Autor Thema: [Dresden Files/FotOW - Fate] Conberichte  (Gelesen 2881 mal)

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[Dresden Files/FotOW - Fate] Conberichte
« am: 24.05.2011 | 15:12 »
Dieses Wochenende kam ich dazu, mal wieder Fate auszuprobieren: Samstags von 14.00 h bis 19.00 h die Dresden Files, sonntags von 12.00 h bis 18.00 h "FATE of the Old World" (habe den Titel von Athair übernommen  ;)). hier mal die Berichte:

Samstag: Das schmutzige, kleine Geheimnis des Boston Stranglers

Vorbereitung:
Als ich den Titel eingereicht habe, hatte ich noch keine Ahnung, wohin ich mit dem Abenteuer will. Es war nur leider nötig, einen ausgefüllten Zettel an die Orga zu verschicken, um als SL kostenlos 'reinzukommen - von der Tatsache abgesehen, dass man größere Chancen hat, ausreichend Spieler für eine Gruppe zu interessieren, wenn das Abenteuerangebot von Conöffnung an am schwarzen Brett hängt.

Beim Entwurf des Abenteuers ging ich von einem recht knappen Zeitplan aus, weil ich selbst noch bei einer späteren SW-Runde mitspielen wollte. Deswegen ist das Abenteuer ziemlich geradlinig geworden. Inspiration war eine kurze Abenteuerskizze aus "Nameless Streets", in der die Charaktere für einen Beschattungs- und Personenschutzauftrag von einer Ehefrau angeheuert werden. Außerdem wollte ich alle Spieler von Anfang an dabei haben. Szenen, in denen die Gruppe zusammengeführt und jedes einzelne Mitglied individuell zur Abenteuerteilnahme motiviert wird, wollte ich mir schenken. Aus diesem Grund entwarf ich die Detektei "Argus Eyes" (jaja, die Namensgebung ist da nicht gerade toll...), in der alle SCs beschäftigt sind.

Die vorgefertigten Charaktere waren:

1) Deborah-Ann Harry (genannt "Dirty Harry"); Pure Mortal
Knallharte Privatdetektivin; Korruption macht mich wütend; Offizierstochter; Schießen habe ich mit Sieben gelernt; + 1 freier Aspekt nach Spielerlaune

2) Elli Greenwich; Focused Practioner
Counsellor mit übersinnlichen Kräften; mein eigener Gefühlshaushalt + 3 freie Aspekte

3) James Destri; Focused Practioner
hitzköpfiger Pyromantiker; es brennt so schön; ich habe einen College-Abschluss in Chemie (+2 freie Aspekte)

4) Clement Burke; Werkoyote
Talentierter Werkoyote; Eigentlich wollte ich Schlagzeuger werden; + 3 freie Aspekte nach Spielerwahl (einer war "geschieden" - leider hab ich auf die freien Aspekte nicht genug geachtet)

5) Chris Stein; Changeling
Techno-Kobold; Zwei Wege, und nur einen kann ich gehen; + 3 freie Aspekte nach Spielerwahl

Hinsichtlich der Aspekte muss ich die Mitarbeiter der Argus-Detektei nochmal überarbeiten, ansonsten vergesse ich, sie ausreichend zu reizen. Leider hatte ich zu wenig Zeit, um mir für alle Charaktere eine gute Hintergrundgeschichte mit weiteren Aspekten auszudenken. Bei der Charakterverteilung wurde die Chefin der Detektei ("Dirty Harry") nicht gewählt, obwohl ich bei ihr die detaillierteste Hintergrundgeschichte entworfen hatte. Einer meiner Stammspieler nahm an der Runde teil und brachte Brenda O'Mallus (leicht modifiziert aus "Boston illegal") ein. Damit mussten nur 4 Charaktere genommen werden. Die ausgewählten Charaktere wurden von den Spielern recht plastisch beschrieben und gespielt.

Unsere Detektei war finanziell am Ende. Später kam mir die Idee, sollte ich eine Detektei zur Basis einer Abenteuerserie machen, für die Institution einen Hunger Stress Track zu entwerfen, aber für einen Con wäre das zu umständlich gewesen.

