Autor Thema: Ein erster Eindruck ...  (Gelesen 209379 mal)

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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #475 am: 6.05.2020 | 13:03 »
@Der Narr der Import von eigenen Assets in DD ist als Ziel fest vorgesehen. Dann kann man endlich die coolen Assets von 2 Minute Tabletop nutzen.

@Swafnir auch schön ist das nicht nur Faerun sondern auch Oerth u Krynn öfters prominent erwähnt werden.
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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #476 am: 8.05.2020 | 22:23 »
Ich habe mir das Dungeon Mapper Tool "Dungeondraft" (https://dungeondraft.net/) gegönnt.

Dungeondraft ist ein Ableger von Wonderdraft, es ist in Early Access und wird über eine eigene Website angeboten, die aber mit Humblebundle kooperiert. Das heißt, man bezahlt auf der Website (Paypal, Kreditkarte) und bekommt dann einen Downloadlink bei Humblebundle (den man mit einem Humblebundle-Account verknüpfen kann). Ich habe per Paypal bezahlt, bekam sofort meinen Downloadlink per Mail und habe die Downloadseite problemlos "claimen" (mit meinem Humblebundle-Account verknüpfen) können. Der "Claim" ist nicht nötig, es genügt, sich den Downloadlink zu notieren bzw. gut aufzubewahren für Updates, aber ich finde es angenehmer, so etwas in einem Account zu haben und den hatte ich eh schon wegen diverser Humblebundle-Bundles.

Die Website ist extrem schlicht, es läuft einiges über Subreddit (https://www.reddit.com/r/dungeondraft/) und Discord, außerdem findet man auf Youtube schon einige Videos zu Dungeondraft (Reviews, Tutorials usw.). Im Subreddit werden täglich neue Karten von Usern gepostet, da kann man vom Tool also auch profitieren, ohne es sich selbst zu kaufen, indem man einfach die Ergebnisse anderer verwendet ;).

Das negative zuerst:
- Es ist aktuell noch in der Beta (oder Alpha?) und das merkt man, ich habe regelmäßig Programmabstürze. Das muss sich auf jeden Fall noch bessern.
- Es fehlt noch an vielen Assets, vor allem für Interieur, Möbel, mehr Tische, Stühle, Bänke usw. und in diesem Kontext auch mehr Stile. Soweit ich weiß, sind diese für Wonderdraft erweiterbar, daher erwarte ich, dass für Dungeondraft hier langfristig auch kein Mangel bestehen wird. Ich hatte z. B. den Eindruck, dass rustikal zwar gut geht, aber für so ne feine königliche Burg oder ein edles Handelshaus fehlt da noch einiges, oder auch Kleinigkeiten, wie z. B. eine gerade Theke (es gibt nur eine "U"-Theke), Bierkrüge habe ich nicht gesehen, Treppen sind recht kurz, lange Tische (z. B. lange Tafel in Herrenhaus oder Burg) fehlen usw.
- Teils wirken die Maßstäbe der Assets nicht passend, z. B. Teller zu groß in Vergleich zu den Tischen und solche Sachen. Man kann aber den Maßstab für jedes Asset einzeln anpassen.

Neutral:
Ich hatte etwas zum Entwerfen von Dungeons gesucht, so dass ich nicht mehr auf Papier zeichnen muss mit allen Nachteilen (ständiges Radieren usw...). Ein durchschnittlicher Dungeon, den man auf Kästchenpapier gemalt hätte, scheint mir für Dungeondraft aber viel zu groß angelegt zu sein, da entstehen ja gigantische Karten aufgrund des gewählten Maßstabs. Dieser lässt die entstehenden Karten viel besser für Battlemaps erscheinen. Ich hatte gehofft, hier leichter Dungeons entwerfen zu können, die 1000+ m² groß sind. Mein erster Versuch war, ein Brauhaus zu basteln mit 900 m² Grundfläche, das war nichts besonders, aber schon da schien mir die Karte an die Grenzen zu stoßen (viele Abstürze) und wenn ich nach PNG portierte war das Resultat RIESIG (in Pixeln).
Ich möchte mir das noch weiter anschauen, aber meine erster Eindruck ist erstmal, dass ich mir rein zum Zeichnen von Dungeons ein anderes Tool besorgen muss (das in kleinerem Maßstab arbeitet, also wo man ein Kästchen im Ausdruck vielleicht nicht 1 Zoll groß sein lassen möchte, sondern nur 1cm), während Dungeondrafter richtig geil dafür gemacht zu sein scheint, besondere Orte als Battlemap im amerikanischen Stil (1 Kästchen 1 Zoll groß drucken) darzustellen. Und weil Dungeondraft das meinem ersten Eindruck nach so toll kann, bewerte ich den Umstand des gewählten Maßstabs als neutral.
Zudem würden alternative Grafik-Styles und Assets, wenn diese kommen, langfristig sowieso ermöglichen, den Maßstab anders zu setzen. Dazu sollte man aber auch das Grid anpassen können - ich bin mir nicht sicher, ob das geht, habe nach der Funktion aber auch noch nicht gesucht.
Ach so - beim Export kann man die Auflösung natürlich individuell vorgeben, also wenn man Battlemaps oder Pläne für Roll20 erstellt, kann man beim Export nach PNG natürlich einfach angeben, dass ein Kästchen 70 Pixel entsprechen soll und bekommt dann exakt den Roll20-Standard-Maßstab! Dann überdecken die Raster sich auch perfekt, in dem Fall empfehle ich, den Export ohne Raster von Dungeondraft, dann kann man in Roll20 das integrierte Raster verwenden oder abschalten je nach Bedarf bzw. die Opazität nach Wunsch setzen. Ich spiele gerne mit unsichtbaren Rastern, um mehr von den hübschen Karten zu sehen.

Positiv:

Die Bedienbarkeit ist ja geil. Man kann einfach loslegen und seine Karten zeichnen. Genau so etwas habe ich gesucht.

Einfach Wände ziehen! Nichts aufwendig konfigurieren oder hier klicken, da klicken, dort klicken. Neue Wand rein, neues Zimmer. Hier ne Tür, da ne Tür, ein paar Tische, ein bisschen Kram cluttern...

Oh man! Ich bin völlig hin und weg. So etwas habe ich gesucht! Wer am CC3 an der Einstiegshürde gescheitert ist (wie ich) sollte sich Dungeondraft (oder ähnliche Tools, im Moment sprießen die ja überall aus dem Boden habe ich den Eindruck) ansehen.

Besonders hervorheben möchte ich die Lichteffekte. Zuerst hatte ich gedacht: Wozu brauch ich das denn? Aber nachdem ich anfing, in meinem Brauhaus auf die Kerzen und Leuchter Leuchtquellen zu ersetzen, wurde die Karte sehr schnell sehr viel atmosphärischer. Und alles wirklich simpel.

Das sieht am Ende natürlich nicht so gut aus und nicht so individuell wie bei jemandem, der das in Gimp, Photoshop usw. mit komplexeren Werkzeugen macht, aber ähm... also dafür, dass ich praktisch NULL Lernaufwand habe, finde ich die Ergebnisse überdimensional gut. Und Stunden über Stunden in das Lernen von Gimp WILL ich auch einfach nicht investieren, wenn ich mit Dungeondrafter bereits so gute Ergebnisse ohne Aufwand hinbekomme. Da nehme ich gerne in Kauf, dass meine Karten genauso aussehen wie die von tausend anderen "Dungeondraftern".

Ich hatte mich für Dungeondraft im Early Access entschieden, weil ich ein Programm ohne Abo wollte, das ich runterladen kann und auf meinem PC verwenden. Es erhielt bereits sehr gute Kritiken und Reviews und vor allem erhielt auch Wonderdraft sehr gute Kritiken. Die Karten von Wonderdraft finde ich beeindruckend und ich plane, es mir auch anzuschaffen. Einige der von mir gesehenen Kritikpunkte existieren in Wonderdraft nicht (z. B. durch die Option, eigene Assets hinzufügen zu können) und ich habe das Vertrauen, dass diese Features auch in Dungeondraft noch kommen werden und meine Kritikpunkte verschwinden werden. Am Ende war es für mich die Wahl zwischen Dungeondraft und Dungeon Painter Studio, Dungeondraft wirkte auf mich moderner und frischer und bei Dungeon Painter Studio befürchtete ich, dass die Bedienung mir wieder zu mühselig werden könnte.

Langfristig muss ich gucken, ob Dungeondraft für mich aber auch für größere Dungeonmaps geeignet ist oder ob ich hierfür doch noch dem Dungeon Painter Studio eine Chance geben werde.

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Offline Rhylthar

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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #477 am: 9.05.2020 | 08:41 »
Yig Snake Granddaddy - Act 1: A Land out of Time

Dieses Abenteuer ist der Auftakt einer weiteren Kampagne für "Sandy Petersen´s Cthulhu Mythos 5E". Nachdem die erste Kampagne "Ghoul Island" über Kickstarter finanziert wurde, handelt es sich diesmal um ein "Subscription"-Modell: Jeden Monat gibt es einen Teil (insgesamt 4), insgesamt ist die Kampagne ausgelegt, SC von Level 1 auf Level 15 zu bringen.

Das Abenteuer ist auf das Grundwerk ausgelegt, was man also besitzen sollte, und auf die D&D 5E-Regeln, wobei es da wohl ausreicht, die Basic Rules/SRD zu nutzen (die sind kostenlos).

