Ausgehend vom
Beispiele für Rollenspiel Thread:
Im Prinzip hast du Recht. Man muss jetzt halt nur noch einen Aspekt reinbringen, warum das ganze kein reiner Kinderkram ist.
Warum?

Ich glaube Menschen lieben Geschichten (meistens unterschiedliche, aber darum gehts jetzt nicht) und zwar nicht nur welche erzählt
bekommen, sondern sie möchten gerne selbst welche erleben.
Und wenn ich sage "Wir spielen Räuber&Gendarm, nur mit Regeln.", dann denken die meisten Zuhörer eher an Paintball oder Lasertag.
Ja, "The Gamers" ist auch ideal, um Freunde zu rekrutieren. Wenn man jedoch Arbeitskollegen erklären soll, was es ist, läuft es wahrscheinlich nicht so einfach, die Person dafür extra nach Hause einzuladen.
Allgemein ist es recht unschön, Leute, die einen Fragen, was man für ein Hobby macht zu vertrösten: "Mein Hobby ist schwer zu erklären. Aber du kannst ja mal zu mir Nach Hause kommen. Dann zeige ich dir ein Video von meinem Hobby."
Aber ja: Wenn man Freunde hat, die man zum RPG rekrutieren will, ist es ideal, die mal auf einen Videoabend einzuladen und dort The Gamers zu zeigen.
Ich vermute mal, Du spielst kein Räuber&Gendarm. ;-)
Warum erzählst Du nicht einfach, was Du magst und machst?
Ich weiß vom lesen von Dir, dass Dich Forschung und Wissenschaft interessiert und Du ein Science Fiction Rollenspiel spielst.
Du hattest davon auch geschrieben:
Kommt extrem auf die Spielwelt an. Momentan spielen wir Transhuman Space, mit einem Bordcomputer, einer Überwachungsdrohne, einem Astropoden(Kraken/Tintenfisch) und einem Bioroid als SCs.
Beim Bordcomputer und der Überwachungsdrohne fällt Sex aus anatomischen Gründen weg und Liebe/Romantik ist nicht einprogrammiert. (Sehr wohl gab es aber eine sehr witzige Szene, wo die Überwachungsdrohne jemanden beschattet hat und dann völlig emotionslos die Handlungen des NSCs beschrieb, woraufhin sich dann irgendwann der Bordcomputer einmischte und meinte: "Die Recherche in meiner Literaturdatenbank hat ergeben, dass die Homo sapiens diese Form der Interaktion Sex nennen. Sie dient dazu, kleine Homo sapiens zu bauen.")
Bei Astropoden kann man sowieso nie genau sagen, was die denn genau tun, wenn sie sich gegenseitig mit ihren Tentakeln abtasten: Ist das nun Sex, Kommunikation, gegenseitiges Füttern, eine Massage oder sonstwas? Und unser Astropode beschreibt zwar immer sehr genau und detailliert, was er tut, schweigt sich aber darüber aus, was diese Handlung denn nun genau bedeutet. (Was imho aber auch sehr zum mystischen Flair der Astropoden beiträgt.)
Kommen wir nun zum Bioroid: Diese wurde als Sex-Roboter geschaffen, allerdings mit einem Monogamie-Implantat. Und ihr Besitzer/Ehemann ist spurlos verschwunden. Seitdem ist sie auf der Suche nach ihm. Das heißt, Sex kam nur in der Vorgeschichte vor. Und inwiefern man es als Liebesgeschichte bezeichnen kann, dass sie ihren Besitzer sucht, sei mal dahingestellt.
Hier wären wir dann bei den Themen freier Wille und Zwangshandlungen.
Fand ich total spannend und interessant. Ich würde also sagen, erzähl, was Dich an der Wissenschaft und Forschung interessiert
und was für Dich am Rollenspiel spannend ist, was Du dort erleben kannst und erlebt hast. Gerne auch mit Missgeschicken, die sind nämlich oft
sehr lustig, besonders, wenn man nicht selbst dabei war.
Wenn man jemanden also sein Hobby erklären möchte, dann kann man doch Bezug zu Filmen, Serien oder Büchern nehmen,
nur mit dem Unterschied, dass man die Geschichten eben nicht nur erzählt, sondern in gewisser Weise selbst
erlebt.
Bei all den allgemeinen Erkärungen möchte ich ehrlich gesagt meist schreiend weglaufen, weil ich die meist so furchtbar öde
und auch merkwürdig finde. Edvard Elch hat das ziemlich genau auf den Punkt getroffen. Mir fällt da einfach der emotionale Bezug,
des Erzählers. Und auch der Realismus. ;-)
Ich hatte im Bezug aufs Rollenspiel keinerlei Vorbelastung, das es so viele Vorurteile gibt, fällt mir erst auf,
seit dem ich erzähle, ich mache Rollenspiel.

In manchen Beschreibungen wird versucht diese Vorurteile auszuräumen.
Wieso?
Man weiß doch selbst, dass das Vorurteile sind und Quatsch.

Kann man nach meinem Geschmack einfach weglassen und das erzählen, was man macht und für meinen Geschmack unbedingt,
persönlich und individuell und wenn dann jemand fragt, wie geht das?
Dann kann man sagen, dass die Verletzungsgefahr minimal ist, weil man gemütlich am Tisch sitzt
und ein bisschen die Regeln erklären.
Allerdings sehe ich es inzwischen so, dass es einen Punkt gibt, den man nicht erklären kann,
nämlich wie es kommt, dass man die Geschichte erlebt. Da hilft in meinen Augen nur einladen, mitspielen lassen.
Anders ist das nicht erfahrbar, denke ich.