Folge 2 - Die Taten von AutomatenNahtlos geht es weiter, wo Episode 1 aufgehört hatte. Während Wolfskehle die Hufspuren genauer untersucht und feststellt, dass sie von beschlagenen Pferden stammen, aber keine der Spuren ein besonderes Merkmal aufweist, sucht sich Nicolas Robert einen freilaufenden Hund und redet mit ihm. Der Vierbeiner kann Nicolas mitteilen, dass es fünf Pferde waren, darauf Leute wie Nicolas, aber ohne Gesicht. Der Voodoo-Zauberer macht sich nach einigem verwirrten Nachfragen den Reim darauf, dass die Männer wohl maskiert gewesen sein müssen. Er verbleibt mit dem Hund so, dass diesem ein weiteres Steak winkt, wenn er Nicolas benachrichtigt, sobald er einen der Reiter nochmal in der Stadt riechen sollte.
Am nächsten Morgen macht Lee sich reisefertig und begibt sich dann zum Bahnhof. Kurz vor dem Indianer sieht Deputy McGraw allerdings das Ehepaar Donahue mit einer Menge Gepäck Richtung Bahnhof gehen. Dienstbeflissen bietet Craw Mrs. Donahue an, ihr das Gepäck zu tragen, und auf dem Weg zum Bahnhof fragt er das Paar nach dem Grund seiner Reise. Sie haben ein für alle Mal genug vom Westen, erklären die Donahues. Einmal angeschossen werden reiche, wer weiß, ob es beim nächsten Mal so glimpflich abgehe in einer Stadt, wo das Recht derart mit Füßen getreten werde; sie kehrten zurück in den Osten.
Weder Craw McGraw noch Lee Wolfskehle, der inzwischen dazu gekommen ist, können die Eheleute von ihrem Plan abbringen. Der Zug kommt in den Bahnhof gedampft, Donahues steigen ein und fahren ab. (Lee muss doch mit der Postkutsche fahren, nicht mit dem Zug, hat der SL inzwischen herausgefunden.)
Aus steigt unser neuer Mitspieler (dessen Name zwar in der Sitzung gefallen ist, aber an den ich mich leider momentan nicht erinnern kann; wird nachgeliefert.) Er ist ein Wissenschaftler (aber kein verrückter), der sich hier in Devil's Gulch niederlassen möchte. Nachdem der Neuankömmling von Deputy McGraw das Empire Hotel & Saloon empfohlen bekommen und sich dorthin auf den Weg gemacht hat (das Empire ist um einiges besser als der andere Saloon der Stadt, der Bullshead; auch Sir David Lindsay logiert derzeit im Empire), zieht Lee den Deputy unauffällig beiseite und berichtet ihm von seinen Spurenfunden der Nacht und der Theorie, dass das Feuer wohl durch eine geworfene Petroleumlampe ausgelöst wurde.
Dann kommt die Postkutsche. Mit ihm in der Kutsche transportiert, wovon der Indianer aber natürlich nichts weiß, wird Sir Davids Brief an seinen Anwalt. Die Reise dauert 3 Tage, und ein mächtig durchgerüttelter Lih'nadil Miqa'qwe, der sich mehr als einmal wünschte, er hätte doch sein Pferd genommen, kommt in Fort Stockton an. In der Stadt muss der Indianer sich erst einmal zurechtfinden, aber ein uniformierter Polizist gibt Auskunft. Im Gerichtsgebäude kommt Lee nicht am Empfangstisch vorbei, weil der Oberste Richter, zu dem er eigentlich vorgelassen werden möchte, sich in einer Verhandlung befinde, und zwar den ganzen Tag. Einen Brief werde der Empfangsmensch dem Richter aber natürlich weiterleiten, und so macht Wolfskehle sich die Mühe und schreibt einen (holprigen und vor Rechtschreibfehlern strotzenden) Beibrief zu dem Telegramm, in dem er erklärt, was es damit auf sich hat.
