Wenn es jetzt speziell nur darum geht, wie ich zum Lesen und Bespielen der Welt Glorantha gekommen bin, kann ich das relativ leicht beantworten:
Ich habe vor 20einhalb Jahren, irgendwann im Frühjahr 1992, das erste Mal von RuneQuest gehört und bekam damals von einem Mitarbeiter unseres alten örtlichen Spieleladens das Regelwerk und das Kreaturenbuch als Referenz gezeigt - unter anderem mit dem Bild, auf dem auch ein "Duck" zu sehen war.
Der Händler hatte damals nur gutes über RQ zu sagen und ich war an einem großen Fantasy-Rollenspiel interessiert, das nicht DSA, Rolemaster oder D&D war. Ich war damals schon jemand, der bewusst gegen den Strom schwamm.
Kurz darauf war ich zum Schüleraustausch in Frankreich und erfuhr dort sehr schnell, dass eine französische Fassung von RQ existierte und las in einem Rollenspielprospekt auf Französisch das erste Mal den Namen "Glorantha". Ich bin dann mangels anderer Informationen davon ausgegangen, dass RQ grundsätzlich Glorantha als Spielwelt hätte.
Gekauft habe ich mir RQ dann aber ironischerweise erst volle 5 Jahre später, im Oktober 1997 als gelangweilter Student. Ich erwarb in demselben Laden, in dem ich fünf Jahre vorher dieses eine Bild mit der Ente gezeigt bekommen hatte, eine etwas staubige Original-Box RQ3 von Avalon Hill und damit fing sozusagen alles an. Ich wollte, dass meine neuen Charaktere auf der Welt Glorantha lebten. Die RQ3 Box enthielt ja auch das "Fantasy Europe" als neues Default-Setting, das fand ich aber ziemlich doof. Ich wollte absichtlich von einem realen Europa weg und deshalb auch nur erfundene Namen, Orte, Länder und Götter. (Fantasy Europe hat sich wohl in der RQ-Fan-Szene nie durchgesetzt bzw. habe ich nie jemanden getroffen, der es je gespielt hat.)
Heute verbindet mich eher eine Art frustrierte Hassliebe mit Glorantha. Hero Wars und HeroQuest waren für mich vor zehn Jahren mal trendig und toll, aber heute mag ich sie nicht mehr besonders und kann alles, was ich dort las, besser mit anderen Systemen machen. Seit kurzem spiele ich wieder RuneQuest, aber in einem freien, inoffiziellen Antike-Setting, dem ich noch nicht mal einen Namen gegeben habe.