Autor Thema: [Engel] Antagonistenidee: Projekt Kyffhäuser - "Agenten" aus der Vorzeit  (Gelesen 3776 mal)

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Offline Waldviech

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Man kennt das Grundschema: Kurz vor dem großen Knall oder während der Wirren des Untergangs lies eine der mächtigen Regierungen der alten Welt ein gut ausgerüstetes Team von Wissenschaftlern, Soldaten und Technikern in einem unterirdischen Bunker (oder einem Netzwerk von Bunkern) einfrieren, natürlich zusammen mit jeder Menge nützlicher Ausrüstung. Irgendwann nach der Katastrophe leiten die Computer des unterirdischen Komplexes den Reanimierungsprozess der Besatzung ein und das Projekt "Wiederaufbau" kann beginnen. Die grundlegende Idee ist nun, dass ein sehr ähnliches Projekt auch in der Welt von "Engel" stattgefunden hat. Der Zusammenbruch Ende des 21. Jahrhunderts kam für die Regierung der EU nicht völlig überraschend, da die politische Situation schon seit Längerem in Richtung Atomkrieg und Niedergang deuteten. Rohstoffverteilungskriege und die zunehmende Bereitschaft gewisser Staaten auch nukleare und nanotechnologische Waffen einzusetzen, sprachen da eine deutliche Sprache. Daher rief man das oben in groben Zügen beschriebene "Projekt Kyffhäuser" ins Leben. Zwar ahnte niemand, dass das Verderben letztlich in Form des Veitztanzes über die Menschheit kommen würde, aber die Seuche lies den Kommandierenden der europäischen Streitkräfte immerhin genug Zeit, das Projekt Kyffhäuser zu starten - schließlich hatte man damit gerechnet, dass es würde schnell gehen müssen, und hatte Vorbereitungen getroffen.
Womit man jedoch nicht gerechnet hatte, war das die Computer die cryogenisch konservierten Bunkerbesatzungen nicht, wie ursprünglich vorgesehen, nach 100, sondern erst nach 600 Jahren wieder reanimierte.
Seit kurzem sind irgendwo in einem unterirdischen Komplex unter Europa wieder ein paar hundert Menschen aktiv und machen sich daran, ihren Auftrag - den Wiederaufbau der Zivilisation - in die Tat umzusetzen. Natürlich hat man sie einschlägig auf diverse grauenhafte Endzeitszenarien vorbereitet. Die Situation, dass die Welt nach der Apokalypse von Warlords und Sektierern beherrscht wird, wurde ebenso erwartet wie der Neo-Mittelalterliche Entwicklungsstand der Technik. Daher sondieren die "Kyffhäuser" erst einmal vorsichtig die Lage, um sich ein Bild von der Welt an der Oberfläche zu machen. Das Bild, das sich ihnen bietet, ruft gemischte Gefühle hervor - offenbar hat die Menschheit den Knall besser überstanden als befürchtet, aber andererseits scheint diese "angelitische Kirche" als Unterdrückungsapparat so gut zu funktionieren und so gut organisiert zu sein, dass das Projekt Kyffhäuser ernste Schwierigkeiten bekommen dürfte, die technische Zivilisation wieder aufzubauen. Glücklicherweise haben die Kyffhäuser auch Pläne dafür, wie sie im Geheimen operieren können...sie brauchen nur erst mehr Informationen.

Die Kirche freilich ahnt noch nichts von den Menschen aus der Zeit Davor, die seit Kurzem wieder aktiv geworden sind. Dabei wären diese Leute wohl der allerschlimmste Albtraum der Angeliten: Leute mit dem nahezu kompletten technischen Knowhow der Vorzeit, die dieses auch noch effektiv einsetzen können - und die die Lügen der Kirche auf den ersten Blick durchschauen können. Selbst für einen einfachen Techniker des Projekts Kyffhäuser sind Engel sofort als das zu erkennen, was sie wirklich sind.
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. Zudem sind die mit im Bunker befindlichen Soldaten für die kirchlichen Streitkräfte der Tod in Tüten, da sie nicht nur moderne Waffen haben, sondern diese, anders als Britonen und Diadochentruppen, auch noch mit größter Effektivität einzusetzen verstehen.

