Autor Thema: Das ist doch gut, dass du jetzt im Bier und Bretzel Stil spielst (wenn es dir Sp  (Gelesen 18250 mal)

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@Sol
Danke, ich habe dich jetzt besser verstanden und stimme dir natürlich zu (habe ich ja selbst geschrieben) Spaß und Leistung sind nicht aneinandergekoppelt. Unterschiedlich sind wir wohl nur in der Einschätzung von neuen Erfahrungen. Du misst diesen soweit ich verstanden habe grundsätzlich ("immer") einen positiven Effekt zu. Aus meiner Sicht sind positive und negative Erfahrungen im besten Fall gleichmäßig verteilt.

Hinzukommt der Punkt der Zufriedenheit. Eine Person, die mit ihrer Situation zufrieden ist, zieht tendentiell vor allem negative Effekte aus neuen Erfahrungen und äußere Einflüsse sind von ihr gar nicht erwünscht, da sie die Gefahr bergen die Situation der Person zu verändern und damit die Zufriedenheit zu (zer)stören.

@Tümpelritter
Ich denke du betrachtest Rollenspiel zu sehr aus einer abstrakten, externen Perspektive. Für mich zählt hier aber allein das Individuum. Wenn der einzelne Rollenspieler mit der Art wie er spielt zufrieden, warum soll ich dann ein Unmensch sein und ihm sein Glück madig machen?

@Terrorbeagle
Wenn man natürlich "Leistung" soweit ausdehnt, dass Leistung deckungsgleich mit Spaß wird, dann natürlich die Leistungsrollenspieler die besseren Rollenspieler. ;)

Offline Teylen

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Lustigerweise haben wir hier eine selbstevidende Beweisführung. Dein Beitrag sugeriert ganz gut dass das was du am Spieltisch betreibst "brutal gutes" hervorbringt. Dementsprechend ist alles Andere dann abgewertet.
Wobei das nüchtern gesehen, doch jede nicht dysfunktionale Spielgruppe aussagen würde.
Weshalb es meiner Meinung nach keine Abwertung darstellt.


Ansonsten halte ich die Unterstellung das man sich ändern muss / mit im Grunde themenfremden Gebieten befassen um wahre Reife zu erlangen für recht abwegig, auf die eigenen Erfahrungen fokussiert bzw. falsch.
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Offline gunware

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Mit steigendem Können steigen in der Regel auch die Ansprüche. Das sind kommunizierrende Röhren - je höher die Erwartungen sind, desto mehr strengt man sich an sie zu erreichen, was in der Regel zu steigenden Leistungen führt. Je besser man in etwas ist, desto höher sind die Ansprüche, die man auch an sich anlegt.
Nun ja, irgendwann ist die Grenze erreicht, wann man sagt, jetzt reicht es. Und gerade in Hobbybereich würde ich die Spirale  ->Können -> Erwartungen -> Ansprüche -> Leistung -> Können -> usw. nicht übermäßig überstrapazieren. Gerade wenn es nur darum geht, Spaß zu haben, kann diese Spirale sehr niedrig sein. Nicht alle sind ehrgeizig.
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Offline Oberkampf

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@Tümpelritter
Ich denke du betrachtest Rollenspiel zu sehr aus einer abstrakten, externen Perspektive. Für mich zählt hier aber allein das Individuum. Wenn der einzelne Rollenspieler mit der Art wie er spielt zufrieden, warum soll ich dann ein Unmensch sein und ihm sein Glück madig machen?

Für den Fall des individuellen Spielers trifft dies erstmal zu. Einem anderen Spieler an den Kopf zu werfen, dass seine Rollenspielerlebnisse minderwertiger Kinderkram sind, ist nicht nur meistens falsch, sondern auch noch unhöflich dazu.

Allerdings ist es ja nicht unwahrscheinlich, dass neue Mitspieler hinzukommen oder man aufgrund äußerer Umstände (Umzug) eine neue Gruppe sucht/suchen muss. Da finde ich es einfach hilfreich, wenn die eigenen Erfahrungen und die der potentiellen Mitspieler einigermaßen kommunizierbar sind. Natürlich besteht keine "Pflicht", etwas Neues zu lernen - aber wem das Hobby in einer seiner Ausprägungen gefällt, für den ist es durchaus lohnenswert, andere Formen kennenzulernen.

Hinzu kommt, dass meiner Ansicht nach jedes Regelwerk (evtl. auch Abenteuer oder Settingband) eine bestimmte Haltung darlegt, wie es gespielt werden will und damit auch impliziert, wie Rollenspiel allgemein gespielt wird. Da finde ich es wichtig, wenn die Regelwerke (insbesondere im "Was ist RSP" und im "Wie leitet/spielt man RSP") "dazulernen", dass es vielfältige Formen gibt, von denen einige im vorliegenden Werk gut unterstützt werden, und andere nicht. Ist natürlich schwer, denn in einem Produkt versucht man natürlich erstmal, den Käufer bei der eigenen Stange zu halten. Aber bei frei publizierten Heartbreakern kann man sich sowas erlauben  :)

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Seth

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@Sol
Danke, ich habe dich jetzt besser verstanden und stimme dir natürlich zu (habe ich ja selbst geschrieben) Spaß und Leistung sind nicht aneinandergekoppelt. Unterschiedlich sind wir wohl nur in der Einschätzung von neuen Erfahrungen. Du misst diesen soweit ich verstanden habe grundsätzlich ("immer") einen positiven Effekt zu. Aus meiner Sicht sind positive und negative Erfahrungen im besten Fall gleichmäßig verteilt.

