Pen & Paper - Spielsysteme > D&D - Dungeons & Dragons
Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
D. M_Athair:
--- Zitat von: Visionär am 24.01.2011 | 18:50 ---1/ Da viele Menschen in Deutschland englisch sprechen und die Bücher auch noch günstiger sind, hat es eine deutsche Übersetzung schwerer als beispielsweise in Frankreich, das nicht so anglophon ist.
--- Ende Zitat ---
Streiche "anglophon" setzte "anglophil". Das trifft es mMn besser.
--- Zitat von: Schwerttänzer am 24.01.2011 | 19:00 ---White Wolf anyone
--- Ende Zitat ---
Und klassische Fantasy?
carthoz:
--- Zitat von: Dirk Remmecke am 24.01.2011 | 15:20 ---Aber prinzipiell magst du recht haben. Für mich (und viele andere Rollenspieler der frühen Generation) war die Settinglosigkeit des Regelbuches ein Pluspunkt, der für AD&D sprach. (Gleiches gilt für die Settingarmut bei Midgard 2.)
Damals hat "man" halt sein eigenes Setting kreiert; das war ein Teilaspekt des Hobbys, der in Deutschland durch die Gewöhnung der DSAler an Aventurien sehr schnell ausstarb.
--- Ende Zitat ---
Ich wollte das auch keinesfalls als Nachteil verstehen; es wunderte mich damals nur, dass es offenbar überall Settingfragmente gab (Zaubernamen, Gegenstände etc.), aber gleichzeitig trotzdem kein Setting. Das verwirrte mich.
--- Zitat von: Dirk Remmecke am 24.01.2011 | 15:20 ---Bis in die späten Achtziger hat es mich immer gewundert, warum es nicht einen DSA-Spieler gab, die bei den Fachsimpeleien im Lieblingsladen von seinen eigenen Weltenschöpfungen berichtete (was unter D&Dlern, Midgardianern und Rolemaster-Spielern einfach üblich war).
--- Ende Zitat ---
Oh, echt? Ich kannte früher so einige, die sich auf Aventurien gut ausgetobt haben, da war nix so wie von der Redax vorgesehen.
Lichtschwerttänzer:
Exalted
L5R
Hellfrost?
Dirk Remmecke:
--- Zitat von: Visionär am 24.01.2011 | 18:50 ---Fasst das die Lage gut zusammen?
--- Ende Zitat ---
Und ein übergreifendes
0/ D&D hatte immer mit dem Stigma als Verliesprügelspiel zu kämpfen. Als die Rollenspiele nach Deutschland kamen, hatte sich der Zeitgeist weltweit schon gewandelt. Selbst in den Staaten war AD&D auf dem "besten" Wege, zu einem Erzählspiel zu werden (Dragonlance erschien im gleichen Jahr wie die DSA Basis Box; in der Forum-Kolumne des Dragon-Magazins wurden Spielleiter-Techniken für Stimmungserzeugung und charakterzentriertes Kampagnendesign ausgetauscht). Das hat die alten Rollenspielhasen, die teilweise erheblich früher mit dem Hobby angefangen hatten, nicht davon abgehalten, ihre negative Meinung über AD&D zu kolportieren.
Genauso wie die alten AD&D-Hasen über Jahre nicht davon abließen, DSA als Kiddie-Rollenspiel und D&D-Kopie zu verunglimpfen, selbst zu Zeiten von DAA2 und DSA3, als das System längst seinen Kinderschuhen entwachsen war und eine eigenständige Spielkultur begründet hatte.
(Der unselige Streit ging in beide Richtungen.)
Naldantis:
--- Zitat von: kalgani am 24.01.2011 | 11:04 ---ich denke das können wir berechtigter weise anzweifeln.
--- Ende Zitat ---
Ja?
Okay, vielleicht täusche ich mich, aber wer kommt heute noch durch die Schule, ohne etliche Jahre Englisch zu lernen?
Wer kommt im Beruf ohne englische Texte und Sprache aus?