Szene 1.1: In der Agentur
"Dirty Harry" hat für mehrere Tage einen Weiterbildungskurs (angeblich über Spurensicherung, aber wahrscheinlich doch wieder ein Waffenlehrgang der NRA) belegt und lässt ihre Angestellten die Detektei in Eigenregie führen. Angesichts der Auftragsflaute machen sich die jungen Privatdetektive Gedanken über die noch offen stehenden Rechnungen und rätseln herum, ob sie den kaputten Kaffeeautomaten reparieren lassen sollen, oder lieber einer der beiden Bastler des Teams, Destri oder Stein, die Reperatur eigenhändig versucht. Da läutete es überraschenderweise an der Tür der Detektei "Argus Eyes". Nach einigen Sekundesn des Zögerns und einem zweiten, energischeren Klingeln wagte es der gescheiterte Künstler Clement Burke, das Risiko eines potentiellen Kundenkontakts auf sich zu nehmen. James Destri flüchtete derweil reaktionsschnell in sein Labor, um von der unbekannten weiblichen Person an der Tür nicht gesehen zu werden (obwohl er eigentlich der hippe Nerd mit waschechtem Cordjacket war).

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Szene 1.2: In der Agentur
Die potentielle Klientin entpuppte sich als eine attraktive, auf die Dreißig zugehende Frau in einem sehr gepflegten, stilvollen Businesskostüm. Ihr Aussehen und der leichte Akzent deuteten auf eine Herkunft aus dem orientalischen Raum hin, auch wenn ihre Name durch und durch amerikanisch war: Diane Basset.
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Mrs. Basset war überaus höflich und zeigte sich erfreut über die Aufmerksamkeit, die ihr durch die Mitarbeiter von Argus Eyes (abzüglich des im sicheren Labor vor sich hinwerkelnden James Destri) zuteil wurde. Sie dankte mit blumigen Worten Allah dafür, dass er ihren Weg in eine so berühmte und erfolgreiche Detektei geführt hatte, woraufhin einige Spielercharaktere sie durch messerscharfe Folgerungen als Terroristin enttarnten.
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Allerdings zeigte sich Mrs. Basset sehr unwillig, den Grund für ihre Anwesenheit anzugeben, weil sie sich schämte, den fremden Personen in einer Detektei etwas über ihre Familie zu verraten. Elli Greenwich gewann jedoch das Vertrauen der jungen Frau, die daraufhin den Detektiven von ihrem Problem berichtete: In der letzten Nacht erwachte sie zufällig, als ihr geliebter Ehemann aus dem Bett aufstand, sich ankleidete und ohne auf ihre Zurufe zu reagieren das Haus verließ. Dieses mysteriöse Verhalten ihres Mannes beschäftigte die junge Frau sehr, zumal ihr Herzblatt erst gegen 5.00 a.m. mit schlammbespritzten Hosen zurückkehrte - und immer noch nicht auf ihre Versuche der Kontaktaufnahme reagierte.

Elli Greenwich empfahl der jungen Frau daraufhin, mit ihrem Mann ersteinmal über diesen Schlafwandelanfall ein offenes Gespräch zu führen. Miteinander reden hilft schließlich immer - nur nicht der Kasse der Detektei, wie Clement Burke bemerkte, der die hilfsbereite Elli davon abhielt, die Frau mit einem guten Ratschlag nach Hause zu schicken.
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Nachdem Elli und Mrs. Basset davon überzeugt wurden, dass dringend die Unterstützung von Argus Eyes notwendig war, versuchten die Detektive, noch möglichst viele Informationen von der jungen Frau zu erhalten - vor allem die Auftragsgebühren. Offensichtlich fehlte Mrs. Basset ein Verhältnis zum Geld, denn sie bot von sich aus $1000 pro Tag für die Beobachtung ihres Mannes an, und ließ sich bis zu $3000 hochhandeln. Angesichts dieser Großzügigkeit, und angesichts ihres kostbar wirkenden Goldschmuckes, wunderten die Detektive sich über ihre berufliche Tätigkeit. Sie gab an, dass ihr Mann mit seinem Vetter ein Elektrogeschäft am Hafen betrieb und sie selbst als Sekretärin in einem Büro angestellt war. Sie deutete aber an, dass ihre entfernte Familie aus dem Orient ihr einen großzügigen Fonds eingerichtet hatte. Angesichts des finanziellen Angebots waren die Detektive mehr als bereit, den einfach wirkenden Auftrag anzunehmen (auch wenn spekuliert wurde, dass es sich bei Diana Basset um eine Terroristin handeln müsse). Telefonnummern, Adressen und ein Bild des Ehemannes (aufgenommen in den Flitterwochen in Las Vegas) wurden ausgetauscht, Spesengelder in Empfang genommen. Als Brenda O'Manus die Klientin zur Tür begleitete, warf sie einen genauen Blick auf den Goldschmuck der Dame und bemerkte ein Ankh an der Halskette.