Kurze Zusammenfassung (mit Spoilern):
Artwork gefällt mir gut bis sehr gut, der Aufbau erinnert sehr an jenen in offiziellen WotC-Publikationen. Stat-Blocks, Encounter-Tables, etc. passen, überprüft auf "Richtigkeit" habe ich sie nicht.

Worum geht es in der Kampagne?

Zitat
This campaign strikes a balance between plot-driven
and character-driven adventure, including elements
of open-world exploration in which the players’ choices
will drive the story. Your characters will battle
dinosaurs, befriend NPCs, confront alien minds,
travel into the realm of dreams, delve into dungeons
filled with prehistoric terror and high technology, and
come face to face with creatures older than the gods.

Klingt nach klassischem "From Zero to Hero", wird es auch wohl sein. Ich spare mir mal die Vorschau auf die anderen Bücher, aber es da kommt schon einiges zusammen.  :ctlu:

Nun zu "A Land out of Time":
Grundsätzlich gibt es für diese Reihe an Büchern (inkl. Grundbuch) kein festes Setting. Alles kann und soll in die Welt des SL/der Gruppe implementiert werden (muss man sich drauf einlassen). Bei dieser Kampagne wird darauf hingewiesen, dass Dinosaurier in der Welt der Gruppe etwas besonderes sein sollten bzw. ansonsten so gut wie gar nicht vorkommen sollte (auf jeden Fall sollten die SC keinen Kontakt damit gehabt haben).

Den Auftakt des Abenteuers bildet eine Grenzstadt am Rande der Wildnis namens "Ventissa". Schön ausgearbeitet, kann man hier und da was machen, aber am Ende läuft es auf eines hinaus: Ein Magier bietet Abenteurern, die ihn auf eine Expedition in die Wildnis begleiten, 1.000 gp. Das ist eine Menge Holz für Level1...

Tja, aber so einfach ist das nicht, denn die SC müssen sich erstmal beweisen. In einer Arena. Gegen drei andere Abenteuergruppen. Ooookay...so weit noch in Ordnung, wenn da nicht ein kleines Problem wäre: Die anderen Gruppen sind eigentlich stärker. Das Abenteuer schlägt vor, sich als SL zurückzuhalten und sie nicht voll auszuspielen, da man die Gruppen später evtl. noch braucht. Da höre ich doch schon Zähneknirschen...

Egal, der ganze Kampf dauert eh nur ein paar wenige Runden, bis ein unvorhergesehenes Ereignis die verschiedenen Gruppen zwingt, zusammenzuarbeiten. Ende vom Lied: Magier heuert alle an...

Wer "Out of the Abyss" kennt, weiss, dass es sicherlich nicht einfach ist, sehr viele NSC zu leiten. Hier sind es dann drei zusätzliche Gruppen, die involviert sind und auch, wenn das Buch vorschlägt, die SC in den Vordergrund zu stellen bei den Aktionen: Es soll ja echte Interaktion (Gespräche, etc.) zwischen SC und diesen NSC stattfinden (was auch ganz gut gelöst ist in Bezug auf Gelegenheiten, dies zu tun). Aber: 12 NSC mit Leben füllen. Heruasforderung für Spieler und SL.

Ansonsten ist das Abenteuer genau das, was ich erwartet habe: Ein Zug durch die Wildnis, seltsame Dinge hier, Dinosaurier da, erste Verdachtsmomente...was jetzt langweilig klingt, ist okay. Da kann man auch als SL noch gut improvisieren, das ist für einen Einstieg in eine Kampagne grundsolide.

Das Abenteuer findet seinen Abschluss in einem Dorf mitten im Nirgendwo. Abgesehen davon, dass hier die erste große Enthüllung stattfindet, ist hier (leider) auch der "Oh Shit"-Moment. Vielleicht gibt es Alternativen im 2. Band, aber der ist noch nicht erschienen...
Lange Rede kurzer Sinn: Das Abenteuer sieht vor, dass die Gruppe gefangengenommen wird. Damit endet das Abenteuer. Keine Chance, dem zu entfliehen (wobei ich noch nicht tief genug eingetaucht bin, ob man es auch über einen Umweg anders lösen kann; vorgesehen ist es nicht).

Tja, und damit ist das Abenteuer wohl bei vielen Lesern gerade den Bach runtergegangen. Ich warte noch ab, bis ich alles intensiver gelesen habe und die anderen Teile besitze, aber ist ja eh nur ein erster Eindruck hier.

“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Tegres

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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #478 am: 9.05.2020 | 08:48 »
Sorry, ich kann es nicht anders sagen, aber wie kann man nach über 40 Jahren, die die Entwicklung von Rollenspielen und Abenteuer schon währt, so einen Bockmist schreiben?

