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Kann Ravenloft eigentlich gruselig sein?
Waldviech:
Nach allem, was ich gehört habe, geht das über bloßes Gruseln weit hinaus - also eher blanker Horror. ;D
Deep One:
Ich bin mit Ravenloft und dem Schwestersetting Masque of the Red Death immer gut klargekommen, was vielleicht faran liegt, das ich nur die Sachen genommen habe, die mich angesprochen haben und den Rest ignorierte (Domänenherren, Furcht-&Horrorwürfe &c). Wie schon angesprochen wurde, denke ich auch, das es an der Präsentation durch den SL liegt, ob die Spieler das Setting gruselig finden - es reicht vermutlich nicht aus, einen Oger einfach als Zombieoger zu beschreiben und dann zu erwarten, dass die Spieler den dann als gar schröcklich empfinden.
Ob man als System jetzt AD&D oder Rolemaster oder Over The Edge oder Cthulhu oder sonst was nimmt, ist meiner Meinung nach zweitrangig.
LöwenHerz:
Ravenloft ist ja auch kein Setting, wo man von Domäne zu Domäne hoppt und on-the-fly die werte Herrschaft auslöscht. Vielmehr sind es enge und beklemmende, kleine Welten, aus denen man versuchen muss, wieder heraus zu kommen. Und dass die dort Ansässigen ähnliche Interessen haben und die Charaktere sicherlich/vielleicht einen Schlüssel dafür haben könnten... mehr muss ich wohl nicht andeuten, oder? >;D
Selbst in AD&D kann man diese beklemmende Stimmung erzeugen. Es kostet halt nur einen anderen Aufwand. Oder lässt Erststüfler durch den Nebel wandern...
Halys:
Hiho!
Ich habe Rabenhorst immer wie die Vergessenen Reiche benutzt, es bietet Raum für alles,
selbst ein Jack the Ripper Abenteuer ist möglich.
Der tolkinische Anteil ist ja z.T. sehr zurückgeschraubt, in den meisten Domänen sind die Menschen vorherrschend,
allerdings lassen sich selbst Zwerge, Elfen, Goblins etc. prima benutzen, wenn man sie düsterer zeichnet und
die klassischen Charakterzeichnungen der Völker mal vergißt.
Ob ein Abenteuer gelungen ist oder nicht hängt ausnahmsweise nicht nur stark vom SL, sondern auch von den Spielern
ab, die sich darauf einlassen müssen in die Rabenhorst Welt einzutauchen, vielleicht sogar Hintergründe zur Verfügung zu stellen, mit denen der SL arbeiten kann (alte Familiengeheimnisse, Flüche, ein vor Jahren verübter Mord, Vorzeichen, seelische Abgründe etc.). Interessant ist auch die Variante der Gruppe nicht zu verraten, daß sie überhaupt in Rabenhorst ist, denn allein die Nennung des Settings kann die Gruppe auf zuviele ungewollte Assoziationen bringen.
Von der Stufe her empfehle ich niedrige Stufen, bei denen die Charakter noch sehr angreifbar sind und über wenig magische Möglichkeiten verfügen.
Als Spielhilfe empfehle ich "Nightmares of Mine", welches allerdings oft schon vergriffen ist, hab meine Ausgabe günstig aus den Vereinigten Staaten bekommen.
Der Nârr:
--- Zitat von: Luxferre am 6.02.2012 | 16:35 ---Ravenloft ist ja auch kein Setting, wo man von Domäne zu Domäne hoppt und on-the-fly die werte Herrschaft auslöscht. Vielmehr sind es enge und beklemmende, kleine Welten, aus denen man versuchen muss, wieder heraus zu kommen. Und dass die dort Ansässigen ähnliche Interessen haben und die Charaktere sicherlich/vielleicht einen Schlüssel dafür haben könnten...
--- Ende Zitat ---
Richtig.
Wenn AD&D als System Grusel in Ravenloft unterbindet, ist das ja erstmal kein Problem von Ravenloft. Das gibt es ja auch für D&D3.x und D&D4 ;).
Ich habe Ravenloft jetzt auch nicht so verstanden, dass man sich da auf einmal vor einem Zombie gruseln soll. Schon gar nicht, wenn man genau weiß, dass man das schneller umhauen kann, als der Barbar Power Attack brüllt. Und Grusel entsteht sicher auch nicht, wenn man sich erstmal nach Ankunft in Ravenloft durch 5 Zombie-Encounter metzeln muss, bevor man mit dem ersten NPC sprechen darf. Der Grusel entsteht wohl eher aus den Motivationen und Handlungen der NSCs, die hoffentlich nicht nach typischen Fantasy-Klischee-Mustern agieren. Der Zombie ist nicht gruselig. Aber wenn die Ehefrau ihren vom Ghul infizierten Eheman im Keller eingesperrt am Leben hält? Und die Spielercharaktere realisieren, dass die verschwundenen Straßenkinder nicht von einem Monster bösen Zauberer entführt worden sind, sondern eben von der Frau des verschwundenen Schneiders, mit der die Helden schon mehrfach gesprochen haben und die sie als nette und freundliche Frau kennen lernten? Und eben diese Frau hat die entführten Kinder an den Ghul in ihrem Keller verfüttert?
Das habe ich als Ravenloft-Grusel verstanden. Und ja, weil die Spieler nun mal megakrasse Megamonstertöter spielen und keinen Arkham Investigator begnügen sie sich natürlich nicht damit, den Ghul zu erledigen und die Frau von einem wütenden Mob erschlagen zu lassen, sondern sie nehmen es gleich mit dem Quell des Bösen auf. Wenn sie dann ihren Teilerfolg erzielt haben, kommt noch ein bisschen superböses Rumgelaber vom unbesiegbaren Obermacker, ein wenig diabolisches Gelächter und die "Helden" werden nach Hause geschickt in dem Wissen, dass sie nicht wirklich etwas erreicht haben und das Böse noch auf sie lauert. Juhu.
So stelle ich mir Ravenloft-Grusel mit D&D-Charakteren vor.
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