Hier habe ich Wolfskehle nicht ganz charaktergemäß reagieren lassen, glaube ich: eine Vermischung aus mehreren Faktoren. Einerseits wusste ich als Spielerin, dass es vermutlich ziemlich unnütz wäre, den Richter überhaupt auf den Fall anzusetzen. Denn erstens würde einem dahergelaufenen massiv uncharismatischen Indianer vermutlich ohnehin niemand glauben, zweitens waren die Donahues abgereist, ohne deren Anklage der Fall auf ziemlich tönernen Füßen stünde. Aber ich hatte vor Abfahrt der Postkusche bei Wolfskehles Smarts-Wurf nicht gerade brilliert, und so hielt Lee in seiner Unkenntnis des Rechtssystems der Weißen es eben für eine gute Idee, persönlich vorstellig zu werden, und fuhr.
Aber wenn er schon mal da war, müsste er eigentlich auch stoisch und geduldig genug sein, um wenn nötig den ganzen Tag auf den Richter zu warten, statt sich sang- und klanglos vom Empfangsmenschen abspeisen zu lassen und nur einen Brief zu schreiben. Vielleicht spielte da auch unbewusst der Wunsch von mir als Spielerin mit hinein, den Charakter nicht zu lange bei diesem nutzlosen Unterfangen zu lassen, sondern ihn so bald wie möglich zum Rest der Gruppe nach Devil's Gulch zurückzubringen. Und ein dritter Aspekt war vielleicht, dass der Spieler von Deputy McGraw ooc gelacht hatte, Craw hätte Lee instruieren sollen, das Telegramm einfach kommentarlos in den Briefkasten des Gerichtes zu werfen statt davon auszugehen, dass der Indianer das schon so machen werde, und als ich ankündigte, Lee in das Gericht hineingehen und nach dem Richter fragen zu lassen, er schon gespielt panisch die Augen verdrehte. Eigentlich ist es ja immer lustig, solche Missverständnisse auszuspielen, aber es könnte in diesem Fall einen gewissen unbewussten Einfluss gehabt haben.
Wie dem auch sei, Wolfskehle ist nicht geblieben, sondern hat dem Richter nur besagten Brief hinterlassen. Komme daraus, was kommt. Sir Davids Anwalt ist ja jetzt parallel auch noch eingeschaltet.
Unterdessen passiert in Devil's Gulch nicht allzu viel. Es gibt einige [nicht ausgespielte] Kneipenschlägereien. Der Sheriff säuft. Der neu hinzugezogene Wissenschaftler sieht sich in der Stadt um. Nicolas führt jeden Abend seine Zeremonien durch.
Sir David beschließt, aus dem Empire Hotel & Saloon auszuziehen, weil er jetzt lange genug zur Miete gewohnt habe, und beginnt, sich nach einer festen Bleibe umzusehen. Es gibt einige verkäufliche Gebäude in der Stadt selbst, auch einige passende Geländestücke in der Umgebung, aber fest entscheiden mag der Lord sich noch nicht.
Craw McGraw reitet indessen auf dem Weidegrund der BarT-Ranch herum auf der Suche nach festen Unterständen, von wo aus die Brandstifter mit der Petroleumlampe gekommen sein könnten. Solche Unterstände, wo BarT-Cowboys ihren Dienst tun, gibt es ein paar. An all diesen Unterständen hält Craw unter einem Vorwand an und beginnt ein harmloses Gespräch mit den Cowboys, bei dem er irgendwann auch unauffällig auf das Thema "Feuer bei Donahues" zu sprechen kommt. Und an einem der Orte hat er tatsächlich Glück: Die Cowboys prusten bei dem Thema unterdrückt los und geben ein wissendes "jaja, Feuer ist ja sooo gefährlich und bricht soooo schnell aus" von sich, so dass der Deputy weiß, dass er hier die Richtigen vor sich haben muss. Aber natürlich lässt er sich erst einmal nichts anmerken, denn beweisen kann er ihnen ja nichts.