Kommt es zum Konflikt zwischen beiden Parteien, stehen die Chancen 50 zu 50, dass eine Seite die andere komplett auslöscht oder zumindest schwer beschädigt:

- Die Kirche hat Massen an Leuten und (zumindest in weiten Teilen Europas) die breite Bevölkerung auf ihrer Seite. Die Kyffhäuser können nicht einfach als Messias aus der Vorzeit in Erscheinung treten und Entwicklungshilfe leisten. Dafür sorgt schon die Kirchenpropaganda, die vielen einfachen Leuten eine enorme Technophobie eingeimpft hat. Sollten die Angeliten die Position des Kyffhäuserbunkers herausfinden, müssten sie ihn zwar länger belagern, da auch die Peccati die Bunkertüren so schnell nicht öffnen könnten, aber letztlich würden die Templerhorden die Kyffhäuser wohl überrollen. Im offenen Konflikt wäre Projekt Kyffhäuser sehr schnell Geschichte.

- Die Kyffhäuser hingegen haben wahrscheinlich mehr technisches Knowhow als irgend jemand sonst auf der Welt. Sollten sich Agenten aus dem Bunker mit einigen Diadochen kurzschließen, könnten sie wahrhaft furchterregendes Wissen weitergeben. Darüber hinaus könnten sie den Feinden der Kirche stecken, dass Engel
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sind. In den angelitischen Regionen Europas wird das vom Volk zwar erstmal nicht geglaubt werden, aber für die Diadochen wäre die Katze aus dem Sack. Darüber hinaus können die Kyffhäuser Dinge, mit denen die Kirche noch nie konfrontiert war - unter anderem ist der angelitische Funkverkehr nicht mehr sicher, da die Kyffhäuser ihn abhören können. Zudem sind angelitische Geheimcodes nicht komplex genug, um vor den Dechiffrierungsprogrammen der Kyffhäuser sicher zu sein (vorausgesetzt, die Angeliten senden überhaupt verschlüsselt). Außerdem sähen sich die Peccati in den Himmeln unter Umständen mit Hackerangriffen konfrontiert - wenn sie sie mit ihren begrenzten Computerkenntnissen überhaupt bemerken. Und geheime Spec-Ops-Einsatztruppen der Kyffhäuser wären selbst für leibhaftige Engel ein mehr als nur großes Problem.

Witzigerweise wäre ein Bündniss beider Mächte auf lange Sicht die Rettung der angelitischen Kirche, da die Kyffhäuser
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Was wäre von diesem Antagonisten zu halten? Welche Möglichkeiten ergeben sich? Und welche Probleme?
« Letzte Änderung: 28.09.2012 | 12:01 von Waldviech »
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Die Kyffhäuser wissen zwar, was Engel sind.
Doch was ist Traumsaat? Wissen sie das auch?

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Ich bin mir nicht sicher, ob das erwünscht ist, aber wer statt "nur" 100 Jahre dann doch ganze 600 Jahre im Tiefschlaf verbracht hat, dürfte an einer mannigfaltigen Palette von Degenerationserscheinungen leiden, die den Tod in Tüten im Einzelfall vielleicht doch nicht ganz so effizient machen könnten.
Knochenschwund, Muskelschwund, Medikamentenabhängigkeit, Arterienverkalkung, DNA-Degeneration, Zeugungsunfähigkeit und eine allgemeine Zellvertrocknung wären vorstellbar.
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Zitat
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Ziemlich sicher nicht - das wäre, neben der doch recht gut organisierten Kirche (die Kyffhäuser haben mit irgend welchen kleineren, schlecht organisierten Kulten gerechnet, nicht mit einer Kontinente regierenden Organisation) die zweite immens große Überraschung, die auf die frisch Reanimierten wartet. Wenn ihnen Bauern in einem abgelegenen Bergkaff was von Rieseninsekten erzählen, werden sie das ziemlich sicher erstmal für abergläubisches Gewäsch halten. Aber irgendwann werden sie mit dem ersten Monster konfrontiert werden.....vielleicht wäre die Traumsaat sogar ein Grund für ne vorsichtige Diplomatie zwischen Kirche und Kyffhäuser im späteren Verlauf einer Kampagne.
(Wir haben das Wissen über die Technologie der Tätowierfarbe, ihr über die Mistviecher - lasst uns zusammenarbeiten). Das beinhaltet zwar eine immens hohe Wahrscheinlichkeit, dass die eine Seite die andere bescheißen wird, aber ohne solche Gemeinheiten wäre es ja langweilig. (Die Kirche kann die progressiven Kyffhäuser letztlich ebenso wenig tolerieren wie die Kyffhäuser die technikfeindlichen, faschistoiden Angeliten).

