Und dann das:
Die Höhle
Halbwegs ausgeruht erreichen Lasse, Deavyn, Darrag und Tarmor das Gebiet vor der Höhle: von einer bewaldeten Anhöhe herab blicken die Gefährten in ein kleines Tal. Der Dergel stürzt hier eine ca. 50 Schritt hohe Felswand hinab, an deren Fuß er einen kleinen Teich bildet ehe er in Richtung Allbrücke abfließt. Um Teich und Fluß bleibt das Gelände für ca. 30 Fuß frei und eben, ehe es rundherum dicht bewaldet ansteigt. Darrag erklärt, das der Höhleneingang hinter dem Wasserfall verborgen liegt. Man tastet sich langsam und vorsichtig durch den dichten Wald vor und bald schon liegt der kleine Talkessel gut überschaubar vor ihnen. An dem der Höhle gegenüber liegenden Ende der Lichtung fällt der Gruppe ein weiterer Steinkreis auf. Seltsam verbrannt und ausgelaugt scheint das Gelände hier. Wie zu erwarten ist der Höhleneingang bewacht. Insgesamt 8 Kreaturen haben sich um den Höhleneingang herum postiert oder durchstreifen das Gebiet. 3 davon sind Wolfswesen, ähnlich der Bestie die sie vor dem Waldhof angetroffen haben. 3 weitere ähneln sehr großen Orks mit groben, aber gefährlich anmutenden Hiebwaffen. Die beiden übrigen Bewacher sind noch größer als die Orkwesen und tragen Kettenwaffen. Zumindest bei diesen beiden Unholden ist sich Tarmor sicher, das sie nicht natürlichen Ursprungs sind, sondern magisch oder gar dämonisch verändert.
Bevor man sich im Gelände verteilen kann scheinen die Wolfswesen die Neuankömmlinge gewittert zu haben. In Alles-oder-Nichts-Manier stürmt Lasse vor. Da die Wolfswesen sich noch auf der anderen Seite des Flußes befinden wird er von diesen auch erst einmal nicht behelligt, und kann bis kurz vor den Höhleneingang vordringen. Hüfthoch im Wasser stehend wird er hier allerdings von den orkähnlichen Kämpfern eingekreist, und auch die beängstigend großen Wächter mit ihren Ketten bewegen sich langsam auf ihn zu. Darrag eilt sogleich zur Unterstützung hinterher, während Deavyn und Tarmor den Wolfswesen am Fluß den Weg abschneiden. Schnell wird jedoch klar, das Lasse sich mit seinem Vorpreschen in arge Bedrängnis gebracht hat. Die Orks kämpfen hervorragend aufeinander abgestimmt und decken den Thorwaler mit schweren Hieben ihrer Keulen ein. Darrag hat sich derweil einen der größeren Wächter vorgenommen. Zwar teilt er ordentlich aus, doch sein Gegner ist hart im Nehmen. Angesichts der Unterlegenheit von Lasse und der Zähigkeit von Darrags Gegner entschließt sich Tarmor, die Wölfe Daevyn zu überlassen, und den beiden Kämpfern mit göttlicher Heilung zu Hilfe zu eilen. Der Kampf ist hart, und insbesondere die Orks sind in der Gruppe fürchterliche Gegner. Gerade noch rechtzeitig kann Tarmor den blutenden Lasse unterstützen. Glücklicherweise gelingt es Daevyn, schnell mit den Wölfen fertig zu werden und sich ins Getümmel am Wasserfall zu werfen. Mehrmals geht Lasse zu Boden und kann dem Tode nur durch magisches und göttliches Wirken entrinnen. Als es Darrag endlich gelingt, den riesigen Wächter niederzustrecken entspannt sich die Situation zumindest ein wenig. Lasses Zustand ist zwar nach wie vor kritisch, doch durch Darrag’s Hilfe können die Kräfte wieder teilweise fort von der Heilung und hin zum Kampf gelenkt werden. Die Gefährten bekommen langsam Oberwasser, und ein Gegner nach dem anderen fällt – vor allem durch Darrag’s verheerende Angriffe. Kurz vor Ende des Kampfes geht Lasse erneut zu Boden, und es ist lediglich der Unentschlossenheit des letzten verbliebenen Gegners zu verdanken, das der hilflos am Boden liegende Thorwaler den Kampf überlebt: statt seinen vor ihm liegenden Gegner mit einem letzten Hieb zu Boron zu befördern, entschließt die Kreatur sich nach einigem Zögern zur Flucht in die Höhle. Phex sei es gedankt!