Die erste Szene dauerte etwas länger als ich dachte, war aber unterhaltsam. Die Spieler beschlossen daraufhin, wie traditionell wohl üblich, ersteinmal Informationen über ihre Auftraggeberin einzuholen (Szene 2). Darauf war ich nur halb vorbereitet, so dass ich die angebotene Mechanik von FATE nicht richtig einbrachte. Ich habe den Spielern mehr Fakten und Details geliefert, anstatt sie Aspekte von Diane Basset einschätzen zu lassen.
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Re: [Dresden Files/FotOW - Fate] Conberichte
« Antwort #1 am: 26.05.2011 | 12:50 »
Szene 2: Nachforschungen

Die Detektive versuchten auf verschiedene Art und Weise, an Informationen über das Ehepaar Basset heranzukommen.
James Destri schlug ganz in CSI-Manier vor, den Schlamm auf den schmutzigen Hosen des Ehemannes zu untersuchen. Elli Greenwich rief noch einmal bei Mrs. Basset an und erkundige sich, ob die Hose noch nicht gereinigt wurde. Mrs. Basset entschuldige sich höflich dafür, dieser Haushaltspflicht noch nicht nahegekommen zu sein, versicherte Elli aber, dass sie normalerweise auf Hygiene ausgesprochen wert lege und vorhabe, die Hose alsbald zu reinigen - was ihr Elli aber ausreden konnte. Sie bat die junge Frau, die Hose abholen zu dürfen.

Unterdessen vergrößerte James, während er auf die Hose wartete, das Foto von Mr. und Mrs. Destri, auf dem die junge Frau ebenfalls die mit eigenartigen Hieroglyphen verzierte Kette trug. Bedauerlicherweise kannte sich keiner der Detektive mit Hieroglyohen aus, so dass Brenda O'Manus (nicht unter den vorgefertigten Charakteren, sondern Charakter eines meiner Stammspieler) die Hilfe eines Ägyptologen von der Universität in Anspruch nahm, den sie durch ihre Kontakte kannte. Dieser versicherte ihr, dass es sich bei dem abgebildeten Schmuckstück um eine Originalarbeit aus einer Dynastie handelte, die geschätzt 1500 bis 1200 Jahre vor unserer Zeitrechnung am Nil geherrscht hatte. Eine genaue Überbersetzung würde ihn mehrere Tagen in Anspruch nehmen, behauptete der Professor, er könne aber schon bestimmen, dass es sich dabei um Lebens-, Glücks- und Schutzzeichen handle.
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Elli und Clem warfen derweil einen Blick in die wohl trivialste Bibliothek der Welt, das Internet, und sahen sich erst mit Google View das Reihenhaus und den Elektroladen an, ehe sie sich ein Bild von der muslimischen Gemeinde machten, welcher Mr. und Mrs. Basset angehörten. Es handelte sic dabei um eine verhältnismäßig liberale Moschee, die Mahngottesdienste zu 9/11 abhielt und so amerikanisch war wie Apfelkuchen.
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Danach holte Elli die Hose ab, während Clem und Chris einen Blick in den Elektroladen am Hafen warfen. Die Untersuchung der Hose ergab, dass der Schlamm aus der Kanalisation unterhalb der "Combat Zone", des Bostoner Vergnügungsvierteles stammte. Verdächtigungen wurden laut, in denen die Treue des Ehemannes bezweifelt wurde.
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Die Recherche am Hafen und der kurze Besuch des Elektroladens vervollständigten einige Puzzleteile. Glücklicherweise unterließen es die ganzen Elektrogeräte, sich von alleine zu aktivieren, als Chris den Laden betrat. So konnte Chris den kaputten Kaffeeautomaten auf Spesenkosten reparieren lassen und sich ein Bild von Mr. Basset machen - einem jungen, fleißigen Mann, der als Amerikaner der zweiten Generation mit seinem Vetter Hassan das Elektrogeschäft betreibt, in dem überwiegend von afroamerikanischen oder orientalamerikanischen Bürgern eingekauft wird. Nach Chris' Fachmeinung verstand der Mann etwas von Elektrotechnik.
Clement hörte sich derweil bei den Arbeitern auf dem Hafen um und erfuhr nebenbei von Stammkunden, dass das Geschäft zwar leidlich etwas abwarf, aber immer mal wieder Finanzspritzen aus einem arabischen Land erhielt, weil Herman Basset eine reiche Imigrantin, wahrscheinlich die Tochter eines Ölscheichs, geheiratet habe. Die Spieler bekamen mit, dass Herman (im Gegensatz zu Diane!) gegen alle Gepflogenheiten bei der Eheschließung seinen Familiennamen geändert hat.

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Nachdem die Detektive sich so ein Bild von ihrer Auftraggeberin gemacht hatten und über ein paar Zusammenhänge spekulierten, kamen sie auf die Idee, dass sie durch Annahme des Auftrags vielleicht in eine undurchsichtige, okkulte Angelegenheit verstrickt werden könnten. Zur Sicherheit wurde also nochmal die Chefin angerufen, die sich auf einem Lehrgang befand (und überraschenderweise gerade Schussübungen machte). Von ihr erhielten die Detektive die Erlaubnis, den Auftrag von einer mutmaßlichen Terroristin Diane Basset weiter zu verfolgen.

Also wurde der klapprige Lieferwagen der Detektei für die Beschattungsaufgabe vorbereitet (Szene 3).
« Letzte Änderung: 26.05.2011 | 13:39 von Tümpelritter »
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Re: [Dresden Files/FotOW - Fate] Conberichte
« Antwort #2 am: 26.05.2011 | 13:15 »
Weiter!

Übrigends sehr spannend zu beobachten, wie du zeigt, wo du lernst. Und ich denke, dass du da auf dem richtigen Pfad bist - auch ich arbeite, wenn ich meine Leiten im Licht deines Textes betrachte, deutlich zu oft mit Fakten statt mit Aspekten.

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Re: [Dresden Files/FotOW - Fate] Conberichte
« Antwort #3 am: 26.05.2011 | 13:27 »
Ja, gerade diese Anmerkungen machen mir als FATE Anfänger viel Freude. Weiter so und danke für Deine Mühe!
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Re: [Dresden Files/FotOW - Fate] Conberichte
« Antwort #4 am: 27.05.2011 | 16:01 »
Vielen Dank für die Blumen. Da schreibt man das doch gerne weiter. (jaja, ich bin der aufmerksamkeitsbedürftige Rollenspielertyp  ;D )

Szene 3: Beschattung in Boston

Nachdem sich die Detektive ein Bild von ihrer Klientin gemacht haben, bereiten sie sich auf die nächtliche Beschattung des Ehemannes vor. Schließlich will man ja herausfinden, wohin er schlafwandelt und was man dagegen tun kann. Eine der Detektivinnen entdeckt ein Nachbarhaus, das verlassen zum Verkauf steht.
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Während James und Brenda im Lieferwagen warten, schleichen sich Chris, Elli und Clem ins leer stehende Nachbarhaus, von dem aus man einen guten Überblick hat. Clem ist bereits im Haus angekommen und verwandelt sich in seine Koyotenform, da werden Elli und Chris von einem Spaziergänger mit Hund entdeckt.
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Nach einigem Stottern und einigen widersprüchlichen Antorten kommen sie zur Rechtfertigung auf die Idee, dass sie ihren entlaufenen Hund im Gebäude suchen wollen. Clems Heulen klingt zwar eher wölfisch als hundisch, erschreckt aber den Dackel des Spaziergängers so sehr, dass dieser schnellstens das Weite sucht.

Gegen 9.30 pm verlässt Herman Basset sein Haus. Er ist vollständig bekleidet, bewegt sich jedoch wie in einer Trance. Clem springt in Koyotenform aus dem Haus und schleicht ihm durch die Vorgärten hinterher. Elli, Chris und der Lieferwagen folgen ihm und versuchen, mit ihm in Sichtreichweite zu bleiben. Der beschattete Ehemann wankt auf ein Auto zu, in welches er einsteigt. Außer ihm sind noch drei offensichtlich wachere Personen darin. Clem knurrt alarmierend und jagt dem davonfahrenden Auto hinterher.
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Zunächst versuchen Clem und James (als Fahrer des Van), der Limousine unauffällig hinterher zu fahren. Die Fahrer bemerken jedoch, dass sie vom Lieferwagen verfolgt werden, und drücken auf die Tube. Die Detektive entscheiden sich dagegen, die Verfolgung aufzunehmen und vertrauen darauf, dass Clem, der für seine übermenschliche Schnelligkeit bekannt ist, mit dem Auto Schritt halten kann und als "streunender Hund" keine Aufmerksamkeit weckt.
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Die Limousine fuhr in die Combat Zone, das Rotlichviertel von Boston. Dort parkte sie in der unterirdischen Garage einer Diskothek namens "Club Anaconda". Clement Burke verfolgte den Wagen nicht bis aufs Parkdeck, sondern verwandelte sich in einem Versteck wieder in einen Menschen und rief bei der nächsten Telefonstation seine Partner herbei (die ihm auch die Kleider mitbrachten).
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Die Detektive waren entschlossen, den Mann ihrer Klientin der "Anaconda" zu entreißen.

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Re: [Dresden Files/FotOW - Fate] Conberichte
« Antwort #5 am: 27.05.2011 | 16:16 »
Diese Plotstressnummer... ich find sie ja auch recht interessant, aber verwendet habe ich sie noch nie. Mir ist sie a) unheimlich b) haben wir das so noch nie gemacht  ::) und c) trau ich mich nicht so recht...

Aber um lahmarschige Gruppen in Wallung zu bringen finde ich sie eher ungeeignet, da ja in-time oft wenig Zeit vergeht, während outtime Langeweile herrscht.

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Re: [Dresden Files/FotOW - Fate] Conberichte
« Antwort #6 am: 28.05.2011 | 10:06 »
Kurz was zum Plotstress (ich leite - hoffentlich - heute das Abenteuer erneut auf einem Con, aber mit anderer Plotstressverteilung):

Ich komme mit Timern/Zeittabellen nicht gut zurecht. Klar weiß ich ungefähr, wie die funktionieren sollen, und ich habe es auch ein paar Mal probiert, aber die Teile sind umständlich zu entwickeln.
Die Tabellen werden durch Spieleraktionen außerdem schnell wertlos (oder man unterbindet sinnvolle Spieleraktionen, um den Timer zu retten, und das hasse ich). Andererseits möchte ich schon den Spielern und Charakteren signalisieren, dass ihre Aktionen deutliche Auswirkungen auf den Abenteuerverlauf haben. Was ich auf keinen Fall will, ist dieses künstliche 5 vor 12 Gefühl, nach dem die Spielercharaktere - egal was sie das ganze Abenteuer lang getrieben haben - immer genau 5 vor 12 am Opferaltar der Kultisten ankommen und genau 5 Runden Zeit haben, das Ritual zu unterbrechen. Kurz: ich will, dass Charakteraktionen (und Spielerideen) fühlbare Konsequenzen haben.

Und da gefällt mir die Plotstresslösung ganz gut. Die Charaktere kommen vielleicht immer noch zum dramaturgisch richtigen Zeitpunkt am Ort des Verbrechens an, aber der (für jeden sichtbare) Plotstress gibt genauere Auskunft über die Situation am Ort des Geschehens. Im obigen Beispiel: wieviel Zeit ist vergangen, wieviel Zeit haben die Spieler noch, um die Tat zu verhindern, wie stark ist die Opposition usw.

Was man, glaube ich, nicht machen darf, ist Plotstress mit einer präzisen Zeitsimulation zu verwechseln. Plotstress ist mMn eher ein erzählerisches Instrument. In Szenen, die in der Spielwelt lange dauern (z.B. detektivische Beinarbeit) kann durch kluges Spiel oder entsprechende Erfolgswürfe ebenso Plotstress verhindert/eingespart oder verursacht werden, wie in kurzen Szenen in der Spielwelt (z.B. einem Kampf). Plotstress ist teilweise unabhängig von der Zeitdauer einer Aktion in der Spielwelt (und bemisst sich eher nach dem Erfolg).

