2. Ich kann Spuren erschaffen. Ich kann Zeugen erschaffen. Ich kann "zufällig" die Mordwaffe finden - und das ist okay.
Genau wie in Kämpfen kann ich nicht sagen "und er fällt tod um" - das wäre ja langweilig.
Ich kann aber Fakten finden, die mich ziemlich genau in eine Richtung lenken. Mit einem Fatepunkt und 2 guten Würfen kann ich sagen
"Er wurde von einer klauenartigen Waffe angegriffen (Fatepunkt) hier liegen extrem viele Haare (Investigation Declarations) und gestern war Vollmond (Scholarship?)" damit weiß man als Gruppe "oh es war wohl ein Werwolf oder sowas". Wer der Werwolf ist, ist aber nicht klar.
Dies kann natürlich voll gegen das gehen, was der SL geplannt hat (Es war der Butler). Die Spieler sagen damit aber, "hey, wir haben Bock auf Werwölfe, gib uns Werwölfe" und warum nicht? Sie müssen immer noch herausfinden wer der Werwolf ist und warum. Gleichzeitig ist so ein Werwolf auch viel viel gefährlicher als der Butler.
Gehen wir mal davon aus, dass die Runde überhaupt dazu bereit ist, einen Kriminalplot zu spielen. Dann beißt es sich mMn nach damit, dass man sagt "aber ich will alles selbst bestimmen und festlegen können" - dann würde ich als SL für die Spieler KEINEN Kriminalplot vorbereiten, sondern einen anderen Plot.
Denn - um mal dein Beispiel mit dem Werwolf aufzugreifen: Bei einem Kriminalplot reicht es erfahrungsgemäß nicht aus, sich eine Leiche und einen Tatort aus den Fingern zu saugen und den Rest dann "einfach laufen zu lassen". Die Gefahr, dass ich große Logiklücken auftun ist bei einem Kriminalplot noch weit größer, als bei anderen Abenteuern. Ein Kriminalplot lebt von Tatverdachten und Indizien. Deklariert man sich also einfach neue herbei, so ist die Gefahr extrem groß, dass das ganze drum herum zusammenbricht.
Einen (ernsthaft gemeinten) Kriminalplot schüttelt man sich nicht einfach aus dem Ärmel, das braucht Vorbereitung. Wenn man natürlich mehr Bock auf "Eine Leiche zum Dessert" hat und kein Problem damit, wenn dann Tatverdächtige und Indizien keinen Sinn ergeben, kann man das auch mal so herfabulieren.
Entschuldige, wenn ich das so hart formuliere, aber ich habe schon in mehreren Kriminalplots geleitet und gespielt und gesehen wie es gut läuft und wie es müllig läuft. Und wenn ich (was in deinem Beispielfall notwendig wäre) NUR die Leiche vorgebe und den Rest sich dann entwickeln lasse, wird das in den allermeisten Fällen nicht funktionieren und die Spieler gefrustet am Tisch sitzen und (ggf. mal wieder) drüber jammern, wie sch*** doch solche Aufklärungsarbeitabenteuer sind.
Und wenn die Spieler Bock auf Werwölfe haben, dann können sie das vor dem Spiel sagen, dann bekommen sie GENAU das was sie wollen auch vorbereitet. PE hin oder her, auch der SL ist nicht der Hampelmann der Spieler. Wenn ich frage: "Kriminalplot okay?" und es kommt eine Zusage von meinen Spielern, ich bereite dann dazu was vor (was mich Zeit und Arbeit kostet) und hör dann am Spielabend "jetzt wollen wir aber lieber was mit Werwölfen, los, mach mal", dann mach ich mir doch keine Arbeit mehr!
Was denkt ihr über Krimi/Mystery in Fate?
Funktioniert mMn super, wenn die Gruppe sich vorher darauf geeinigt hat, dass sie das will. Das VETOrecht des SL wiederum kann im Notfall greifen und verhindern, dass die SL die Abkürzung nehmen wollen ("ich erschaffe jetzt den Fakt, dass der Endgegner tot umfällt, weil er einen Herzinfarkt erleidet" <= würd auch kein SL zulassen, vermute ich mal).