Autor Thema: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?  (Gelesen 5343 mal)

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Samael

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Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, in Zukunft Musik ausschließlich digital zu erwerben. Zur Zeit kaufe ich die CD, spiele sie in iTunes ein und hole sie danach nicht mehr aus dem Regal...

Gerade wenn man Neuerscheinungen kauft, fährt man mit iTunes ja auch günstiger.
 
Ich würde jetzt gerne wissen, ob der Anteil den der Künstler pro verkauftem Album bekommt sich drastisch unterscheidet. Ich möchte meine Lieblingsband nämlich möglichst auch finanziell unterstützen, und nicht unbedingt Apple.

Was ich dazu auf die Schnelle gefunden habe:

http://www.giga.de/downloads/itunes/news/gehaltsvorstellung-das-verdient-ein-musiker-im-itunes-store/

Scheint mir aber ein Spezialfall zu sein, wegen des ungewöhnlichen Labels CDBaby.

Habt ihr vielleicht mehr Informationen?

Habt ihr noch andere Quellen dazu?

Online Vash the stampede

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #1 am: 7.08.2012 | 13:56 »
Sicherlich keine gute allzu umfangreiche Information, aber immerhin eine recht genaue und vor allem eine aktuelle.
Machen
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Offline Zauberelefant

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #2 am: 7.08.2012 | 14:03 »
Also das, was ich seit Jahren praktiziere: hingehen, Spaß haben, Shirt kaufen, CD mitnehmen.
Der Außerirdische scheitert, weil er den Imperator nicht annehmen kann!

Samael

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #3 am: 7.08.2012 | 14:13 »
Sicherlich keine gute allzu umfangreiche Information, aber immerhin eine recht genaue und vor allem eine aktuelle.

Und widerspricht der von mir zitierten Quelle doch diametral: Hier 20%, dort 64-95%.

Was mir vorher schon klar war: Streaming-Dienste sind ein totaler ripoff der Künstler (und daher auch kein toller Weg um illegales filesharing einzudämmen).

Samael

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #4 am: 7.08.2012 | 14:18 »
Weitere Quellen:

http://www.gomakemusic.de/marketing/vier-digitale-vertriebe-im-vergleich-oder-wie-bekomme-ich-meine-musik-auf-itunes

Also bei diesen Direkt-Labels kommt doch sehr viel beim Künstler an, das deckt sich mit meiner obigen Quelle.

Offline Bombshell

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #5 am: 7.08.2012 | 18:23 »
Vielleicht behagt dir ja das Preismodell von Bandcamp. Ich kenne kaum andere Shops, aber ich finde bei Bandcamp schön, dass man fast alles auch so vollständig Probehören kann.
Kurze klare Worte

Offline Selganor [n/a]

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #6 am: 7.08.2012 | 22:06 »
Soweit ich das von Kuenstern selbst mitgekriegt habe (bzw. was sie in ihren Podcasts verraten) kommt am meisten bei ihnen an wenn du die Sachen direkt bei ihnen kaufst.
Entweder direkt auf dem Shop der Homepage (falls vorhanden) oder auf Konzerten, ansonsten kannst du sie ja auch mal per Mail kontaktieren und fragen was ihnen am liebsten ist.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Samael

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #7 am: 8.08.2012 | 07:28 »
Auf Konzerte gehe ich zeitbedingt etwa 2-3x im Jahr (und in den allermeisten Fällen zu Bands von denen ich eh alle Alben besitze...).

Aber des Komforts halber hätte ich dann doch lieber einen Anlaufpunkt für meine restliche Musik... Ich habe zwar vereinzelt schon "direkt" gekauft, aber der Aufwand ist doch erheblich - und Spontankäufe sind dann kaum noch drin.

Nach noch mehr Recherche:
iTunes USA nimmt mehreren Quellen zufolge übrigens 30% vom Verkaufspreis (In D wird es ähnlich sein - in F ist es wohl sogar weniger). Wieviel von den restlichen 70% beim Künstler ankommt ist dann Sache des Labels. Das können 10% sein, bei Majorlabels, aber auch im Grunde alles, bei Indielabels wie CDBaby & Co.

Damit ist für mich klar: Ob ich CD kaufe oder bei iTunes ist für die Künstler ziemlich egal. Entscheidend für ihren Verdienst ist nach wie vor das Label.

Taschenschieber

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #8 am: 12.08.2012 | 00:32 »
Was mir vorher schon klar war: Streaming-Dienste sind ein totaler ripoff der Künstler (und daher auch kein toller Weg um illegales filesharing einzudämmen).

Auch wenn der Direkterlös pro Abspielen z. B. bei Spotify doch ziemlich niedrig ist, das würde ich so nicht stehen lassen.

Ich höre einige Songs ganz schön oft (Spotify zählt leider nicht mit, aber manches hab ich schon so an die 50x gehört), da relativiert sich das etwas. Und ich höre dank Spotify öfter mal in neue Sachen rein - damit kriegen Künstler, die von mir sonst gar nix kriegen würden, immerhin noch ein Bisschen was) - und auch insgesamt mehr.

Ein einmaliges Abspielen in einem Streamingdienst kann man mit einem Kauf einfach nicht direkt vergleichen. Ich für meinen Teil kann Spotify jedenfalls guten Gewissens nutzen, ohne Angst zu haben, dass Ian Gillan oder Tuomas Holopainen wegen mir Arbeitslosengeld beantragen müssen.

Samael

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #9 am: 12.08.2012 | 10:34 »
Ich für meinen Teil kann Spotify jedenfalls guten Gewissens nutzen, ohne Angst zu haben, dass Ian Gillan oder Tuomas Holopainen wegen mir Arbeitslosengeld beantragen müssen.

