesen Gedankengang als etwas fürchterlich gemeines Kategorisiert... und ich hab die Geschichte niemals fertiggeschrieben. Ab dem Kapitel an dem der Held in das Gefängnis geht kann ich einfach nicht mehr. Es ist mir so zuwider auch nur daran zu denken daß jemand so etwas macht, daß ich schier nur unter größter Mühe überhaupt in der Lage wäre, so etwas niederzuschreiben...

Bei mir ist die Grenze ganz Deutlich an dieser Stelle. Ich habe keinen Antrieb da tiefer einzusteigen, ganz egal wie toll das Rollenspiel ist und wie böse der Oberfiesling.

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Offline Der Nârr

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #30 am: 17.07.2003 | 17:09 »
Warum eigentlich ausgerechnet die Begriffe "Softcore" oder "Hardcore"? Ich würde keine der Spielweisen jetzt als "weich" oder "hart" bezeichnen. Das erweckt bei mir den Eindruck einer Frage danach, ob man lieber weiche oder harte Matratzen mag.
Auch "klassische Epik" für "Softcore" ist ein ungeeigneter Begriff, wie das Beispiel Elric von Melniboné zeigt: Ganz klar klassische Fantasy-Literatur, allerdings durchaus mit dunklen Zügen versehen.

Meines Erachtens wäre es sinnvoller, vielleicht eine Art Matrix zu erstellen, die verschiedene Variablen enthält: Heldenkonzept, Gewaltdarstellung, Moral als Grundprinzip für Handlungsweisen der Charaktere etc.
Die eigene Einstellung dazu könnte man dann als Koordinate angeben.
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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #31 am: 17.07.2003 | 17:50 »

@ Leo: Ich hab selber auch noch keine ernsthafte Vergewaltigung in meinem Spiel verwendet, wenn man mal von anzüglichen "Ups, mir ist die Seife runtergefallen"-Gags absieht, wenn es um männliche Chars im Knast geht. Passiert ist aber auch da nix. (Obwohl man sich ja durch aus seinen Teil denken kann.)

Ich habe die meiner Meinung nach sehr positive eigenschaft mit fiktionalen Dingen, die mich mitreißen sehr stark mitzuleben. Das ist mit Büchern, Liedern, Filmen aber auch dem Rollenspiel so. Und einer meiner Maßstäbe an Rollenspiel, neben dem Spaßfaktor, ist, daß es auch bei den Spielern eine emotionale Reaktion drauf gibt. Und da meiner Meinung nach die ganze Bandbreite der menschlichen Emotionen interessant ist, werde ich sicher mal, wenn mir danach ist und auch die Spieler wissen worauf sie sich da einlassen, in meinen Spielern das Gefühl von Terror, Ekel und Hilflosigkeit erzeugen. Weil auch etwas so schreckliches und wiederwärtiges wie eine Vergewaltigung Teil der Realität ist und es meiner Meinung nach auch ins Rollenspiel gehören KANN. (Muß ja nicht jedem sein Ding sein.)

@ Hamf:

Ich finde die Einteilung "Hart" oder "Weich" durchaus legitim. Zugegebnen, etwas provokant sollte es schon sein, aber ansonsten hat sie ihre Aufgabe zu polarisieren gut erfüllt. Klar, eine Matrix mit den verschiedenen Faktoren wäre genauer, aber ehrlich gesagt ist mir das zu umständlich dafür, daß es ja eigenlich nur ein Diskussionsanstoß sein sollte. Außerdem habe ich festgestellt, daß Runden die auch unangenehmere Themen (Drogen, Gewalt etc) zumeist auch zu den anderen Kriterien wie nuanciertere Moralkonzepte oder explizitere Gewaltdarstellungen neigen.