Dann kommt spätabends die Postkutsche mit dem Indianer zurück in die Stadt. Er informiert Deputy McGraw, dass der "Singende Draht" abgegeben sei, und beschließt dann, doch nicht mehr nachhause zu reiten, sondern sich ein Zimmer im Bullshead Saloon zu nehmen. In den frühen Morgenstunden - der Saloon hat noch geöffnet, aber sonst ist in der Stadt längst alles ruhig - ertönt plötzlich ein Schuss aus einer Schrotflinte, dann ein lautes Krachen, und wenige Augenblicke später die Rufe "Feuer! Feuer!!" und das Bimmeln der Glocke.
Alles erwacht... bis auf unseren Wissenschaftler, der im Empire Hotel den Schlaf des Gerechten schläft und von alledem nichts mitbekommt (Hindrance "Deep Sleeper").
Man versammelt sich vor dem Bullshead Saloon, wo in der Seitenwand ein riesiges Loch prangt. Nicht etwa so, als sei da jemand aus dem Fenster geworfen worden, wie es ja häufiger mal vorkommt. Nein, das ganze Fenster ist aus dem Rahmen gebrochen, die Holzwand von innen nach außen gesplittert. Der Schankraum des Saloons brennt lichterloh; Flammen schlagen aus der Tür und dem neuen Loch.
In seinem Zimmer im zweiten Stock ist auch Wolfskehle aufgewacht und sieht sich, als er auf den Gang geht, besagtem Flammenmeer gegenüber. Er hat kaum einige Schritte getan, da bekommt er vor lauter Rauch kaum noch Luft und muss heftig husten [eine Erschöpfungsstufe gibt es aber dank gutem Vigor-Wurf nicht], und so kehrt der Indianer lieber um und klettert aus einem Fenster im hinteren Teil des Saloons. Da er nicht richtig klettern kann, fällt er dabei dummerweise die letzten Meter, aber er tut sich nicht wirklich weh, ist nur etwas angeschlagen von dem Fall.
Vorne vor dem Saloon haben indessen die Löscharbeiten begonnen - bis plötzlich jemand ruft: "Verdammt! Da ist noch jemand drin!" Umhüllt von einem "Environmental Protection"-Zauber, wagt Nicolas Robert sich hinein und findet tatsächlich hinter dem Tresen den Barkeeper besinnungslos vor, neben sich eine Schrotflinte. Es gelingt dem Cajun, den Saloonbesitzer wieder wachzurütteln und ihm nach draußen zu helfen.
Die Aussage, die der Barkeeper nach einem heftigen Hustenanfall draußen macht, klingt zunächst einmal völlig wahnsinnig und so, als habe der Mann eine Rauchvergiftung. Es sei ein ganz normaler Abend im Saloon gewesen, sagt er, als plötzlich ein riesiges metallisches Ding hereingekommen sei, gezielt nach seinem Alkohol gegriffen und diesen in sich hineingeschüttet habe. Er habe sich das natürlich nicht gefallen lassen, sondern das Ding wegschieben wollen, was ihm aber wegen dessen enormer Stärke nicht gelungen sei. Also habe er seine Schrotflinte gegriffen... und daraufhin von dem Ding derart eine gewatscht bekommen, dass ihm Hören und Sehen vergangen sei. Und das nächste, das er wusste, war, dass Nicolas ihn im Saloon wachgerüttelt hatte.
Klingt verrückt... aber alle Zeugen, die zu dem Zeitpunkt im Saloon gewesen waren, bestätigen den Vorfall. Ein riesiges Etwas aus Metall, grob menschenförmig, mit einem Faß als Leib, metallenen Armen und Beinen und Kopf und einer Art Rucksack oder Korb auf dem Rücken, das hinterher einfach durch die Wand gestapft sei.
