@ Jestocost:
Auch ein klasse Ansatz. Auf zum Krieg der Theorien.
Jup, war übrigens als Ansatz für
gutes Spielleiten bzw.
gutes Rollenspiel gedacht. Wie ich sehe, also ein universelles Lehrstück mit vielleicht schon Charakter einer Leitmaxime (ich sehe mich schon förmlich als Autor eines
Manifest zum Rollenspiel )
Ich bin mir dennoch bei deinem Ansatz nicht so sicher: Ich glaube, dass das Gefühl während des Spiels mehr zählt, als die Möglichkeit, eine Story daraus zu entwickeln.
Naja, ich gehe in meinem Ansatz davon aus, dass nur, wenn die Rollenspielsitzung gut war bzw. als gut empfunden wurde, man im Nachhinein gute Geschichte darüber erzählt. Wenn die Stimmung im Spiel auf dem Tiefpunkt ist, dann wird das Erleben der Charaktere ggf. auch auf dem Tiefpunkt sein - zumindest das Empfinden der Spieler demgegenüber.
Andererseits gibt es auch Situationen, die in der Nachbetrachtung einfach genial sind, obwohl in der konkreten Spielsituation vielleicht nicht ein ganz so euphorisches Erleben stattgefunden hat. Mal als Beispiel ... ein Charakter stirbt ... der Spieler ist davon irgendwie beeindruckt, ggf. nimmt er sich dies zu Herzen ... in der konkreten Spielsituation sicherlich kein so schönes Erlebnis ... in der Nachbetrachtung allerdings schon, weil es ggf. zum Char gepasst hat und weil der Char ggf. einen würdigen Abgang hatte.
Und jetzt noch etwas ganz Hinterhältiges zu meinem Ansatz. Es können auch negative Geschichten über eine Rollenspielsitzung erzählt werden. Deswegen ist es m.E. ein guter Hinweis für eine gute Rollenspielsitzung, wenn die Spieler im Nachklang sich gerne über das Geschehen (u.a. in Form von Geschichten) äußern - nicht nur in der unmittelbaren Gegenwart der Mitspieler und Spielleiter.
Vielleicht liegt es auch an meinem Gedächtnis: Ich weiß, dass ich an ein paar richtig genialen Spielabenden beteiligt war, aber ich kann mich zum Teufel komm raus nicht mehr an die eigentliche Story erinnern...
Kraft meines Ansatzes schwinge ich mich mal zum rollenspieltheoretischen Inquisitor auf und behaupte ganz frech, dass die Spielabende wahrscheinlich doch nicht so herausragend waren
Im Ernst. Du wirst bestimmt ein paar Leute treffen, die in dieser Gruppe waren und Dir sicherlich erzählen werden, was da passiert ist. Du persönlich wirst Dich bestimmt an einige Dinge erinnern können, die vielleicht anderen nicht einfallen. Dies zeigt eigentlich nur, dass Du bestimmte Dinge anders bewertest, als andere. Es gibt Rollenspielabende, welche Dir Spaß gemacht haben, und es gibt sicherlich welche, die Dir nicht nur Spaß, sondern auch bleibende Erinnerungen verschafft haben.
Je mehr Leute ähnlich positive Erinnerungen wie Du (an eine Rollenspielsitzung) haben, desto positiver wird die Rollenspielsitzung verlaufen sein.
Geschichten , welche im Nachklang erzählt werden, sind deshalb auch als Indikator zu sehen (könnte man theoretisch noch weiter ausbauen
). Weiterhin haben sie eine besondere Erinnerungsfunktion (frischen auf). Für mich sind sie eine besondere Aufwertung, weil sich die Beteiligten die Mühe machen, eben eine Geschichte zu erzählen. Dies ist mir ggf. etwas mehr wert als
einfach nur ein gutes Gefühl haben . Außerdem lässt sich dies besser beobachten (quantifizieren), da Geschichten auftreten (erzählt werden) ... ich bezweifle, dass jemand, der eine gute Rollenspielsitzung hinter sich gebracht hat, aber keine Erinnerung mehr an das Erleben seiner Charaktere hat, irgendwo rumstolziert und meint
Eh, ich habe da eine gute Story erlebt ... ... Wie will er das belgen, wenn er sich noch nicht mal genau an das Geschehen erinnern kann?
-gruß,
Arbo
P.S.: Als Geschichten verstehe ich
nicht in erster Linie die Geschichte, welche sich der Spielleiter ausgedacht hat etc. Näheres findest Du übrigens in meinem
-SL Teil.