Also gehört Du den Spielern die ich liebe, was ich "mit erst handeln dann denken" umschreibe. In den seltensten Fällen ist dies eine gute Lösung, von der Beste mal ganz zu schweigen.
Ja, ich spiele auch z.T. impulsive Charaktere, oder Charaktere, die eine Überzeugung haben, die ihnen manchmal wichtiger ist als eine "gute Problemlösung".
Was ist dann noch mehr schätze, wenn sich dann diese Spieler aufregen wenn ich dann komsequent ihren Char im Regen stehen lasse, da ich keine Lust verspure ihre Aktionen mitzutragen.
Das verstehe ich jetzt nicht
Redest Du von einer Spielleiterposition oder einer Spielerposition?
Bedienst Du als Spielleiter nur Taktiker, und alle anderen werden
im Regen stehen gelassen?
Nach welchen Kriterien wird entschieden, wann
jemand im Regen steht?
Ein Tactician wird seinen Plan kaum durchführen können, wenn die anderen Spieler nicht mitziehen. Also wird er ihn den anderen Erläutern müssen und die anderen können sich dazu äußern.
Nochmal: Ich gehe wie beim Method Actor (dem ich mich selbst etwas näher fühle) von der Extremsituation eines unkooperativen Taktikers aus. Darunter fällt u.a. auch jemand, der seinen Plan ohne Absprache durchzieht oder Spieler (nicht Charaktere) verbal unter Druck setzt.
Übrigens finde ich es von einem SL ziemlich daneben, wenn er ein Abenteuer abbricht, weil er Spieler hat, die seine Vorbereitungen zerschießen. Zu erwarten, das die Spieler sich planlos in einen Kampf bewegen, nur weil es dir als SL gefällt, ist ganz schön vermessen. Es ist doch das Recht der Spieler, mit einer Situation so umzugehen, wie sie es für richtig halten.
1) Es geht (im konkreten Fall) nicht ums Abbrechen von Abenteuern (während des Spielens), sondern ums Abbrechen von
Abenteuerserien. Im Spiel kann man - abgesehen von einer OOC-Äußerung - nichts daran machen, wenn einem die Taktiker die Vorbereitung kaputt machen. Aber man kann sich
nach dem Spiel überlegen, ob es sich lohnt, weiter Abenteuer vorzubereiten, und dann dagegen entscheiden - nicht jeder Spielleiter ist für jede Gruppe geeignet.
2) Es kommt auch aufs
Maß an. Ein Taktiker, der mit einer guten Idee oder einem sorgfältigen Plan einen guten Vorteil für seinen Charakter/seine Gruppe herausholt, ist völlig in Ordnung. Taktische Planung und Vorbereitung gehört seit Urzeiten zu jeder Dungeonerkundung und jedem Run hinzu (oder zu jeder Endkampfvorbereitung usw.). Taktiker sind ganz normale Spielertypen, die Anrecht darauf haben, ihre Spielbedürfnisse ein Stück weit umzusetzen! Als SL war ich bereit, einige Encounter zu streichen oder Boni/Verbündete etc zu gewähren, weil ich das als die korrekte Antwort auf taktisches Verhalten ansehe.
Aber irgendwann ist eine Grenze erreicht, wo mir das
Genre durch Taktik zerschossen wird, und ich spiele nunmal, um Spannung in einem genrelastigen Spiel zu genießen. Piratensteampunk vollkommen ohne Pulverdampf und blitzende Entermesser geht irgendwann für mich nicht mehr!
Man kann sicher durch Gruppenvertrag Zeitbegrenzungen für Planungen einführen oder hin und wieder Situationen schaffen, in denen keine Zeit mehr für Planungen ist, aber es den Spielern zu verbieten und andersnfalls Abenteuerserien hinzuschmeissen ist genauso verkehrt wie
Railroading oder Spieler klein halten.
Würdest Du als Spieler nicht aus einer Runde aussteigen, in der Taktik überhaupt keine Rolle spielt? Oder in der nach Deinem Empfinden Realismus ständig gebrochen wird? Wenn ich als Spieler in einer Runde keinen Spaß habe, versuche ich out of Game klar zu machen, was mir fehlt bzw. woran ich Spaß hätte. Wenn das in der Runde nicht drin ist, dann gehe ich. Und das mache ich als SL genauso!