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Unterstützt Midgard eher ARS oder eher den Erzählonkel

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Der Nârr:
Diesen Bericht hätte ich ja zu gerne gelesen. Schade, dass das nicht mehr möglich ist ::).

Mir brennt eine Frage auf den Lippen, zu denen ich mir selber schon einige Gedanken gemacht habe. Bevor ich meine Gedanken dazu jedoch äußere, hoffe ich, vielleicht erst auf die zugehörige Frage ein paar andere Meinungen zu hören:

Ist Midgard eher etwas für Erzählonkel oder eher für ARS-lastiges Spiel?

Nach Möglichkeit würde ich auch um Begründungen bitten. Was ARS angeht, so bin ich mir dessen bewusst, dass es einen Streit um die genaue Definition des Begriffes gibt. In Abgrenzung von "Erzählonkel" sollte die grobe Richtung jedoch klar sein, ansonsten steht es natürlich jedem frei, genauere Einschränkungen oder Erläuterungen vorzunehmen.

Brakiri:

--- Zitat von: Der Narr (Hamf) am 11.01.2011 | 22:26 ---Diesen Bericht hätte ich ja zu gerne gelesen. Schade, dass das nicht mehr möglich ist ::).

Mir brennt eine Frage auf den Lippen, zu denen ich mir selber schon einige Gedanken gemacht habe. Bevor ich meine Gedanken dazu jedoch äußere, hoffe ich, vielleicht erst auf die zugehörige Frage ein paar andere Meinungen zu hören:

Ist Midgard eher etwas für Erzählonkel oder eher für ARS-lastiges Spiel?

Nach Möglichkeit würde ich auch um Begründungen bitten. Was ARS angeht, so bin ich mir dessen bewusst, dass es einen Streit um die genaue Definition des Begriffes gibt. In Abgrenzung von "Erzählonkel" sollte die grobe Richtung jedoch klar sein, ansonsten steht es natürlich jedem frei, genauere Einschränkungen oder Erläuterungen vorzunehmen.

--- Ende Zitat ---

If i may be so bold:

Für Erzählonkel-Stil würde ich Midgard nicht benutzen. Dafür ist es doch zu rules-heavy.
Das lohnt nicht. Midgard ist für Leute, die sich gerne durch ein chaotisches Regelbuch biessen, und die frustresistent sind, was Fertigkeiten angeht.
Für Erzählonkel-Stil sollte man Systeme nehmen, die eine geringere Granularität haben als Midgard, DSA, Rolemaster usw.

Midgard ist kein schlechtes System. Grade das mit den Ausdauerpunkten im Kampf macht den Kampf einen Tuck realistischer, aber die Aufstiegsregeln sind eher suboptimal, die Goldinflation nervt, und man versagt öfter, als einen lieb sein kann, weil die Fertigkeitswerte über lange Zeit so mies bleiben, das man ohne Abzüg 50% der Zeit versagt.
Das kann ganz schön nerven.

Midgard basiert leider auch auf einer sehr erd-ähnlichen Welt, was mir persönlich nicht so gut gefällt, aber das ist Geschmacksache.
Das Magiesystem hingegen finde ich nicht schlecht.

Mein Kurzfazit wäre:

+ Kampf recht realistisch
+ Magiesystem ausgefeilt und interessant

- chaotisches und schlecht strukturiertes Regelwerk(Buch)
- Frustfaktor recht hoch
- uralte Aufstiegs und Lernregeln, die oft Hausregeln bedürfen.
- Wirtschaftssystem und nötige Menge an Gold bizarr unrealistisch

Für Erzählonkel-Stil zuviele Probleme und zuviele Regeln, die eigendlich bei einem solchen Stil nur im Weg stehen.

Just my 2 cents von jemandem der es insgesamt etwa 4 Jahre gespielt hat.

Pyromancer:

--- Zitat von: Der Narr (Hamf) am 11.01.2011 | 22:26 ---Ist Midgard eher etwas für Erzählonkel oder eher für ARS-lastiges Spiel?

--- Ende Zitat ---

Vernünftig spielbar ist Midgard nur in zwei Modi:
1) Mit ALLEN Regeln, dann kann man sich auch die volle ARS-Dröhnung geben.
2) Als Erzählonkel-Spiel, wo der SL die Regeln gekonnt ignoriert, ab und zu "würfel mal auf XY" sagt und dann weitererzählt.

Oberkampf:

--- Zitat von: Pyromancer am 11.01.2011 | 22:46 ---2) Als Erzählonkel-Spiel, wo der SL die Regeln gekonnt ignoriert, ab und zu "würfel mal auf XY" sagt und dann weitererzählt.

--- Ende Zitat ---

Wobei man so jedes Spiel zum Erzählonkelspiel machen kann, auch die wirklich guten Systeme.  ;D

Zur Antwort:

Wenn Du die beiden Spielrichtungen als Pole ansiehst, tendiert Midgard meiner Meinung nach eher Richtung ARS. Die Welt ist nicht so fürchterlich ausgebaut, dass sich Dauererzählen anbietet. Unkaputtbare Mary Sue-NSCs gibt es wenige. Das Regelwerk liefert keine Unterstützung beim Erzählen (was die meisten Erzählonkel eh nicht wollen), blubbert aber dafür auch nicht über tolle Erzähltechniken, Foreshadowing oder ähnliches. Allerdings wird dem Spielleiter eine bedeutende Entscheidungsposition zugeschrieben, und manchmal klingt den Spielern gegenüber eine erschreckend pädagogische Haltung durch. Einige wenige publizierte Abenteuer begünstigen Erzählonkelei (z.B. die Karmodin Kampagne), aber die meisten sind recht offen gestaltet (besonders die von JEF selbst). Überwiegend ist das System wohl dazu gedacht, fetzige low magic Abenteuer zu entwerfen, in denen die Spieler mit ihren Charakterfertigkeiten etwas tun können.

Ich mag Midgard, wirklich, es war einmal mein Lieblingssystem (ist es vielleicht noch) und ich halte immer noch viel davon.

Abd al Rahman:
Midgard streng nach Regeln gespielt ist sehr ARS-Lastig. Erfahrungspunkte werden nach eingesetzten Fertigkeiten, Zaubern und Schaden im Kampf bestimmt. Heilung ist begrenzt, LP werden nicht gesteigert und die Kampfregeln sind recht tödlich und bevorzugen den Taktierer am Spieltisch.

Lässt man die Regeln weg, ist es so erzählonkelig wie jedes der alten Systeme :)

Und Brakiri hat keine Ahnung von Midgard  ~;D

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