Also mit den Regeln, für den Kampf oder andere Belange verhält es sich doch im Prinzip wie mit der Verfassung eines Landes:
Man legt fest wie was zu laufen hat und alle müssen sich daran halten. Im Kampf können Charaktere umkommen, also muß es eine gute Grundlage geben, auf die ein Spieler sich berufen kann. Das ist wie in unserer Politik, wo die Verfassung und daraus folgend Wahlen, Gesetze etc. dafür sorgen, daß alle im Prinzip gleiche "Startbedingungen" haben und jeder seine Situation ordentlich einschätzen kann.
Diese Form der Regelung ist nicht die bestmögliche, sondern die stabilste, die am wenigsten umsturzgefährdete. Wenn man einen guten Alleinherrscher hätte, wäre das Ergebnis mit höchster Wahrscheinlichkeit um längen besser als die Demokratie mit ihren Wirrungen. Dafür ist aber ein schlechter Tyrann ungeheuer viel übler als der übelste Parteiensumpf. (Aristoteles läßt grüßen
)
Beim Rollenspiel ist es prinzipiell genauso. Wenn man einen sehr gerechten und guten Spielleiter hat, braucht man keine festen Regeln! Doch wenn man eben nicht mit einem solchen gesegnet ist, oder die Rolle öfter mal wechselt, dann braucht man etwas, auf das man sich berufen kann, eine Art Spielverfassung, die für jeden gilt. Bei sozialen Aktivitäten ist der Spieler viel versierter und auch der Meister erheblich erfahrener als im Schwertkampf. Daher wird dort eine Verfehlung unwahrscheinlicher sein und man kann die Regeln locker lassen. Im Kampf kann einem Bürositzer schon einmal die Unsicherheit befallen und daher machen festere Regeln Sinn.