Pen & Paper - Spielsysteme > Savage Worlds
Fantasy-Novizenchars
CaerSidis:
Ich kann auch nur weitere Runden empfehlen. Die den Eindruck revidieren.
Wir haben längere Zeit mal nen System gespielt mit 2w10 + x.
Ich habe es gerade bei einem Char geschafft fast auschließlich kleiner als 7 zu würfeln, während Spieler nebendran selten unter 14 gewürfelt haben.
Ist das dann ein Fehler im System? Letzlich sollten ja 2w10 immer durchschittliche Ergebnisse liefern, viel eher als 1w20 z.B. Hat es aber in dem Fall nicht.
Erst nach 5-6 Treffen wurde es mal besser. Ich glaube ich hatte sogar tatsächlich mal andere Würfel getestet.
Bei SW habe ich mal mehr mal weniger Erfolg. Wir haben gerade erst mit Necropolis begonnen. Mit Novice Rank + Frischfleisch (Nachteil) für alle.
Das war heftig, aber es ging auch. Ich hatte trotzdem mehr Erfolge und kaum Patzer, jetzt verglichen mit obigem System.
Ein System wie SR, was wir auch spielen, finde ich jetzt von der Patzerwahrscheinlichkeit fast schon wieder zu lahm...aber das ist wohl alles auch Geschmacksache.
Und dann die Anregungen wegen Bennies unbedingt beachten. Das ist nun einmal elemantar bei SW und kein "Nice to have" Gimmick für "wenn man mal gerade dran denkt und Lust dazu hat".
Feuersänger:
Klar, von den Wahrscheinlichkeiten her hätte ich auch nie damit gerechnet, dass sowas passiert. Was die Würfel angeht: die habe ich an dem Abend ca. 5mal ausgewechselt. Da war halt einfach das Universum gegen mich.
Aber ich habe dazu weiter oben schon etwas gesagt: auch z.B. D20 verwendet sogar nur _einen_ Würfel, und trotzdem lässt sich dort, wenigstens ab mittleren Stufen bei Skillproben, das Mißerfolgsrisiko _ausschließen_. Nicht reduzieren, nicht 5%-und-reroll, sondern komplett auf 0 reduzieren. Das geht bei SW _nie_, nichtmal auf Legendary. Da beisst nunmal die Maus keinen Faden ab.
(Nichtsdesotrotz fehlt bei D&D so eine Gummipunktmechanik.)
Eigentlich will ich ja SW gar nicht bashen. Ich habe auch schon schöne Erlebnisse damit gehabt, und manche Aspekte funktionieren richtig gut. Aber wie sagt man so schön, "Luck is the enemy", und das Zufallselement bei SW ist halt wirklich enorm. Es gab ja auch hier schon so manche Diskussion über im falschen Moment explodierende Schadenswürfe.
Kurzum, generalisiert und von meinem gestrigen Trauma entkoppelt: die schiere Möglichkeit von extremen Resultaten richtet sich langfristig _immer_ gegen die Spieler, denn irgendwann passiert es einfach. Bennies können diese im begrenzten Umfang abmildern, aber teilweise bringen die auch einfach nichts mehr, wenn dir z.B. ein Extra 30 Schaden reinwürgt. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem einzelnen Angriff oneshotted zu werden, ist natürlich sehr gering, sagen wir 1%. Aber wenn man pro Sitzung auch nur 3 Angriffen ausgesetzt ist (das halte ich für wenig), sind das auf 10 Sitzungen schon 26%, also eine sehr reale Gefahr.
Was wir wohl auf jeden Fall festhalten können, ist dass SW ohne Bennies unspielbar ist. Da muss halt auch der SL die Dinger schneller rüberschieben. Ich als Spieler bin schon seit letztem Jahr darauf konditioniert, mir die Bennies "für Notfälle" aufzusparen. Ich konnte fast nie einen Benny für eine coole Aktion rausjagen, weil ich sie sämtlich für Soak Rolls benötigt habe. Oder halt wie gestern um Patzer abzuwenden.
CaerSidis:
Ich denke da landen wir auch schnell bei der Geschmacksfrage. Ja ettliches ist bei SW Zufallsabhängiger als anderswo.
Das muß man wissen und eben mögen.
Wenn man nicht mag das Chars ab Held noch Patzer würfeln oder daß der Kollege nebendran mit seinem w4 in einer Fertigkeiet einen Alt aussehen läßt obwohl man selbst nen w10 hat..... dann passt SW einfach nicht zur Gruppe.
