Pen & Paper - Spielsysteme > Unisystem
wieviel Story/wieviel Spiel ist in Unisystem/AFMBE drin?
Oberkampf:
Hallo Leute,
der Tag der deutschen Einheit rückt immer näher, und da werde ich wohl tun, was alle braven Bürger tun: ein One-Shot-Abenteuer leiten. Für mich ist das gewissermaßen eine Premiere, da ich zum ersten Mal ein Wild West Setting leiten werde. Hinsichtlich des Western-Settings hat mir Tanelorn schon an anderer Stelle viel geholfen, jetzt gehts aber um die konkrete Systemauswahl.
Da besteht die Frage nach einem schnellen, simplen (leicht zu erlernenden), Spieler in die Story einbeziehenden System. Einigen der Spieler ist der (Würfel-)Spielaspekt des Rollenspiels nicht ganz so wichtig, deshalb soll es eben leicht zu lernen und schnell zu spielen sein. Deadlands Classic und Deadlands Reloaded scheiden aufgrund von zu vielen Spielelementen, zu komplexen Regeln aus. Anderen Spielern und mir liegt schon viel am Spielaspekt, deswegen ist Freeforming oder reines Storytelling ausgeschlossen.
Nachdem ich das hervorragende Fistful o' Zombies gelesen habe, schwirrt mir Unisystem als Möglichkeit im Kopf ' rum. Vom Grundregelwerk (AFMBE) her habe ich aber nach einem ersten Überblick den Eindruck, dass Kämpfe sich lange hinziehen können, außerdem fehlt mir sowas wie Gummipunkte zur Storybeeinflussung (obwohl ich mich dunkel daran erinnern kann, sowas bei Buffy gesehen zu haben).
Wie sehen das Leute, die damit schon Spielerfahrung gemacht haben? Wieviel Story, wieviel Player Empowerment, wieviel Spielelement ist in AFMBE?
Bombshell:
Hallo,
das Classic Unisystem ist schon klassisch, aber ich denke du kannst den Dramapunkt-Mechanismus aus dem Cinematic Unisystem recht einfach ins Classic transportieren. Du solltest dir vllt. noch ein paar Gedanken über die Tödlichkeit machen. Diese ist bei einem One-Shot meist kein Problem, aber es ist für den Spieler eventuell langweilig nach der ersten Auseinandersetzung ohne Charakter da zu stehen.
Das Unisystem hat auch standardmäßig kein zufallsbasiertes Initiativesystem. Die Initiative wird von SL nach u.U. willkürlichen Gesichtspunkten festgelegt. Für Duelle um 12 Uhr vorm Saloon vllt. etwas zu willkürlich.
MfG
Stefan
Roland:
AFMBE ist ein klassisches Rollenspiel. Bis auf Anküpfungspunkte für die Story durch Vor- und Nachteile bekommt man nur Regeln zur Aktionsabwicklung. Kämpfe können sehr schnell gehen, so viel halten normale Menschen nicht aus.
Im Cinematic Unisystem (Buffy, Ghosts of Albion usw.) bekommt man vereinfachte Regeln und Gummipunkte.
killedcat:
Wenn Du Zugang zu einem Cinematic Unisystem System hast (Angel, Buffy, Ghosts of Albion), dann könnte das passen.
Das Würfelsystem könnte kaum einfacher sein (ein Wurf mit dem W10, Schaden wird nicht gewürfelt). Es stellt sich aber die Frage, wie ausgeprägt der spielerische Aspekt sein soll. Cinematic Unisystem ist komplett unausgewogen. Eine Balance in irgendeiner Form ist praktisch nicht vorhanden. Lediglich die Drama Points bieten hier ein ausgleichendes Element.
Story ist im cinematic Unisystem viel drin. Eigentlich ist das imho das Schöne des Systems, das ja hauptsächlich entwickelt wurde, Serien wie Buffy und Angel spielbar zu machen. So gibt der SL Dramapunkte, wenn er die Story an sich reißt und Spieler können sie ausgeben, um z.B. eine Handlungswendung zu initiieren. Dinge wie Initiative, Bewegung, etc. werden erzählerisch bestimmt und nicht spielerisch. Erbsenzählen gibt es hier nicht. Der Gegner ist in Reichweite, wenn die Erzählung cool ist, und ist nicht von Maßbändern abhängig.
Es ist halt eine merkwürdige Balance zwischen spielerischem und erzählerischem Spiel mit deutlicher Betonung auf dem erzählerischen beim cinematic Unisystem.
So empfinde ich das zumindest.
Selganor [n/a]:
--- Zitat von: Bombshell am 21.08.2011 | 12:58 ---Das Unisystem hat auch standardmäßig kein zufallsbasiertes Initiativesystem. Die Initiative wird von SL nach u.U. willkürlichen Gesichtspunkten festgelegt. Für Duelle um 12 Uhr vorm Saloon vllt. etwas zu willkürlich.
--- Ende Zitat ---
Naja... ganz so willkuerlich ist es nicht.
Wenn sich ein Nahkaempfer erst ein gutes Stueck auf einen Fernkaempfer zubewegen muss, dann ist der Fernkaempfer im Normalfall nochmal dazu in der Lage den auf sich Zulaufenden vorher nochmal anzugreifen (ausser der Fernkaempfer hat davon noch nix bemerkt, der Nahkaempfer waere "blitzschnell" o.ae.)
Und was spricht dagegen in einer Duell-Situation einfach ein neues Initiativesystem einzufuehren?
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