Session 5 - Teil 1So, das wird der letzte Teil der Südmeerkampagne werden, wir haben sie abgeschlossen!
Wir haben wieder mit unserer InCharacter-Zusammenfassung angefangen. Die wichtigsten Punkte waren vor allem, das die Piraten nun mit insgesamt 5 Schiffen (gegen eine kleine Galeree) die absolute Oberherrschaft über die See hatten. Zudem waren die KAnnibalen ein unsicherer Faktor
Dannach ging gleich die Action los, ich habe kurz umrissen, wie ich mir das Finale vorstelle und Spieler haben dies so abgenickt. Die Gruppe teilte sich daraufhin, so dass jeder separat etwas zum Finale beitragen konnte.
Die Cutscenes kamen dieses mal nicht von mir sondern von unserem Spieler Josef, der mit ihnen auf die Geschehnisse im Bornland hindeutet. An dieser Stelle herzlichen Dank.Zwischenspiel: Vanjescha
Auf der Hauptstraße von Sturmfels nach Festum reist Baroness Vanjescha Leikes von Sturmfels mit einer kleinen doppelspännigen Kutsche. Neben ihr sitzt ihre wahre Liebe und lenkt die Kutsche ruhig aber schnell auf der grob gepflasterten geraden Straße. Die Kutsche wird von jungen schönen Pferden gezogen, die sie schon seit ihrer Kindheit kennt und obwohl sie schnell galoppieren, erscheinen sie nicht zu ermüden. Er lächelt ihr zu und sein glänzendes Haar weht im Sommerwind das ihnen von der Küste zuweht. Er summt ein Volkstümliches Liebeslied und sie stimmt mit ein. Blütenblätter und der Gesang von Singvögeln erfüllen die Luft. Die Sonne strahlt grell, blendet aber nicht. Sie kann sich an ihrem geliebten nicht satt sehen und freut sich während sie sich über ihren kleinen Bauch streicht. Alles ist perfekt. Sie ist im 6. Monat schwanger und will zusammen mit ihrem Ehemann Festum besuchen … doch plötzlich … das Wagenrad bricht, die Kutsche gerät außer Kontrolle, sie fällt und alles um ihr wird zu dunkler Nacht.
Sie blickt auf, doch nun ist alles ein Albtraum, die Kutsche liegt zerschmettert da, brennend auf einer verdorrten Weide, das Vieh und ihre Pferde liegen Tod oder heulen in ihren Todeszuckungen auf, ihr geliebter liegt Kopflos neben ihr, Blutüberströmt und sie spürt das neue leben in ihrem Bauch scheiden. Überall sind Pestfliegen und Käfer, alles stinkt nach Tod und Krankheit. Sie weint und versucht aufzustehen, doch sie kann nicht, sie ist zu schwach. Das Land ist nun finster und tot, keine Sonne scheint, kein Vogel singt, kein Wind weht. Vanjescha ist so schrecklich allein und verlassen.
Sie greift nach ihrem Geliebten aber der ist nicht mehr da … plötzlich … greift jemand ihre Hand. Mit einer brutalen Krafft wird sie auf die Beine gehoben und blickt nun den Baron von Dreieich mitten ins Gesicht. Seine böse Fratze sieht sie finster an und sie schreit laut nach Hilfe. Wulfgars dunkles lachen ist schallend und er stößt sie weg von sich. Sie geht zu Boden, versucht aber wieder aufzustehen.
Erfolgreich steht sie nun breitbeinig vor Wulfgar und ihre Wut gibt ihr kraft. Nun hat sie ein Schwert in der Hand und eine strahlende Rüstung schützt sie, alte wie auch neue Gefährten stehen an ihrer Seite, alle warten nur auf ihrem Befehl. Sie will ihren Zorn auf diesen verhassten Menschen loslassen und mit einer tiefen innewohnenden Kraft schreit sie: „tötet ihn mein Freunde, lasst ihn an seinem Blut ersticken.“ Doch Wulfgar lacht nur und fragt: „Du Vanjescha und welche Armee.“
Sie zögert und blinzelt, um ihr herum ist ein Schlachtfeld, tote Oger zwischen Menschen, die Menschen ihre Freunde und Wegefährten alle starren sie im Tod klagen an. Die Oger tragen Fratzen von einstmaligen Feinden und Gegner ihrer ehemaligen Abenteuer, die sie schon seit ihrer jüngsten Zeit erlebt hatte. Sie heult, große Tränen verschwimmen ihr die Sicht und plötzlich fängt sie an zu rennen.
Sie rennt vom Schlachtfeld davon während Wulfgar ihr nachruft: „Es ist noch nicht vorbei.“ Sie rennt durch den dunklen Feenwald, vorbei an der Jagdhütte auf die Burg zu. Sie rennt vorbei an den verdutzten Wachen und ihrer enttäuschten Stiefmutter. Die Baronin ruft entnervt und missmutig ihren Namen hinterher aber Vanjescha rennt weiter auf ihr Zimmer zu.
Angekommen schließt sie sich ein, wirft ihr Schwert und ihren Helm zu Boden und lässt sich auf ihr Bett fallen. Ihr Vertrauter schreit und krächzt als Rabe: „Vanjescha, wach auf … bitte wach auf … du hast einen Alptraum … du stirbst … Vanjescha … wach auf!“
Dieser Ruf ließ Vanjescha würgend wach werden. Sich wachte schweißgebadet in ihrem Zimmer auf und blickte in die Augen ihres krächzenden Vertrauten. Schockierend nahm sie sich die Hände von der Kehle und sprang aus dem Bett da sie kaum Luft bekam. Das Fenster war weit aufgerissen und das Zimmer eiskalt. Sie musste nießen und zitterte fröstelnd. Sie sprang schnell zum Fenster um es zu schließen da ihr sterbenskalt war. Ihr Vertrauter saß auf dem Simms und krächzte warnend weiter während er wild mit seinen Flügeln schlug. Es war Vollmond und sie musste schaudern als sie über dem halbgefrorenen See glaubte ein Schemen auszumachen. Gerade wollte sie schnell das Fenster schließen als sie nochmal in die Augen ihres Vertrauten blickte. Die Luft um ihr herum schien wie von Magie aufgeladen zu sein. Die Augen waren blutrot und zeigten ihr eine Vision ihrer eigenen Zukunft.
Eine weiblich Stimme in ihrem Kopf sagte ihr: „In einer Nacht wie dieser, wird der Tod an deiner Schwelle stehen und dir neues Leben schenken, du wirst auch erfahren das du einen dunklen fluch in dir trägst und die einzige Hoffnung auf Erlösung für unzählige Seelen sein wirst, du wirst viel Leid erdulden müssen und ein düsteres Geheimnis lüften und noch ehe dein Sieg vollendet sein wird, wird dich dein stärkster Verbündeter verraten.“
Vanjescha riss sich von der Vision und dieser erschütternden Stimme in ihrem Kopf los, sie verlor das Gleichgewicht und stürzte auf dem Boden. Sie blickte angsterfüllt zu ihrem Vertrauten hoch, doch der stand ruhig auf dem Simms und blickte nur fragend zurück. Schwer atmend griff sie sich ans Herz das ihr bis zum Hals schlug und fragte sich. Was bei den Niederhöllen war das denn?
Zwischenspiel: Woltan
Woltan saß schlaff am Schreibtisch seines großen Arbeitszimmers der Burg Sturmfels. Er saß über ein Pergament gebeugt, das ihn schon den ganzen Tag beschäftigte. Es war nachts und ein kalter Wind wehte durch den Raum. Woltan war sonst allein. Das Arbeitszimmer schien aufgeräumt, fast schon leer, nur ein Kleiderschrank, eine Kommode, beides ohne Kleidung und ein leeres Bettgestell füllten neben dem Schreibtisch und dem leeren Sekretär den Raum. Die Kerze auf dem Tisch erlosch, dieses karge Arbeitszimmer war nun vom vollen Mondlicht erfüllt. Woltan war ungepflegt, unrasiert und von einer dünnen Staubschicht überzogen. Hat er doch selbst Hand anlegen müssen, alle seine Habseligkeiten aus seinem ehemaligen Büro der Burg zu schaffen. Er trug seine verschwitzte festumer Tracht und stank nach Arbeit, Alkohol, Urin und Erbrochenem.
Auf Befehl der Baronin von Sturmfels, hat Ritter Wohltan Gulnitz zu Schlüsselfels, Hauptmann des Banners aus Festum, das Arbeitszimmer des Hauptmanns der Wache der Feste zu Sturmfels, binnen eines Praioslaufs zu räumen. Gezeichnet die Herrin der Feste zu Sturmfels. „Diese Schlampe hat sogar meinen Namen falsch geschrieben“, sagte Woltan lallend „Woltan schreibt man nicht mit H“. Er hielt einen Tonbecher in der Hand, halbvoll mit Meskinnes. Den Wein und das Premer Feuer seiner mitgebrachten Sammlung hatte er schon leergetrunken. Doch selbst der Meskinnes konnte seine Gedanken nicht beruhigen.