Offline Rhylthar

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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #479 am: 9.05.2020 | 08:55 »
Sorry, ich kann es nicht anders sagen, aber wie kann man nach über 40 Jahren, die die Entwicklung von Rollenspielen und Abenteuer schon währt, so einen Bockmist schreiben?
Ich hoffe, Du meinst jetzt nicht mich?  :o ;D

Ansonsten: Bin auch erstaunt, weil es (nach kurzem Nachdenken gerade) durchaus auch eine Option gegeben hätte (ohne Gefangennahme der SC). Dass ein "Aussteigen" der SC/Spieler in solchen "Adventure Paths" (was anderes ist es ja nicht) nicht angenommen wird...okay. Aber man muss ja nicht alle Freiheiten aufgeben.
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Tegres

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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #480 am: 9.05.2020 | 09:03 »
Ich hoffe, Du meinst jetzt nicht mich?  :o ;D
Nein, den Abenteuerautor. Sorry, wenn das falsch rüberkam. :)

Offline Rhylthar

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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #481 am: 9.05.2020 | 09:06 »
Nein, den Abenteuerautor. Sorry, wenn das falsch rüberkam. :)
Quatsch, musste nur grinsen.  ;)
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Offline General Kong

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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #482 am: 9.05.2020 | 09:12 »
Hmmm ... vielen Dank für die Info.
Klingt für mich nicht so reizvoll, wie ich vermutet oder gehofft hatte.

Hört sich an nach "Schuster, bleibt bei deinen Leisten!":
Magier heuert Helden an. Originell.
Geskripteter Kampf mit Regieanweisungen ("Reisende bitte die Bahnkarten bereithalten!")
Dreiundzwölfzig NSC - die man aber anders als bei Cthulhu in den 20ern nicht einfach so spielen kann, sondern die als Gruppen (!) untereinander wohl auch in Konkurrenz stehen und ja erheblich fähiger sind als die typischen Lovecraft-Ermittler.
Dinosaurier (gähn! - "Abba eure Charaktere kennen die gah nich, deshalb ist das für die so spannend ...")
Und am Ende das vorherbestimmte Ende ("Der Zug fährt nun planmäßig in den Kopfbahnhof ein. Achten Sie auf Ihr Gepäck. Einen angenehmen Aufenthalt und vielen Dank, dass sie mit Petersens Bahn gefahren sind ...")

Vielleicht spielt es sich dann am Ende gar nicht so schlecht.

Aber man sieht die Namen (Pertersen/ D&D 5/ Chtulhu) und erwartet (ich zumindest) EIN FEUERWERK! ... und es hat "bumm" gemacht ...

Gut, Geld gespart. Danke für die Info!  :d
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Offline Rhylthar

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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #483 am: 9.05.2020 | 09:19 »
@ Kong:
Ich gehe mal eben auf die Punkte ein:

Zitat
Magier heuert Helden an. Originell.
Geht spannender, ist aber durchaus okay. Die Motivation wird imho gut dargestellt.

Zitat
Geskripteter Kampf mit Regieanweisungen ("Reisende bitte die Bahnkarten bereithalten!")
Im Prinzip fand ich die Arena-Idee gar nicht so unlustig, weil es auch nicht bis zum Tod gehen sollte. Auch das Geskriptete war nicht schlecht, weil es auch die verschiedenen Gruppen zusammenarbeiten lässt.

Zitat
Dreiundzwölfzig NSC - die man aber anders als bei Cthulhu in den 20ern nicht einfach so spielen kann, sondern die als Gruppen (!) untereinander wohl auch in Konkurrenz stehen und ja erheblich fähiger sind als die typischen Lovecraft-Ermittler.
Die Gruppen stehen nicht zwangsläufig in Konkurrenz, im Gegenteil. Sie kriegen ja alle ihr Geld und es ist eigentlich durchaus vorgesehen, dass man "freundlich" miteinander umgeht.

Zitat
Dinosaurier (gähn! - "Abba eure Charaktere kennen die gah nich, deshalb ist das für die so spannend ...")
Wobei das eine Prämisse ist, mit der ich konform gehe. Ausgangspunkt hier ist: Dinosaurier gab es mal...vor zig Millionen Jahren. Und auf einmal sind sie wieder da...wieso?

Ich werde ja nun eh alle Bände kriegen, werde mal das Gesamtbild abwarten. :)
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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #484 am: 9.05.2020 | 09:21 »
Manchmal wäre es halt besser, die Leute hätten den Roman tatsächlich als Roman geschrieben und nicht versucht das Ganze als Szenarion zu formulieren.


Offline Rhylthar

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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #485 am: 9.05.2020 | 09:25 »
Manchmal wäre es halt besser, die Leute hätten den Roman tatsächlich als Roman geschrieben und nicht versucht das Ganze als Szenarion zu formulieren.
So schlimm ist es auch nicht. Das würde dem Werk nicht gerecht werden.