Hinzukommt der Punkt der Zufriedenheit. Eine Person, die mit ihrer Situation zufrieden ist, zieht tendentiell vor allem negative Effekte aus neuen Erfahrungen und äußere Einflüsse sind von ihr gar nicht erwünscht, da sie die Gefahr bergen die Situation der Person zu verändern und damit die Zufriedenheit zu (zer)stören.

Bitte! Mir ging es auch prinzipiell darum. Und ja, ich messe neuen Erfahrungen tendentiell immer einen positiven Effekt zu, da auch bei schlechten Erfahrungen ein Lernprozess geschieht. Das ist ein bisschen "universalistisch" ich weiß. Und du kannst auch vollkommen damit recht haben, dass man Jemandes Harmonie mit Erfahrungen von außen unnötig stören kann. Vielleicht ist derjenige sogar weitaus glücklicher, wenn er gar nicht dazu gezwungen wird, das running system zu changen ;)

Allerdings glaube ich persönlich, dass eine perfekte Harmonie keine lange Zeit überdauert. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass Jemand - jetzt mal wieder aufs Hobby bezogen - ewig mit dem gleichen Erfahrungsspektrum zurecht kommt, ohne dass sich nicht irgendwann sowieso ein Bruch mit der Harmonie in Form von Überdruss, Langeweile oder schlichter Abnutzung einstellt. Gut, das mag es geben (DSA ick hör dir tapsen ;P), auf so einen Fall bezogen aber, denke ich, dass neue Erfahrungen hauptsächlich Gutes bringen. Sind sie schlecht, lernt man womöglich Fehler im eigenen Raum zu vermeiden und den Spaß zu gefährden - und freut sich umso mehr und mit neuem Mut auf das Alte, das Bekannte. Sind sie gut, kann man vielleicht ein paar Sachen mitnehmen, die man in seine Welt einbaut und peppt das Ganze damit auf, bis man vielleicht merkt, dass man auch ohne kann und wieder zurückgeht.

Prinzipiell denke ich, dass diese neuen Erfahrungen überhaupt erst die Wege für weitreichende Entwicklungen öffnen. Ich weiß das, wäre ich nicht neugierig genug gewesen, um neue Dinge (wie zum Beispiel neue Spiele) auszuprobieren, wäre ich einigen Menschen, die mir heute sehr wichtig sind, sicher nie begegnet. Gerade dieser Aspekt wird ja irgendwie unter den Tisch fallen gelassen, wenn man so technisch "argumentiert" wie Terrorbeagle.
« Letzte Änderung: 7.10.2011 | 13:39 von Sol Invictus »

Offline Terrorbeagle

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Wenn man natürlich "Leistung" soweit ausdehnt, dass Leistung deckungsgleich mit Spaß wird, dann natürlich die Leistungsrollenspieler die besseren Rollenspieler. ;)

Das tue ich ja nun auch nicht. Ich gehe nur davon aus, dass es neben der reinen Darstellungsebene eben auch eine menschliche Komponente  gibt, die eben auch wichtig ist und dass sich diese beiden (und alle möglichen anderen, die man dazu finden und erfinden mag) sich gegenseitig beeinflussen.

 
Nun ja, irgendwann ist die Grenze erreicht, wann man sagt, jetzt reicht es. Und gerade in Hobbybereich würde ich die Spirale  ->Können -> Erwartungen -> Ansprüche -> Leistung -> Können -> usw. nicht übermäßig überstrapazieren. Gerade wenn es nur darum geht, Spaß zu haben, kann diese Spirale sehr niedrig sein. Nicht alle sind ehrgeizig.

Da bin ich mir nicht sicher, einfach weil es schwieirig ist, nicht dazu zu lernen. Selbst wenn man es nicht bewußt wharnimmt oder steuert, so lernt man doch etwas über das Spiel oder seine Mitspieler, und verbessert sich durch schiere Praxis. Das funktioniert in aller Regel sehr, sehr langsam ohne gezieltes Bestreben. Und um den Zirkel zu schliessen: Gerade weil der Ehrgeiz (oder das Talent oder was auch immer) nicht gleich verteilt ist, geht eben die Schere zwischen unterschiedlich guten Rollenspielern auseinander. 
Würde ich tatsächlich jedes Mal, wenn ich sinnbildlich Lehrgeld bezahlen würde, tatsächlich Geld verteilen, wäre ich arm.

Offline Skele-Surtur

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Ich schätze, eine große Komponente des lockeren Rollenspiels, gerade, wenn es von Leuten betrieben wird, die auch "Leistungsrollenspiel" kennen, ist, dass man sich nicht so unter Druck setzt. Hinsetzen, Würfeln, Spaß haben. Ganz ohne die nagende Frage, ob man jetzt unter Einbezug von Plausibilität, settinginternter Logik, Spielervertrag und Immersion seinen Charakter entsprechend den Leistungsanforderungen seiner Mitspieler überzeugend rübergebracht und das Spiel bereichert hat. Und dieser Druck besteht ja in ein paar Runden.