„Sie hat mich aus der Feste geworfen. Ich soll näher bei meinen festumer Soldaten sein und den Aufbau der neuen Kaserne begutachten. Ich soll die Handelswege sichern und die Gastarbeiter in Schach halten. Ich soll Fredo unterstützen wo ich nur kann aber ihm nicht im Wege stehen. Sie braucht das Arbeitszimmer für ihren neuen Vogt. Ha, das ich nicht lache. Diese Fotze möchte nur nicht, dass ich ihr weiter in ihre Pläne reinrede wie man diese Baronie zu führen hat. In den Untergang wird sie die Baronie treiben und ihre Speichellecker werden ihr dabei bestimmt helfen“, lallte Woltan weiter „alles minderwertige Drecksäcke.“
Im Zorn fühlte er nicht wie der Becher seiner enormen Kraft nachgab und brach. Erst der Schmerz riss ihn kurz aus seinen Gedanken. Er starrte in seine raue blutende Hand und entfernte sich den splitter aus der Wunde. Der Meskinnes floss über den Tisch, tropfte auf dem Boden, auf seine Hose. Egal, dachte er sich und ließ es geschehen. Tränen traten ihm über die Wangen, mit dieser Hand hat er seinen Junker Basilio vor kurzen noch geschlagen. Nicht aus tadel oder um ihm eine Lehre zu erteilen, sonder aus blindem Zorn der Frustration. Er hasste sich dafür, hat er doch die Angst und Enttäuschung in seinen Augen gesehen. „Vigo“, sagte er sich, „so hat mich Vigo auch schon mal angesehen.“ Er fürchtete sich davor nachhause zu gehen. Schon lange war er nicht mehr bei seinen Lieben. Nicht mehr wiedererkennen würden sie ihn. War er doch schon seit einer Weile nicht mehr der Ritter, den sie einst mal kannten.
Er lachte bitter auf und versuchte aufzustehen. Doch sein Verletztes Bein gab nach und er fiel bäuchlings auf den Boden. „Scheiße“, schrie er laut auf und die Tür glitt einen Spalt auf. Basilio lugte mit einer Lampe herein und fragte nach dem Wohlbefinden seines Herren. „Verpiss dich du Nichtsnutz“, schrie er lallend und warf etwas nach Basilio. Die Tür schloss sich schnell und nach einem kurzen Moment hörte er Basilio sagen, dass er später kommen würde und helfen ihm ins Zelt zu bringen. Woltan lachte aber nur und blieb auf dem Boden liegen.
Er suchte nach dem etwas, das er nach seinem Junker warf und fand es. Es war die Fibel die er als Schwertgeweihter Ritter bekam und war Rhonda geweiht. Er setzte sich auf und dachte über seine Ausbildung zum Ritter nach. Mit 5 wurde er zu der Ritterfeste von Neersand geschickt und dem Widderorden auf Wunsch seines Vaters als Novize beizutreten. Mit 15 wurde er zum Junker berufen und mit 18 zum Ritter geschlagen. Ein Jahr später zog er schon in den Krieg gegen die Wilden Zwerge aus dem Osten. Diese Fibel hatte er als Lohn von seinem Lehrmeister Posan von Neersand erhalten. „Im Grabe würd er sich umdrehen, wüsste er was aus mir geworden ist“, sage er zu sich selbst.
Schwer rappelte er sich auf seine Beine und suchte nach seinem Zeug. Das Mondlicht schien in seine Kammer und er erhaschte einem Blick nach draußen. „Da bewegt sich doch etwas auf dem See“, rief er lallend, sah aber nichts weiter. Er winkte raunend in die Richtung und griff nach seinem Schwert. Dieses Schwert gab ihn vor einem Jahr Nokia Sewerski … sie hat mich nie aufgegeben, nicht mal als ich als Krüppel zurückkahm. Nein sie war mir mehr Mutter und Nessa war mir mehr Schwester als es meine eigene Familie jemals war.
Rechtschaffener Zorn umfuhr Woltan als er das Heft seines Schwertes umschloss. „Es wird aufhören“, sagte er diesmal bestimmend zu sich selbst. „Es muss Schluss sein mit diesem leid, ich werde sie alle büßen lassen, alle werde ich zur Ader lassen und sie werden mich fürchten und hassen.“ Schwankend aber zielstrebig verließ Wollten den Raum und ging nach draußen in die Nacht. Basilio folgte seinen Herren ratlos aber vorsichtig, darauf achtend, keinen Mucks von sich zu geben. Er hatte Angst um seinen Herren, er hatte sich die letzten Tage sehr verändert und das nicht zum Guten.