Es gibt imho für mich einige sehr interessante Passagen, die sehr gelungen sind. Und ich bin halt auch gespannt, wie es weitergeht, denn die Beschreibung der anderen Teile scheinen den "Weird"-Faktor kräftig zu erhöhen.

Edit:
Aber ob ich 120,00 € auf Verdacht ausgeben würde (ja, ich mache das...bin da aber auch kein Maßstab)...ansonsten halt warten, bis sie als pdf komplett draussen sind, wenn man dem Ganzen eine Chance geben will.
« Letzte Änderung: 9.05.2020 | 09:28 von Rhylthar »
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #486 am: 9.05.2020 | 09:55 »
Ich finde das jetzt zunächst mal nicht so abschreckend, wie es beim Gorillageneral klingt. Anwerbung durch einen Magier - so what? Die anderen sind zu Beginn stärker als wir - ja, das bringt Level 1 so mit sich. Dinos - ja, ist doch prima! Und was die gescriptete Gefangennahme angeht - kommt auf die Umstände an. Per se finde ich das genauso wenig problematisch wie den gescripteten Schiffsuntergang (der dann auf die Schatzinsel führt) oder den gescripteten Tod des Kaisers (der dann den Thronfolgekrieg auslöst). Würde mir das trotzdem anschauen wollen - wenn es wirklich unerträglich ist, kann man das ja immer noch anpassen.

Nur dass das Buch als Print gar nicht erst im deutschen Handel erhältlich ist, ist für mich vorläufig ein K.O.-Kriterium - ein Abo (!), nur um an einen Abenteuerband zu kommen, werde ich ganz sicher nicht abschließen.
« Letzte Änderung: 30.05.2020 | 09:25 von Weltengeist »
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Offline General Kong

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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #487 am: 9.05.2020 | 10:37 »
Ich bin gar nicht gegen geskriptete Handlungsergebnisse, wenn diese
a) entweder das Abenteuer erst ins Rollen (z.B. dein Beispiel. Schiff muss sinken - dann ab auf die Insel)
b) oder die SC dennoch ihren Handlungsspielraum für die Zukunft des Szenarios beienflussen können.

Wie gesagt - das muss alles nichts chlecht sein, ich hatte nur gedacht, es gäbe mehr Lametta.

Aber gut - ich habe es ja nicht gelesen.

Rhylthar hat es selbst geschrieben. Anfang okay, weitere Teile versprechen die Luft nach oben noch zu füllen.

Wäre jedenfalls interessiert, mehr zu erfahren, wenn es mehr zu erfahren gibt.
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Offline Rhylthar

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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #488 am: 9.05.2020 | 10:43 »
Wie gesagt - das muss alles nichts chlecht sein, ich hatte nur gedacht, es gäbe mehr Lametta.

Aber gut - ich habe es ja nicht gelesen.

Rhylthar hat es selbst geschrieben. Anfang okay, weitere Teile versprechen die Luft nach oben noch zu füllen.

Wäre jedenfalls interessiert, mehr zu erfahren, wenn es mehr zu erfahren gibt.
Ich versuche mal, am Ball zu bleiben. Habe ja nun das Abo.

Ich spoilere mal, um was es in den anderen Teilen gehen wird:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
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« Antwort #489 am: 9.05.2020 | 11:32 »
Na, in Zusammenhang mit dem Ausblick: klingt okay, aber nicht besonders inspiriert.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Und natürlich ist das mit der Exotik von Dinosauriern gerade innerhalb von D&D-Settings so eine Sache. Meistens gibt's da ja durchaus noch ein paar Exemplare im Hier und Jetzt, da stellt sich dann also ggf. weniger die Frage nach Zeitreisen als vielmehr die nach "ja, sind wir denn in Chult?"... ;)

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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #490 am: 9.05.2020 | 11:50 »
Zu der Auswahl der Gegner:
Najo, ich hätte mir evtl. auch was anderes gewünscht. Andererseits wurde z. B. Hastur ja schon "genommen" (Pathfinder) und in der vorherigen Kampagne war es schon etwas außer der Reihe mit Ghatanothoa.

