Serenith 4711Das (grosse?) TunierIn Vorbereitung auf das große Tunier wird der Banditenanführer "sauer eingelegt" und auf die Speisekarte gesetzt. Die ersten Gäste treffen langsam ein und aqlle werden furchtbar nervös. Insbesondere die Baronin machte alle kirre mit ihren spontanen Änderungswünschen und dem beständigen Druck "ja was schönens zum Geburtstag" (12. Serenith, 21 Jahre) haben zu wollen.
Die ganze Sitzung springt genau getaktet zwischen politischem Spiel und Tuniervergnügen hin und her. Großes Lob an den SL, der die Mischung genau richtig abstimmte, sodass jeder auf seine Kosten kam. Fast jeder - unser armer Rogue (MR) hatte sich verdeckt unter das Folk gemischt, um Unruhestifter gleich ausfindig machen zu können und die Chance auf ein politisches Debakel durch Eingriff von außen zu minimieren.
Doch das ganze Fest verlief friedlich. Kein Assassine, kein Skandal, keine aufmarschierenden Armeen.
So saß die Spielerin meistens herum und versuchte dem SL ein besonderes Ereignis aus dem Bauch zu kitzeln. Doch der hatte genug mit NPCs, politischen Spielchen von Seiten der Spieler, Organisation der Tunierspiele, der Gegnerwerte UND der Doku der weiteren Reaktionen der Abgesandten der verschiedenen Reiche zu tun.
Politik und plotische Korrektheit (kein Rechtschreibfehler!)
Die Gesandschaften kamen aus allen direkte Nachbarreichen, sogar ein Erzfeind unseres Generals aus dem Reich Taldor kam extra angereist. Damit hatten wir auch die Chance, unsere "Mitstreiter", die Abenteurergruppen der anderen Regionen der Stolen Lands kennenzulernen.
Baron Maegar Vaern (kurz: Megawahn oder Megawarm) traf erst in den letzten Tagen des Tuniers ein. Sein Geburtstagsgeschenk an die Baronin war eine Elfenbeinschnitzerei der Centauren. Morodil, unser Elfenmönch, versuchte auch sogleich Lureena (Baronin) und den Baron zu verkuppeln. Seine Anfrage, ob er ihr schreiben dürfe quittierte sie mit einem "Ähh, ja, klar..., warum?"
Ein Abgesandter aus Drelev überbrachte Grüße und stellte viele Fragen nach unseren Verteidigungen im Westen (Richtung großen Wald). Unser General erwies sich als sehr freigiebig und erzählte haarklein, welche größeren Kreaturen im Wald hausen und mit wem wir welche Abkommen geschlossen haben.
Die Abgesanten aus Mivon und Pitax hingegen waren eine wirkliche Freude. Beide Nationen stehen im Klinch miteinander und die Anfeindungen flogen nur so hin und her. Als Mivons Truppe im Buhut die Truppen von Pitax haushoch vom Feld jagten war die Luft zwischen beiden buchstäblich geladen. Beide Reiche, Pitax und Mivon drängten die Baronin darauf, die 6 Freiheiten der River Kingdoms zu proklamieren und sich damit offiziell aus dem Schatten Brevoys und in die Arme der River Kingdoms zu begeben.
Die Abgesandte Brevoys begrüßte diesen Schritt, denn Brevoy will mit der Rückeroberung der Stolen Lands in den Augen der River Kingdoms nicht als Agressor dastehen.
Gegen Ende des Tuniers tauchte plötzlich ein Barbar der Wolf Nomads auf, in den Händen die Einladung an die "Iron Wraiths", der 4. Abenteurergruppe, die von Brevoy ausgesandt war. Er wollte das Herz der Baronin gewinnen, indem er an JEDEM Kampf teilnimmt und GEWINNT. Jawohl! Wir erfuhren, dass die "Iron Wraiths" von den Barbaren getötet wurden - sie hatten sie durch irgend etwas beleidigt.
Die Geburtstagsgeschenke waren großzügig und im Gegenzug versprach Wolfenstein die Erweiterung der Handelsruten nach Mivon, die ewige Freundschaft mit Pitax - evtl. durch politische Heirat der Baronin - und Drelev und Varnhold gute Nachbarschaft.
Sieg und SensibilitätenHöhepunkt für 2 Spieler waren die Tunierspiele: Bogenschießen, Buhurt und Tjoste. In allen 3 Disziplinen machten die SCs von sich reden, schlugen die Schwertmeisterin von Brevoy, den Frauenschwarm-Ritter aus Mivon, die disziplinierten Truppen von Drelev und die Plänkler von Pitax aus dem Feld und verbuchten Siege im Buhurt und beim Tjosten eindeutig für sich.