Man könnte es auch als einen hobbyinternen Urlaub beschreiben - oder einfach Abwechslung.

Ich spiele gerne verschiedene Formen von Rollenspiel und stupides Monster pPattklopfen ist eine Variante davon, aber eben auch nur eine und einen qualitativen Unterschied möchte ich da nicht machen.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Offline Teylen

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Ich denke das es bei allen Spielern die älter sind, möglich ist sie über einen sehr langen Zeitraum, zu spielen und die Zeit über dauerend nur daran Freude zu finden sowie eine hinreichend große Harmonie zu entwickeln.
Im Thread wurde DSA als Beispiel genannt wo man es beobachten konnte.
Vor einem Monat hat White Wolf erst das 20 jährige von V:tM gefeiert, und da saßen durchaus mehrere Spieler die es die ganzen zwei Jahrzehnte lang spielten, oder auch nur ein Jahrzehnt.

Ich denke das man bei jedem größeren System Personen findet, die es nicht nur in der Anfangsphase spielten oder die es im Zuge der Entwicklung kurzfristig entdeckten, sondern die D&D seit erscheinen spielen. Die sich dann nur weil plötzlich Storyteller aus der Erde poppten nicht vom D&D spielen abhielten ließen und die immernoch D&D spielen - und damit glücklich sind. Daran jedes Wochende gewaltig Spaß haben.
Ich glaube nicht das es den D&D Spielern einen Gewinn gebracht hätte in den 90ern White Wolf auszuprobieren oder sich aktuell ein paar Indies reinzuziehen.

Wieso sollte Überdruss, Abnutzung und Langeweile automatisch daher kommen?
Man geht doch auch nicht zu einem Schachmeister, oder einen Go Profi, der sich jeweils Jahrzehnte lang dem Spiel widmete, und behauptet dem Gegenüber das er doch wohl eigentlich des Spiel schon Überdrüssig sei und Neues nur besser sein kann?
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Seth

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Wieso sollte Überdruss, Abnutzung und Langeweile automatisch daher kommen?

Ich dachte im Grunde, wir seien uns einig geworden, dass wir einander weitestgehend ignorieren, aber da du schon das zweite Mal auf mich eingehst:

Ich sage nicht, es kommt automatisch - ich glaube persönlich, dass es sehr wahrscheinlich ist. Außerdem hast du mal wieder nur die Hälfte von meinen Beiträgen mitbekommen.

Zitat
Man geht doch auch nicht zu einem Schachmeister, oder einen Go Profi, der sich jeweils Jahrzehnte lang dem Spiel widmete, und behauptet dem Gegenüber das er doch wohl eigentlich des Spiel schon Überdrüssig sei und Neues nur besser sein kann?

Niemand wird zum Schachmeister oder "Go-Profi", wenn er Jahrzehnte lang bei einem Spielstil bleibt. Das heißt nicht, dass Jemand, der das tut, nicht genau so viel Spaß am Spiel haben könnte. Dennoch ist das Argument irgendwie unsinnig, da die Weiterentwicklung bei diesen Spielen / Leidenschaften direkt an das Lernen neuer Wege, Techniken, Denkweisen etc. angebunden ist. Gerade beim Go ist das so offensichtlich, da das Lernen neuer Prozesse in jeder asiatischen Praxis ein grundlegender Bestandteil ist (und im Grunde nicht nur da).

Außerdem liest du mal wieder das "Neues kann nur besser sein" rein, wo du willst. Nochmal: Neues kann meiner Meinung nach vor allem dadurch hilfreich sein, da man sogar (oder vor allem) aus negativen Erfahrungen lernt. Ich bestreite nicht, dass dieser Lernprozess nicht für jeden unabdingbar ist, aber ich glaube, dass er Möglichkeiten öffnet, die einen weiterbringen können. Zusätzlich habe ich ziemlich genau betont, dass dieses "Neue" sehr wohl in das Alte übergehen oder nach einiger Zeit wieder durch das Alte ersetzt werden kann, wenn man es als störend oder "doch nicht so toll" empfindet. Selbst dadurch aber sieht man das "alte Spiel" im Nachhinein mit anderen Augen und kann es womöglich besser beurteilen.

Offline Edvard Elch

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Das tue ich ja nun auch nicht. Ich gehe nur davon aus, dass es neben der reinen Darstellungsebene eben auch eine menschliche Komponente  gibt, die eben auch wichtig ist und dass sich diese beiden (und alle möglichen anderen, die man dazu finden und erfinden mag) sich gegenseitig beeinflussen.

 
Da bin ich mir nicht sicher, einfach weil es schwieirig ist, nicht dazu zu lernen. Selbst wenn man es nicht bewußt wharnimmt oder steuert, so lernt man doch etwas über das Spiel oder seine Mitspieler, und verbessert sich durch schiere Praxis. Das funktioniert in aller Regel sehr, sehr langsam ohne gezieltes Bestreben. Und um den Zirkel zu schliessen: Gerade weil der Ehrgeiz (oder das Talent oder was auch immer) nicht gleich verteilt ist, geht eben die Schere zwischen unterschiedlich guten Rollenspielern auseinander.  