Zwischenspiel: Pazeck
Pazeck ging nachts bei Vollmond durch die Straßen Festums. Neugierde ist ein gefährliches Ding, das uns Menschen an viele Orte führt, dachte sich Pazeck. Es lässt und an Orte gehen und uns Dinge erblicken, die wir vielleicht nicht sehen sollten. Er ging an die Kerzengasse vorbei und erblickte einem betrunkenen Thorwaler die Rote Rebe verlassen. Es lässt uns Dinge tun, die wir vielleicht nicht machen sollten. Er beobachtete aus dem Schatten heraus, wie Orelio dem toten Fleisch hinterher ging und bedauerte dem Thorwaler nicht einem Moment lang, obwohl er wusste, dass dieser nicht mehr lange zu leben haben würde. Es lässt uns scheinbar oft Entscheidungen treffen, die wir nicht bis zum Ende gedacht haben und wir so ins offene Messer laufen. Er ging rasch weiter, da er heute noch sein eigenes Geschäft zu erledigen hatte und er es keinem seiner Spezialisten anvertrauen würde können. Nicht einmal seinem Neffen, wäre er den hier und nicht in Übersee. Er hörte ein erstickendes leises Wimmern und wusste, das Boron einen weiteren ahnungslosen in seinen Hallen begrüßen durfte. Er konnte nicht anders, er musste lächeln.
Pazeck huschte schnell und ungesehen durch die Straßen Festums. Er konnte blind durch diese Straßen finden, ist er doch fast sein gesamtes bisheriges Leben auf und unter diesen Straßen gewesen. Es schien nicht als würde dieser alte Norbarde mit Kapuzenumhang schleichen aber seine Schritte schienen keinen laut zu machen als er durch die Straßen lief. Pazeck war noch kräftig und sehr vital für sein Alter, nicht das er wirklich alt wäre aber zu den jungen gehörte er schon lange nicht mehr. Ja für die drecksarbeit hatte er viele jüngere und kräftigere Burschen zur Hand wenn er wollte aber er konnte niemanden Trauen. Nicht bei diesem Unterfangen.
Einst hat Pazeck viel Macht besessen. War er doch einer der einflussreicheren Bosse der Unterwelt in Festum. Sein Einkommen mit den Surreljoffs hat seinem Schieber- und Hehler-Geschäften einen nicht zu unterschätzendem Reichtum gebracht. Seine Nebentätigkeiten als Geldeintreiber, Schutzgelderpresser und Mietklinge haben ihm in der Unterwelt einen Namen gemacht. Die Reichen fürchteten ihn und die Starken respektierten ihn. Jeden Versuch ihn aus dem Geschäft zu bringen hat er mit Zins und Zinseszins zurückgezahlt und bald konnte er sich mit den wirklich großen auf einer Stufe stellen. Zumindest beinahe, wäre da nicht der Emporkömmling Jaakon gewesen.
Ja mit Jaakon konnte keiner rechnen und vor allem nicht mit seinem können und seiner Erfahrung. Mal abgesehen von seinen zwei Kumpanen. Shayla, die Zahori aus Fasar ein Todesengel mit göttlich schöner Erscheinung ebenso tödlich wie schön und Orelio, einem Gladiator der Blutgruben aus Al’Anfa, mehr Raubtier als Mensch, ein Schlächter. In manchen Teilen dieser Welt waren die drei auch als Triumvirat des Todes bekannt. Jaakon war aber von allen der schlimmste. Der dunkle Abenteurer, der schwarze Jaakon, die Klinge aus Festum oder wie sie ihm sonst noch auf Dere nennen. Scheint dieser Bastard doch Phexens Segen zu haben. Listig und schlau, gewieft und schnell, geschickt und gnadenlos verfolgt er seine Pläne und Ziele und schneller als kein anderer hat er es geschafft binnen 2 Jahren sich die ganze Unterwelt Festums unter dem Nagel zu reißen. Kein dunkles Geschäft, sei es noch so unbedeutend, geht ohne seine Zustimmung zur Hand. Es scheint, dass jede zweite Münze in Festum entweder er oder einer seiner Handlanger in den Händen hatte.