Aber eigentlich war es etwas, unter dem sich, denke ich, die meisten etwas vorstellen können. Und ja, es ist tatsächlich wie die Frage, ob man lieber weiche oder harte Matrazen mag, oder ob man mehr auf Kuschelsex oder beinhartes durchrammeln steht. Oder ob man lieber Teletubbies oder Splatterfilme mag. Es ist eine provokante Frage danach, ob man es im Rollenspiel eher hart mag oder nicht. Und ja, es ist ungenau, genauso wie die Altersfreigabe bei Videos. Aber man kann herlich drüber diskutieren. ;)

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #32 am: 17.07.2003 | 17:55 »

Und da meiner Meinung nach die ganze Bandbreite der menschlichen Emotionen interessant ist, werde ich sicher mal, wenn mir danach ist und auch die Spieler wissen worauf sie sich da einlassen, in meinen Spielern das Gefühl von Terror, Ekel und Hilflosigkeit erzeugen.

Eine Frage hätte ich nur: Was soll das bringen, abgesehen davon, den Leuten den Abend zu versauen? Geht es beim Rollenspiel, egal welches System, nicht in erster Linie um den Spaß an der Sache?

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #33 am: 17.07.2003 | 18:01 »
@Leo:
Das zeigt aber auch, daß du nicht bereit bist einen Bösewicht wirklich Böse darzustellen, weitergehend: du setzt dich mit diesem Teil der Welt nicht auseinander... zumindest im Rollenspiel nicht. Das soll jeder so handhaben wie er will.

Ich finde es bloß schlimm, wenn "böse" Gestalten gespielt werden wollen, von dem Spieler wirklich als sooo ULTRA - Böse beschrieben werden, und was kommt bei raus? Der absolut gewissenlose Meuchler, so zumindest laut Aussage des Spielers, weigert es sich Mord an Kindern zu begehen, und ähnliche Abscheulichkeiten... Was muss ich daraus folgern?

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Offline blut_und_glas

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #34 am: 17.07.2003 | 18:18 »
Eine Frage hätte ich nur: Was soll das bringen, abgesehen davon, den Leuten den Abend zu versauen? Geht es beim Rollenspiel, egal welches System, nicht in erster Linie um den Spaß an der Sache?

Nein, meiner Meinung nach nicht, zumindest wenn man "Spass" mit "lustig" (oder dergleichen) gleichsetzt, ich würde eher einen Ausdruck wie "Unterhaltung" oder noch eher "Faszination" beziehungsweise "Interesse" verwenden um die Motivation für Rollenspiel zu beschreiben.
Um ein hoffentlich verständliches Beispiel zu wählen: Wenn ich in meiner Freizeit (also ohne durch Schule oder Studium dazu gezwungen zu werden) das Tagebuch der Anne Frank lese, so tue ich das nicht weil ich "Spass" daran habe, trotzdem tue ich es freiwillig, ja, sogar gerne. In ähnlicher Art und Weise kann ich auch gerne ein Rollenspiel spielen.

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #35 am: 17.07.2003 | 18:34 »

Wer sagt, daß ich meinen Leuten dadurch den Abend versaue? Ich mach das ja nicht mal eben so, sondern bau das in eine gute Geschichte ein. Es ist ja auch nicht so, daß meine Spieler gebrochen nach Hause gehen!!! Das könnte und wollte ich auch gar nicht, schließlich spiele ich mit guten Freunden, diemir vertrauen und denen ich auch vertraue.
Beim Rollenspiel geht es darum Spaß zu haben, indem man in die Rolle einer fiktiven Perönlichkeit schlüpft. Das heißt noch lange nicht, daß dieser Person zwangsläufig ein "Friede, Freide, Eierkuchen"-Leben führt.

Ich hab mal zwei Beispiele:

Ich weiß nicht, ob du den Film "Requiem for a dream" kennst, aber es ist ein sehr trauriger, schlimmer Film über Drogen, wie sie eine schöne Beziehung und eine alte Frau zerstören und das Leben der Protagonisten und die P. selbst vollkommen zerstören. Dieser Film ist der furchtbarste, schrecklichte und wiederwärtigste Film, den ich je geshenen habe. Nachdem ich ihn gesehenen hatte, bin ich zusammengebrochen und konnte eine halbe Stunde nichts anderes machen, als meine Freundein im Arm zu halten und gegen die Heulkrämpfe anzukämpfen.