Gehe ich recht in der Annahme, dass du diesen Lernprozess als lineare Entwicklung auf ein bestimmtes Ziel hin siehst? So klingt es für mich. Daraus resultiert dann allerdings, dass es einen Katalog von Kriterien gibt, anhand derer man gutes Rollenspiel erkennen kann - mich würde brennend interssieren, wie der deiner Meinung nach aussieht. Außerdem postulierst du damit eine homogene Rollenspielergesellschaft, die durch das (mehr oder weniger selbst gewählte) Streben auf eben dieses Ziel hin geeint wird.

Es ist in vielen Bereichen so, dass Geschmäcker und Ziele verschieden sind. Ist jemand ein schlechterer Leser, weil er lieber Prosa als Lyrik liest? Ist jemand ein schlechterer Kino-Besucher, weil er lieber Action- als französische Kunstfilme sieht? Ist ein Rollenspieler ein schlechterer Rollenspieler, weil er lieber B&B als RR spielt? Ist ein Autor schlechter, weil er Prosa besser als Lyrik kann? Ist ein Regisseur schlechter, weil er gute Actionszenen drehen kann, aber bei den "Leute laufen ne verregnete Straße lang"-Szenen versagt? Ist ein SL, der eine gute, unterhaltsame B&B Runde schmeißt, die allen Spielern gefällt, schlechter, weil er ihnen keinen ausgefeilten Plot samt Stimmungsmusik und drölfzigtausend Handouts bietet, obwohl sie das eigentlich gar nicht wollen?
« Letzte Änderung: 7.10.2011 | 19:02 von Edvard Elch »
Kants kategorischer Imperativ, leicht modernisierte Fassung: „Sei kein Arschloch.“

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Just_Flo

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Ein schlechter Rollenspieler ist ein Rollenspieler, der seine Erwartungen und Bedürfnisse nicht erkennen, ausdrücken und einfordern kann. Er kann sich nicht auf verschiedene Spielstiele bzw. Intisitivitätsniveaus einstellen bzw. diese betreiben.

Ein Bier&Brezelspieler in einer Hardcore Immersions-, Spielweltlogik, Regel-, Konzept- und Charakterexplorationsgruppe ist dort (und nur dort) ein schlechter Spieler,  wenn (und nur wenn) er mit seinen Handlungen, Aktionen und Reaktionen den Spielspaß der anderen bzw. mit seiner Rezeption der Aktionen der Anderen seinen eigenen Spielspaß mindert.

Ein Hardcore Immersions-, Spielweltlogik, Regel-, Konzept- und Charakterexplorationsspieler ist in einer Bier&Brezelgruppe (und nur dort) ein schlechter Spieler, wenn (und nur wenn) er mit seinen Handlungen, Aktionen und Reaktionen den Spielspaß der anderen bzw. mit seiner Rezeption der Aktionen der Anderen seinen eigenen Spielspaß mindert.

Wenn der Spieler sich dem Spielstiel soweit anpassen kann, dass sein eigener Spielspaß und der der anderen erhalten bleibt, dann ist er ein guter Spieler. (Wobei hier auch ein agree to disagree und farewell we wish us all the best die Anpassung sein kann.)


Offline Teylen

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Ich dachte im Grunde, wir seien uns einig geworden, dass wir einander weitestgehend ignorieren, aber da du schon das zweite Mal auf mich eingehst
Du hast mir über PN gesagt, nachdem du in primitiver Art und Weise ausfallend geworden bist, das du mich in der Ignore Liste hast. Ich konnte auf die PN nichts mehr erwidern da du mich blockiert hast.

Zitat
Ich sage nicht, es kommt automatisch - ich glaube persönlich, dass es sehr wahrscheinlich ist. Außerdem hast du mal wieder nur die Hälfte von meinen Beiträgen mitbekommen.
Ich wäre dankbar wenn du im Forum beleidigende Unterstellungen unterlässt.
Ich habe deinen Beitrag durchaus gelesen. Ebenso wie ich unterstelle das du Beiträge ließt.

Zitat
Niemand wird zum Schachmeister oder "Go-Profi", wenn er Jahrzehnte lang bei einem Spielstil bleibt. Das heißt nicht, dass Jemand, der das tut, nicht genau so viel Spaß am Spiel haben könnte.
Ich behaupte an keiner Stelle das man durch das erforschen von Neuen, in Bezug auf Rollenspiel grundlegende Spielweisen oder neue Systeme, keinen Spaß haben kann. Wenn es im eigenen Charakter liegt.
Mir geht es um die Behauptung das jeder sich unbedingt mit dem Neuen beschäftigen muß, um weiterhin Spaß zu haben. Schließlich stellst du die These auf das Überdruss, Langeweile und Abnutzung entstünde und es über dies keine negative Aspekte des beschäftigen mit dem Neuen geben würde.