Deputy McGraw hört die Beschreibungen natürlich und ebenso, dass der Name Silas Howe fällt. Silas Howe, weiß Craw, ist ein verrückter Wissenschaftler, der einige Meilen außerhalb der Stadt lebt. Der Sheriff liegt wieder mal im Saufkoma und ist nicht ansprechbar, also fackelt sein Deputy nicht lange, sondern reitet alleine zu Howe hinaus.
Der Wissenschaftler öffnet die Tür in Nachthemd und mit Zipfelmütze sowie einem ärgerlichen Tic und der Frage, was um alles in der Welt los sei. Nach der Maschine befragt, gibt Howe unumwunden zu, ja natürlich, das sei sein neuer Ernteschnitter, aber der sei gerade im Feldversuch auf dem Gelände der Fallons und seit ... Moment... er zückt seine Taschenuhr... seit 20 Minuten im Stillstand, weil ihm genau vor 20 Minuten der Treibstoff ausgegangen sein müsse. Craw erwidert, die Maschine sei in Devil's Gulch gesichtet worden, aber Howe erklärt nur noch einmal mit derselben Bestimmtheit, das sei nicht möglich, der Ernteschnitter befinde sich auf Fallons Tabaksfeld, und Craw solle doch selbst nachsehen, wenn er wolle.
Genau das tut der Deputy auch. Und wirklich, auf dem besagten Feld ist tatsächlich der Ernteschnitter zu finden... nur steht er nicht still, wie er das laut Silas Howes Aussage tun sollte. Statt dessen erntet der Roboter fröhlich vor sich hin, unermüdlich und gleichmäßig und viel schneller, als ein Mensch dies könnte - und keine Spur von ausgehendem Treibstoff.
McGraw reitet also eilig zurück in die Stadt und macht dort Sir David Lindsay ausfindig, der lautstark die Löscharbeiten dirigiert. Der Deputy kann den Lord davon überzeugen, dass lieber dieser den Bürgermeister ansprechen solle statt Craw selbst, und den von der Ernsthaftigkeit der Lage überzeugen.
Eigentlich war der Engländer davon ausgegangen, dass der junge Deputy ihn begleiten würde, aber der verzieht sich statt dessen unauffällig in der Menge, und Sir David muss alleine zum Bürgermeister. Dieser ist sehr schnell überzeugt davon, dass Silas Howe vernommen und idealerweise sogar verhaftet werden müsse. Der Sheriff müsse her.
Dummerweise nur hat Craw das Sheriff's Office abgeschlossen, als er gegangen ist, wie er das immer tut, und da Craw weit und breit nicht aufzufinden ist, wird erst einmal der Schmied beauftragt, das Schloss zu öffnen. Der Schmied fackelt nicht lange, bricht gleich die ganze Tür auf... nur dummerweise hilft das auch nicht weiter, denn der Sheriff liegt betrunken in einer seiner Gefängniszellen und ist beim besten Willen und Würfeln nicht wach zu bekommen.
Also muss doch der Deputy herhalten. Man findet McGraw schließlich beim Pumpen an der Wasserspritze, wo er ganz angelegentlich so tut, als sei er nicht da, aber es hilft ihm nichts. Der Bürgermeister nimmt Craw und Sir David mit hinaus zu Silas Howe, gefolgt von Nicolas Robert. Wolfskehle hingegen bleibt im Ort und hilft beim Löschen, ebenso der inzwischen von all dem Lärm doch noch aufgewachte Wissenschaftler.
Howe ist beim zweiten Wecken nicht freundlicher als beim ersten Mal, erklärt sich aber notgedrungen bereit, mit zu Fallons Tabaksfeld zu kommen und dort nach seiner Maschine zu sehen. Seine Überraschung, als der Ernteschnitter eben nicht still dasteht, sondern unverdrossen Tabak erntet, lässt sich kaum beschreiben, aber er fängt sich relativ schnell und schaltet das Gerät an einer Vorrichtung irgendwo in dessen Schulterbereich ab. Der Bürgermeister ordnet an, dass am nächsten Tag eine Anhörung über die Vorfälle stattzufinden habe. Der Wissenschaftler sei über Nacht in Gewahrsam zu nehmen und der Roboter am nächsten Tag als Beweismittel mit dem Wagen abzuholen. Ein wenig widerstrebend fügt sich Deputy McGraw und setzt Howe in der Zelle neben dem Sheriff fest.