Zitat
Ich bin mir nicht sicher, ob das erwünscht ist, aber wer statt "nur" 100 Jahre dann doch ganze 600 Jahre im Tiefschlaf verbracht hat, dürfte an einer mannigfaltigen Palette von Degenerationserscheinungen leiden, die den Tod in Tüten im Einzelfall vielleicht doch nicht ganz so effizient machen könnten. Knochenschwund, Muskelschwund, Medikamentenabhängigkeit, Arterienverkalkung, DNA-Degeneration, Zeugungsunfähigkeit und eine allgemeine Zellvertrocknung wären vorstellbar.
Im Einzelfall durchaus denkbar, klar. Ebenso wie der Umstand, dass nicht alle gut gesicherten Materiallager des Projektes die langen Jahrhunderte gut überstanden haben. Nur würde ich hier nicht zuuu realistisch an die Sache herangehen. Der Konservierungsprozess sollte in den meisten Fällen schon hinreichend gut funktioniert haben.
Zitat
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Das durchaus!  ;D
« Letzte Änderung: 28.09.2012 | 12:18 von Waldviech »
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« Letzte Änderung: 28.09.2012 | 13:04 von Waldviech »
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Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

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Finde ich ne gute Idee! Gerüchte über fiese Mutationen, Dinge die schief laufen, Mächte die seltsame Dinge vorbereiten, von denen kein Geheimdienst weiß, was sie bezwecken sollen - in jedem Falle würde ich das allerdings schön nebulös halten.  :D

Zitat
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Klingt auch interessant. Allerdings würde ich das Maß variieren. Der Normal-Kyffhäuser hat vielleicht gepimpte Selbstheilungskräfte, die die Nachwirkungen des langen Winterschlafes abmildern, aber auch bei Krankheiten aller Art helfen. Andere Mitglieder des Projektes könnten da allerdings noch andere Dinge beherrschen.
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Macht ziemlich viel Sinn!  :d.
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Übermächtig sollte das Projekt auf keinen Fall wirken!! Das ginge in die falsche Richtung. Tatsächlich sollte Kyffhäuser schon fragil wirken. Einen offenen Konflikt können sich die Reanimierten in keinem Falle leisten. Dazu hätten sie selbst dann nicht die Manpower und die Ressourcen, wenn es zu keinen Ausfällen gekommen wäre. (Aber leider haben sie Schwund - man müsste nur noch überlegen, wie viel) Immerhin ist das Projekt keine reine Streitmacht und die Angeliten haben abertausende von Soldaten und nahezu unbegrenzte Ressourcen. Zudem ist es ja nicht so, dass die Kirche nicht doch ein paar Technotricks im Ärmel hätte. Und so ganz Gefahrenfrei dürften Verhandlungen mit den Diadochen auch nicht sein. Immerhin redet man da mit mittelalterlichen Potentaten.
Die Kyffhäuser bewegen sich also auf verdammt dünnem Eis - ungeachtet des Wissens, über das sie verfügen.