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass Jemand - jetzt mal wieder aufs Hobby bezogen - ewig mit dem gleichen Erfahrungsspektrum zurecht kommt, ohne dass sich nicht irgendwann sowieso ein Bruch mit der Harmonie in Form von Überdruss, Langeweile oder schlichter Abnutzung einstellt. Gut, das mag es geben (DSA ick hör dir tapsen ;P), auf so einen Fall bezogen aber, denke ich, dass neue Erfahrungen hauptsächlich Gutes bringen.

Zitat
Dennoch ist das Argument irgendwie unsinnig, da die Weiterentwicklung bei diesen Spielen / Leidenschaften direkt an das Lernen neuer Wege, Techniken, Denkweisen etc. angebunden ist. Gerade beim Go ist das so offensichtlich, da das Lernen neuer Prozesse in jeder asiatischen Praxis ein grundlegender Bestandteil ist (und im Grunde nicht nur da).
Es besteht doch ein signifikanter Unterschied zwischen der Entwicklung von Neuen auf das Spiel bezogen, sowie der Entwicklung von Neuem auf neue Spielweisen oder Systeme bezogen.
Eine Gruppe welche 20 Jahre lang nur Vampire, DSA oder D&D gespielt hat, wird sich im Rahmen der Spielweise und des System entwickeln, er wird dennoch nicht zwingend etwas neues in Bezug auf neue Spielweisen (d.h. z.b. der Wechsel vom Storytelling zum Gamismus) ausprobiert haben oder ein neues System.

Wenn man es mit Go vergleichen möchte, zwar probieren gerade Profis neue Strategien aus, aber der Grundlegende Ansatz bleibt ähnlich. Ein Profi der einen sehr aggressive Spielweise hat wird voraussichtlich nicht auf einen territorialen umschwenken.
Geschweige den das er Go Varianten ausprobiert oder gar zu anderen Strategie-Spielen wechselt.

Zitat
Außerdem liest du mal wieder das "Neues kann nur besser sein" rein, wo du willst.

Unter anderem auf Grund des zitierten, kursiven, Absatz ließt es sich tatsächlich so als würde es so dargestellt.
Ich behaupte nicht das es nicht hilfreich sein kann, ich behaupte das es nicht unbedingt hilfreich ist.

Immerhin, um zum Thread-Thema zurück zu kommen, denke ich, das sich einige für ihre Spielweise entschuldigen, weil sie zwar sehen das es Neues, respektives anderes gibt, erkennen das sie es nicht ausprobieren wollen, und sich somit auch für die Weigerung des erforschen/ausprobieren des Neuen entschuldigen.
Zumal dem Neuen nicht nur das Stigmata anhängt das man es ausprobiert haben muss, sondern das es auch eine Weiterentwicklung und damit ein Fortschritt gegenüber dem alten darstellt.
Das das Neue irgendwann alt wird, und man sich damit neuerem zuwenden sollte, wenn man sich dem "Fortschritt" nicht verweigern möchte, löst die Zwickmühle nicht.
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Immerhin, um zum Thread-Thema zurück zu kommen, denke ich, das sich einige für ihre Spielweise entschuldigen, weil sie zwar sehen das es Neues, respektives anderes gibt, erkennen das sie es nicht ausprobieren wollen, und sich somit auch für die Weigerung des erforschen/ausprobieren des Neuen entschuldigen.
Zumal dem Neuen nicht nur das Stigmata anhängt das man es ausprobiert haben muss, sondern das es auch eine Weiterentwicklung und damit ein Fortschritt gegenüber dem alten darstellt.
Das das Neue irgendwann alt wird, und man sich damit neuerem zuwenden sollte, wenn man sich dem "Fortschritt" nicht verweigern möchte, löst die Zwickmühle nicht.

Du verwirrst mich  wtf?
Was das Thema nicht: Leute die eigentlich was besseres/komplexeres/anspruchsvolleres Spielen, entschuldigen sich wenn sie nebenher B&B betreiben?
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Schon, aber da Teylen meint, sich auch für ihren Stil entschuldigen zu müssen, muss es also auch Leute treffen, die Hochleistungsrollenspiel betreiben.

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Schon, aber da Teylen meint, sich auch für ihren Stil entschuldigen zu müssen, muss es also auch Leute treffen, die Hochleistungsrollenspiel betreiben.

Ich bin dafür deinen Titel um den Namen Teylen zu erweitern... ~;D

Offline Tim Finnegan

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wir sind das KOLLEK :T: IV. individuelle bedürfnisse sind irrelevant!  ~;D

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Was das Thema nicht: Leute die eigentlich was besseres/komplexeres/anspruchsvolleres Spielen, entschuldigen sich wenn sie nebenher B&B betreiben?
Nein, das Leute die sich einfach nicht ändern wollen und/oder kein Interesse an Neuem haben, sich dafür entschuldigen so reaktionär zu sein / fortschrittsfeindlich zu agieren.
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Offline Tim Finnegan

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Nein, das Leute die sich einfach nicht ändern wollen und/oder kein Interesse an Neuem haben, sich dafür entschuldigen so reaktionär zu sein / fortschrittsfeindlich zu agieren.

Siehe auch:
Es passiert mir in letzter Zeit immer öfter dass so richtig gute Spieler und Rampensäue die ich kenne mich angucken und sagen, dass sie einfach nur so stumpf D&D4 oder 3.5 zocken. Sie sagen dann so Sachen, wie: "Ich spiele Casual" und es klingt immer irgendwie entschuldigend.

Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
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Seth

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Wenn ich auf so primitive Weise ausfallend geworden bin, warum besteht dann noch Diskussionsbedarf auf deiner Seite?

Zitat
Ich wäre dankbar wenn du im Forum beleidigende Unterstellungen unterlässt.
Ich habe deinen Beitrag durchaus gelesen. Ebenso wie ich unterstelle das du Beiträge ließt.

Altes Lied: wenn du Dinge in meine Worte hineininterpretierst, die da nicht stehen, gehe ich davon aus, dass du sie nicht gründlich genug gelesen hast.

Zitat
Ich behaupte an keiner Stelle das man durch das erforschen von Neuen, in Bezug auf Rollenspiel grundlegende Spielweisen oder neue Systeme, keinen Spaß haben kann. Wenn es im eigenen Charakter liegt.
Mir geht es um die Behauptung das jeder sich unbedingt mit dem Neuen beschäftigen muß, um weiterhin Spaß zu haben. Schließlich stellst du die These auf das Überdruss, Langeweile und Abnutzung entstünde und es über dies keine negative Aspekte des beschäftigen mit dem Neuen geben würde.

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass Jemand - jetzt mal wieder aufs Hobby bezogen - ewig mit dem gleichen Erfahrungsspektrum zurecht kommt, ohne dass sich nicht irgendwann sowieso ein Bruch mit der Harmonie in Form von Überdruss, Langeweile oder schlichter Abnutzung einstellt. Gut, das mag es geben (DSA ick hör dir tapsen ;P), auf so einen Fall bezogen aber, denke ich, dass neue Erfahrungen hauptsächlich Gutes bringen.

Du zitierst es sogar noch! Das steht "ich kann es mir nicht vorstellen", sogar mit der Einschränkung "gut, mag es geben". Nicht, dass Neues da sein muss, um weiterhin Spaß zu haben. Auch steht da nicht "es gibt keine negativen Aspekte bei Beschäftigung mit dem Neuen" sondern "ich denke, es bringt hauptsächlich Gutes". Jetzt erzähl' mir bitte nochmal Jemand, du hättest meinen Beitrag aufmerksam gelesen oder würdest nicht hineinreden, was dir passt.

Zitat
Es besteht doch ein signifikanter Unterschied zwischen der Entwicklung von Neuen auf das Spiel bezogen, sowie der Entwicklung von Neuem auf neue Spielweisen oder Systeme bezogen.
Eine Gruppe welche 20 Jahre lang nur Vampire, DSA oder D&D gespielt hat, wird sich im Rahmen der Spielweise und des System entwickeln, er wird dennoch nicht zwingend etwas neues in Bezug auf neue Spielweisen (d.h. z.b. der Wechsel vom Storytelling zum Gamismus) ausprobiert haben oder ein neues System.

So. Wo habe ich explizit von neuen Systemen gesprochen, wo ausschließlich von neuen Entwicklung auf ein Spiel bezogen? Ich rede von neuen Erfahrungen generell. Nochmal: eine Gruppe kann absoluten und übermäßigen Spaß damit haben, zwölfhundertdrölfzig Jahre das Gleiche zu spielen, bestreite ich nicht. Meine These: ich gehe davon aus, dass die Beschäftigung mit Unbekanntem, hauptsächlich Gutes bringt. Man setzt sich mit Neuem auseinander, lernt etwas dazu und hat im Nachhinein die Möglichkeit, zu entscheiden, ob einem das Neue gefällt oder nicht.

Wer sagt "oh mein Gott, ich habe gelesen, was Railroading ist, jetzt kann ich meine DSA-Runden nicht mehr so genießen. Ich wünsche mir aber so sehr die alten Runden zurück." befindet sich nur in der Mitte eine Prozesses. Er wird früher oder später darauf kommen, dass er auf den Railroading-Begriff scheißen kann, wenn es ihm trotzdem Spaß macht oder DSA nichts mehr für ihn ist, weil er (womöglich temporär) andere Ansprüche und Erwartungen an sein Spiel stellt / Neues ausprobieren möchte. Vielleicht kommt er in dann ja in zehn Jahren zurück, wie man es hier im Forum schon oft beobachten konnte, ist all der Theorien überdrüssig und will einfach wieder Bier & Bretzel spielen. Darum geht es hier im Thread doch: dass das absolut möglich, intelligent und sinnvoll ist und es Unsinn wäre, sich dafür zu rechtfertigen.

Zitat
Wenn man es mit Go vergleichen möchte, zwar probieren gerade Profis neue Strategien aus, aber der Grundlegende Ansatz bleibt ähnlich. Ein Profi der einen sehr aggressive Spielweise hat wird voraussichtlich nicht auf einen territorialen umschwenken.
Geschweige den das er Go Varianten ausprobiert oder gar zu anderen Strategie-Spielen wechselt.