Und welches RPG-Regelwerk zeichnet sich schon durch literarische Komplexität aus?
Ich sehe nicht, daß sich da eine relevante Marktlücke zeigt.
(Wäre natürlich etwas ganz anderes bei RPGs aus Fernost, ...da wäre ich sofort neugierig auf eine Übersetzung.)
--- Zitat von: Priscilla Molesworth am 24.01.2011 | 11:08 ---Es ist in der Tat ein Vorurteil. Und gerade Regelwerke haben zwei nicht gerade kleine Tücken:
a) Fachvokabular (oft esoterische Begriffe, Kampfmanöver etc.)
b) da es ein Regelwerk (also ein Gesetz im weiteren Sinne) ist, ist nicht die ungefähre Bedeutung, sondern der Wortlaut oft entscheidend.
--- Ende Zitat ---
Okay, sind Argumente, wobei ich gegen a) ins Feld führe, daß mir englische Fachbegriffe z.B. des Schwertkampfes oder frei erfundenes Magievokabular auch nciht fremder und unbekannter sind als selbes auf Deutsch; und gegen b) das man gerade bei solche Texten mehr aus dem Kontext liest und eher am Sinn als an der Formulierung interessiert ist, als man es bei z.B. IT-Literatur oder historischen Berichte täte.
Aber sicher ist dies teilweise ein Frage persönlicher Vorlieben - aber wenn ich auf bestimmte Regelwerke nur hoffen kann, dann habe ich eine starke Motivation, es überhaupt zu bekommen und nur eine geringe Neigung, dafür auf eine bestimmte Sprache zu warten.
--- Zitat von: Der_Lichtbringer am 24.01.2011 | 11:10 ---Achtung, es folgt ein kleiner Wutausbruch. Zarte Gemüter lesen ihn lieber nicht.
--- Ende Zitat ---
Bin ich nicht, daher kein Problem.
Zum Nachwuchsproblem später, hier nur:
Ich rede nicht davon, daß es JEDER können MUSS, sondern daß es soviele können - gerade in der RPG-interessierten Gemeinde.
Wir sind auch NICHT dafür verantwortlich, Verlage am Leben zu halten, denen nichts innovativeres einfällt als englische Regelwerke mit langer Verzögerung mehr schlecht als recht 1:1 zu übersetzen und dafür mehr Kohle zu verlangen!
Ich bin der letzte, der nicht gerne mal einen regionalen Settingband kauft, ein neues System ersteht, oder einen RPG-Roman einer unbekannten Autorin versucht, aber wenn da nichts geboten wird, was eine deutsche Kundschaft anlockt, geht der Verlag an schlechten unternehmerischen Können ein - vielleicht schade, aber unumgänglich.
--- Zitat von: Mike am 24.01.2011 | 12:03 ---Auch wenn Lichtbringer es sehr drastisch ausgedrückt hat, im Kern der Sache hat er absolut Recht. Wir haben nun mal ein Nachwuchsproblem was Rollenspieler angeht. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Welcher Jugendliche setzt sich denn heute hin und ließt ein Regelwerk in einer Fremdsprache die ihn möglicherweise schon in der Schule genug nNerven kostet, als seine Freizeit viel bequemer einfach vor der X-Box zu verbringen?
--- Ende Zitat ---
Ich sehe nicht, daß wir ein Nachwuchsproblem haben; IMHO haben wir ein Zeitproblem, das wir versuchen damit zu kurieren, daß wir funktionale Gruppenkerne mit jungen Spieler aufstocken, von denen wir annehmen, daß sie viel mehr Zeit haben als wir und somit mehr mögliche Spieltermine entstehen.
Nichts gegen junge Spieler - aber würden auch mit 40-60 Jährigenen gut spielen können, wenn diese nur mehr Gelegenheit dazu hätte.
Oder anders formuliert: Wir erlebenen einen Mangel an Spielgelegenheiten, bedingt durch einen Mangeln an Zeiten, in denen sich 4-8 Rollenspieler für ein paar Stunden an einem Ort treffen können.
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