Hallo Samael!
Danke für das Feedback!
Leider hast du nicht näher eingegrenzt, was du genau gelesen hast, denn das macht durchaus einen relevanten Unterschied. Da unsere Rezensionen keiner Stallorder unterliegen, gibt halt jede 100% die Meinung des Autors wieder, nicht zwingend "der DORP", auch wenn wir glaube ich großteilig ähnlich ticken.
Aber gerade Scorp und ich haben es uns in der Vergangenheit ja auch schon mal erlaubt, das gleiche Produkt oft am gleichen Tag mit einer Rezi zu bedenken und zu ganz anderen Meinungen zu kommen.
Dann sprichst du über 'Abwertung', was für mich ein Indiz ist, dass es ältere Rezensionen gewesen sein könnten. Wir rezensieren jetzt seit sicherlich sieben, acht Jahren konsequent Produkte und ich denke in der Zeit ist es nur verständlich, dass sich Stile ändern.
Aber der vielleicht größte Einschnitt kam mit unserem Redesign, bei dem wir uns vollständig von unseren alten Wertungskästen mit Schulnoten verabschiedet haben. Das ist eine Debatte, die sich analog in der Videospiel-Szene derzeit ereignet, aber wir sind (heute) der festen Meinung, dass so etwas wie Spielspaß nicht quantifizierbar ist.
Nun haben wir zum Redesign auch 99% unserer alten Rezis eingepflegt – es wäre ja auch Irrsinn, einen solchen Datenpool einfach verfallen zu lassen – und dabei u.a. auch die Wertungskästen entfernt. Allerdings kann es natürlich vorkommen, dass im Fließtext auf die Noten damals schon Bezug genommen wurde. Sie es als Vorphase der Verabschiedung von festen Noten, in der uns teils daran lag, diese relativ ambivalenten Zahlwerte in einen Kontext zu setzen.
Nun geben heute keine Wertungen im strickten Sinne mehr, ergo werten wir denke ich auch nicht ab. Was wir eben geben sind, in meinen Augen, Einschätzungen des Produktes. Womit wir wieder bei der Subjektivität der Rezensionen wie Rezensenten wären.
Zuletzt, sehr allgemein da ich wie gesagt die fraglichen Rezensionen nicht im Detail kenne, kurz zu dem Wort "gejammere". Ich find's einen rechten Todschläger, ein bisschen wie etwa der "Hater"-Vorwurf in amerikanischen Medien-Foren. Denn darin schwebt ein Absolutheitsanspruch auf die Falschheit der Aussage des anderen, den ich in diesem Falle nicht gelten lassen möchte, denn ich würde ganz klar sagen, dass auch "zu teuer" eine Standpunktfrage ist.
Klar kann ich schauen, was die Bücher links und rechts davon im Regal kosten und dann halt davon ausgehend schauen, ob der Preis in der Norm liegt, ergo demnach fair sei. Die andere Herangehensweise ist aber, sich anzuschauen für wie groß ich den Nutzen des Produktes halte (subjektive Eischätzung) und davon ableiten, ob ich für den Nutzen X den Preis von Y€ für gerechtfertigt halte.
Um ein klassisches, aber DORP-fremdes Beispiel zu nennen: Kino-Karten. Es ist dieses Jahr das erste Mal der Fall gewesen, dass Filme hier in Aachen ausschließlich in 3D liefen, ohne klassische Alternative. Der marktübliche Preis einer 3D-Kinokarte hier liegt bei Pi mal Daumen 13 Euro. Zzgl. 50 Cent für die Brille. Nun wollte ich einen der betroffenen Filme schon lange vorher geplant mit einer Freundin gucken gehen und der auch den Eintritt schenken. Das hebt die Kosten für den Film dann, da hab ich noch keine Cola in der Hand, auf 27 Euro.
Das ist, wenigstens in Aachen, durchaus marktüblich.
Und ich finde dennoch, man kann mit Fug und Recht sagen, dass das auch teuer ist.
Eine dritte Herangehensweise an den Begriff wäre übrigens auch zu schauen, was man sich selber leisten kann und anhand der eigenen Portokasse zu urteilen, ob etwas leistbar ist oder nicht. Das ist aber zumindest ein Standpunkt, den ich versuche, in Rezensionen möglichst außen vor zu lassen. Ob das immer 100% möglich ist, egal wer rezensiert, sei mal dahingestellt.
Ich hoffe, ich konnte damit zumindest ein bisschen unsere Sicht der Dinge, nein, präziser gesagt meine Sicht unserer Sicht der Dinge darlegen. Falls du auf Rezis zeigen kannst, fühl dich eingeladen, ich diskutiere auch gerne am Objekt.
Viele Grüße,
Thomas