Wolfskehle, der ja nicht mehr in sein Zimmer im abgebrannten Saloon zurück kann, aber auch für die Anhörung in der Stadt bleiben und deswegen nicht zurück zu sich reiten möchte, bekommt von Nicolas für die Nacht eine Unterkunft angeboten, was er dankend annimmt.
Am nächsten Tag findet also die Anhörung statt. Der Ernteschnitter wird in die Stadt gefahren und ins Rathaus gebracht, wo sich zu dem Anlass so ziemlich die ganze Stadt trifft. Nur Deputy McGraw ist nicht dabei - da der Sheriff natürlich selbst anwesend sein will, muss Craw solange das Office hüten.
Die Zeugen werden vernommen und sagen dasselbe aus wie schon am Abend zuvor: Der Roboter sei in den Saloon gestapft, habe sich einfach den Alkohol gegriffen, was der Barkeeper habe verhindern wollen. Bei dem Schlag der Maschine, die den Saloonbesitzer von den Füßen gerissen habe, habe sich ein Schuss aus der Schrotflinte gelöst, dieser habe versehentlich die Öllampe von der Decke geschossen, und im Nu habe der Saloon gebrannt.
Während die Zeugen ihre Statements abgeben, fällt einigen der Charaktere auf, dass sich im Nacken des Ernteschnitters eine Spielkarte befindet, die dort fest in eine Fuge gesteckt worden zu sein scheint.
Als nächstes macht Silas Howe seine Aussage: Ja, dies sei sein Ernteschnitter, der nur seinen Befehlen allein gehorche. Wie es komme, dass er sich nicht abgeschaltet habe, sondern im Saloon nach neuem Treibstoff gesucht, könne er sich nicht erklären, das sei völlig unmöglich, denn wie gesagt, der Automat gehorche nur seinen Bef...
Wie aufs Stichwort erwacht besagter Automat plötzlich surrend zum Leben. Der Kopf dreht sich, die Arme zucken, die Ernteklingen schnippen, und mit einem mächtigen Schlag haut der Roboter den Tisch entzwei, neben dem er stand, ehe er sich zielstrebig auf den Wissenschaftler zubewegt. Die Bewohner des Städtchens rennen panisch aus dem Rathaus, aber die Helden bleiben natürlich und stellen sich dem Automaton.
Die lauten Rufe der flüchtenden Bürger ("Die Höllenmaschine ist los! Die Höllenmaschine ist los!!") hört natürlich auch der Deputy im Sheriff's Office direkt neben dem Rathaus, so dass er eine Chance hat, dazuzukommen. Ehe er das Rathaus betritt, sucht er sich etwas Langes wie zum Beispiel einen Besenstiel: Im Stall findet er eine Mistgabel, die er sich schnappt und mitnimmt.
Sir David zieht seinen Stockdegen und schafft es tatsächlich sehr schnell, die Lederriemen zu durchtrennen, an denen der Erntekorb am Fasskörper des Schnitters festgemacht ist, so dass der Korb zu Boden rumpelt und die Klappe freilegt, hinter der sich wohl der Ein-/Ausschalter des Ungetüms befinden muss.
Der Cajun-Koch schnappt sich den panisch "Das ist unmöglich! Halt, sage ich! Stop, sage ich!!" brabbelnden Howe und zieht diesen gen Ausgang. Sein Plan ist es, den ohnehin schon langsamen Roboter draußen auf dem freien Platz vor dem Rathaus im von den Löscharbeiten der vergangenen Nacht matschigen Boden noch weiter zu behindern und zu verlangsamen, damit die Maschine auf gar keinen Fall den Wissenschaftler erreichen kann.