Dieser falsche Hund wird dafür büßen, dachte sich Pazeck und hielt kurz inne, da er ein Geräusch aus einer Gasse ausgemacht hatte, aus der es keines geben sollte. Er beobachtete die Gasse eine Weile und erkannte, dass er nicht allein war. Seine scharfen Augen erspähten einen Maraskani in dunklen Gewändern, der nicht für ihn arbeitete. Pazeck grinste böse. Jaakon hat seine Spitzel überall in Festum, gut die Hälfte seiner eigenen Leute arbeiteten wahrscheinlich mit zweitem Sold für Jaakon. Verdammt ich muss ihn los werden aber er ist zu gut und geschickt um ihn abzuhängen und ich habe nicht so viel Zeit. Er zog geräuschlos seine zwei geschwärzten Dolche aus versteckten Scheiden. Na warte Bursche, die Boronssichel fängt man nicht so leicht. Er machte sich bereit schnell und hart zuzuschlagen und seine giftigen Klingen wieder zubeißen zu lassen.
Einige Minuten später und um einen Weiteren unfreiwilligen Diener in Borons Hallen reicher ging Pazeck seinen Weg zum Treffpunkt weiter. Er musste diesen Treffpunkt noch während des Vollmonds aufsuchen, so stand es in der Depesche. Ein alter Feind aus einer dunkleren Zeit Festums hatte ihm geschrieben. Einen Mann genauso mächtig und Stark wie Pazeck einst war. Seine Nachricht war kryptisch, in einer Formel verfasst, die nur wenigen Bossen aus der Zeit vor Jaakon bekannt war und Jaakon konnte sie nicht lesen. Seine Neugierde führte ihn dahin, nicht sein Verstand. Es sah aus und roch wie eine Falle, sein Instinkt sagte ihm aber es war keine, diesmal ist es anders.
Er stand im Schatten vor der ausgebrannten Schenke im Thorwlerviertel und wartete auf das Zeichen. Pazeck blickte hinauf zu Schenke. Jaakon bestand darauf ein Exempel zu statuieren um sowohl den Thorwaler wie auch den Goblins klar zu machen, wer hier das Sagen hat. Eine Kerze im dritten Stock, zweimal, dann einmal und dann noch zweimal. Das Zeichen, jetzt werde ich es gleich erfahren, dachte sich Pazeck und machte sich ans Werk, durch einen Kanaleingang zum Treffpunkt in der Kanalisation des Hafens zu gehen.
Es war anstrengend und gefährlich durch das alte Kanalsystem am Hafen zu gehen, mal abgesehen das es jedem normalen Menschen vor Übelkeit gleich schlecht ergehen würde oder man dem Tode geweiht war, wenn man ins Wasser fiel. Einmal habe ich es überlebt, ein zweites Mal werde ich nicht so viel Glück haben, dachte er sich und ging vorsichtig und bedacht weiter. Pazeck würde nie behaupten das er es gewohnt sei hier herumzuwandern aber es war so und würde sich wohl auch nicht bald ändern. Seine Jugend hat er hier und an ähnlichen Orten wie diesen in der Stadt verbracht und auch heute noch hat er ein heimeliges Gefühlt wenn er hinuntersteigt. Bei einer Weggabelung hielt er kurz inne und hörte auf die Geräusche der Kanalisation. Sie spielt manchmal ihre eigene Musik, nicht war meine liebe? Pazeck lächelte wieder und ging weiter.
Da war er nun, am Treffpunkt, wie vorgesehen. Ich lasse mich nicht in meiner Stadt herumkommandieren und ich teile meine Macht auch nicht mit so einem Abenteurer. Er wartete schon eine ganze Weile und war drauf und dran zu verschwinden, als er plötzlich aus weiter Ferne ein Geräusch wie von alten nicht gefetteten Leder hörte und Metall das langsam übereinander reibt. Ein nicht geschultes Ohr würde das beim rauschenden Geräusch des Wassers überhören aber nicht Pazeck. Er bereitete sich darauf vor, kämpft oder flieht, das war sein Motto in solchen Situationen, alles andere ist Verschwendung. Das brachte er seinen Jungs bei und keiner hat es so verinnerlicht wie sein Neffe. Ach wäre er jetzt nur hier, dachte er sich. Dann könnten wir ein gutes Nachtwerk verrichten. Aber als die Person, die er schon eine Weile gehört hatte um die Ecke bog, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen.
„Phex zum Gruße Pazeck“, sagte Tjalf Erikson „lange nicht gesehen.“