Und doch, nein, gerade deshalb finde diesen Film großartig gemacht. Er hat mich berührt und mir vor allem eine Scheiß-ANGST gemacht. Aber ich kann ihn,mit einer Warnung, nur jedemweiterempfehlen, da er einfach GUT ist. Er ist nicht nett und sicher nicht "schön", aber er ist gut. Er ist nichts für jederman und sicher nichts für emotional labile Menschen, aber er ist einfach gut.

Und nun ein Beispiel aus dem Rollenspiel:

Wir haben Vampire gespielt. Nur das ihrs wisst, unser Vampire war kein Anne Rice-"hach, was ist mein Unleben doch schrecklich" Zeug, sondern vielmehr ein Powergamerisches "Großer Gegner-Große Schlacht"-Ding. Nicht unbedingt episch, aber doch recht nett, wenngleich unser SL nicht der Neste war, vor allem was seine Spielermotivation anging. (So nach dem Motto "Der unbesiegbare Vampir befielt euch etwas, also macht es ohne zu meckern, sonst killt er euch endgültig!")

Auf jeden Fall fingen wir eigentlich recht unspektakulär an, es war ein zwangsverpflichtetes Sabbatrudel aus einer Fanatischen Pro-Sabbat Brujah, einem wahnsinnigen Gangrel Diablerie-Meister als Pack-Priest, und mir einem mehr als skeptischen, mehr unglücklichen Ravnos, der mit Vaulderie in den Sabbat gezwungen wurde. Anders ausgedrückt, der einzige mit klarem Verstand, wenn man mal von geradezu pervers hohen Vaulderie Werten den anderen gegenüber absah...

Um zur Sache zu kommen: Nach einer Runde, in der vor allem der kleinen Bruja aufgezeigt wurde, daß der Sabbat gar nicht sooo toll ist, war die ganze Runde down. Wir hätten die Möglichkeit gehabt, der RICHTIGEN Seite zu helfen und etwas gutes zu tun, doch es kam anders. Alle außer mir hatten eine sehr hohe Affinität (Vinculum-Wert) unserem wahnsinnigen, megalomanischem Auftraggeber gegenüber. (Ich hatte eine eins!) Also befolgten sie, die ihrem Auftraggeber auch in den Tod folgen würden,ihren auftrag und machten sich bereit, den "Guten" anzugreifen. Mir war der Auftrag egal, doch ich KONNTE das Rudel nicht im Stich lassen, da ich IHM in den Tod gefolgt wäre.

Also haben wir, obwohl wir WUSSTEN, das es Unrecht war und das wir damit unsere letzten kläglichen Reste an Mitgefühl und Menschlichkeit hinschmeißen würden, mit blutigen Tränen in den Augen den Angriff durchgeführt und uns mehr oder weniger abschlachten lassen, denn der Gegener war übermächtig.

Die Stimmung in der Runde war düster am Rande der Depression. Der Glauben der Brujah war dahin und wir alle hassten unseren Auftraggeber dafür, daß er uns dazu gezwungen hatte. Der SL war entsetzt, da er das überhaupt nicht erwartet hatte und hätte sich fast bei uns entschuldigt. (Und bei dem will was heißen!) Und obwohl wie alle total down waren, gab es keinen, dem die Runde und die Art und Weise, wie sich die Geschichte entwickelt hatte, nicht gefallen hatte. Im Gegenteil, jeder war sich einig, daß das die Beste Vampirerunde war,die sie jeh gespielt hatten und die Runde hatte schon lange gespielt.

Was ich damit und mit dieser elendslangen Post sagen will ist, daß nur weil etwas nicht SCHÖN ist es trotzdem Spaß machen kann, wenn es seine Wirkung erzielt. So kann es mit Filmen oder Büchern sein, aber auch dem Rollenspiel.

Und um deine Frage zu beantworten, ich denke, der SL in dieser Runde hat NIEMANDEN den Abend versaut.Im Gegenteil!

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Offline Kaymac

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #36 am: 18.07.2003 | 00:41 »
Ich kann die Frage nicht so einfach beantworten, klar es gibt bei mir auch heftige Sachen, ich leite in einem Stil der doch recht emotional auf die Spieler eingeht, das kann für manchen schon hardcore sein.