Deswegen möchte ich Plotstress auch an die Aktionen der Spieler, nicht nur an die Aktionen der Charaktere binden. Wenn die Spieler stundenlang über eine Taktik diskutieren und nicht in die Pötte kommen, gibts halt irgendwann (je nach Gruppe) einen Punkt Plotstress. (In diese Überlegungen ist auch einiges von WHFRPG 3. Edition eingeflossen.)
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Re: [Dresden Files/FotOW - Fate] Conberichte
« Antwort #7 am: 1.06.2011 | 12:21 »
Szene 4: Die Augen der Schlange
Gerissen wie sie sind, folgen die Detektive dem Auto der Gangster nicht in die Parkgarage, sondern entscheiden sich dazu, durch den öffentlichen Eingang in den Club Anaconda einzudringen. Vor dem Club steht bereits eine ganz andere lange Schlange an: modisch oder gewagt gekleidete Personen warten darauf, dass die Türsteher sie einlassen. Die Charaktere wendeten unterschiedliche Strategien an, um möglichst schnell in den Club zu kommen. Elli Greenwich ließ sich dabei am meisten Zeit, indem sie einfach in der Schlange wartete.
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Das Innere des Clubs erwies sich als moderner Sündenpfuhl, in dem zu einer lauten Musik grell geschminkte Frauen, um deren Hüften und Schultern sich Schlangen wanden, in von der Decke hängenden Käfigen tanzten. Knapp bekleidete Bedienungen servierten Cocktails an zahlungsfreudige Kunden, die sich teilweise in Séparées mit privaten Tänzerinnen vergnügten. Im Hintergrund stand eine in flackerndem Bunt ausgeleuchtete Bühne, auf der drei besonders attraktive Frauen mit den Schlangen tanzten.
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Da die Detektive unterschiedliche Strategien zum Betreten des Clubs gewählt hatten, war die Gruppe im Innern getrennt. Die Detektive zogen ein paar Informationen ein, durch die sie erfuhren, dass der Keller (mit dem vermuteten Anschluss zur Kanalisation) nur über den Backstagebereich erreichbar ist. Durch unterschiedliche Tricks mogelten sie sich am Türsteher vorbei, der den Backstagebereich blockierte. Besonders gut in Erinnerung blieb mir Ellis Trick, mit einem Türsteher einen harmlosen Deal zu vereinbaren, den er per Handzeichen einem anderen Angestellten bestätigen sollte, und sich danach bei diesem zweiten nach Angestellten einer Karte für den Backstagebereich zu erkundigen. Im Backstagebereich musste noch eine Kamera überwunden werden, welche die Treppe in den Keller überwachte. Diese Aufgabe übernahm Chris.
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Re: [Dresden Files/FotOW - Fate] Conberichte
« Antwort #8 am: 4.06.2011 | 16:11 »
Szene 5: Im Bauch der Schlange (Keller)

Nun also zum "Dungeonteil" des Abenteuers. Im Keller des Clubs gab es - neben weitern Mitarbeitertoiletten und einem Heizungsraum - den Eingang ins Büro des Chefs, eine Sicherheitstür mit der Aufschrift "Privat" und eine Sicherheitstür mit der Aufschrift "T".

Die Detektive, jetzt wieder als komplettes Team vereint, warfen zuallererst einen Blick in den Raum "T", der sich als Terrarium der Riesenschlangen erwies. Daraufhin wurde diese Tür rasch wieder geschlossen und man wendete ich anderen Räumen zu. Nachdem die Detektive sich (ich glaube, dank Clems übernatürlicher Sinneswahrnehmung) versichert hatten, dass der Chef dort nicht drinnen wartet, brach Chris das Schloß auf. Der Raum war tatsächlich leer, bis auf einen Schreibtisch und einige Bücherschränke bzw. Aktenablagen. Eine oberflächliche Durchsuchung ergab, dass es sich bei den Büchern in den Schränken um okkulte Schriften handelte, und die Detektive auf eine arkane Bibliothek gestoßen waren. Bedauerlicherweise hatten sie keine Fragen zu recherchieren. Im Schreibtisch fanden sie eine große Pistole, ein Diktiergerät sowie einige Rauschmittel. Die Suche nach einer Geheimtür war erfolglos.