Und natürlich ist das mit der Exotik von Dinosauriern gerade innerhalb von D&D-Settings so eine Sache. Meistens gibt's da ja durchaus noch ein paar Exemplare im Hier und Jetzt, da stellt sich dann also ggf. weniger die Frage nach Zeitreisen als vielmehr die nach "ja, sind wir denn in Chult?"... ;)
Fairerweise muss man sagen: Von den "offiziellen" D&D-Welten haben aus dem Kopf nur die FR-Dinosaurier prominent plaziert.
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« Antwort #491 am: 9.05.2020 | 12:35 »
Aber es stimmt schon: Wenn man seine Welten (und das tut D&D ja quasi als ausdrückliches Designkriterium) immer so baut, dass ALLES, was jemals in einem Bestiarium stand, da auch rumläuft, dann darf man von den Spielern nicht mehr wirklich einen Sense of Wonder erwarten. Nach 45 Jahren "Monster of the Week" nutzt sich das irgendwann ab... >;D
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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #492 am: 9.05.2020 | 12:53 »
Fairerweise muss man sagen: Von den "offiziellen" D&D-Welten haben aus dem Kopf nur die FR-Dinosaurier prominent plaziert.

Und Eberron.
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« Antwort #493 am: 9.05.2020 | 12:55 »
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« Antwort #494 am: 9.05.2020 | 13:30 »
...my fault.  :o ;)

;)

Mystara hat meiner Erinnerung nach auch Dinos sowohl hier und da auf der Oberfläche als auch im Inneren der dazugehörigen Hohlwelt. (Letztere ist von den Unsterblichen seinerzeit sogar eigens eingerichtet worden, um bedrohte Lebensformen und Zivilisationen zu bewahren.) Über Greyhawk weiß ich diesbezüglich nichts, auch wenn es mich nicht überraschen würde...letztendlich sind jedenfalls die zwei klassischen D&D-Welten, wo ich Dinosaurier spontan wirklich nicht so verorten würde, Krynn und Athas, und von denen ist Athas alt und pulp-verflucht genug, daß selbst da noch irgendwo mindestens ein längst vergessener Dinofriedhof als Überbleibsel aus grüneren Zeiten existieren könnte, dessen Bewohner gelegentlich zu ruhelosem untotem "Leben" erwachen. Aber ich merke schon, ich schweife ab. :)

Online Vash the stampede

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« Antwort #495 am: 10.05.2020 | 11:32 »
Fading Suns - Universe Book und Faction Book
Das Universe Book gibt einen soliden Überblick über das Setting. Schön, dass die Informationen an einem Ort gebündelt sind. Manchmal etwas repetitiv in ihrem Wortlaut, aber in Summe ist es gut.

Schade finde ich, dass manche Dinge nicht überarbeitet wurden. Das ist eine verstrichene Chance, um Sachen zu korrigieren, die - zumindest von meiner Sicht aus - nicht gut funktionieren. Aber anscheinend traute man sich nicht, den bestehenden Kanon zu ändern. Konkret geht es mir hierbei um die Shantor, die einfach auf so vielen Ebenen nicht funktionieren. Einzig ihre Anwesenheit ist meiner Meinung nach richtig, weil die dahinterstehende Aussage wichtig ist - wie die Menschheit mit Aliens umgeht. Aber die Shantor an sich sind einfach schlecht.

Die Fortentwicklung des Setting ist okay... wenn auch nicht meins. Hier sehe Lücken, die besser gefüllt hätten werden können. Aber auf der anderen Seite kann ich sie ja ignorieren. Wie immer halt: Das Gute ins Töpfchen, das Schlechte ins Kröpfchen. :D

Zum Guten: Wie die Etiquette der jeweiligen Häsuer funktioniert, wie Gäste bewirtet werden, wie die Kirche funktioniert und wie sie gegliedert ist, was die Gilden tun, welche Aliens es gibt - immer mit Schwerpunkt auf die Hauptzweige - all das findet sich gut sortiert in diesem Buch. Und das weitgehend regelfrei - Klasse. :d

Ganz zum Schluss gibt es dann doch noch ein Regelelement... hätte nicht sein müssen. Tut aber auch nicht mega weh (Sprungtoraktivierung).

Im Faction Book werden dann all die Dinge nachgeholt, die im Universe und Character Book keinen Platz mehr hatten. Es ersetzt also das alte Companion Buch. All die kleinen Häuser, Sekten, Gilden und die anderen möglichen Aliens, erweitert um die aktuellen Entwicklungen rund um den Vuldrok-Raum, werden etwas ausführlicher beleuchtet und zur spielbaren Option hinzugefügt. Das ist in Summe so spektakulär wie man es wahrnehmen möchte.

Auch hier wieder der Seitenhuf zu den Shantor: Warum sollte ich ein nicht sprachbegabtes, ungeschicktes Alienpferd spielen wollen, dass nicht normal Sprechen kann? In seinem SciFi-Setting mit Raumschiffen? Ach so, ich bitte um Entschuldigung, es ist ja Sci-Fantasy. Gut, dann will ich es spielen. ;)

In Summe sind die beiden Bücher für mich in Ordnung. Es sind brauchbare Quellen und das sollte das Wichtigste sein.
Machen
-> Projekte: PDQ# - FreeFate - PtA Zapped - Fiasko - FateCore - Durance - SRAP (mit Diary) - Mothership 0e (dt) - Romanze der  Gefährlichen Lande
-> Diaries 212 (nWoD) - Cypher Suns (Fadings Suns/Cypher) - Anderland (Liminal) - Feierabendhonks (DnD 5e) - DSA mit Shadowdark

Ich sitze im Bus der Behinderten und Begabten und ich sitze gern darin.