Lasse’s Wunden werden anschließend notdürftig versorgt und alle Beteiligten können zumindest kurz durchatmen. Plötzlich ist ein ansteigendes, seltsam summendes Geräusch zu vernehmen. Es scheint aus dem Steinkreis zu kommen und wird immer lauter, während im Inneren des Kreises wirbelnder Rauch und kleine blaue Blitzze zu erkennen sind. Staunend schauen Daevyn, Lasse, Darrag und Tarmor dem Schauspiel zu, als sich schließlich Rauch, Blitze und Wirbel mit einem lauten Krachen entladen. Als sich der Rauch verzieht können die erstaunten Freunde eine kleine, gebückte Gestalt in der Mitte des Kreises erkennen. Als diese dann noch mehrmals laut “SQUEEEECH!” kreischt ist die Überraschung perfekt. Auch der kleine Hexer erkennt nun seine Gefährten und ist sichtlich erleichtert. Squeech wird über die Geschehnisse in Kenntnis gesetzt, und berichtet seinerseits über eine interessante Entdeckung: die hier in der Gegend verteilten Steinkreise scheinen allesamt “Portale” zu sein. Über die Art und Weise, wie diese zu benutzen sind, ist Squeech sich selbst noch nicht ganz im Klaren, ebenso wenig wie darüber, welches Portal wohin verbunden , und in welche Richtung es benutzbar ist. Doch diese Fragen wird man jetzt nicht klären können, und so wägen die Freunde ihre Vorgehensmöglichkeiten ab. Sie entschließen sich trotz ihres Zustandes dafür, jetzt in die Höhle vorzudringen!
Die Gruppe nimmt also Aufstellung am Vorhang des herabstürzenden Wassers, und alle atmen noch einmal tief durch. Dann betreten alle gemeinsam die Höhle. Die Freunde finden sich in einer Felsenhalle wieder, die nur von einigen wenigen Fackeln erleuchtet wird. Direkt vor ihnen erschweren einige große Felsbrocken das weitere Fortkommen. Doch haben diese Findlinge auch ihr Gutes: sie bieten zumindest ein wenig Schutz vor den Pfeilen von 2 orkischen Bogenschützen, die sich im hinteren Teil der natürlichen Halle postiert haben und die Gefährten nun aufs Korn nehmen. Ein viel “schwerwiegenderes” Problem sind jedoch die drei mit Keulen bewaffneten Trolle, die auf die Eindringlinge zuwanken! Geschwächt durch den Kampf auf der anderen Seite des Wasserfalls müssen Tarmor, Squeech, Lasse, Darrag und Daevyn nun alle Reserven mobilisieren. Unter Dauerbeschuss durch die Orks lassen die Gefährten ihre Waffen auf die riesigen Trolle niederkrachen und verursachen auch respektablen Schaden. Mit Entsetzen stellen sie jedoch nach und nach fest, das sich selbst schwere Wunden der Trolle nach kurzer Zeit wieder schließen. Vorstöße zu den Bogenschützen werden immer wieder abgeblockt, bis es endlich Darrag gelingt, zu einem der beiden Schwarzpelze vorzudringen. Doch damit ist sein Schicksal besiegelt: zwar gelingt es ihm, selbst schwer angeschlagen, den Bogenschützen niederzumachen. Danach ist die Situation jedoch aussichtslos. Abgeschnitten von seinen Freunden und “eingeklemmt” zwischen den Trollen ist er vollkommen auf sich allein gestellt. Seine Begleiter müssen aus der Ferne zuschauen, wie der Schmied sich bis zum letzten Blutstropfen immer wieder seinen übermächtigen Feinden entgegenwirft, bis ihn schließlich ein gewaltiger Keulenhieb niederstreckt. Darrag bleibt blutüberströmt und leblos auf dem Höhlenboden liegen. Trotz aller Anstrengungen seiner Freunde gelingt es diesen nicht, zu dem Sterbenden vorzudringen, und so haucht der Anführer des Allbrücker Widerstandes auf dem blutgetränkten Boden der Höhle sein Leben aus. “RÜÜÜCKZUUUG!” schallt es durch die Felsenhalle, und der Gruppe bleibt nur noch die Flucht vor ihren übermächtigen Gegnern.