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Als nächstes brachen die Detektive die Tür mit der Aufschrift "Privat" auf. Dahinter war eine spartanisch eingerichtete Zelle, in der eine junge Inderin eingesperrt war. Die Frau war verängstigt, wies aber keine Anzeichen von Misshandlung auf. Unsere Detektive schmuggelten sie aus dem Club heraus und versteckten sie in ihrem Auto. Von ihr erfuhren sie, dass der Bruder der jungen Frau - gleichzeitig der Clubbesitzer - in der Kanalisation einen Altar errichtet hat, um einen Geist zu rufen, der sich im Kopf eines Unschuldigen einnisten soll. Da seine Kräfte als Beschwörer alleine nicht ausreichten, habe er seine Schwester in das Ritual eingebunden. (Tatsächlich sollte sie in der kommenden Neumondnacht - also morgen - auf dem Opferaltar erdrosselt werden, um den ruhenden Geist des Würgers zu wecken.)
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Von der jungen Frau (oder von Unterlagen aus dem Schreibtisch, ich bin nicht mehr sicher) erfuhren die Detektive, dass eine Geheimtür im Terrarium zu einem Geheimgang in der Kanalisation führt, wo der Schlangenaltar aufgebaut ist und ihr Bruder mit seinen Kultisten gerade den Würgergeist beschwört, der nun endlich (heute, gleich) in den Mann von Mrs. Basett fahren soll.
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Die Detektive betraten also vorsichtig das Terrarium und begannen, nach der Geheimtür zu suchen, ohne den Würgeschlangen zu nahe zu kommen. Bedauerlicherweise sahen sie sich erstmal nicht gründlich genug um und bemerkten die Mutter aller Schlangen nicht, die sich zwischen unverkleideten Heizungsrohren an der Decke versteckt hielt. Ausgerechnet Elli Greenwich hatte das Pech, von der von Dämonen besessenen Kreatur als Beute auserwählt zu werden. Die Schlange ließ sich auf Elli fallen, schnappte nach ihrer Schulter, schlingte ihre Windungen um die Detektivin und brach ihr durch einen Würgeangriff ein paar Rippen. Die anderen Detektive reagierten sofort. Brenda packte die riesige Würgerin und verwickelte sie in ein Handgemenge, Clem verwandelte ich in seine Koyotenform und biss nach der Schlange, James und Chris zauberten. So konnte die bereits schwer verletzte Elli gerettet werden.

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« Letzte Änderung: 7.06.2011 | 12:41 von Tümpelritter »
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« Antwort #9 am: 5.06.2011 | 21:33 »
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« Antwort #10 am: 5.06.2011 | 21:42 »
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Äh, nö, ich wüsste nicht wo.
Als Conabenteuer ist es aber glaub ich ganz ok (halt recht eingleisig und voller Vorgaben, aber ich bin ja auch neu bei FATE/Dresden Files  ;D).
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Re: [Dresden Files/FotOW - Fate] Conberichte
« Antwort #11 am: 5.06.2011 | 21:59 »
Das wo ist kein Problem, ich freue mich, wenn du faterpg.de nutzt.


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« Antwort #12 am: 7.06.2011 | 13:21 »
Szene 6: Köpft die Schlange!

Also, der Reihe nach, ich werde das Ding hoffentlich über die Pfingsstage überarbeitet + ergänzt haben und kann es dann Blechpirat zuschicken. Aber erstmal Abschluss des Conberichts.

Die letzte gespielte Szene war der Kampf gegen die Kultisten am Opferaltar. Verglichen mit dem Kampf gegen die Mutter aller Schlangen waren die Detektive diesmal auf eine Auseinandersetzung gefasst und gingen sehr vorsichtig vor. Der Altar, in Form einer riesigen, sich ringelnden Schlange aus Marmor, war an einer Kreuzung mit Sammelbecken errichtet worden, in der fünf Arme der Kanalisation zusammenflossen. Der Hohepriester (und Clubbesitzer) schwenkte singend vor dem Schlangenkopf einen aus bunten Tückern gewickelten Strick, während zwei Kultisten Herman Basett mithilfe ähnlicher Stricke auf die Knie zwängten.

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Die Schleicher der Gruppe spalteten sich ab. Es gelang ihnen erfolgreich, die Kultisten zu umzingeln, so dass auch ein hinterhältiger Angriff auf den Hohepriester möglich war.

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Der Kampf verlief kurz und für meine Kultisten äußerst schmerzhaft. Brenda und Clem stürzten aus den Kanalgängen hinter den Kultisten hervor, James warf ein paar Flammen um sich und mein Hohepriester hielt keine zwei Runden durch (und konnte niemand erwürgen). Die Detektive sammelten den in eine Trance versetzten Ehemann ein, und wir beendeten an dieser Stelle das Abenteuer. Die Epilogszene 7, in der die detektive ihre Belohnung erhalten und ggf. mit Fragen hinsichtlich der Leichen im Kanal konfrontiert werden, oder einen tieferen Einblick in Mrs. Basetts Leben erhalten, fielen aus.

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Wer ein paar Hintergrundinfos lesen will:
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