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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #496 am: 10.05.2020 | 12:30 »
Your best game ever (Monte Cook)

Na gut, mehr als ein erster Eindruck - ich bin eigentlich fast durch.

Das Positive zuerst: Das Buch ist wirklich sehr schön, mit angenehmem Layout und tollen, teilweise sogar inspirierenden Bildern. Und das Buch bemüht sich, systematisch zu sein und alle Aspekte halbwegs strukturiert anzusprechen. Beides gefällt mir.

Leider versucht es aber irgendwie, alles zu sein - ob Anfänger oder Fortgeschrittener, ob Regelfan oder Storyteller, ob Sandbox- oder Plot-Spieler, ob Gelegenheits-Spieler oder Vollzeit-GM, sie alle sollen angesprochen werden. Und ich habe nicht das Gefühl, dass das funktioniert. Aus meiner Sicht als erfahrener Spieler besteht das Buch zu 90% aus der Auflistung von Selbstverständlichkeiten (Don't be late... Be prepared... Bring snacks...), aber aus der Sicht eines Neulings besteht es vermutlich zu 90% aus Dingen, die man noch gar nicht nachvollziehen oder einordnen kann. Insgesamt kommt es mir sehr "wortreich" vor; oft lese ich ganze Seiten, ohne irgendeine neue Erkenntnis mitzunehmen. Und leider sind gerade die Ideen, die wirklich neu für mich sind, welche, mit denen ich persönlich überhaupt nichts anfangen kann.

Andererseits hat mich eine Erkenntnis irgendwo am Ende des Spielerkapitels hart getroffen: Obwohl ich eigentlich alles, was da stand, als offensichtlich abgetan habe (Rollenspiel ist eine Gemeinschaftaktivität... Schiebt nicht alle Verantwortung auf den Spielleiter... Das Ziel ist, dass alle Spaß haben...), sind es eigentlich immer genau diese Punkte gewesen, die zu Problemen geführt haben. Sooo selbstverständlich waren sie dann wohl doch nicht. Aber leider wird genau die Art von Spielern, die diese Probleme erzeugen, so ein Buch gar nicht erst lesen oder zumindest nicht merken, dass sie an dieser Stelle gemeint sind. Was irgendwie bitter ist.

Trotzdem - auf 230 zweispaltigen Seiten (die Kochrezepte zähle ich jetzt mal nicht mit) hätte ich mir schon gewünscht, dass die eine oder andere Idee dabei ist, bei der ich "Ja, cool, das ist mal ein echt nützliches Werkzeug" gedacht hätte. Leider sieht es damit aber ziemlich dünn aus. Da helfen mir Bücher, die bestimmte Spielstile oder Problemstellungen ansprechen, oft weiter als eines, das es allen so recht machen will, dass gefühlt jeder zweite Abschnitt mit einer Variante von "Natürlich können Sie das auch ganz anders machen" endet.

Unter dem Strich bin ich froh, dass ich es gebraucht für einen fairen Preis gekauft habe. Jetzt wird es erst einmal in mein Regal wandern für den Fall, dass ich doch noch einmal einzelne Abschnitte nachschlagen will oder dass ich (was wahrscheinlicher ist) einem Spieler bestimmte Kapitel zeigen möchte, wenn irgendwo ein altbekanntes Problem auftritt.
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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #497 am: 10.05.2020 | 13:25 »
Das ist bei Ratgebern so eine Sache. Ja, viele geben die Tipps die eigentlich offensichtlich sind. Aber wenn man sich die Worte wirklich ins Bewußtsein ruft und zu Herzen nimmt stellt man dann fest das man diese Offensichtlichkeiten nicht oft genug wiederholen kann. Denn in der Praxis werden sie halt doch oft ignoriert. Egal wie offensichtlich sie sind.

Beispiel: "Arbeitsgeräte müssen passen". Ein Schraubendreher sollte nicht als Meißel, mini-Stemmeisen oder sonstwas verwendet werden. Macht man in der Praxis trotzdem oft und flucht dann wenn es schiefgeht oder man sich sogar verletzt weil man mit improvisiertem Werkzeug abgerutscht ist.

