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[D&D 5e-Playtest] Regelkern: Was mich wirklich stört
Fredi der Elch:
Nachdem ja immer wieder (zu Recht) darauf hingewiesen wird, dass es sich beim aktuellen Playtestdokument um den absoluten Regelkern handelt und wir unser Feedback auf eben diesen Kern beschränken sollen, versuche ich das doch jetzt hier mal.
Folgende Punkte stören mich tatsächlich am Kern der Regeln und ich hoffe, dass sie im Lauf der Entwicklung noch geändert werden:
- Rückkehr der Saves. Die Tatsache, dass wir von den NADs und der Klarheit, dass immer der Angreifer würfelt, zurück zu Saves und der Verwirrung, dass ich würfele, wenn ich deinen Körper angreife und du, wenn ich deinen Geist angreife oder mit einem Zauber deinen Körper außer wenn der Zauber auf AC geht, was in der Story völlig unklar ist und dann noch anderer Krams und überhaupt, nervt mich total.
Mein Feedback wäre: zurück zu Defenses und gut ist. Die Idee, dass immer die Spieler würfeln, fände ich zwar noch besser, aber wir wollen ja mal nicht innovativ werden oder sowas.
- Heilung. Die Heilung entwickelt sich mit den Leveln einfach total komisch. Bei 4e ist ganz klar: wenn ein SC 8 Surges hat, hat er über den Tag 3x seine Max-HP zur Verfügung. Fertig. (zu den Problemen mit Surgless Healing schreibe ich vielleicht wo anders nochmal was). Und dieser Ressourcenpool ändert sich auch nicht mit dem Stufenaufstieg. Das macht es für mich als DM vergleichsweise leicht, die Kapazitäten meiner Gruppe abzuschätzen.
Bei 5e verändert sich diese Heilkapazität jetzt mit den Leveln. Auf dem ersten Level hat die 4er-Gruppe jetzt 69 HP und d4, d6, d8 und d12 HD + potentielle 2d6 durch Healing Word = 24 HP. Macht eine Heilkapazität von 35% der Max-HP. Auf Level 2 sind es 84 HP der Gruppe und die doppelten HD + 3d6 Heilung = 44 HP. Macht eine Heilkapazität von 52% der Max-HP. Die Möglichkeiten verändern sich also drastisch. Und mit späteren Leveln verändert sich das weiter.
Mein Feedback wäre: kriegt die Mathematik der Heilung auf die Reihe! Ich finde es nicht schlecht, dass weniger geheilt werden kann. Aber die Möglichkeiten sollten auf jedem Level ähnlich sein. Und das "Surgeless"-Healing durch Zauber etc. sollte am besten ganz abgeschafft werden.
Und jetzt noch eine vertane Chance zum Regelkern: Man hätte endlich die Attribute als Basiswerte abschaffen sollen und sich ausschließlich auf die Modifikatoren konzentrieren sollen. Wenn man schon den Charakterbogen möglichst schlank halten will, wäre das die einfachste Möglichkeit gewesen. Dann hätte man auch wieder Platz für NADs gehabt (sogar für mehr als 3, wenn man unbedingt gewollt hätte). Aber das wäre ja schon wieder Innovation gewesen und das wollen wir hier ja nicht... ;)
Edit: Eine Sache, die ich noch vergessen habe und die mich furchtbar nervt: Save-or-Suck! Das ist auf jeden Fall schlimm genug, um sich frühzeitig drüber aufzuregen.
Was, einmal schlecht gewürfelt? Du bist tot/gecharmed/raus aus dem Spiel. 4e hat endlich die richtige Konsequenz gezogen und den Scheiß über Bord geworfen. Und selbst da ist eine Runde aussetzen (aka stunned) echt nervig und etwas, das ich als DM nur ganz selten einsetze, weil das immer (zu Recht!) zu langen Gesichtern bei den Spielern führt. Das ganze Konzept Save-or-Suck gehört auf den Müll oder zumindest tief in der Mottenkiste vergraben, aus der es wieder rausgezogen wurde.
Mein Feedback: Weg damit. Effekte, die einen Charakter massiv beeinträchtigen (und damit den Spielspaß eines Spielers massiv beeinträchtigen bzw. ihn ganz aus dem Spiel nehmen) dürfen nicht an einem einzigen Würfelwurf hängen und müssen sowohl selten als auch von kurzer Dauer sein. Zu diesen Effekten gehört alles, was dem Charakter dauerhaft die Möglichkeit nimmt, sich aktiv am Spiel zu beteiligen oder ihn "völlig uncool" macht (z.B. auch massives Action-Denial). Das 4e-Konzept zu dem Thema war da schon sehr gut, aber es gibt sicher auch andere Möglichkeiten, wie diese Ziele erreicht werden können.
Edit: und etwas, das mich noch furchtbar stört - die gesamten DM-Guidelines. Grottiger Müll! Aber das hat 1of3 schon besser beschrieben als ich das könnte...
Der Rest lässt sich hoffentlich/vermutlich über Module oder Hausregeln abfangen (wie z.B. das grausame Auswürfeln von HP jedes Level etc.).
Arkam:
Hallo Freddi,
ich denke mit D&D 5 will man wieder die Kunden an sich binden die man mit D&D 4, nach allem was ich darüber gelesen habe, verloren hat.
Man wird also wohl weniger von der 4. Edition als Basis ausgehen sondern eher von 3.5 und dem Konkurrenten Pathfinder.
Gleichzeitig wird man wohl revolutionäre Änderungen vermeiden deshalb also kein Verzicht auf die Attribute.
Ich bin Mal gespannt wie man diesen Eiertanz zwischen drei System Vorbildern und genügend Änderungen um Altkunden zum Wechseln zu bringen absolvieren wird.
Gruß Jochen
Greifenklaue:
Zumal die Attributwerte dann sinn machten, wenn es um attributsschaden ging. Sicher könnte man den aber in einer aktuellen Edition auch auf die Boni beziehen.
Crimson King:
Ich würde mich anschließen. Sowohl die Saves als auch die Heilung und das HP-System mit der zur Zeit sehr seltsamen Einbindung der Constitution finde ich nicht so recht gelungen. CON wird, wie bereits andernorts geschrieben, in der aktuellen Verwendung das wichtigste Sekundärattribut für Charaktere mit kleinen Hit Dice. Die Spell Slots fand ich schon immer bescheuert, aber da habe ich die starke Hoffnung, dass die modularisiert werden.
Wenn man jetzt noch die eine oder andere Klasse bekommt, die Charisma im Kampf einsetzen kann, würde das dem Socializer in der Gruppe helfen, im Kampf tatsächlich Einfluss nehmen zu können.
killedcat:
--- Zitat von: Fredi der Elch am 26.05.2012 | 13:17 ---- Rückkehr der Saves ...
--- Ende Zitat ---
Zustimmung. Die Saves hätten nicht zurückkehren sollen.
--- Zitat von: Fredi der Elch am 26.05.2012 | 13:17 ---- Heilung.
...
Mein Feedback wäre: kriegt die Mathematik der Heilung auf die Reihe! Ich finde es nicht schlecht, dass weniger geheilt werden kann. Aber die Möglichkeiten sollten auf jedem Level ähnlich sein. Und das "Surgeless"-Healing durch Zauber etc. sollte am besten ganz abgeschafft werden.
--- Ende Zitat ---
Keine Zustimmung. Solange die Heilung nicht aus dem Ruder läuft wie bei Dungeonslayer muss das Verhältnis nicht gleich bleiben und darf sich imho ändern. Ich wüsste nicht, warum das gleich bleiben sollte.
--- Zitat von: Fredi der Elch am 26.05.2012 | 13:17 ---Und jetzt noch eine vertane Chance zum Regelkern: Man hätte endlich die Attribute als Basiswerte abschaffen sollen und sich ausschließlich auf die Modifikatoren konzentrieren sollen.
--- Ende Zitat ---
Vollste (!!!) Zustimmung. Über derartige Hilfskonstrukte und Verkomplizierungen sollten wir inzwischen hinaus sein.
--- Zitat von: Fredi der Elch am 26.05.2012 | 13:17 ---Der Rest lässt sich hoffentlich/vermutlich über Module oder Hausregeln abfangen (wie z.B. das grausame Auswürfeln von HP jedes Level etc.).
--- Ende Zitat ---
Ebenfalls Zustimmung.
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