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Splittermond - Smalltalk

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JS:

--- Zitat von: Rumpel am 17.09.2021 | 15:10 ---Wie gesagt hast du wahrscheinlich recht und meine These war zu steil, aber ist ja immer mal einen Versuch wert!

--- Ende Zitat ---

Ganz so steil fand ich sie nicht, obwohl man mehr differenzieren könnte. Und der "Verlust der Sprache" hat mir oben auch gut gefallen. Das trifft ziemlich konkret den Punkt, den ich bei mir und meinen Leuten beobachtet habe. Wir haben das Splimosystem ja recht schnell gekickt, aber Lorakis war jahrelang unsere Wirkungsstätte für 13th Age. Es wirkte alles um Splimo herum sehr gesund und munter. Seit zwei Jahren aber ist es allgemein verstummt. Für mich spielt da schon der Verlust der bekannten, agilen und präsenten Kerncrew wesentlich mit hinein (Römer, Lindner, Adrian, Nicole usw.). Gerade Uli & Co haben Splimo im Netz sehr lebendig werden und wirken lassen. Da war Feuer drin.

Wenn man es mit anderen genuin deutschen Flaggschiffen der Fantasylandschaft vergleicht, fällt das auch besonders auf. Ob DSA oder Midgard - sie wirken lebendiger und sind präsent, in Foren, Rezis, auf YouTube, beim Produktausstoß. Sie begleiten den Fan. Splimo erkenne ich momenten eigentlich nur noch im Rückspiegel fern am Horizont. (Ein persönliches Urteil; zweifelsohne.)

Achamanian:

--- Zitat von: JS am 17.09.2021 | 15:15 ---Da war Feuer drin.

--- Ende Zitat ---

Ja, die spürbare Leidenschaft und Begeisterung war sehr wichtig - für mich auch gerade, weil SpliMo ansonsten ja in vielerlei Hinsicht ein bisschen vom Reißbrett daherkommt. Ich meine das jetzt gar nicht so negativ, aber man merkt Regeln und Welt ja schon sehr deutlich an, dass sie eben auf ganz bestimmte erwünschte Features hin konzipiert sind und man dabei auch zum Teil den Kuchen Essen (=originell sein) und gleichzeitig behalten (=auf Bewährtes setzen) will. SpliMo soll seine eigene Identität haben (ist vollauf gelungen), aber es sollte auch unzufriedene DSA-Spieler:innen abholen (merkt man ihm auch an). Es soll offen für abgefahrene Charakterkonzepte sein (Fantasy-Völker sind sehr vielfältig definiert), aber die bekannten Klischees sollen auch verfügbar und präsent sein (es sind im großen und ganzen die klassischen Völker, die auch immer in ihren typischen Ausformungen mit angeboten werden). Das geht in den Regeln im Kleinen weiter (mundane Heilung soll wichtig sein, wir brauchen Crafting, es soll diese und jene Prozentchance für kritische Treffer geben, die Kreaturen- und Waffeneigenschaften sollen verallgemeinert und in Listenform gebracht werden ...). Man sieht die Designziele sehr gut und auch wie erfolgreich sie umgesetzt sind, aber auf Regel- und auch Weltebene vermittel SpliMo für mich dann doch insgesamt eher das Gefühl, dass hier ganz viele Punkte erfolgreich abgearbeitet wurden, aber der glutheiße Kern fehlt. Und der wurde dann halt durch die Begeisterung der Mitarbeiter und auch durch viele, tolle, kleine Settingideen ersetzt (Darkadsmyr fällt mir da ein, das böse Einhorn Irrlisch oder der gefallene tote Gott im Sumpf im "Arwinger Mark"-Supplement).

Tatsächlich scheint SpliMo mir an dem Punkt zu sein, wo die meisten Verlage wahrscheinlich die zweite Edition anschubsen würden, um wieder Feuer zu machen.

Kaskantor:
Midgard könnte ein Trugschluss sein. Nur weil hier im T mal bissel drüber geschnackt wurde, würde ich das nicht mit dem Wirbel vergleichen, den SpliMo verursacht hatte.

Derzeit hört man von Midgard auch nix und davor war es auch nicht in „aller“ Munde.
6. Edition hin oder her:)

Für mich ist es bei SpliMo wie bei Vikings. Nachdem Wegfall eines für mich wichtigen Charakters ist die Serie für mich gestorben. Sinnbildlich ist es hier die bereits erwähnte fehlende Kerncrew, die für mich „die Serie“ hat sterben lassen.

Bei einer 2. Edition sollte man aufs Ticksystem verzichten. Man wollte ja trotz allem ein Mainstream-System und dafür finde ich die Thematik zu speziell.

JS:
Dafür fehlen aber die Ressourcen und Feuerbringer. Nichts gegen die aktuell Verantwortlichen, aber für eine solche Linie braucht man einfach einen quantitativ größeren Kern an "wilden, leidenschaftlichen Machern". Der Vergleich der Kerncrew mit dem ersten Cast von Vikings ist echt gelungen. Ohne Ragnar und Rollo war es eine andere Serie; nicht unbedingt schlechter, aber einfach nicht mehr dieselbe.

Midgard 5 wurde die ganze Zeit über solide versorgt und auch bei YouTube gepflegt; von den Fans sowieso. Aktuell ist RPGDan ja stark im Boot. Für Midgard-Verhältnisse wirkte es all die Zeit über lebendig genug. Das Ding ist: Fühlt man sich als Fan eingebettet und begleitet und betreut oder eher nicht mehr. M5 oder DSA sind da doch insgesamt ziemlich aktiv.

Achamanian:

--- Zitat von: Kaskantor am 17.09.2021 | 15:44 ---Bei einer 2. Edition sollte man aufs Ticksystem verzichten. Man wollte ja trotz allem ein Mainstream-System und dafür finde ich die Thematik zu speziell.

--- Ende Zitat ---

Man könnte auch einfach auf etwas in der Art der altbewährten "Strike Ranks" von RuneQuest zurückgreifen, das ist die Zwischenlösung: Waffenreichweite+Schnelligkeit ergeben den Iniativewert, Zusatzsachen wie Bewegungen oder Waffen ziehen werden draufgerechnet, aber das ganze geht nicht immer weiter, sondern in Runden mit einer gewissen Anzahl Phasen, und wenn die Phasen nicht ausreichen, um eine Handlungskombination durchzuführen, dann rutschst du entsprechend weit in die nächste Runde - aber wenn du deine Aktion hattest, wird erst wieder ab der nächsten Runde gezählt. Klingt erst mal genauso kompliziert, ich finde es in der Praxis aber wesentlich einfacher, da man für seine Standardattacken auch fest Initiativewerte hat, die dann wie in klassichen INI-Systemen einfach runtergezählt werden.

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