Zitat
Und da würde ich die Kampagne ansetzen: Eine Gruppe junger Kyffhäuser-Nanitenkrieger wird vier Wochen nach dem "ersten Erwachen" auf Erkundungsmission geschickt. Man weiß noch NICHTS über die Welt, außer, dass irgend welche seltsamen Funksignale im Äther schwirren. Was wird passieren?
Halte ich für eine hervorragende Idee!!!   :D
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Das ist jetzt zwar gänzlich OT, aber.
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« Letzte Änderung: 28.09.2012 | 14:28 von Orakel »
Das würde Laws zu mir sagen: Method Actor 75%; Storyteller 75%; Specialist 58%; Tactician 58%; Casual Gamer 25%; Power Gamer 25%; Butt-Kicker 17%

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Soweit ich weiß, wird das so richtig wohl nirgendwo geklärt. Im Abschlussband soll es wohl so sein
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was darauf hindeutet das
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Da der Abschlussband aber....sagen wir mal "umstritten" zu sein scheint, kämen natürlich auch andere Entstehungsgeschichten in Frage. Etwa die ebenfalls angedeutete Gemeinheit, das die Traumsaat
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Letzteres fänd ich persönlich hübscher, da mir der Gedanke irgendwie gefällt  >;D.
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Zur Bunkersituation an sich:

Interessant wäre natürlich, wenn es mehrere Bunker gegeben hätte, von denen nur einer wieder reaktiviert wird! Das erlaubt neben den generellen Querelen eine ganz eigene Reihe von Problemen und Abenteuern. Eines der unmittelbaren Ziele der Kyffhäuser dürfte sein, Kontakt zu den anderen Bunkern herzustellen - nur, was könnte sich dort befinden? Hat ein Diadoche eines der Materiallager des PK gefunden und geplündert? Haben sich Morlocks in einem der Bunker eingenistet und beten die dort konservierten Leichen als Götzen an? Ist gar einer der Bunker früher aktiviert worden und steht im Zusammenhang mit einem mysteriösen Dru-Hain im Norden Irlands? Oder ist einer der PK-Computer in einem der anderen Bunker mittlerweile mit irgend einer Traumsaatkreatur verschmolzen?
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Viel offensichtlicher:

Eine der früheren Bunkerbesatzungen haben die Angelitische Kirche gegründet.

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 ;D Jawoll!!! DAS ist schön !!!  :d
Jetzt müsste man mal überlegen, ob das nicht gegebenenfalls anderweitig zu Problemen führen könnte. Unter anderem müssten die Gründer der Kirche dann die Position der anderen Bunker gekannt haben. Das alte technische Knowhow der Kirche könnte mit dem Fall Trondheims verschwunden sein. Eine weitere Frage wäre, ob die Kirchenobersten noch wissen, dass sie aus dem Projekt hervorgegangen sind.
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;D Jawoll!!! DAS ist schön !!!  :d
Jetzt müsste man mal überlegen, ob das nicht gegebenenfalls anderweitig zu Problemen führen könnte. Unter anderem müssten die Gründer der Kirche dann die Position der anderen Bunker gekannt haben.

Falls einer der Bunker vom Feind kompromittiert würde, würden sämtliche Bunkerpositionen in Feindeshand landen. Deshalb wissen zwar die Bunker, dass es andere Bunker gibt, aber nicht, wo genau sich diese befinden. Der Plan war, sich nach dem Aufwachen "zusammenzutelefonieren".

