Das ist dann wieder sehr grobkörnig, denn wenn man schon davon ausgeht, dass Menschen sich in der Leistungsfähigkeit ihrer Sinnesorgane unterscheiden, dann sollte auch klar sein, dass dies für jedes Organ jeweils unterschiedlich sein wird.
Ist das so? Meine ansatzweisen Kenntnisse in Neurobiochemie lassen mir das keinesfalls zwingend vorkommen.
Soweit ich es sehe, ist der Gang einer Wahrnehmung:
~> eine Sinneszelle wird "angesprochen" und reagiert (eventuell schon in Abhängigkeit von neuronalen oder eigenspezifischen Bedingungen, z.B. phasisch-tonisch)
~> Transmitterausschüttung sorgt für die Weiterleitung an eine oder mehrere Neuronen (wiederum evtl. schon in Abhängigkeit von anderen biochemischen Umgebungsbedingungen, z.B. Transmittererschöpfung oder gegenwärtig eingetretenen Ionenungleichgewichten)
~> die Neuronen lassen einen Impuls über das Axon laufen (dto.)
~> am "anderen Ende" der Nervenzelle wird der Impuls wiederum in Transmitter "übersetzt" und an andere Neurone weitergegeben, diese Neurone wirken entweder 1:1 weiterleitend, verstärkend oder hemmend (und hier können uU auch hormonelle Faktoren eingreifen)
~> der letzte Schritt kann noch ein- oder mehrmals wiederholt werden (mit allen Einflußmöglichkeiten)
~> alle "eingehenden" Impulse, d.h. solche, die nicht durch Hemmung unterdrückt wurden, werden in bestimmten Regionen "gesammelt"
~> die gesammelten Impulse werden mit anderen Impulsen "in Beziehung gesetzt" und eine weitere Reaktion ausgelöst, Z.B. neuronal, endokrin o.ä.
~> sofern die weitere Reaktion neuronaler Natur ist,
kann der Übergang in bestimmte Bewußtseinsbereiche erfolgen und unter Umständen (zu diesem Zeitpunkt oder nach weiteren neuronalen "Verrechnungschritten") als "bewußte Wahrnehmung" betrachtet werden
Selbst wenn also die Sinneszellen von Peson zu Person in unterschiedlicher Dichte und Empfindlichkeit auftreten, wird anschließend dermaßen viel über die Körperbiochemie verarbeitet, die wenigstens teilweise für alle Impulse gleich ist, daß eine hier erfolgende Angleichung mir keineswegs ausgeschlossen vorkommt. Mein eigener Körper etwa hat wohl eine vergleichsweise schwache Weiteleitungsunterdrückung und eine vergleichsweise stärkere Weiterleitungstendenz, neben einem zusätzlichen Sympathicus-Übergewicht. Ersteres betrifft wohl meine gesamte Wahrnehmung (und beschert mir von Zeit zu Zeit sehr unangenehme Kopfschmerzattacken), wenn auch (aus welchen Gründen auch immer) nicht alle Sinne in gleichem Maße, während letzteres wenigstens nur
teilweise mit der Wahrnehmung interferiert...