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Warum gibt es kein nennenswertes deutsches D&D?
kalgani:
--- Zitat von: Crimson King am 25.01.2011 | 09:10 ---Die Anzahl an Spielern, die von englischen Regelwerken abgeschreckt werden,
ist zu klein, um einen ernstzunehmenden Markt zu bilden.
--- Ende Zitat ---
was ich auch nicht glaube.
wenn ich sehe wieviele in meinem bekanntenkreis
so gut wie nix "in english" können und wenn ich an
meine AD&D anfangszeiten denke, wo die anderen
alles auf deutsch brauchten weil sie die englischen
Zusammenhänge nicht wirklich verstanden haben,
bin ich der überzeugung das man mit deutschen
Übersetzungen doch einiges an geld verdienen könnte.
Warum wird von paizo/ulisses das denn so forsch
mit den übersetzungen vorangetrieben? weil es gekauft
wird, oder nicht?
Ich denke wenn Paizo/Ulisses noch ein paar Plakate
in DE an die Wände pappen würden, würden auch
noch ein paar mehr leute in die passenden shops
gelockt werden können.
Hotzenplot:
Ich finde es erstaunlich, dass hier mehrfach angeführt wird, der Großteil der Rollenspieler würde gut genug die englische Sprache beherrschen, um in seiner Freizeit (also mit einer gewissen Freude statt aus Zwang) Rollenspielregelbücher lesen zu können.
Vielleicht habe ich da subjektiv einen absolut falschen Eindruck, aber mich würde mal interessieren, wie ihr (diejenigen, die o. g. behaupten) darauf kommt?
In meinen zwei Gruppen kenne ich zwei Leute einschließlich mir, die englische Regelbücher von verschiedenen Rollenspielen lesen. Zwei können so gut wie gar kein Englisch, der Rest hat das übliche Schulenglisch, mit dem man nicht mal die klassische Fantasy-Trivialliteratur (und damit auch kein Regelbuch) flüssig lesen kann.
Was mich angeht: Ich kann englischsprache Regelbücher lesen, für Fantasyromane reicht es auch noch aus (einige Wörter schaue ich dann aber doch nach), für anspruchsvollere Literatur würde es aber definitv nicht reichen. Ich lese englische RPG-Texte nur deshalb, weil ich sie in deutsch nicht bekomme. Aber es macht mir nicht so viel Spaß. Wenn es mehr D&D-Zeug auf deutsch gäbe (gerade von der 3.5er), wäre ich vielleicht ein richtiger Sammler geworden und hätte sicherlich hunderte von Euros für diese Bücher ausgegeben, ohne mit der Wimper zu zucken.
Ich frage mich seit Jahren, warum es kein nennenswertes deutsches D&D gibt. Vielleicht unterschätzen die Verantwortlichen einfach den deutschen Markt.
Klar, DSA ist stark in Dschörmeni, aber ich als DSA-Sammler hätte mich von einer D&D-Sammlung nicht abhalten lassen, wenn es die 3.5er Sachen in ausreichender Menge in deutsch gegeben hätte. Von der 4. Edition auf deutsch kann man ja gar nicht mehr sprechen. Da ist es schon mehr oder minder Veräppelei, deutsche Regelwerke herauszubringen und die Quellenbände dann nicht mehr.
Selganor [n/a]:
--- Zitat von: Crimson King am 25.01.2011 | 09:10 ---Was mich eher wundert, ist, dass es noch kein NWN3 mit D&D4-Regeln gibt.
--- Ende Zitat ---
Kommt dieses Jahr noch (und von WotC kommt auch noch das dazu passende Sourcebook)
Crimson King:
Wird hier das Schulenglisch unterschätzt?
Ich hatte in der Schule immer eine 3 oder 4 in Englisch, und hatte nie Probleme mit englischer Trivialliteratur und Regelwerken.
Ein:
@Glgnfz
Wie haben wir das dann nur früher geschafft, wo doch unsere Englischausbildung noch viel schlechter war? Wunder, oh, Wunder. Aber vielleicht liegt es dran, dass ich von einer Gesamtschule komme. ::)
@Allgemein
Was man nicht vergessen sollte: Rollenspiele sprechen eh nur eine recht enge Bandbreite von Leuten an und das sind in der Regel nicht die fußballspielenden Buchverächter, sondern eher die Gamer und Nerds. Beide Gruppen beherrschen genug passives Gamer-Englisch (das ganz andere Anforderungen hat als Schulenglisch), dass sie im Grunde mit englischsprachigen Regelwerken nicht mehr Probleme haben als mit deutschsprachigen. Grottig oder zumindest zweideutig geschrieben sind beide gerne.
Weiterhin ist auch das Einstiegsalter nach oben gegangen. Ich glaube nicht, dass heute irgendein 12-jähriger mit P&P anfängt. Früher war das über Spielwarengeschäfte möglich, RPGs vermist man heute in diesen aber ziemlich. Außerdem gibt es auch viel zu viele Alternativen. Aber mit 15, 16 sieht das dann ganz anders auch und bis dahin ist dann auch das nötige Englisch über das Medium CRPGs vorhanden.
Was höchstens sein kann, und das ist ein ganz anderer Punkt, ist, dass die Leute keine Lust auf englische Regelwerke haben. Die landen dann halt bei DSA, viele gehen von da aber auch wieder weg und gucken sich dann eben doch auch andere Sachen an, wenn sie beim RPG bleiben.
Auch eine Rolle spielt das Umfeld. Wenn irgendwer mit einem coolen, englischen Rollenspiel um die Ecke kommt, dann wird das natürlich gezockt. Auch wenn's vielleicht schwer fällt die Regeln zu verstehen. Aber man sollte nicht vergessen, dass Jugendliche zwei Dinge haben, die alten Säcken wie uns fehlen: Massig Zeit und unendliche Motivation (zumindest wenn es um Dinge geht, die sie interessieren).
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