Der Mars in der Welt von Eclipse Phase...das sind vor allem Großmetropolen wie Valles-New-Shanghai, Noctis oder Elysium. Urbanes Leben auf der am dichtesten bevölkerten Welt des Sonnensystems. Richtig? Nö. Denn es gibt ja auch noch den roten staubigen Mars außerhalb der Kuppeln. Laut der generellen Stimmung dieses Ortes (und der Aussage der EP-Autoren) ist hier der transhumanistische Western zuhause:
Einsame Ranger. Synthomorph-Revolverhelden im Duster. Schräge Nomaden. Staubige Tin-Can-Kaffs am Bürzel des Universums. Böse Großkonzerne, die es sich erlauben können, Recht und Gesetz mit Füßen zu treten. Endlose Bahnstrecken auf dem Weg ins Nirgendwo. Leute, die sich in die marsianische Einöde zurückgezogen haben, um nicht gefunden zu werden. Spiel mir das Lied vom Tod und resleeve mich danach!
Nun ist die Welt im Jahre 1 A.F. aber nicht mehr die des 19. Jahrhunderts und EP auch keine Comic-Science-Fiction alá "Brave-Star". Einige Western funktionieren gewiss noch immer:
- Das Duell um 12.00 Mittags auf der Hauptstraße.
- Zugüberfälle sind sicherlich auch mit Maglevs möglich.
- Was mit Postkutschen, geht sicher auch mit Trucks auf sandigen Highway-Pisten.
- Die Martian Ranger sind geradezu Archetypen des einsamen Western-Marshalls.
- Der klassische Cowboy wird wahrscheinlich vom Wanderarbeiter für Terraformingstationen ersetzt.
- Outlaw-Banden dürften kein Thema sein.
Andere Versatzstücke sind eher unwahrscheinlich:
- Viehbarone dürfte es auf dem Mars kaum geben.
- Die "Bruchkante" zwischen den Nomaden und den Siedlern verläuft anders. Nicht "Nomade gegen Siedler", sondern "Kleinere Kolonistengruppen gegen Konsortium".
Alles in allem ist die interessante Frage: Wie weit sind Westernplots in einer transhumanistischen Umgebung möglich? Was geht, über die oben genannten Beispiele hinaus und was geht nicht?