Ich klammere das Thema Vergewaltigung aus meinen Runden aus, weil ich leider zu viele Frauen kenne denen es passiert ist und die damit klarkommen und weiterleben müssen. Somit bin ich vielleicht Softcore.

Ich denke das eine Runde einen Spieler auch emotional fordern sollte, wie in jeder guten Geschichte muss der Held eben erst durch ein finsteres Tal, damit er wieder Licht am Horizont sieht.
Das Überwinden von großen Gefahren hat ja auch durchaus eine katharsische Funktion.
Deswegen sind meine Runden nicht eititeiti-achwielieb sonden durchaus hart und fordernd.
Vielleicht bin ich middlecore?

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Offline Monkey McPants

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #37 am: 18.07.2003 | 01:04 »

Sind ja auch nur provokant formulierte Extreme... ;)

Hmmm, "Katharsis", ja, das klingt echt gut, nette Beschreibung für den Stil den ich mir vorstelle. Obwohl das nicht nur für die Chars gelten muß, ich könnt mir gut ne Runde, so als One-Shot, vorstellen, in der die Charactere alle einen mehr oder weniger sinnlosen Ton, so a la "Brother" sterben. Wenn man das gut rüberbringt, dann gehen die Spieler vielleicht etwas traurig, aber auch zufrieden und nachdenklich nach Hause.

Hmmm...

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #38 am: 18.07.2003 | 10:26 »
Wisst Ihr, was ich komisch finde?
Die meisten Spieler haben kein Problem damit eine Frau im Spiel zu töten, aber ein gewaltiges, sie zu vergewaltigen. Ich finde das irgendwie schitzo. Das heißt nicht das ich die Vergewaltigungen toll finde, aber einen Menschen töten ist doch eigentlich viel schlimmer. Was ist passiert, das uns das Töten im Spiel so leicht fällt? Die anderen sozialen Schutzmechanismen scheinen ja noch zu greifen?
Die begrundung, dass es nur ein Spiel ist würde ja auch auf alle anderen Sachen ziehen.
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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #39 am: 18.07.2003 | 10:45 »
Die meisten Spieler haben kein Problem damit eine Frau im Spiel zu töten, aber ein gewaltiges, sie zu vergewaltigen.

Das Töten geschieht meistens im Kampf und ist lediglich Mittel zum Zweck, um den Gegner auszuschalten. Die Konzernwachen stehen im Weg, die Orks verwüsten den Landstrich usw... . Man muss sie stoppen oder zur Seite räumen und das geht halt am besten mit rüden Methoden.
Vergewaltigung ist hingegen selten Zweckgerichtet sondern dient einem Mann lediglich dazu, seinen psychotischen Hass auf Frauen auszuleben.
Und mal ganz ehrlich, wer will schon solchen Abschaum spielen?

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #40 am: 18.07.2003 | 11:08 »
Ha,
gelächter, als Mittel zum Zweck? Ich kann selbsteverständlich nicht wissen, ob es bei Euch auch so ist, aber bei diversen Rollenspielergruppen werden schon Händler oder NSC`s zum Spaß umgelegt. Und das ist nach meiner erfahrung eher der Standart. Mann kann Wachen übrigens auch bewustlos schlagenoder betäuben (pflegt meine Gruppe zu tun). Orks hingegen sind  in diversen Systemen Kanonenfutter gedacht, da gebe ich Dir also voll Recht. Und Arschlöcher laufen jede Menge als SC`s rum, also wollen die Leute anscheinend schon Abschaum spielen.
« Letzte Änderung: 18.07.2003 | 11:10 von Juhanito »
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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #41 am: 18.07.2003 | 13:30 »

Also da muß ich dir zustimmen. Ich selbst habe, weil in letzter Zeit eher SL, nur zwei haraktere, die ich wirklich als MEINE Chars bezeichnen würde. Der eine in Shadowrun tötet bestenfalls in Notwehr (Und vergewaltigen mach er schon garnicht!!!), oder wenn man ihn zwingt, und der Nobilis Char kann garnicht töten.

(OK, als Power of Torture würde er sie wahrscheinlich liebend gerne foltern und das mehr als lange, aber er würde sie weder töten noch vergewaltigen.)