Ich weiß nicht, ob du selbst Go spielst - es ist allerdings ein Grundprinzip jedes (asiatischen) Könnens, den Stil anderer zu verstehen, ihn selbst spielen und somit kontern zu können. Niemand erreicht einen hohen Dan im Go, der auf seinem Stil festbleibt und nur mal in andere reinschnuppert. Ein wahrer Meister wechselt die Stile der Situation angemessen. Aber das steht natürlich in Konkurrenz mit deiner persönlichen Meinung, wahre Reife würde nicht dadurch erlangt, möglichst viel zu kennen, abwägen und verstehen zu können. Ich weiß nicht, wo du sie hernimmst, aber sie steht im starken Kontrast zu allem, was ich in meinem Leben bisher gelernt habe.
 

Zitat
Immerhin, um zum Thread-Thema zurück zu kommen, denke ich, das sich einige für ihre Spielweise entschuldigen, weil sie zwar sehen das es Neues, respektives anderes gibt, erkennen das sie es nicht ausprobieren wollen, und sich somit auch für die Weigerung des erforschen/ausprobieren des Neuen entschuldigen.
Zumal dem Neuen nicht nur das Stigmata anhängt das man es ausprobiert haben muss, sondern das es auch eine Weiterentwicklung und damit ein Fortschritt gegenüber dem alten darstellt.
Das das Neue irgendwann alt wird, und man sich damit neuerem zuwenden sollte, wenn man sich dem "Fortschritt" nicht verweigern möchte, löst die Zwickmühle nicht.

Wie Coldwyn schon gesagt hat, ist das nicht das Thema des Threads. Hier hat noch Niemand davon gesprochen, dass es um das Verschließen vor dem Fortschritt oder dessen Annahme geht. Bier & Bretzel ist doch sogar (in den meisten Fällen) das Gegenteil davon - die Rückbesinnung auf alte Tugenden (mal ausgenommen die, die nie was anderes spielen - woran auch nichts Schlechtes wäre).

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Wenn ich auf so primitive Weise ausfallend geworden bin, warum besteht dann noch Diskussionsbedarf auf deiner Seite?
Wieso sollte ich aufhören im Forum mit zu diskutieren?
Nur weil du anderen meinst aufgrund der Schul-Bildung das Recht abzusprechen sich hier im Forum zu beteiligen sowie meinst diagnostizieren zu können das andere grundsätzlich Lebensunfähig sind und daher versagen werden?
(Wegen weiterer unterstellter Unzulänglichkeiten / psyschicher Krankheiten)

Zitat
Du zitierst es sogar noch! Das steht "ich kann es mir nicht vorstellen", sogar mit der Einschränkung "gut, mag es geben". Nicht, dass Neues da sein muss, um weiterhin Spaß zu haben. Auch steht da nicht "es gibt keine negativen Aspekte bei Beschäftigung mit dem Neuen" sondern "ich denke, es bringt hauptsächlich Gutes".
Ich finde es unglaublich das man es sich nicht vorstellen kann.
Und wenn da steht das es hauptsächlich gutes bringt, dann bringt es in der Hauptsache gutes und überwiegt damit das negative.

Zitat
Jetzt erzähl' mir bitte nochmal Jemand, du hättest meinen Beitrag aufmerksam gelesen oder würdest nicht hineinreden, was dir passt.

Bitte lass die Anmachen. Ja?
Bitte. Ich trage hier auch nicht rein was ich über deine Person denke.

Zitat
Wo habe ich explizit von neuen Systemen gesprochen, wo ausschließlich von neuen Entwicklung auf ein Spiel bezogen?

Es geht in dem Thread darum das sich jemand der Bier und Bretzel D&D spielt für wohl beides entschuldigt.
Nun und du zitierst selbst die DSA Gruppe die dabei bleibt. Wobei die DSA Gruppe für sich, intern, ja noch variieren kann, nach Verlagstrends oder eigenen Ideen.

Zitat
Meine These: ich gehe davon aus, dass die Beschäftigung mit Unbekanntem, hauptsächlich Gutes bringt. Man setzt sich mit Neuem auseinander, lernt etwas dazu und hat im Nachhinein die Möglichkeit, zu entscheiden, ob einem das Neue gefällt oder nicht.
Ja, und? Meine These ist das die Beschäftigung mit Unbekannten nicht zwangsläufig oder nur hauptsächlich Gutes bringt. Es kann ebenso den Fokus verschieben, es kann dem Spielspaß abträglich werden (Ich meine es war Ludovico der dazu vor einiger Zeit einen Thread eröffnete) und es kann Zeitverschwendung sein bzw. eine Unspassige Zeit seine Freizeit gestaltet zu haben.

Wenn jemand sagt das er seine DSA Runde nicht mehr genießen kann, weil ihm bei der Beschäftigung mit dem Neuen der Railroading begriff eingehämmert wurde, respektive seine entsprechende Spielweise soweit abgewertet das er sich der Abwertung anschloss, hat imho ein massives Problem.
Weil, ob temporär oder dauerhaft, hat er an seinem Hobby, an seiner Freizeitbeschäftigung, die eigentlich Spaß machen sollte und der Entspannung/Unterhaltung dienen, weder Spaß noch Entspannung/Unterhaltung.
Wenn er irgendwann kapiert hat das er den Begriff ignorieren kann sowie seine Spielweise nicht abwerten muß, ist da weder unbedingt ein positiver Erkenntnisgewinn vorhanden, noch bringt es die reininvestierten Monate/Jahre zurück, - in denen er einfach hätte weiterspielen können.

