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Was ist der Grund für die enttäuschten Kunden von Savage Worlds?

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Harlan:

--- Zitat von: Athair ... am  3.05.2011 | 10:44 ---Anders als Earthdawn hat SW nicht genug Masse um "freak rolls" angemessen abzufedern.

--- Ende Zitat ---

angemessen abfedern?!

Beispiel von Sonntag: Ein SC wird in einer engen Gasse von demvon uns gesuchten Mörder überrascht, der Gegner würfelt 40 Schadenspunkte. Der Charakter geht sofort zu Boden und es entbrennt ein wilder Kampf, weil wir versuchen, den Mörder zu vertreiben und den Gefährten vor dem Verbluten zu retten - wir kommen zu spät. Das ist Spannung und Action, die ich gerne haben möchte, und dafür muss man es in Kauf nehmen, dass immer mal jemand über die Klinge springt. Ein "angemessenes Abfedern" ist das letzte, was ich brauche.


EDIT:
Guck Dir mal das Egde "GHOST RIDDEN" aus dem SuSk Companion, p. 15 an: Damit kannst Du einmal pro Sitzung verlangen, dass der Gegner einen Eigenschaftswurf wiederholt, weil er von dem Geist, der an Deinen Charakter gebunden ist, abgelenkt wird ;)

Yehodan ben Dracon:
Ist den Kritikern denn bewusst, welche Stellschrauben das System bietet, um eher heldenhaftere Stile zu erzeugen? Es gibt m.E. Pulpige Damageregeln, die Helden nur bei anhaltendem Pech tötbar machen.

Harlan:
Guter Punkt vom Opa! Die "Außer-Gefecht-Tabelle" ist eine zentrale Stellschraube für den Geschmack des jeweiligen Settings.

Thot:

--- Zitat von: Opa Hoppenstedt am  3.05.2011 | 09:19 ---[...]
Was enttäuscht an Savage Worlds, nachdem man es gekauft und gespielt hat?
[...]

--- Ende Zitat ---

Ich hab SW nie geleitet, nur gespielt, das allerdings mehrfach. Ich war anfangs sehr enthusiastisch, "endlich wieder ein deutschsprachiges Universalsystem" etc., aber das legte sich nach der ersten Charaktererschaffung wieder etwas. Dennoch probierte ich es aus, zu zwei Gelegenheiten, mit ziemlich genialen SLs. Geholfen hat mir das nicht, das System zu mögen.

Ich glaube, die Gründe sind folgende (un dich bitte, die groben Beispiele als eben das zu nehmen; sie jetzt mit "die Regeln sind da anders" zu zerpflücken ist aus meiner Sicht völlig sinnlos):

[*] Es ist unglaublich grob. Klar, das erspart einem eine Menge Arbeit - aber wenn ich in den Werten einen modernen Soldaten praktisch nicht von einem römischen Legionär unterscheiden kann (ich weiss, das ist ein wenig übertrieben - oder?), dann fehlt mir doch zu viel Information.
[*] Die Bandbreite möglicher Werte ist mir zu gering - das skaliert in einem sehr engen Rahmen, und darüber hinaus wird es mehr als schwierig. Eine kleine, 10 cm große Flügelpixie und einen Herr-der-Ringe-Troll kriege ich damit nie und nimmer in die selbe Runde. Sehr universell, Verzeihung, "generisch", ist das nicht.
[*] Die Stats als "Würfel" sind mir zu unintuitiv, gehen mir regelrecht auf die Nerven. Das liegt wahrscheinlich nur daran, dass es meilenweil von meinem Weltbild entfernt ist, aber das ändert ja nichts an dem Gefühl.
[*] Ich finde auch die Wildcard/Extra-Regeln ganz furchtbar. Ich würde von einem System, das sowohl "Helden" als auch "Normalsterbliche" abbilden will, erwarten, dass es sowas halbwegs organisch über Kompetenzniveaus löst. Der Held besiegt den Minion nicht, weil dem einen das eine und dem anderen das andere Etikett angepappt wurde, sondern weil er einfach überlegen ist (und darum ist er der Held) , und um so was zu beschreiben haben wir einfach die Stats.
[*] Powers praktisch nur über Trappings zu spezifizieren ist so schrecklich willkürlich. Der eine hat als Trapping für seinen Flammenstrahl einen Zauberstab, der andere ist eben ein waschechter Drache, aber die Unterschiede, die sich daraus ergeben, sind für SW einfach unsichtbar.
[*] Stufensystem. Das hat mich ehrlich überrascht, als ich den ersten Char erschuf (ich hatte mich in meiner Begeisterung wenig informiert), und zunächst mal nur verwundert, aber dass es dann auch noch so unglaublich wenige Stufen sind, macht die Sache noch viel grober.  
[*] Dass ich bei der Anpassung von Regeln an mein eigenes Setting im Wesentlichen auf mein Bauchgefühl verwiesen werde, wenn ich das richtig sehe, würde mich als SL wahrscheinlich die Frage stellen lassen, was zum Teufel dann die Bücher für mich tun. Aber das ist jetzt reine Theorie, geleitet hab ich das System ja nicht.
[*] Bennies sind in meinen Augen nichts weiter als formalisierte Willkür, und das behagt mir irgendwie nicht.
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Ich habe das Gefühl, würde ich mich noch intensiver mit dem System befassen, wäre die Liste wesentlich länger. Darum hab ich es dann irgendwann sein gelassen, auch wenn ich immer wieder mal (auch hierzuforums) versucht habe, dem System innerlich noch eine weitere Chance zu geben. Das  Ergebnis war dann aber stets das gleiche...)

Harlan:
Grob gesagt: Du willst ein anderes Spiel spielen. Das ist doch kein Grund für Enttäuschung? Denn die meisten Punkte die Du kritisierst, gehören sicher nicht zu den Produktversprechen.

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