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Offline Der Nârr

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #42 am: 18.07.2003 | 13:51 »
Ich kann selbsteverständlich nicht wissen, ob es bei Euch auch so ist, aber bei diversen Rollenspielergruppen werden schon Händler oder NSC`s zum Spaß umgelegt. Und das ist nach meiner erfahrung eher der Standart.
Ich habe da andere Erfahrung gemacht. Getötet wird zu 99% nur, wenn es nötig ist - zur Selbstverteidigung etc. Ich glaube daher nicht, dass willkürliches Morden der Standard ist. Ich weiß auch gar nicht, was daraus werden soll? Da spielt man dann ja ganz schnell statt Helden gesuchte Verbrecher.
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Offline blut_und_glas

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #43 am: 19.07.2003 | 16:34 »
Und mal ganz ehrlich, wer will schon solchen Abschaum spielen?

Mal ganz ehrlich: Warum sollte ich solchen Abschaum nicht darstellen?

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Offline Joerg.D

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #44 am: 19.07.2003 | 16:49 »
Nach einer längeren Phase der Überlegung.

Hardcore.

Böse spielen macht meisstens irgendwie mehr Spass.
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Offline Rokal Silberfell

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #45 am: 19.07.2003 | 22:58 »
Ich spiele/leite verschiedene Stile..... abgrundtiefes Darkfantasy hat mich schon immer gereitzt, was ich jetzt auch mit neuer Runde anfangen werde.
Richtiges Highfantasy gabs bei mir nur am Anfang, das is mir fast schon zu einerlei und irgendwie is es mir auch zu simpel geworden (nur gut oder böse und sonst keine Intentionen/Antriebe für den Hook).

Normalerweise spiele ich ein Middlecore, das jetzt aber langsam zu schwanken beginnt und sich als eine in Intrigen versponnene Spielwelt herauskristallisiert.

Und zum Thema Vergewaltigung/Töten: Ich bin sogar fast der Meinung das Vergewaltigung schlimmer ist, abgesehen vom physischen Aspekt zerstört man vor allem psychisch das Leben des Opfers... dieser Terror kann wohl schlimmer sein als ein Tod im Kampf. Naja denk ich zumindest, ich habe sowas noch nicht selbst erlebt und kenne auch niemanden der es erlebt hat ;) .
Eine ander Erklärung wäre, das man halt doch irgendwie vom "klassischen" Dungeoncrawling beeinflusst wird. Dungeon - Monster - Rätsel - Schätze... Rein - Alles was sich rührt abschlachten - Alles einpacken - Raus & EXP kassieren. Da hat man auch nicht lange nach Humanoid (Mensch) oder Bestie/Monster gefragt... Da ist einfach alles weggekommen.

Zitat
Ich kann selbsteverständlich nicht wissen, ob es bei Euch auch so ist, aber bei diversen Rollenspielergruppen werden schon Händler oder NSC`s zum Spaß umgelegt. Und das ist nach meiner erfahrung eher der Standart.

So nen Spieler hab ich auch in einer meiner Runden. Dieser begegnet aber demnächst sicher noch ein paar Überraschungen....

Andererseits muss ich auch zugeben... ich war mir dessen auch noch nie bewusst das mein kleiner Moha skrupel haben könnte einen Menschen zu töten.... Ich mein halt nicht nur aus Spass, wenns nicht "nötig" ist würde ers auch nicht tun... Aber so.... hmmmm mal sehen, wieder n Stück Char dazugekriegt...
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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #46 am: 20.07.2003 | 14:25 »
Hallo zusammen,

also ich leitere eigentlich in einem Hardcorespiel habe aber eher heroisch zur Sache gehende Spieler. Sie versuchen in einer dunklen und dem Abgrund zutreibenden Welt Ideale und Glauben aufrecht zu halten. Ganz gelingt es ihnen zwar nicht, schließlich müssen sie mit der Welt interagieren aber sie setzen sich eindeutige Grenzen.
Was die Gewalt und ihre Akzeptanz im Rollenspiel angeht so kommen da sicherlich zwei Faktoren zusammen. Auf der einen Seite sind die literarischen, realen und filmischen Vorbilder für die meisten RPGs mit klaren Gewaltszenen versetzt und auf der anderen Seite stellten gerade auch bei den frühen Systeme Kämpfe eine Möglichkeit da unter berechenbarem Risiko eine klare Zahl an Erfahrungspunkten gegenüber. Ja ich weiß es gibt inzwischen sehr viele Ansätze dieses Schema zu durchbrechen aber irgendwie sind Kämpfe und Erfahrung für die meisten Spieler noch immer eng verknüpft.