Zitat
Darum geht es hier im Thread doch: dass das absolut möglich, intelligent und sinnvoll ist und es Unsinn wäre, sich dafür zu rechtfertigen.

Ich ging davon aus das die Leute die im OP nicht den Weg nahmen erst viel neues auszuprobieren, und dann zurück zukehren, um sich für die Rückkehr zu entschuldigen.
Ich nahm an das sie zig Jahre ihr B&B spielen, gesehen haben das es noch anderes gibt, aber dabei bleiben und sich entschuldigen.

Zitat
Ich weiß nicht, ob du selbst Go spielst - es ist allerdings ein Grundprinzip jedes (asiatischen) Könnens, den Stil anderer zu verstehen, ihn selbst spielen und somit kontern zu können. Niemand erreicht einen hohen Dan im Go, der auf seinem Stil festbleibt und nur mal in andere reinschnuppert.

Mein höchster Rang war 1 Kyu. (Aktuell dürfte er auf etwa ~5-4 Kyu zurückgefallen sein da ich sehr viel weniger bzw. fast gar nicht mehr spiele).
Ich habe mich in der aktiven Zeit viel mit den Profis, Lehrbüchern und dergleichen mehr beschäftigt, dabei fällt auf das gerade die Spieler im professionellen Dan Bereich, oftmals einen bestimmten Stil haben. Sei es Masao Kato der als "Killer" berüchtigt ist, aufgrund der aggressiven Spielweise, oder Go Seigen der einen stark raumgreifenden Stil hat.
Sie beherrschen natürlich schon die notwendigen Grundlagen, sind jedoch stark fokussiert.
 

Ansonsten, in Bezug auf RPG bin persönlich, ich Neuem durchaus aufgeschlossen.
Das heißt bei Gelegenheit bin ich gern bereit alles mögliche anzusehen / durchzulesen oder mal anzuspielen.
Wobei ich vermute das der Drang bei mir weniger intensiv ist als bei anderen.
Zitat
Wie Coldwyn schon gesagt hat, ist das nicht das Thema des Threads. Hier hat noch Niemand davon gesprochen, dass es um das Verschließen vor dem Fortschritt oder dessen Annahme geht. Bier & Bretzel ist doch sogar (in den meisten Fällen) das Gegenteil davon - die Rückbesinnung auf alte Tugenden (mal ausgenommen die, die nie was anderes spielen - woran auch nichts Schlechtes wäre).
Thema des Threads sind Spieler die sich (teilweise überraschend) für ihren Spaß am Spiel entschuldigen.
Imho entschuldigen sie sich halt auch weil die Angst besteht das es nicht als tolles "Retro" gesehen werden könnte sondern fieses reaktionäres Gehabe. *shrug*
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Offline Tim Finnegan

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Thema des Threads sind Spieler die sich (teilweise überraschend) für ihren Spaß am Spiel entschuldigen.
Imho entschuldigen sie sich halt auch weil die Angst besteht das es nicht als tolles "Retro" gesehen werden könnte sondern fieses reaktionäres Gehabe. *shrug*

Wie kommst du jetzt bitte auf Retro?
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Offline Yehodan ben Dracon

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Teylen Du hast schon auf gewisse Weise recht, aber nur subjektiv (was im Hobby legitim ist).

Eure Diskussion erinnerte mich an folgendes Gleichnis:
Wer immer gerne Fleisch ist und sich damit gut fühlt, der hat mit sich kein Problem. Das Auseinandersetzen mit vegetarischem Gedankengut, den Berichten über Massentierhaltung, über Gammelfleischskandale und Zusatzstoffe etc., das mag einen objektiv zu einem besseren Menschen machen, zu einem, der auf sich und seine Umwelt acht gibt, aber letztlich reißt es auch aus dem gemütlichen Schneckenhaus und wirft mich in eine große grausame weite Welt.

Ich werde dann nie wieder so schön gemütlich leben und schmausen können, wie vorher.

Scheuklappen sind durchaus was Schönes, aber immer nur für den Einzelnen, nie für die Gesellschaft an sich.

Wo gehobelt wird, fallen immer auch Späne!

Sol Invictus schätzt das aber als notwendiges Übel zu einer höheren Sicht der Dinge ein und Du hingegen als ein vermeidbares Übel.
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Wie kommst du jetzt bitte auf Retro?
Wegen der Rueckbesinnung auf alte Tugenden? So als kurzes, positiv belegtes Wort dafuer?


Ich mache da einen Unterschied zwischen Hobbies und ernsteren Themen.
Wobei es bei dem Lebensmittel-Konsum ja auch dazu kommen kann, das man es zur Kenntnis nimmt, sich jedoch nicht weiter mit den neueren bzw. alternativen Ernaehrungsmethoden befasst bzw. sie nicht annimmt.
Naja und so wie da jemand sagt "Tschuldigung, aber meine Ernaehrung orientiert sich an meinem Appetit[, und nicht an einem Plan/moralischen Konzept/der Frage was gesund ist.]" denke ich sagt da wer "Tschuldigung, aber ich spiele Bier & Bretzel[, und nicht System X/oder Anspruch der Spielweise Y]".
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