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[Necropolis] Was macht militärisches Spiel aus? (Spoiler)
Yehodan ben Dracon:
--- Zitat von: Harlan am 17.03.2011 | 11:33 ---Hm, der Konflikt springt Dir eigentlich eher ins Gesicht und krallt sich fest, bis Du ihn beachtest. Es sind Menschen, die da aufeinander schießen, sich gegenseitig ins Feuer schicken oder dahin folgen und das sollte niemanden kalt lassen.
--- Ende Zitat ---
Ich frag mal freundlich-provokativ: Noch nie Standardfantasyrunden gelitten? Da wird gefoltert, gemordet und geraubt, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
Sprich: Das Setting gibt diese moralischen Grauschattierungen auf jeden Fall her, aber die Spielrunde muss diese aktiv ins Zentrum des Spiels rücken. Und inwieweit das unterstützt wird, dass ist doch die Frage.
Harlan:
Ach, wisst ihr was, wir sollten das Thema zu den Akten legen, bis Germon zu erkennen gibt, dass er auf moralische Probleme in einem Kriegsszenario überhaupt Lust hat. Vielleicht sieht er es ja eher auf Inglorious Basterds ab, das kann er jedenfalls auch haben. Und wenn er auf die moralische Seite tatsächlich Lust hat, dann könnten wir vielleicht mal versuchen, uns darüber Gedanken zu machen, wie man diese ohne allzu große Umstände in Necropolis implementiert/rauskitzelt/aufdeckt - wie auch immer ihr das betonen wollt.
Odium:
--- Zitat von: Kardohan am 17.03.2011 | 11:53 ---Nein, der Ritter legt eventuell eher den Befehlshaber um, der ihm diesen unmenschlichen Befehl gab. Danach vertuscht er seine Tat um nicht gekreuzigt zu werden. Necropolis vermischt hier das Schlimmste von Apocalypse Now, das My Lai-Massaker und Glaubensfanatikern miteinander.
--- Ende Zitat ---
Und diese Aussage stützt auf was genau?
Das du so spielen würdest? Oder gibt es auch Textauszüge im Setting die was in der Richtung nahelegen?
Du kommst mir mMn hier schon recht nah an "Aber man kann es ja auch anders spielen" als Argument ran, was schon immer ne schlechte Ausrede war^^
Klar kann man das so spielen, aber das Setting födert dieses Spiel meiner Meinung nach nicht wirklich....
Anubis:
Ohne mich jetzt an der Diskussion weiter beteiligen zu wollen, möchte ich nur kurz skizzieren, wie Necropolis bei uns aussah (ein Beispiel-Abenteuer kann hier nachgelesen werden - Achtung! schamlose Eigenwerbung!: http://tanelorn.net/index.php/topic,56809.0.html) und was das für die gestellte Frage bedeutet.
Was macht militärisches Spiel aus?
Hm...zuerstmal: Hierarchie. Das bedeutet,es gibt immer Leute, die den SC Befehle geben. Sei es der Bannerführer, der Kirchenoffizielle, der beigeordnete Inquisitor. Außerdem gibt es (oder sollte es geben!) den SC mit dem Rang des Ersten Ritters. D.h. es gibt einen Char, der den anderen Befehle gibt - hier gilt es auf Spielerebene eine Regelung zu treffen, wie das gehandhabt wird.
Zweitens: Taktik (insbesondere wichtig in Hinblick auf die Regelung der Kommando-Frage in der SC-Gruppe); die Wahl/Nutzung des Geländes, das korrekte Ausrüsten seiner Truppen, Munitionierung und sonstige logistische Aufgaben, Einsatzplanung - all das sind Aspekte, die die Spieler berücksichtigen müssen, wollen sie nicht als blutige Flecke in der Landschaft enden. Ein militärisches Rollenspiel ohne Taktik ist...nun, kein militärisches Rollenspiel.
Tja...und der letzte Aspekt sind Konflikte, die nichts (oder nur indirekt) mit dem bösen Feind zu tun haben. Her ist es wichtig, den Spielern klarzumachen, dass sie Menschen innerhalb einer sehr strikten (und hin und wieder sicherlich fragwürdigen) Organisation und keine emotionslosen Killermaschinen spielen. Auch ein Ordensritter, der indoktriniert wurde, sollte menschliche Schwächen haben und hin und wieder zweifeln - ansonsten macht Rollenspiel in so einer Umgebung meiner subjektiven Meinung nach wenig Sinn...dann kann man auch reine Tabletop-Spiele spielen.
My (nicht sehr elaborierten) 2 cents
ErikErikson:
Was ich da theoretisch (habs noch nie gespielt) etwas schwierig finde ist folgendes: Einerseits muss und soll man taktisch denken. Möglichst effizient vorgehen, rational und logisch. Und dann aber soll ich meinen Char auch wieder menschlich spielen, mit Schwächen, womit ich mir meine mühsam erarbeitete Taktik dann selber kaputtmache. Das ist wieder sowas, das doch eigentlich nur Ex-Spielleitern Spaß machen kann.
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