Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
Refresh für Stunts - Pro und Contra
doct:
Eine ähnliche Diskussion gibt es übrigens hier: http://forum.rpg.net/showthread.php?565451-FATE-The-Relative-Value-of-Refresh
doct:
--- Zitat von: Blechpirat am 9.01.2012 | 10:10 ---...weil der Wert eines Fatepunkts auch sehr von der Länge des Rollenspielabends abhängt. Spielt man kurze 3 Stundenslots, ist der Refresh teuer, spielt man einen langen Wochenendslot, ist es billiger auf die Chips zu verzichten. ...
--- Ende Zitat ---
Formal hängt der Zeitpunkt des Refresh und damit dessen Wert vom Regelwerk ab, mit dem man spielt. FreeFate 0.5 schreibt von "...begins each adventure with a number of Fate Points equal to his Refresh Rate...", wenige Zeilen danach wird "...finishes a scenario..." geschrieben. Bei FreeFate gibt es also Refresh vor/nach einem Abenteuer/Szenario.
Wenn es also drei Spielsessions für ein Abenteuer/Szenario braucht, dann gibt es also erst nach drei Sessions FP zurück. Umgekehrt, wenn an einem Wochenende mehrere Abenteuer/Szenarien gespielt werden, gibt's dann auch mehrmals Refresh am Wochenende.
Informell liegt IMHO die Entscheidung, wann es Refresh gibt, damit dessen Wert, beim Spielleiter. Dieser sollte es anhand des gemachten Fortschritts im Abenteuer resp. der Story (oder was sonst in der Runde wichtig ist) entscheiden sollte.
Tar-Calibôr:
--- Zitat von: Blechpirat ---Ich finde auch, dass Refresh kein gutes Instrument für Balancing ist - schon weil der Wert eines Fatepunkts auch sehr von der Länge des Rollenspielabends abhängt. Spielt man kurze 3 Stundenslots, ist der Refresh teuer, spielt man einen langen Wochenendslot, ist es billiger auf die Chips zu verzichten.
--- Ende Zitat ---
Das DFRPG – das normalerweise pro Spielabend einen vollen Refresh gewährt – kennt die Optionalregel für "Partial Refresh", die diesen Punkt abdeckt – er wird in "Your Story" sogar explizit angesprochen:
--- Zitat von: Dresden Files RPG, Vol. 1, p. 317 ---This also allows you to fine-tune the flow of fate points between sessions depending on their length – if you had a short session, it might not seem appropriate to allow a full refresh before continuing on.
--- Ende Zitat ---
Jeder Charakter hat, wenn "Partial Refresh" verwendet wird, auch einen "Half Refresh" und einen "Quarter Refresh". Dabei wird "echt" gerundet – der "Half Refresh" von 5 ist 3, der "Quarter Refresh" von 5 ist 1. An einem vierstündigen Spielabend könnte der Spielleiter entweder zu Beginn 5 Fate-Punkte vergeben, zwei Mal (einmal zu Beginn, einmal in der Mitte) 3 Punkte oder stündlich einen Punkt.
Die Autoren des DFRPG scheinen davon auszugehen, dass ein "durchschnittlicher" Spielabend vier Stunden dauert – was als "Netto-Spielzeit" (Begrüßungs-Plauderei, Pizzabestellung, Pizzaessen, Spielpausen etc. abgezogen) meiner Erfahrung nach sogar ganz gut hinkommt. Ein längerer Spielabend könnte demnach vielleicht 6 "Half Refreshes" (6 Stunden) oder gar 3 volle Refreshes (ein epischer 12-Stunden-Rollenspiel-Marathon) haben.
Wem das Runden nicht zusagt könnte stattdessen den Refresh beispielsweise so aufteilen: 5 Punkte "Full Refresh" -> 3/2 Punkte "Half Refresh" oder 2/1/1/1 Punkte "Quarter Refresh". Entweder entscheidet der Spielleiter nach eigenem Gutdünken, welche Refresh-Phase den Extra-Punkt bringt, oder er wirft eine Münze bzw. einen W4.
Ich persönlich kann der "Refresh für Stunts"-Idee jedenfalls einiges abgewinnen: Entweder hast du die Freiheit eines FATE-Punktes, der für eine Vielzahl von Zwecken eingesetzt werden kann – oder er ist in Form eines Stunts für einen ganz spezifischen Einsatz "zweckgebunden". Für Dinge, die ein Charakter regelmäßig tut, macht das meiner Meinung definitiv Sinn. Ein "Jack-of-all-Trades"-Charakter ist mit einem hohen Refresh besser dran, ein "One-Hit-Wonder" setzt auf ein paar spezialisierte Stunts, in deren Wirkungsbereich er glänzt. Und "Monster" à la DFRPG haben zwar durch ihre Powers in einer bestimmten Nische große Macht, müssen dafür aber regelmäßig Compells nachgeben, um wieder freie Fate-Punkte auf der Hand zu haben – der "Fate-Point Flow" bleibt somit bestehen. Das wirkt auf mich ziemlich ausbalanciert. Wenn durch "Low-Refresh-PCs" der "Point Flow" ins Stocken gerät, ist das eher ein Problem von zu wenig "Compells" (für die nicht nur der SL verantwortlich ist, sondern auch die Spieler – Stichwort "Self-Compells") als der "Refresh für Stunts"-Mechanik an sich.
Nørdmännchen:
Nach den ersten Malen DFRPG-Spielen kann ich nur sagen: Ich liebe die "Refresh für Stunts" Mechanik. Ganz subjektiv im Spielerlebnis. Der "Partial Refresh" muss in langen Runden natürlich mal gezogen werden. Aber für den Spaß und den Inhalt des Spiels bedeutet es für mich einen Gewinn.
Außerdem sehe ich das nicht nur auf die Dresden Files bezogen. Das Spannungsverhältnis von Vorsehung und Erfahrung spielt in viel fantastischer Literatur eine gewichtige Rolle. (J. Campbell hat gesagt warum.)
Grüße, Henning
Robert:
Mir würde gefallen, wenn es endlich mal jemand zustande bekommt alle Elemente, aus denen man einen FATE-Charakter baut mit einem Preisschild zu versehen und der daraus resultierende Baukasten auch tatsächlich funktionieren würde.
Bis es soweit ist, wird man wohl selbst schrauben müssen.
Mir gefällt die Dresden Files Variante für alle Settings, in denen man auch was anderes als Menschen spielen kann(die typischen EDO-Rassen bekämen quasi Boni im Wert von 2 Refresh für lau, wenn der Pure Mortal aus Dresden Files den Menschen darstellt und man davon ausgeht, das alle mit gleich viel Refresh starten sollen).
Exalted kenn ich nur vom Hörensagen, AFAIK sind die Charaktere Halbgötter(wie vergleichbar ist das Setting eigentlich mit Scion?) und das Spiel tendiert in Artwork und Powerlevel zu Anime/Epic Level D&D?
Man könnte natürlich analog zur Skillpyramide(DFRPG benutzt Skillsäulen, IMHO würde die Anordnung besser zu Exalted passen) eine Charmpyramide einbauen, aber gab es da nicht auch Combos(müsste man ggf. als Stunts einbauen)?
Merits & Flaws wären typisches Material für einen Stunt-Baukasten, einfach Kosten für positive und Rückerstattungen für negative Merkmale zuordnen und die regeltechnische Auswirkung festlegen.
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