Mit geschickt geworfenem Lasso gelingt es Lih'nadil Miqa'qwe für kurze Zeit, den Ernteschnitter so zu behindern, dass dieser nicht richtig vorankommt, doch schon eine Runde später hat die Maschine sich mit einem mächtigen Ruck, der das Lasso in kleine Stücke reißt, schon wieder befreit. Immerhin gibt die Behinderung unserem Wissenschaftler (nicht Howe, sondern unserem neuen Mitspieler) die Chance, die Klappe im Rücken des Automatons abzuschießen und somit den Schalter freizulegen, wenn auch natürlich nicht, den Schalter damit auch gleich zu betätigen.
Craw McGraw kommt hinzugestürmt und versucht mit seiner Mistgabel, den Roboter zu Fall oder wenigstens ins Stolpern zu bringen. Das definiert der SL als Stärke-Trick, und bei dem Wurf wird Craw mit einer geradezu übermenschlichen Anstrengung förmlich zum Tier. Der Ernteschnitter ist definitiv aus dem Tritt gekommen, wenn auch seiner enormen Stärke wegen nicht zu Boden gegangen. Unser Wissenschaftler will auf Nummer sicher gehen und zielt, wie eben schon, wieder eine Runde lang.
Seines Lassos beraubt, zieht Lee den Colt. Wie die anderen, ist auch ihm die Spielkarte am Hals der Maschine aufgefallen, und so lasse ich ihn auf Verstand würfeln, ob er bei dem Anblick den nötigen Schluss ziehen kann. Der Wurf kommt ziemlich hoch (11 oder so), außerdem ist der Indianer ein Veteran des Weird West, also finde ich es nicht abwegig, dass er auf die Idee kommt, auf die Spielkarte zu schießen.
Trotz der hohen Abzüge gelingt der Schuss (dank Einsatzes von Wolfskehles letztem Bennie). Zerfetzt fliegt die Karte davon, und sofort kommt der Ernteschnitter mit einem letzten Surren und Zittern zum Stehen.
Nicolas, der in diesem Moment extra aufpasst, ob ihm von seiten der Anwesenden irgendetwas auffällt, hört von schräg hinter sich ein unterdrücktes "Verdammt!", als der Roboter innehält, aber als der Cajun sich unauffällig umsieht, kann er nicht ausmachen, von welchem der Umstehenden der Ausruf gekommen sein könnte. Immerhin versucht er, sich alle infrage kommenden Gesichter zu merken, damit er vielleicht eine bessere Chance hat, wenn wieder etwas Unvorhergesehenes passiert und dann vielleicht eine gewisse Übereinstimmung deutlich wird.
Soweit so gut. Silas Howe erklärt sich zähneknirschend für verantwortlich und damit auch bereit, für den Schaden am Bullshead Saloon aufzukommen. Der Bürgermeister würde am liebsten die Anweisung geben, den Ernteschnitter zu zerstören, aber Howe protestiert, dass 10 Jahre Arbeit in dem Prototypen steckten, und so kann Lord Lindsay sich dafür einsetzen, dass der Maschine lediglich die Arme und Beine abgeschraubt werden, bis die Angelegenheit restlos aufgeklärt ist, was den Automaten auch erst einmal unschädlich macht, aber nicht für immer zerstört.
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Coole Sitzung. Jeder hatte etwas zu tun, und beim Kampf haben wir uns ganz ausgezeichnet ergänzt.
Außerdem gefällt mir, dass tatsächlich soetwas wie ein Fernsehseriengefühl aufzukommen beginnt. Da sind viele angefangene Fäden, die alle darauf warten, in einer kommenden Folge aufgegriffen zu werden, während trotzdem jede Episode ihren eigenen Handlungsstrang hat. Macht Spaß!