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Ist Aspekteffizienz gedeckelt?
Lichtbringer:
--- Zitat von: Jiba am 23.04.2012 | 10:14 ---1 Das wäre eigentlich die interessantere Diskussion. Ich rate mal ins Blaue und denke, dass der Lichtbringer bei der Lektüre des 1000 Aspekte-Fadens auf diese Problematik hier gestoßen sein könnte.
--- Ende Zitat ---
Nein, gestern Abend bei der vergleichenden Lektüre meiner beiden Lieblings-FATE-Versionene: Malmsturm und FreeFATE.
Dabei ist mir aufgefallen, dass ich die fünf Aspekte von Malmsturm gut fand und die acht von FreeFATE auch gerade noch nicht zu viele. Also fragte ich mich, wie dieser Wohlfühlbereich von ca. 5 bis ca. 8 zustande kommt.
--- Zitat von: Jiba am 23.04.2012 | 10:14 ---Ich denke aber die eigentlich relevante Frage ist vielleicht die nach der Aspekteformulierung. "Malmsturm" empfiehlt ja, dass man die Aspekte möglichst blumig beschreiben soll. Die Linie ist da "Sehr stark" -> "Stark wie ein Bär" -> "Der Bär des Ostens". Tatsächlich kann ich das nicht teilen, denn ich habe schon oft erlebt, dass es Probleme beim Verständnis gibt, was in einem Aspekt eigentlich alles abgedeckt ist und was er umfassen kann. Ich halte die zweite Variante eigentlich für die zu bevorzugende: Hier herrscht eine gute Balance zwischen Eindeutigkeit und... ich sage mal... Ästhetik. Mich stört ein wenig, dass man Aspekte häufig am Spieltisch erst "erklären" muss: "Mit meinem Aspekt 'Berührung des Schwarzen Meisters' meine ich folgendes..." Sind dann noch eine Menge Aspekte im Spiel, dann wird es wieder unübersichtlich.
--- Ende Zitat ---
Meiner Erfahrung nach eher selten ein Problem, weil die Aspekte aus den Erschaffungsphase entstehen und dadurch einen Kontext erhalten.
Vash the stampede:
Ich finde FATE bis zu 5 Aspekte toll. Vor allem, wenn man sie dann auch noch in Kernaspekt, Problemaspekt plus 3 (freie) Aspekte einteilt. Alles darüber hinaus ist müßig.
Jiba:
--- Zitat von: Der_Lichtbringer am 23.04.2012 | 10:41 ---Meiner Erfahrung nach eher selten ein Problem, weil die Aspekte aus den Erschaffungsphase entstehen und dadurch einen Kontext erhalten.
--- Ende Zitat ---
Aber sicherlich ein Cross-Gruppen-Problem... ich erkenne zum Beispiel im 1000 Aspektideen eine große Anzahl an Aspekten, die so allgemein gehalten sind, dass sie eigentlich wenig Wert im Spiel haben... sie klingen einfach nur gut. Außerdem entsteht nicht jeder Aspekt in FATE aus der Erschaffungsphase und selbst da ist es nach einigen Malen spielen Mitspielern nicht immer klar, ob ein Aspekt jetzt für eine bestimmte Situation genutzt werden darf. Besonders wenn man sich gegenseitig reizen will. Ich würde das Problem, als potentielle unausgesprochene Hemmung am Spieltisch, nicht grundsätzlich abtun... oder wie häufig weißt du selbst bei hart verregelten Vor- und Nachteilssystemen (und nichts anderes ist das Aspektesystem bei FATE, nur eben viel breiter und potentiell schwammiger), was die "Prinzipientreue" des Charakters deines Nebenmannes wirklich konkret fürs Spiel bedeuten kann?
Aber ich behaupte, dass es letztlich weniger am mangelnden mechanischen Vorteil, sondern an der Unübersichtlichkeit zu großer Mengen an Aspekten liegt. Genau wie niemand die 7 Nachteile beim DSA-Durchschnittscharakter anspielt, spielt auch niemand mehr als 10 Aspekte an. Denn mechanisch gesehen kann mit vielen Aspekten auch hohe Charakteroptimierung betrieben werden und zwar dann, wenn ich einen schlauen Spieler habe, der mit seinen Aspekten eine auf meinen Leitstil bezogene möglichst hohe Bandbreite an Situationen abzudecken versucht, sodass er praktisch in keiner Situation "unbewaffnet" dasteht. Die Aspektgenerierungsregeln von einigen Spielen geben ja effektiv genau das vor (High Concept, Trouble...).
Enkidi Li Halan (N.A.):
--- Zitat von: Blechpirat am 23.04.2012 | 10:38 ---Träger von Mordreds Schwert
Schüler von d'Artanian
Bester Fechter am Hof
kann eben +6 auf einen Angriff geben. Wenn man also so viele Aspekte zulässt, erzeugt man ggf. auch hoch spezialisierte Chars.
--- Ende Zitat ---
Das würde ich als SL z.B. nicht für einen einzigen Wurf zulassen, da die Aspekte zu ähnlich sind. Drei aufeinanderfolgende Würfe unterstüzt von den genannten Aspekten - völlig in Ordnung. Aber nicht in einem Wurf. Beim Stapeln von Aspektboni müssen meine Spieler schon kreativer sein, und Aspekte kombinieren, die deutlich unterschiedlicher sind. Einzige Ausnahme bildet (bei DF) der Kernaspekt, da der wirklich in jeder Situation einsetzbar sein sollte.
--- Zitat von: Jiba am 23.04.2012 | 10:14 ---Tatsächlich kann ich das nicht teilen, denn ich habe schon oft erlebt, dass es Probleme beim Verständnis gibt, was in einem Aspekt eigentlich alles abgedeckt ist und was er umfassen kann. Ich halte die zweite Variante eigentlich für die zu bevorzugende
--- Ende Zitat ---
Sehe ich auch so und kann ich aus vielen Fate-Runden bestätigen - selbst wenn man Aspekte gemeinsam erschafft. Ich bevorzuge mittlerweile echt die 'langweiligeren' Aspekte, wie "Neugierig" oder "Feigling", weil sie einfach sehr plakativ sind. Aspekte wie "Wer anderen eine Grube gräbt..." oder "I'll be back" klingen zwar zunächst ganz nett, führen aber sehr häufig zu Verständnisproblemen. In unseren Spielrunden sollen Aspekte allem voran die Mitspieler inspirieren, Szenen für die SCs der anderen zu generieren; kurze und prägnante Aspekte haben hierbei den Vorteil, dass sie auch einfach zu merken sind.
Meine Wohlfühlmarke bei Charakter-Aspekten ist übrigens vier bis fünf, also weitaus weniger als bei den meisten Fate-Spielen vorgesehen. Hintergrund ist der: je weniger Charakteraspekte ich zur Verfügung habe, desto mehr achte ich auf Szeneaspekte oder auf Aspekte von Mitspielercharakteren/NSCs, die ich reizen oder Ausnutzen könnte.
Blechpirat:
--- Zitat von: Enkidi Li Halan am 23.04.2012 | 10:57 ---Das würde ich als SL z.B. nicht für einen einzigen Wurf zulassen, da die Aspekte zu ähnlich sind. Drei aufeinanderfolgende Würfe unterstüzt von den genannten Aspekten - völlig in Ordnung. Aber nicht in einem Wurf. Beim Stapeln von Aspektboni müssen meine Spieler schon kreativer sein, und Aspekte kombinieren, die deutlich unterschiedlicher sind. Einzige Ausnahme bildet (bei DF) der Kernaspekt, da der wirklich in jeder Situation einsetzbar sein sollte.
--- Ende Zitat ---
Das ist aber eine Hausregel von dir, oder? Ich hab damit kein Problem. Die Anzahl der vorhandenen Fatepunkte reguliert ja, wie oft man solche Kombos machen kann, ohne das ich als SL da eingreifen müsste.
--- Zitat von: Enkidi Li Halan am 23.04.2012 | 10:57 ---Hintergrund ist der: je weniger Charakteraspekte ich zur Verfügung habe, desto mehr achte ich auf Szeneaspekte oder auf Aspekte von Mitspielercharakteren/NSCs, die ich reizen oder Ausnutzen könnte.
--- Ende Zitat ---
Da bin ich (mal wieder) ganz deiner Ansicht. Insbesondere die Aspekte der NSCs werden von meinen Spielern selten genutzt, obwohl gerade dort viel rollenspielerisches Potenzial liegt. Ich betone die Aspekte daher schon und lege sie auch früh und schnell offen; dennoch werden sie selten genug genutzt.
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