Ja, das liegt dann aber an den Leuten, die die Alben kaufen oder die Konzerte besuchen...

Taschenschieber

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #10 am: 12.08.2012 | 14:32 »
Ja, das liegt dann aber an den Leuten, die die Alben kaufen oder die Konzerte besuchen...

Wie oben ausgeführt: Quark.

Samael

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #11 am: 12.08.2012 | 22:52 »
Wieso Quark? Spotify bringt den Künstlern so gut wie NICHTS ein. Wenn sie also nicht zum Arbeitsamt müssen, liegt das an den Leuten, die Alben kaufen oder zu Konzerten gehen, denn damit verdienen sie weiterhin Geld.
 
http://bloggingtom.ch/archives/2011/11/19/lasst-spotify-die-musiker-verarmen/
http://www.delamar.de/musikbusiness/spotify-verguetung-13930/
http://neumusik.com/2011-11-spotify-rechnet-sich-streaming-fur-den-kunstler-wie-viel-wird-tatsachlich-gezahlt/


Wenn Spotify (ähnlich wie Youtube) allerdings zum "Schnuppern" verwendet wird, und Alben / Musik die gefällt dann später gekauft wird, ist es natürlich etwas Anderes. Ich vermute aber, dass die Albenkäufe des durchschnittlichen Spotify Users eher abnehmen werden - er "zahlt ja schon", und hat alles verfügbar.


« Letzte Änderung: 12.08.2012 | 22:55 von Samael »

Samael

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #12 am: 12.08.2012 | 22:58 »
(Spotify zählt leider nicht mit, aber manches hab ich schon so an die 50x gehört),

Je nach Quelle (siehe Links) hat der Künstler dafür dann 1,5 bis 6,5 Cent erhalten....

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #13 am: 13.08.2012 | 09:51 »
Nur so am Rande:
Aus dem von Samael verlinkten Posting:
“I saw the Spotify row starting, so went into my sales figures for A Genuine Freakshow for October 2011. In short, we got paid £7.29 for 1,923 plays,” he says. “This is based on £10.24 gross income minus 85p mechanicals, minus £2.10 PIAS distribution fees. And this is based on worldwide Spotify plays.”
daraus folgt: ~10Euro pro 2000 Airplays. Damit wären wir bei 25 Cent für 50 Airplays.

Der entscheidende Unterschied zwischen Samaels Zahlen  und meinen sind die Gewinne die die Label einstreichen. Denn
“We’re self-released, and are obviously doing a hell of a lot better for it,” says Nielsen. “It highlights the crippling terms of record contracts, not necessarily of poor payments from Spotify’s end.”

Fazit: Die Künstler (ausser natürlich die Stars) können nur dann davon leben, wenn Leute auf deren Konzerte gehen und dort oder auf deren Homepage die Alben kaufen.
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Samael

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #14 am: 13.08.2012 | 10:02 »
Selbst 0,5 Cent pro Anhören* sind nicht der Hammer.... Gerade wenn man das mit den ~60-70 Cent / Song beim Download ohne Label vergleicht.

Weiterhin: Wer am Label vorbei geht, lädt sich doch einen Haufen Arbeit auf, und hat vielleicht weniger Zeit zum touren und Musik einspielen. Nicht umsonst sind immer noch die allermeisten Bands bei einem Label... So direkt lassen sich die Zahlen also gar nicht vergleichen (auch wenn die Label tendentiell wohl zu viel abgreifen).

*Zählt "reinhören" eigentlich als anhören? Oder muss der Song bis zu Ende laufen? Wenn ich daran denke wie oft ich einen Song nach 1 Minute skippe....

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #15 am: 13.08.2012 | 10:16 »
Für genau diesen Haufen Arbeit hast Du ja eigentlich einen Manager. Mein Zitat stammt von Erik Nielsen, der Manager einer Gruppe ist. Der ist mit den Zahlen eigentlich ziemlich zufrieden. Daher hier mal der komplette Artikel aus dem das Zitat eigentlich her kommt.
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Taschenschieber

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #16 am: 13.08.2012 | 14:55 »
Ich sage doch, dass man 1x Anhören und 1x Kaufen nicht vergleichen kann.

Samael

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #17 am: 13.08.2012 | 15:43 »
Ich sage doch, dass man 1x Anhören und 1x Kaufen nicht vergleichen kann.

Tut ja auch keiner.
Aber wenn die jährlichen Investitionen der Konsumenten in Musik auf die 60€ oder was für den Streamingdienst schrumpfen, dann ist einfach wesentlich weniger Geld für die Künstler da als wenn 2-3 Alben pro Monat gekauft werden (was zumindest früher bei interessierten Musikfreunden ziemlich normal war). Da bedingt einfach die Mathematik, dass die Einnahmen der Künstler massiv einbrechen, wenn sich das auf großer Skala durchsetzt.



Samael

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #18 am: 13.08.2012 | 15:47 »
Sollten wir die Diskussion über Streaming-Dienste evtl. auslagern?

Taschenschieber

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #19 am: 13.08.2012 | 16:02 »
Sollten wir die Diskussion über Streaming-Dienste evtl. auslagern?

Ist dein Thread.

Samael

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Re: CD vs. iTunes - Was kommt bei den Künstlern an?
« Antwort #20 am: 14.08.2012 | 21:01 »
Es ist wohl auch immer öfter möglich, die Musik auch digital direkt bei den künstlern zu erwerben. Habe gestern etwa dieses Album gekauft:

http://www.witchmountain.net/

"South of Salem" von Witch Mountain. Mit 6,66$ auch deutlich billiger als bei Tunes (EUR 8.99).