Irgendwann fertige ich mir mal einen Universalsichtschirm an. Mit Namenslisten verschiedener Kulturen und generellen Vorgehensweisen wie "Beschreibe was die Charaktere sehen, hören, riechen oder ertasten können.","Wenn du als SL keine gute Idee hast frag die Spieler"  oder auch "Frage dich vorher ob der Wurf wirklich notwendig ist bzw im Erfolgs oder Mißerfolgsfall auch ein spannendes Ergebnis herauskommt.". Und wenn ich so einen Sichtschirm erstmal habe, dann muß ich den nur noch beachten... ;)
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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #498 am: 10.05.2020 | 13:40 »
Irgendwann fertige ich mir mal einen Universalsichtschirm an. Mit Namenslisten verschiedener Kulturen und generellen Vorgehensweisen wie "Beschreibe was die Charaktere sehen, hören, riechen oder ertasten können.","Wenn du als SL keine gute Idee hast frag die Spieler"  oder auch "Frage dich vorher ob der Wurf wirklich notwendig ist bzw im Erfolgs oder Mißerfolgsfall auch ein spannendes Ergebnis herauskommt.". Und wenn ich so einen Sichtschirm erstmal habe, dann muß ich den nur noch beachten... ;)

Die Idee gefällt mir... ;)
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Re: Ein erster Eindruck ...
« Antwort #499 am: 10.05.2020 | 20:18 »
Odyssey of the Dragonlords (5E Campaign)



Jetzt habe ich das Buch ja schon seit seinem Erscheinen hier liegen, habe es aber erst jetzt geschafft, mal ein wenig reinzulesen. Und ich muss sagen: Wow. Was ich bisher gesehen habe, einfach nur wow.

Ich sympathisiere ja durchaus mit den Regeln der 5E, habe aber das Problem, dass mir einfach nicht einleuchten will, wie derart mächtige Helden in die Welten passen sollen, die für die 5E normalerweise beschrieben werden. Das ist hier endlich mal anders: Die SC sind (oder entwickeln sich zumindest rasend schnell zu) echten Sagenhelden. In einer Kampagne, die komplett darauf ausgerichtet ist, die Welt zu retten, sich mit den Göttern persönlich anzulegen und vielleicht sogar selbst ihren Platz einzunehmen. Es wirkt auf mich wie die Art von Geschichte, für die ein System wie D&D eigentlich geschrieben ist, und endlich fühlt sich der rapide Stufenanstieg der Helden einmal plausibel an.

Das Ganze ist sehr konsequent an den Vorbildern der griechischen Sagenhelden ausgerichtet. Epische Hintergründe, Prophezeiungen, Götter die unter den Sterblichen wandlen, Eide und Flüche, neue spielbare Rassen - die Kampagne ist so dermaßen groß angelegt, dass es mir die Sprache verschlägt. All denjenigen, die wirklich mal das große Rad drehen wollen (und nicht einfach nur Stufe 15 erreichen um damit einen noch größeren Megadungeon auszuräumen) würde ich empfehlen, ihren Spielleiter zu bequatschen, diese Kampagne für sie zu leiten.

Ich würde auch empfehlen, sich wirklich auf den Hintergrund einzulassen. Ja, man kann das auch mit den ganzen üblichen 08/15-D&D-Klischees spielen, aber ganz ehrlich: warum sollte man das tun? Hier kann man ein Sagenheld werden, einen Minotauren, Satyr, Kentaur, Nymphe, Sirene oder gar eine Medusa spielen, einen leibhaftigen Gott als Großvater haben. Ich persönlich würde da jeden Spieler, der mit "ich spiel aber lieber wieder einen Halbork so wie letztes Mal auch" ankommt, nach Hause schicken.

Und das Buch ist gewaltig. Über 460 Seiten dick, mit haufenweise richtig, richtig starken Bildern, die den Geist des Settings einfangen wie in einer Graphic Novel. Allein als Bildband wäre ich schon davon angetan. Aber er enthält eben auch noch eine Kampagne aus ca. 25 Einzelabenteuern, die die SC von Stufe 1 bis Stufe 15 (mindestens) führt. Noch bin ich zwar weit davon entfernt, das alles gelesen zu haben, aber es scheint, als hätte man alles mitgenommen, was die griechische Mythologie zu bieten hat: vom Orakelspruch bis zu göttlichen Prüfungen, vom Rätselwettkampf mit einer Sphinx bis zur Reise in die Unterwelt. Aber nie platt aus der Odyssee oder den Argonauten übernommen, sondern neu aufbereitet, so dass auch Kenner der antiken Quellen ihren Spaß daran haben können.

Im Moment habe ich keine Slots mehr frei, um eine weitere Kampagne zu starten, aber wenn ich es hätte, wäre diese hier ganz sicher ein Kandidat. So aber werde ich das Buch vorerst nur in aller Ruhe durchlesen und mich dabei in eine andere Welt träumen - eine Welt, die eigens dafür geschaffen wurde, von unseren Helden spektakulär gerettet oder durch ihr dramatisches Versagen vernichtet zu werden.
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