Während bei Kämpfen der Gegner ja stets die Chance hat zurück zu schlagen ist das bei einer Vergewaltigung nicht der Fall. Das ist sowohl für das Opfer in der realität als auch für die Spieler in der Fiktion das Problem. Das reale Opfer konnte sich nicht wehren und macht sich deshalb vielleicht noch Vorwürfe und dem Spieler fehlt die Herausforderung und die Möglichkeit zum eigenständigen Handeln.
Bisher kam es in meiner Runde nur zu einer Vergewaltigung eines weiblichen SC und da währe die Alternative der Tod gewesen.

Gruß Jochen
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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #47 am: 20.07.2003 | 18:23 »
Ha,
gelächter, als Mittel zum Zweck? Ich kann selbsteverständlich nicht wissen, ob es bei Euch auch so ist, aber bei diversen Rollenspielergruppen werden schon Händler oder NSC`s zum Spaß umgelegt.

Aber nicht bei mir. Wenn die Leute töten, töten sie im Kampf.

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #48 am: 21.07.2003 | 17:24 »
ich bin der meinung, dass das töten, wie in den meisten computerspielen, einfach als entgültiger sieg gesehen wird. simpel, aba is so...
wer würde sich schon die mühe machen, ne kon-wache, die in 5m entfernung mit ner MP auf dich losballert, mit der schock hand in deinem cyberarm außer gefecht zu setzen, wennde einfach mit deiner krass hohen predator-spezialisierung ein schuß brauchst?
da denkt dann keiner drüber nach, dass der den job hat, damit er mit seiner familie inner sicheren gegend wohnen kann...

ich spiel wohl recht "soft", aba da ich kaum mal ne runde zusammenkriege (und die auch nur zu DSA) isses selten mehr alsn one-shot... ne richtige kampagne wirds nie und n anderes system, wos mehr in die richtung hardcore geht zu lernen is denen zuviel... da brauch ich andere leute für... da lohnt sich das auch,  richtig n hintergrund aufzubauen. wenn du damit rechnen musst, dass die fortsetzung noch n paar wochen verschoben wird...

die vampire runde, in der ich gelegentlich gespielt hab is so middle, würd ich sagen...
lala la la lah, lala la la lah...

Offline Althalus

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Re:Softcore oder Hardcore?
« Antwort #49 am: 21.07.2003 | 17:25 »
Warum schießen sich eigentlich alle auf Vergewaltigungen ein, wenn es um "Hardcore"-RPG geht?
*gleich mal beschwichtigend die Hände hebt*
Das soll nichts beschönigen, aber wenn man bedenkt, daß in einigen Kulturen der Frühzeit fast jede Frau in ihrem Leben mehrmals geschändet wurde, und Mütter ihren Töchtern Anweisungen gaben, wie sie sich zu verhalten hatten, scheint die Schändung zu dieser Zeit beinahe "normal" gewesen zu sein, wenn mal wieder eine Kriegshorde durchs Land zog.

Was ich damit sagen will ist aber eigentlich: Ist Vergewaltigung das einzige "Hardcore"-Stilmittel? Haben Blut und Tod ihren Schrecken wirklich schon so verloren?
Oder liegt es einfach daran, daß unsere Zeit nur noch DIESEN Schrecken als finstere Drohung bereitzuhalten scheint?
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Disclaimer: Meine Posts enthalten maximal 0,5 mg Emotion. Ich kann auch maximal 0,5 mg Emotion verarbeiten. Emotionale Reaktionen auf meine Postings sind daher völlig sinnlos.