Pen & Paper - Spielsysteme > Traveller
Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen kö
Lichtschwerttänzer:
--- Zitat von: Wawoozle am 16.04.2013 | 16:07 ---Überhaupt nicht, ich bin auch mit PR in die SF eingestiegen und ich finde Traveller alles andere als ranzig, aber das ist letztlich einfach eine Geschmacksfrage.
--- Ende Zitat ---
+ 1
--- Zitat von: Waldviech am 16.04.2013 | 16:30 --- dann könnte das mitunter mehr von Perry-Rhodan-Romanen haben, als wenn man mit der Midgard-Variante von PR intergalaktische Kühlschranklieferanten spielt :P.
--- Ende Zitat ---
+ 1 aber das solltest du NICHT Dr Nagel mitteilen, der reagierte schon hm wenn man Haluter und Oxtorner für spielbar erklärt
Waldviech:
--- Zitat ---Sind unterschiedliche Hautfarben denn bei Traveller überhaupt ein Thema?
--- Ende Zitat ---
Jein. Grundsätzliches hat Pyromancer weiter oben schon geschrieben. Zwar ist das dritte Imperium ziemlich offen und tolerant (wenn auch nicht ohne Fehler), aber aus dem Universum sind Unterdrückung und Intoleranz deswegen noch lange nicht. Das wär ja auch langweilig :)
Die reine Hautfarbe wird allerdings vermutlich weit weniger wichtig sein als die planetare Herkunft. Wenn man z.b. die menschlichen Vorzeige-Rassisten von Traveller nimmt, die Solomani aus der Solomani-Konföderation, so ist denen die Hautfarbe relativ egal, so lange man seine Herkunft auf die "uns bekannten" Erdkulturen zurückführen kann. Egal, ob Europäer, Afrikaner, Chinese oder Filipono - sie alle sind "Solomani" und leben gleichberechtigt nebeneinander. In dem Punkt sind sie weeeeit egalitärer und liberaler als wir heute. Probleme hat man, wenn man nicht aus dem Dunstkreis der Erdkulturen kommt. Z.b. als Vilani oder gar als nichtmenschlicher Außerirdischer. Da ist man dann ein Wesen zweiter oder gar dritter Klasse. Allerdings ist die rassistische Ader der "Solomani-Partei" nicht auf allen Welten der Solomani gleich heftig ausgeprägt. Da gibt es liberalere Welten, wo man als Alien "nur" schlechtere Jobs bekommt und heftigere, wo man am Besten im abgesperrten, für Aliens freigegebenen Bereich ganz nah am Raumhafen bleibt...
Sternenwarzendreck:
Wenn man "Traveller" vorwirft, dass es auf Rassenlehre zurückgreife oder gar darauf basiere oder rassistisches Gedankengut pflege, legt man hoffentlich die gleichen Maßstäbe bei so ziemlich jedem Fantasy-Rollenspiel oder World-of-Darkness-Scheiß an und zieht die entsprechenden Konsequenzen daraus ... Auf solche irren Rollenspieler kann ich echt verzichten. Traveller und Rassenlehre ... Tststs ... Ein Widerspruch in sich.
Thandbar:
Gab es nicht vor ein, zwei Jahren eine größere Diskussion in Bezug auf Rassismus in klassischer Fantasy?
Ich persönlich finde diesen Vorwurf schwierig, da in "unserer" Welt ja Rassismus sich gerade dadurch auszeichnet, dass Mitglieder derselben Rasse behandelt werden, als seien sie in unterschiedliche - und verschieden wertige - Rassen aufgeteilt (während genetisch gesehen Menschen ja gerade eine besonders 'einheitliche' Gruppe bilden).
In Fantasy- oder Science-Fiction-Welten besteht dieses Grundparadoxon ja gerade nicht - denn es sind ja oftmals sehr verschiedene Rassen -, weswegen sich meiner Meinung nach deren Verhältnisse auch nicht eignen, als Analogiemodelle für "unseren" Rassismus herangezogen zu werden. (Wie bei Harry Potter oder diesem einen Roman, wo das Verhältnis von Elfen/Orks als Sinnbild für das Verhältnis zwischen weißen Gutsbesitzern und schwarzen Sklaven im Amerika vor dem Bürgerkrieg herhalten muss.)
Falke359:
Ich rede beim klassischen Fantasy-Rollenspiel konsequent von Völkern, um den belastenden Begriff der "Rasse" ganz zu vermeiden.
Ansonsten sehe ich weder Elfen oder Zwerge, noch Vulkanier und Klingonen unter dem Aspekt "rassischer" Verschiedenheit, sondern als Auslotung des menschlichen Wesens an sich.
An Star Trek sieht man das ja besonders gut, wo Vernunft/Logik, Aggressivität, (finanzielle) Gier, Hinterlist etc. durch die entsprechenden Alienvölker (Vulkanier, Klingonen, Ferengi, Romulaner...) als Extrempole ausgeleuchtet werden.
Und aufgrund der Hypothese, dass Alienvorstellungen letztlich nur Projektionen der menschlichen Natur bzw. die Repräsentation von Archetypen sind, bevorzuge ich humanoide Aliens oder welche, die zumindest in irgendeinem Bereich auch Aspekte der menschlichen Natur widerspiegeln, anstatt irgendwelche unzugänglichen Monster zu spielen.
Aber auch das ist natürlich Geschmacksache.
:)
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln