Ich versuche gerade zum Erstenmal, ein Abenteuer so zu schreiben, dass es zur Veröffentlichung taugt, und bin dabei unter anderem auf die Frage gestoßen, ob ich Vorlesetexte aufnehmen soll. Ich habe mich dafür entschieden, trotz der üblichen Vorbehalte. Schließlich kann jeder selbst entscheiden, ob er sie verwendet oder alles mit seinen eigenen Worten beschreibt.
Ich selbst habe in diesem Forum schon mehrfach meine Abneigung gegen vorlesende Spielleiter bekundet - es ist eben einfach angenehmer, freier Rede zuzuhören, und man ist auch viel flexibler, wenn man frei beschreibt. Und doch haben Vorlesetexte in einem für die "Öffentlichkeit" bestimmten Abenteuer Vorzüge, die nicht von der Hand zu weisen sind:
- Ein Anfänger oder ein sprachlich nicht so gewandter SL erhält so die Chance, schöne, atmosphärische Beschreibungen an den Mann zu bringen. Alles, was er können muss, ist einigermaßen flüssig und akzentuiert vorlesen.
- Selbst wenn der SL sie nicht verwendet, geben sie ihm Anregungen und auch ein Gefühl für die Atmosphäre.
- Bei "Sequenzen", in denen Aktionen der Charaktere übersprungen oder vorweggenommen werden, gibt es ja immer wieder Spieler, die damit ein Problem haben (sei es, weil sie einfach unenspannte Typen sind, oder weil sie ihrem SL zurecht misstrauen). Wenn der SL offensichtlich eine "offizielle" Sequenz vorliest, dürfte die Akzeptanz in solchen Fällen wesentlich höher liegen.
Ich hab das mal in den allgemeinen Channel gepackt, weil's ja nicht nur Spielleiter oder Rollenspielautoren betrifft. Wahrscheinlich wieder so ein Thema, zu dem es eigentlich gar nicht so viel zu sagen gibt, aber ich wollte euch eben an meinen Erkenntnissen teilhaben lassen...