Offline Waldviech

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...und aus irgend einem Grunde wurde nicht telefoniert. Vielleicht würde so ein Schuh draus:
Eine der Bunkerbesatzungen wachte tatsächlich nach den vorgegebenen Jahrzehnten auf und fand sich im finstersten Zeitalter nach dem Fall wieder. Irgendwann um das Jahr 2150 hüpfen sie aus der Tiefkühlkiste und machen sich daran, ihren Auftrag zu erfüllen. Unter den desolaten Umständen, in denen sich das Europa jener Tage befindet, wird entschieden, dass der wohl beste Weg zum Aufbau einer neuen Ordnung der einer neuen Religion wäre. Da die Leute den Regierungen der alten Welt die Schuld an der Apokalypse geben, wäre es ein Fehler gewesen, als Repräsentanten eben jener alten Ordnung aufzutreten. Zudem fehlt den Überlebenden der zwei Veitztanzwellen jedwede Bildung und man muss praktisch bei Null anfangen. Die einzigen "Verbündeten", die die Reanimierten haben, sind ein paar ürbig gebliebene katholische Priester - oder solche, die meinen, es zu sein.
Also geben sich die Projektagenten als christliche Missionare und predigen einfache Botschaften der Hoffnung. "Wunder" und Ähnliches gehen auf höher entwickelte Technologie der Bunkerbesatzung zurück. Viele der angelitischen Dogmen gehen auf jene Zeit zurück.

- Das Zeugungsgebot diente schlicht der Wiederbevölkerung und dem Aufbau.
- Der "Technologiebann" besagte ursprünglich nur, dass gefundene Technologie erstmal nur den kirchlichen Experten zugänglich sein sollte. Viele technologische Überbleibsel aus der Zeit vor dem Zusammenbruch hatten ein hohes Gefahrenpotential und sollten erst einmal gesichert werden.
- Mit der "unindustriellen" Ausrichtung der angelitischen Gesellschaft wollten die Bunkeragenten eine ökologisch bewusstere und weisere Zivilisation gründen, die die Fehler der alten Welt nicht wiederholen würde. Von Wissenschaftsfeindlichkeit gab es ursprünglich keine Spur - von krasser Technologiefeindlichkeit eigentlich auch nicht.
- Das Leben nach dem Tod u.ä. wurden aus der religiösen Doktrin gezielt ausgeschlossen um spätere Konflikte zwischen Religion und sekulärer Wissenschaft von vornherein auszuschließen.

Das hätte vielleicht funktioniert, wäre 2162 nicht die dritte Veitztanzwelle ausgebrochen, die die meisten Bunkeragenten gleich mit umbrachte. Übrig blieben ein paar halbgebildete Helfer der Agenten, die ein paar Handlungsanweisungen und bruchstückhafte Technologiekenntnisse, aber keinen "Masterplan" besaßen. Die Folge -weitgehend die Historie von Engel, wie wir sie kennen.
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Offline Tjorne

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Gute Idee!

Wenn die Kyffhäuser etwas mächtiger sind (oder werden, unter Umständen auch nur regional), könnte sich herausstellen, dass auch sie ideologisch verblendet sind - nur eben mit unserer heutigen Ideologie. Demokratie (oder was der "Standard Republikaner Ami" darunter versteht), Kapitalismus (bloß kein Kommunismus!), Menschenrechte etc. ... im Prinzip eine Art Öko-Diktatur. Und das ganze wird den ungebildeten Massen übergestülpt - ob sie wollen oder nicht.

==> Man stelle sich ein Afghanistan vor, in dem _niemand_ wusste, dass es Amerika gibt, bis die (und wir) da 2001 einmarschiert sind.
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Offline Waldviech

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Sie bräuchten nicht mal richtig verblendet zu sein - sie müssten sich einfach nur den mittelalterlichen Umständen des 27. Jahrhunderts anpassen, um sich durchsetzen zu können! Es ist ja nicht so, als würde nur die angelitische Kirche ein Gewaltregiment führen. Selbst die im Vergleich aufgeklärten Herrscher Europas erinnern im Vergleich eher an die Diktatoren von heute. Die Möglichkeiten stehen gut, dass die Kyffhäuser sich den rauhen Sitten anpassen und irgendwann auch mit Schwert und Gewehr regieren - auch wenn ihre Grundordnung prinzipiell "demokratisch" ist.
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Offline Waldviech

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Mal so ein paar Grundgedanken, wie man das Projekt Kyffhäuser aus Sicht der Engel oder aus Sicht kirchlicher SCs einleiten könnte:

Zunächst einmal werden die Kyffhäuser sehr vorsichtig vorgehen und die Umgebung sondieren. Denkbar wären in dieser ersten Phase völlig belanglos erscheinende Geschichtchen, die für "hochrangige" erst einmal unwichtig erscheinen könnten.

