Also die Situation ist so: Ich bin wie viele hier auch schon jahrelanger Rollenspieler und habe vor, auch noch in den nächsten Jahren P&P zu machen. Genauer genommen bin ich passionierter Spielleiter (als Spieler hat man zu wenig spotlight
) und habe sehr viel Erfahrung mit Regelbalancing und dem zweckmäßigen Einsatz von Regelwerk.
Vom offiziellen DSA habe ich mich schon lange emanzipiert und mit meiner Gruppe habe ich bereits einen eigenen Metaplot für Aventurien entwickelt, der zwar teilweise an den offiziellen anknüpft, aber eben sehr von den Spielern beeinflusst wird. Deswegen sitzt zB der mittlerweile ziemlich mutierte Abu Terfas anstelle der Skrechu im maraskanischen Dschungel und die Dämonenkrone wurde von meinen Spielern einfach in den Schlund geworfen.
Als Spielleiter habe ich mich aber im Laufe der Jahre immer mehr am DSA4-Regelwerk gestört, weil es uns ständig aus dem Spielfluss gerissen hat, weil wir mal wieder gefühlte 1000 Regeln nachschlagen mussten, weil... ihr kennt das ja.
Ich fand das D20 System wegen seiner Einfachheit immer attraktiver und war schon lange auf der Suche nach einer guten Adaption von D20 auf Aventurien. Das, was ich im Netz gefunden habe, hat mich aber nicht wirklich überzeugt und mir war klar, dass man da einfach selbst Hand anlegen muss. Bevor ich in 100 Seiten die Bugs in DSA4 hausregle, schreibe ich lieber mein eigenes System. Außerdem habe ich dann die absolute Regelautorität.
Letztlich mache ich also das D20 Aventurien Regelwerk primär für meine eigene Gruppe. Und mit der neuen Kampagne, die wir demnächst anfangen, machen wir quasi den Betatest und da wird sich wohl auch noch vieles an den Regeln ändern, wenn wir während des Spieles merken, dass manche Sachen nicht gut balanciert oder umgesetzt sind.
Wie sich D20 auf das Spielgefühl in Aventurien auswirkt? Keine Ahnung
. Ich finde es auch nicht wichtig. Das Spielgefühl sollte meiner Meinung nach nicht vom Regelwerk bestimmt werden. Die D20 Regeln sind in erster Linie klarer und schneller anwendbar und mehr sollen und müssen sie nicht liefern. Das Spielgefühl muss immer noch der SL liefern, indem er eine spannende Geschichte in einer fantastischen, aber dennoch glaubwürdigen Spielwelt erzählt und die Spieler in ein Abenteuer zieht, in dem sie mittendrin sind, statt nur dabei.
So und jetzt genug gelabert, habe noch viel zu schreiben. Wobei, ich könnte das ja als Vorwort in das Regelwerk einbauen... :-D