Die Regeln fürs Bogenschießen waren sehr gut durchdacht. 3 Ziele in verschiedener Entfernung (AC 6, 11, 16) (0, -4, -10 Entfernungsmod.) und ansteigender Hardness (0, 2, 4). Jeder Teilnehmer durfte 6 Pfeile abschießen (normaler Langbogen!). Ein treffer brachte 1,3 oder 5 Punkte. Ein kritischer Treffer jeweils 15 Punkte. Ein Schuss als Full-round-action brachte +5 auf den Angriffswurf. Wenn aman mehrere Pfeile pro Runde verschoss, gab es pro Runde, die man nicht mehr schießen musste 2 Punkte extra.
Die regeln sorgten für taktisches Handeln und verringerten die Kluft zwischen niedrigstufigen und höherstufigen Charakteren. Das Bogenschießen war echt spannend und mann konnte nie genau sagen, wer denn nun eindeutig gewinnen würde.
Beim Bogenschießen tauchte ein mysteriöser Fremder auf - der Purple Archer - der jedoch weit abgeschlagen auf dem vorletzten Platz landete. Menolly (HER) meinte hinter der Augenmaske zwar unsere Meisterspionin erkannt zu haben (Perception: 30), aber die Verkleidung war doch zu gut. Die Augenmaske verriet nichts (Verkleiden: 32). Jeder räzelt bis heute, wer denn dieser Typ war...
Der Buhurt war schnell beendet. Er lief so ab, wie ein normaler Kampf stattfindet, nur ohne Rüstung (Schild erlaubt) und mit Holzwaffen (Betäubungsschaden). Wolfenstein gewann haushoch, auch wenn der General beim vorstürmen sich gleich außer Gefecht setzte.
"WIE??? Die Schwertherrin ist mind. Stufe 11!?!?! Drei Angriffe? Jeweils 27 Schaden!?! Das ist kein angemessenes Encounter!!!"
Die Tjoste wurde vom Halbling-Chavalier bestimmt und eineideutig für sich entschieden. Stimmung kam auf, als der Barbar antrat, das Pferd nicht unter Kontrolle brachte und mit der Lanze als Knüppel mit Reichweite zwei Ritter aus dem Sattel hob.
Gemeinsam gemein seinDie Baronin fand das nicht so lustig - "Wie unzivilisiert!". Damit war der Barbar als möglicher Ehepartner ausgeschieden.
Es folgte ein mühsamer Schlagabtausch zwischen dem barbaren und unserem Elfenmönch. Letztlich wurden beide wegen Regelverstoß disqualifiziert.
Menolly hingegen hatte ein Auge auf den Barbaren geworfen und nach langem hin und her, mehr oder weniger zarten Überredungskünsten ("Die baronin ist eine Schamanin - das passt nicht wirklich!") hatten die beiden ihr Techtelmechtel. Mal sehen, ob die erste politische Hochzeit nun durchgeführt werden kann. 1:0 für die intrigante Baronin.
Prinz Charming aus Mivon hingegen brachte mehr Bardamenherzen zum schmelzen. Die Tür zur Schlafkammer der Baronin hingegen blieb verschlossen. Mürrisch zog er von dannen. Auch kein Verlust.
Die Sache mit Grigori hing weiterhin in der Luft. Überzeugt davon, dass Grigori ein Spion sein muss, um Zwietracht zwischen Brevoy und Wolfenstein zu sähen, ersuchten wir das Gespräch mit der Schwertherrin. Diese versprach nach schweren Verhandlungen, uns auszuhelfen und sich "um das Problem zu kümmern". Wieder ein Gefallen, den wir Brevoy schulden...
Fazit Eine nette, ruhige Sitzung mit vielen Informationen. Jeder, naja fast jeder, kam auf seine Kosten. Der SL machte seinen Job echt gut, insbesonders da er alles improvisieren musste. Zusammen mit Vaterwerden, Hausbau, Umzug und zeitraubendem Job eine super Sache.
Alles was uns noch fehlte war ein echter Twist, eine echte Gefahr, die das Tunier bedroht hätte - dann wären wirklich alle glücklich nach Hause gegangen. Naja, mehr bedrohung kommt dann beim nächsten Mal, wenn es wieder heisst:
Kingmaker - Völlerei und Dekadenz