- Vielleicht hören sie, wie ein paar Bauern sich darüber unterhalten, dass ihnen letztens ein paar eigentümliche Männer und Frauen über den Weg gelaufen seien. Einige waren tätowiert wie Templer und alle sprachen einen seltsamen Dialekt. Sie behaupteten, aus einem fernen Land zu kommen und stellten Fragen über Dinge, die eigentlich jeder weiß - wie etwa, was denn das Engelsymbol auf der Dorfkirche bedeuten solle. Seltsam, wo sie doch tätowiert waren wie Templer....

- In einem anderen Dorf sind die Bewohner sehr erfreut - denn ein getarnter Engel, so besagt das Gerücht, habe ihren Brunnen repariert und nun würde die Winde viel einfacher und besser funktionieren als vorher. (Eine gutaussehende, jugendliche Kyffhäuseragentin auf Kundschaft half den Dorfbewohnern mit ihrem Brunnen. Zwar hat sie nicht behauptet, ein Engel zu sein, aber sie sah sehr gut aus, hatte irgendwie engelartige Tätowierungen und lies sich zu der Bemerkung hinreißen, sie sei von einer höheren Macht gesandt worden, um den Leuten zu helfen. Die Dorfbewohner, und insbesondere der Priester des Ortes, zogen da ihre eigenen Schlüsse. Nach ein paar Bier in der Dorfschenke waren einige sogar überzeugt, unter dem Umhang der Fremden weiße Flügel gesehen zu haben).

- Andere, beunruhigende Gerüchte sprechen von einer eigenartigen Traumsaatkreatur, die man am Himmel gesehen hat. Die Bestie griff zwar niemanden an, ist aber gewiss immens gefährlich. Sie war lang wie ein Mann, hatte seltsame, nach unten gerichtete Stielaugen und flog mit brummenden Geräuschen herum. Flügel schien sie keine zu haben, aber dafür trug sie links und rechts zwei Ringe. Die Kyffhäuser haben eine kleine Aufklärungsdrohne gestartet und sondieren die Gegend aus der Luft. Hier könnte man vielleicht schon eher Engel direkt einschalten. Vielleicht schickt man eine junge Schar aus, um "die Bestie" zur Strecke zu bringen. Die Drohne ist zwar bewaffnet, aber nicht darauf programmiert, auf etwas zu schießen. Beim ersten Kampf gegen eine Drohne werden die Engel feststellen, dass das "Geschöpf" keinerlei Anstalten macht, sie anzugreifen, sondern statt dessen versucht, auszuweichen. Die Drohne ist um ein Vielfaches schneller als ein fliegender Engel, aber dafür nicht so wendig und auch nicht sonderlich stark gepanzert. Mit etwas Geschick könnte die Schar den Automaten vom Himmel holen, um festzustellen, dass es sich nicht um ein Tier, sondern um eine Maschine handelt. Die Kirchenoberen der Region sind alarmiert - irgendwer baut hier Flugmaschinen. Und zwar keine einfachen! Da die Drohne eine Reichweite von ein paar hundert Kilometern hat, muss sich der Kyffhäuserbunker jedoch nicht in der Nähe befinden.

