Alles in allem ist mir das zu "brettspielig".
Und genau aus dem Grund wirds das im deutschen Mainstream nie durchsetzen, und darum gibts bei so Sachen wie Gerichtsverhandlung, Verhören oder sozialer Interaktion generell wenig Risiko und wenig Spielelemente.
Dazu passend:
Die Einflussmöglichkeiten sind bloß andere - nun heißt es eben die Mitspieler beeinflußen. Das erfordert vielleicht andere Fähigkeiten, um erfolgreich zu sein, aber das macht es ja mit nichten unmöglich.
Wenn soziale Beeinflußung (in diesem Fall der Mitspieler) unmöglich wäre, dann...
...müssten wir über das Thema "sozialer Kampf" wohl erst recht nicht sprechen.
Ja, das ist durchaus wahr, man kann das Würfelspielelement dadurch ersetzen, dass man am Tisch diskutiert. Theoretisch könnte man dadurch auch den Ausgang von Kämpfen ermitteln - wer den SL überzeugen kann, gewinnt. Macht aber fast keine Spielgruppe, von Daidalos-Spielern vielleicht abgesehen, und das aus gutem Grund. Beim Kämpfen will man wenigstens kurzzeitg von der (wohlwollenden?) SL-Allmacht und den persönlichen Beziehungen der Spieler zum SL verschont bleiben, und darum bin ich zumindest da etwas aufmerksamer:
1. Es geht im Kampf um etwas im Abenteuer
2. Es ist viel offener, viel weniger vorhersehbar, was passiert und wer Erfolg hat.
Noch ein interessanter Punkt:
Freilich ist da sogar nach gesprochenem Urteil i.d.R. noch nicht sofort alles verloren*, aber trotzdem ist so was doch erst mal ein ziemlicher Hammer.
[...]
*Das wäre ein Verlauf, den ich aus dem Bauch raus nach dem Schema "failure is interesting" behandeln würde. Da finde ich das nämlich recht natürlich und passend.
Im Gegensatz zum Kampf, wo ein Charaktertod akzeptable Konsequenz ist, wird im Fall der Gerichtsverhandlung der von YY eigentlich abgelehnte Werkzeug "failure is interesting" angewendet und so ein Ergebnis nicht akzeptiert, sondern als Ausgangspunkt für einen weiteren Konflikt verwendet! Also ist eine Gerichtsverhandlung ganz klar eine zweitklassige Gefahr.