SL: ThuleX
Dramatis Personae:
| Name | Volk | Funktion | Spieler |
| Tony Slick | Ken Reeg ("Ferengi") | Captain | NSC |
| Locaar Daan | Templari ("Dunkelelf") | Bordschütze | Lord Verminaard |
| "Warhawk Mobile Weapons Platform X1011", genannt "Toaster" | Roboter | Mechaniker | Blechpirat |
| Mraur | Ryjyllianer (Katzenwesen) | Nahkämpfer | Greys Frau |
| Gord Harrigan | Arsurbaraner ("Mensch") | Pilot | Grey |
Aus dem Tagebuch von Gord Harrigan, Pilot des Transgalactic Frachters 'Revenge'.File #0417
Nach drei Wochen ereignislosem Flug sind wir heute endlich auf Tantalla angekommen. Der Planet macht seinem Ruf alle Ehre: gleich nach Durchquerung des Asteroidenfeldes wurden wir von zehn Piratenschiffen in Empfang genommen und zum Raumhafen "eskortiert". Naja, da wollten wir eh hin. Nur schnell diesen Container im handlichen Sargformat abliefern, und dann nichts wie weg.
Kleines Problem am Hafen: niemand weiß, wer unseren Sarg eigentlich bestellt hat. Während der Hafenmeister recherchieren geht, schauen wir uns im örtlichen Kneipenviertel um. Ich hätte echt besser auf meinen Weg geachtet, als mich umzuschauen, dann wäre ich vielleicht nicht in diesen Hagragorcan ("Ork", Anm. d. Red) reingelaufen. Naja, der Hauer allein wäre kein Problem gewesen, seine verrückten Kumpels waren es schon. In Nullkommanix wurde aus einer Schlägerei mit zwei Beteiligten eine Schießerei mit acht.
Als wir gerade die Oberhand gewannen, kam unser Toaster auf die brillante Idee, die anderen gemäß (schnell nachgeschlagenem) Piratenkodex zu einem Wettsaufen herauszufordern, um die Sache "gütlich zu regeln". Merke: wenn du einen Roboter was nachschlagen läßt,
laß ihn den verdammten Artikel zu Ende lesen, bevor du drauf eingehst! Nachdem der Hagragorcan unseren guten Mraur unter den Tisch gesoffen hatte, hieß es nämlich plötzlich von Seiten der Piraten: "So, und jetzt gehört all euer Zeug uns." Wir waren verständlicherweise nicht einverstanden, in einem Piratenhafen ohne unsere Waffen weiterzulatschen.
Das Verlassen der Kneipe als ehrlose schlechte Verlierer, umgeben von 30 Zeugen aus der Piratenbruderschaft, gestaltete sich als schwierig. (Zitat Toaster: "Empfehle Aufrechterhaltung des Sperrfeuers.") Glücklicherweise erwartete uns draußen eine Ken Reeg (also noch so eine Schacherin aus dem Volk unseres Captains), wandte sich an die Kneipenbelegschaft und erklärte den Streit für beendet. Offenbar genoß sie einiges Ansehen hier im Hafen.
Ihr Name war Lemon Spriteley, und sie stellte sich als die rechte Hand eines gewissen William Bloodbeard heraus, der der Auftraggeber für unsere Lieferung war. Seinem Anwesen nach zu schließen, hatte dieser Bloodbeard genug Kohle, um sich zwanzig Schiffe vom Format unserer kleinen 'Revenge' zu kaufen. Nachdem Locaar Daan die Formalitäten erledigt hatte, wurde der Sarg geöffnet. Er enthielt eine in Carbon eingefrorene junge Frau, die nach dem Auftauen erwartungsgemäß erst mal etwas desorientiert war.
Leider meinte Bloodbeard daraufhin, nachdem wir von alledem Zeugen geworden waren, könne er uns nicht einfach wieder weglassen. Wir hätten die Wahl zwischen dem Tod und dem Eintreten in seine Piratenflotte. Mit der Wumme an seiner Schläfe schlug ich eine dritte Alternative vor, die ihn aber nicht zufriedenstellte. Währenddessen eröffnete ein Kampfbot in der Ecke das Artilleriefeuer, das von Locaar Daan und Toaster sehr effizient erwidert wurde. Ich glaube, Toaster hatte sich außerdem in das Ding reingehackt oder irgendwie sowas. Die gute Lemon quatschte mich derweil dermaßen kirre, daß ich selber schon nicht mehr glaubte, hier lebendig herauszukommen. Unser besoffener Mraur brachte sie zwar vorerst zum Schweigen (und schleckte sie danach ab), aber angesichts von zwölf Sicherheitsleuten, die plötzlich in den Raum strömten, schien das nicht mehr viel zu bringen.
Allerdings kamen gleichzeitig durch die Vordertür drei weitere Typen mit
ihren zwölf Sicherheitsleuten und machten das Chaos komplett. Einer von den dreien, ein alter Graubart, den alle nur den "Ultima" nannten, erkannte in der jungen Frau im Sarg seine Schwester, kurz bevor sie von einem verirrten Laserschuß niedergemäht wurde. Nachdem sich die beiden Gruppen nun gegenseitig beschäftigten, beschloß unser Captain, sich still und leise zu verpissen. Da wir keine Lust darauf hatten, daß er allein abhaut und uns hier zurückläßt, folgten wir ihm.
Am Hafen die unvorbereiteten Wachen vor unserem Schiff niederzumähen, erforderte nur eine Salve von Toaster und mir. Die Wachen
im Schiff mußten daraufhin von Mraur nur freundlich gebeten werden und verließen
sehr eilig das Schiff. Der Rest war Routine: Notfallstart, Ausweichmanöver, und während ich uns im Zickzack durch das Asteroidenfeld jagte, pustete Locaar Daan mit unserer Bordartillerie die sieben Jagdflieger hinter uns aus dem All.
Ne Menge Ärger, aber immerhin gab's 'ne Prämie.
Thema: [Bulldogs!] Die Fahrten des Raumschiffs 'Revenge' (Gelesen 2174 mal)