- Das ganze könnte sich langsam steigern, etwa wenn einer der örtlichen Diadochen, der eigentlich nur ein kleinerer Schrottbaron ohne viel gefährliche Technologie war (eigentlich ist er eher ein kleiner, halsstarriger Quertreiber und kein mächtiger Urbanis-Fürst) plötzlich über ein paar beeindruckende technologische Spielzeuge verfügt. Bis jetzt ließ man die kleine Nervensäge um des lieben Friedens willen in Ruhe, doch damit hat er den Bogen überspannt! Die Kirche will ihm nun endlich eine Lektion erteilen! Erstmal geht der zuständige Inquisitor, zu dessen Unterstützung die Engelschar der SC abkommandiert wird, davon aus, der Kleindiadoche habe irgend einen Fundus vergessener Vorzeitmaschinen gefunden und spiele nun damit herum. Nach etwas Prügel und Gezänk mit den Haustruppen des Diadochen kommt allerdings ans Licht, dass die "Spielzeuge" mit Nichten gefunden, sondern mit Hilfe durchreisender "Berater" neu konstruiert wurden! Sollten die SC die neuartigen Maschinen nicht gleich vernichten und lässt z.b. einen Peccati darüberschauen, so wird dieser recht überrascht sein - die Maschinen sind nicht die übliche Pfuscherei von Diadochentechnikern, sondern zeigen einen Detailgrad und eine Präzision, die auf wahre Technikexperten schließen lässt. Einige Schaltkreise stellen sogar die Ordenssünder vor echte Rätsel!

- Machen sich die SC nun auf die Suche nach den "durchreisenden Beratern", stellen sie schnell fest das diese zwar überall ihre Spuren hinterlassen, jedoch stets schon wieder weg sind, wenn sie und die Inquisition vor Ort eintreffen. Sie sammeln hier mal Daten über Traumsaat, fragen dort mal Bauern Löcher in den Bauch und an dritter Stelle hinterlassen sie wieder irgendwelche seltsamen Apparate, die "Menschen helfen sollen", aber natürlich böseste Technoketzerei sind. Es ist fast, als würden die mysteriösen Häretiker immer im Voraus wissen, wo die SC hinreisen werden! Befindet sich ein Verräter in der Umgebung der Schar? Ein schwarzes Schaf im Gefolge des Inquisitors? Hier kann ruhig eine ordentliche Portion Paranoia aufkommen. Der "Verräter" ist allerdings niemand anders als der Inquisitor selbst, der seinen Vorgesetzten brav und in regelmäßigen Abständen über seine Ermittlungen informiert - und zwar über Funk. Die Kyffhäuser, denen mittlerweile klar ist, das die Kirche ein Problem darstellt und die Gruppe des Inquisitors ihnen nachstellt, hören diesen gezielt ab.

- Gleichzeitig könnte es sein, dass die SC intensiv beobachtet werden, denn die Kyffhäuser sind stark an den "postapokalyptischen Nanokriegern" interessiert. Das die Kirche dem gemeinen Volk die Technologienutzung untersagt, aber selbst Technologie nutzt, haben die Reanimierten schnell raus. Nur über welche technischen Möglichkeiten die Kirche tatsächlich verfügt, wissen sie nicht. Daher könnten sie stark an den Engeln persönlich interessiert sein.
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Klingt super, Waldviech. Das würd ich auch spielen.

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Offline Boba Fett

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Offline Waldviech

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Naja, man könnte natürlich D20 nehmen. Ich denke mal, Savage Worlds, Fate und Konsorten würden auch sehr gut funktionieren. Ganz ehrlich gesagt habe ich mir über die Systemseite allerdings noch keinerlei Gedanken gemacht.  :D

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Die rollen in dem Szenario vermutlich auf die Angeliten zu, wenn es niemand schafft, die Kyffhäuser aufzuhalten oder sich einige von ihnen intensiver mit der Urbanis-Liga kurzschließen. Was ich persönlich allerdings "gemeiner" fände, wäre was, was die Angeliten ihre Luftüberlegenheit kostet oder sie zumindest anfechtet. Es hat ja einen Grund, dass die Kirche so einen Bammel vor Flugmaschinen hat. Einer der eiskalten Albträume der Kardinäle dürften Diadochen mit Hubschraubern sein. Über die klapperigen Konstruktionen zeitgenössischer Techniker mag man ja noch lachen können - gräbt irgendwer einen funktionsfähigen Appache aus, macht ihn flott und kann auch noch damit umgehen, bleibt ihnen das Lachen im Halse stecken. Da würde nur noch Sabotage helfen - im Übrigen auch ein guter Abenteueransatz für Kirchen-SCs.
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