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Meine RPG-Probleme mit D20

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Retronekromant:
Noch ein Vorschlag: (Im wesentlichen das was Oger sagt, plus)

1. Gather Information und Diplomacy werden komplett entfernt. Die Klassen, die stark darauf setzen (Barde etwa) bekommen dafür einen mechanischen Ausgleich
2. Grundsätzlich nur die Feats/Klassen aus dem Spielerhandbuch zulassen (eventuell noch weitere Grundklassen+Varianten derselben).
Alle weiteren Feats/PrCs usw müssen in der Spielwelt erworben werden.
Es muss dann ein "rollenspielerischer" Ansatz gefunden werden, etwa ein alter Foliant, ein Trainer oder eine Quest usw, wobei die Spieler natürlich nicht von vornherein wissen "wo es was gibt", sondern das halt in Erfahrung bringen müssen.
Optimierer kommen weiterhin auf ihre Kosten, müssen aber mehr im Blick haben als nur den Crunch (unter anderem eben, wie man es hinkriegt dieses oder jenes "Build" durchzuziehen)

Sollte ich jemals wieder etwas leiten, was nach 1990 gedruckt wurde, würde ich es vermutlich so machen !

Feuersänger:
Ein Problem, dass ich bei D20 - aber auch vielen anderen Systemen - habe, und was so in die Richtung geht die der TE beschreibt, ist dass die Charaktere normalerweise als One-Trick-Pony anfangen und es manchmal auch dabei bleibt. Insbesondere bei D&D leiden viele Charaktere an deutlichem Featmangel. Selbst auf Level 12 (das ist schon ziemlich ordentlich) haben viele Chars nur schlaffe 5 frei gewählte Feats. Diese werden ja auch oft synergistisch gewählt, was spieltechnisch durchaus sinnvoll ist, aber eben in der Praxis dazu führt, dass der SC nur immer und immer wieder das gleiche Spezialmanöver ausführen kann.

Hm, muss mal eben Ortswechsel machen, ich schreib dann nachher noch was dazu.

Sashael:
@Feuersänger
Und was passiert dann bei Regelwerken, die gar keine Feats anbieten? Wo der Kämpfer regeltechnisch sein Langschwert schwingen kann und das war´s?

Absurderweise (und ihr habt keine Ahnung, WIE absurd das ist) kann ich die Gedankengänge hinter Ogers und Retronekromants Vorschlägen nachvollziehen (finde sie aber trotzdem vollkommen Banane). Wieso lassen sich Spieler von Regelsystemen in Gedankenkerker einsperren?

Feuersänger:
@Sashael: die finde ich im Regelfall noch unendlich langweiliger.

Das Problem mit Featsystem ist, dass man nur das machen kann, was man auch als Feat gekauft hat. D.h. es bringt nichts, wenn man ein Manöver noch so toll beschreibt, Vorteil kann man nur daraus ziehen, wenn man es auf dem Blatt stehen hat. Oder wie es so schön auf Englisch heisst: "It don't mean a thing if you ain't paid for that swing".

Das Problem ohne Featsystem ist, dass man da jederzeit alles Mögliche beschreiben kann, aber NICHTS davon einen Einfluss hat. Da kann mans sich auch gleich sparen. Klassischer Satz: "öööhm... ich hau halt zu."

Natürlich gibt es auch Systeme, die das etwas besser machen; die also z.B. Kampfmanöver anbieten, die man nicht erst aus begrenzten Ressourcen kaufen muss, oder die mit einem Feat gleich mehrere Manöver ermöglichen. Aber das Standard-D20 macht das halt nicht.

Dirk Remmecke:
Als Alternative (oder Ergänzung) zu Ogers und Retronekromants Vorschlägen empfehle ich folgendes:

In Absprache mit dem SL den Charakter mal für eine oder zwei Sessions zu Testszwecken "zusammenkürzen":

* Beschränkung der Feats auf 1 (oder max. 2) - den Lieblings-Feat, der den Charakter "definiert" oder den er am häufigsten benutzt.
* Vereinfachung aller Skills auf die 4 aus Microlite: Gewandtheit, Heimlichkeit, Wissen und Kommunikation. (Die Skill Ranks müssen vermittelt werden; aus Klettern +8 und Athletik +6 wird Gewandtheit +7.)
Der Charakter sollte eigentlich mit den übrigen Figuren immer noch kompatibel sein. Aber es stehen nun weit weniger Dinge auf dem Bogen, die das Denken und Planen während des Spiels in ein Gleisbett lenken könnten.

Das ist keine Langzeitlösung, weil dieser gekürzte Charakter ja mit den 3e-üblichen Erfahrungsregeln inkompatibel ist (und man seine übrigen Feats ja vielleicht doch mal anwenden möchte); aber es würde helfen zu erkennen, ob die spezifische Fülle und Art der 3e-Regelinformationen (Skills, Feats, usw.) oder die Darstellung derselben (für mich haben die offiziellen Charakterbögen den Charme einer Excel-Liste) eine Mitschuld an dem Problem trifft.

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