Wer mit zunehmender Kompetenz sichere Erfolge will, keine Patzer mehr, garantiert bessere Ergebnisse als "schlechtere" Chars, Mißerfolge annähernd ausgeschlossen sondern nur noch zwischen "gelungen" und "super gigantisch geschafft" unterscheiden will, der sollte es nicht spielen.
Damit will ich das gar nicht schlecht machen, solche Systeme sind durchaus berechtigt. Aber sie sind eben nicht SW.
Ich denke es gibt einige die gerade das daran mögen... so muß eben jeder "sein" System finden.
und ja, Bennies sind elementar wichtig und sollten zumindest Anfangs auch schon so reichlich vorhanden sein das man zumindest die Würfe auf die Kernkompetenzen damit abfedern kann. Damit man als Waldläufer nicht beim ersten Spurensuchen wie der Depp dasteht. Da haut man im Kampf dann lieber mal vorbei, und ja um zu überleben sollten auch noch Bennies drin sein.
edit: Bevor das jetzt allzu altklug wirkt. Mir gehts mit SW immer mal wieder ähnlich. Ich muß mich auch immer wieder drauf einstellen, eben weil es in anderen Systemen anders funktioniert und manches "sicherer" ist. Ich finde nur das SW dafür vieles bietet und einfach hält, das es einfach viel mehr Laune macht als so manches sehr sperrige System. Aber ganz ohne "drauf einstimmen" geht es bei mir auch noch nicht von der Hand.
Germon:
--- Zitat von: CaerSidis am 19.03.2011 | 12:17 ---Ich denke da landen wir auch schnell bei der Geschmacksfrage.
--- Ende Zitat ---
Das ist doch genau der Punkt.
Einige Dinge die Feuersänger anprangert, empfinden andere nicht als Nachteil.
Kardohan:
Genau! Denn gerade diese "Zufälligkeit" ist es ja, die das Spiel vom Anfänger bis weit in Legendär lebendig erhält. Andere Systeme bleiben da früher oder später auf der Strecke und verlieren einfach ihre Herausforderung. Da hilft dann auch die NOCH größer, NOCH mächtiger, NOCH mehr Mantra auch nicht mehr weiter.
Das Anfänger nichts reissen können halte ich übrigens für ein Gerücht. OK, sie haben nicht die coolen Talente drauf, aber oft geben diese doch eh nur Boni auf Manöver die jeder PC von Anfang an beherrscht. So ist ein Waldläufer nicht ein Waldläufer weil er dieses Berufstalent hat, das im die +2 gibt, sondern weil er sich in der freien Natur eben gut auskennt. Und das ist ALLGEMEINWISSEN.
Nicht alles muß in SW erwürfelt werden, wenn man das ALLGEMEINWISSEN hat.
Für das Fangen von ein paar Karnickeln muß er in kritischen Fällen würfeln, etwa in Gegenden mit schwierigen Verhältnissen (Tundra, Wüste oder so). Im Wald um die Ecke ist das für ihn ein Klacks! Der Krieger muß da in jedem Fall Überleben würfeln, und versemmelt es in der Wüste mit Sicherheit. Dafür kennt der sich eben mit Strategie, taktischen Einschätzungen, Kampfkraftvergleichen etc gut aus.
Darum ist es bei SW ja so wichtig, daß man möglichst eine gut geordnete Gruppe hat, die alle wichtigen Felder abdeckt.
Ein weiterer Punkt sind dann die Tricks. Damit schlägt man oft alles Tod, was später in einem Talent "erlernt" wird. Will ein Anfänger den Klingentänzer machen, dann kämpft er eben mit 2 Waffen, macht noch einen Geschicklichkeitswurf und lebt mit den Abzügen für Mehrfachaktion. Es geht! Wenn man will!
Und der Bennie ist ja gerade dazu da, dass er einem in heiklen Situationen den Arsch rettet! Der Fluß muss stimmen, sonst wird es sehr "gritty"!
Wenn ein Anfänger eine Fertigkeit mit W6 beherrscht, hat er eine typische Erfolgschance von 75% als Wild-Card (ZW4). Ein Extra von immerhin noch 50%. Das sind imA gute Chancen - für den Anfang. Auch wenn man nicht die geilen Aktionen höherer Ränge machen kann, reicht es doch immer für das Standardrepertoire. Und für Besonderes versucht man seine Chancen zu verbessern (Willensprüfungen gegen Gegner, Zielen etc).
Mich freut es nach Kampagnenspiel bis nach Legendär immer mal wieder mit Anfängern zu spielen, weil die eben 2x überlegen müssen, bevor sie was reissen.
Aber diese Feld ist wie schon gesagt Geschmackssache!
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln