Autor Thema: [Marvel heroic Roleplaying] Hausregel: Trefferpunkte  (Gelesen 2150 mal)

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Offline Oberkampf

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Ich bastle immer mal wieder an meiner mittlerweile überarbeiteten Fantasy-Konvertierung für MHR herum, und neulich kam mir eine Idee, die vielleicht auch für MHR anwendbar ist:

Anstatt der Stresswürfel W4 bis W12 hat jeder Charakter Trefferpunkte. Die Augenzahl des Effektwürfels gibt an, wieviel TP ein Charakter bei einem Treffer verliert. Erst wenn die TP aufgebraucht sind und der Charakter Stressed Out ist, werden für die Verwundungen die üblichen Würfelstufen verwendet.

Jeder Charakter hat 15 Trefferpunkte pro Stresstrack.* Mooks haben nur TP in Höhe ihres Mook-Würfels +2.
Wenn ein Angriffswurf den Abwehrwurf um 5 Punkte übertrifft, gibt es einen zusätzlichen W6 Schadenspunkte.
Heilung verläuft so, dass der Schwierigkeitswürfel je angefangene 3 Schadenspunkte um eine Stufe steigt. Wer also 7 - 9 Schadenspunkte kassiert hat, erhält einen W8 als Komplikation für den Stressabbau. Der Effektwürfel des Heilungswurfes gibt an, wieviele TP geheilt werden.

*In meiner Fantasykonvertierung arbeite ich mit Attributen, da hat im Moment jeder Charakter 10 TP + maximale Würfelhöhe des passenden Attributs pro Stresstrack, bei Persönlichkeit W8 also z.B. 18 TP auf dem Sozialen Stresstrack.

Grund:

Mich störten zwei Dinge:

1. Die Höhe des Effektwürfels ist eigentlich fast nur beim ersten Treffer entscheidend. Ab dann ist es nahezu egal, ob man mit D4 oder D8 einen Effekt hervorruft, weil der Stress fast immer nur um eine Stufe steigt. OK, man kann den Schadenstrack ändern, dann wird es wieder etwas interessanter, aber die TP haben auf jeden Fall den Effekt, dass es auch bei Folgeangriffen einen Unterschied macht, ob man mit hohem oder niedrigem Effekt trifft.

2. Stress als Complication macht "normale" Complications uninteressant. Da Stresswürfel automatisch als Complicationwürfel genutzt werden können, lohnt es sich nicht wirklich, einen Gegner extra zu "debuffen".

Der gegenteilige Effekt ist leider auch vorhanden: Da man durch Komplikationen einen Gegner ausschalten kann, lohnt es sich vielleicht nicht, Stress zu verursachen. Allerdings kann ein Gegner Komplikationen im Vergleich zu Stress viel leichter eigenständig abbauen, weil heilen recht klaren Einschränkungen unterliegt, während Komplikationen durch Aktionen abgebaut werden können.
(Ich überlege für meine Fantasykonvertierung allerdings auch, ob ich die Möglichkeit beschränke, Gegner durch Komplikationen auszuschalten. Im Moment gilt, dass man Gegner nicht dauerhaft mit Komplikationen ausschalten kann. Ihre Aktionen sind nur darauf beschränkt, Komplikationen abzubauen, solange ein Kampf noch im Gange ist.)
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Offline LordBorsti

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Re: [Marvel heroic Roleplaying] Hausregel: Trefferpunkte
« Antwort #1 am: 29.04.2013 | 11:03 »
Dir ist die Errata bekannt, dass man sowohl einen Stress-Würfel als auch einen Complication Würfel in seine Würfelpool einbauen darf?
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Offline Oberkampf

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Re: [Marvel heroic Roleplaying] Hausregel: Trefferpunkte
« Antwort #2 am: 29.04.2013 | 15:14 »
Dir ist die Errata bekannt, dass man sowohl einen Stress-Würfel als auch einen Complication Würfel in seine Würfelpool einbauen darf?

Nee, war mir nicht bekannt :)

Das wertet Complications zwar ein bisschen auf, macht es aber nach meinem Eindruck immer noch attraktiver, rein auf DAMAGE zu gehen, als auf Complications. Muss ich mal ausprobieren (wenn ich wieder zum Spielen/Leiten komme :( )
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Offline Selganor [n/a]

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Re: [Marvel heroic Roleplaying] Hausregel: Trefferpunkte
« Antwort #3 am: 29.04.2013 | 15:40 »
Eine Complication kann wertvoller sein als Stress...

Wenn dir z.B. daran gelegen ist, dass der Gegner den Konflikt unverwundet (oder relativ unbeschaedigt) ueberstehen soll dann ist es geschickter ihn mit irgendwelchen Complications (gefesselt, betaeubt, ...) ausser Gefecht zu setzen als ihn einfach nur umzuhauen.

Besonders bei "harten" Gegnern die reinem Stress/Trauma dann noch verschiedene "bin gar nicht beschaedigt"-Effekte entgegensetzen koennen, das aber fuer lahmlegende Complications nicht unbedingt haben.
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alexandro

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Re: [Marvel heroic Roleplaying] Hausregel: Trefferpunkte
« Antwort #4 am: 29.04.2013 | 20:51 »
Wenn das Problem nur ist, dass jeder Schaden den Stress erhöht (was ja auch bei TP der Fall ist, nur halt verschleiert), dann kann man das auch entsprechend ändern, dass nur Stress der genauso hoch ist wie der bisherige Stress den Level um eine Stufe erhöht. Das macht es natürlich etwas schwieriger, toughe Gegner kleinzukriegen, aber das kann ja durchaus gewünscht sein.

Falls das zu hart ist, könnte man folgendes überlegen: statt den Stress direkt dem Würfelpool hinzuzufügen, könnte der Spieler auch entscheiden ihn automatisch in den Effektwürfel umzuwandeln (und damit - bei Erfolg - mindestens eine Stufe Stress zu verursachen). Helden die sowieso ziemlich hohe Würfel haben, würden den Stress also in den Pool nehmen (um ihre Erfolgschancen zu erhöhen), während Helden mit Kräften<Stress diesen als Effektwürfel benutzen.

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Re: [Marvel heroic Roleplaying] Hausregel: Trefferpunkte
« Antwort #5 am: 30.04.2013 | 07:05 »

Falls das zu hart ist, könnte man folgendes überlegen: statt den Stress direkt dem Würfelpool hinzuzufügen, könnte der Spieler auch entscheiden ihn automatisch in den Effektwürfel umzuwandeln (und damit - bei Erfolg - mindestens eine Stufe Stress zu verursachen). Helden die sowieso ziemlich hohe Würfel haben, würden den Stress also in den Pool nehmen (um ihre Erfolgschancen zu erhöhen), während Helden mit Kräften<Stress diesen als Effektwürfel benutzen.

Das habe ich nicht verstanden. Könntest Du das am Beispiel erklären?

Wie gesagt, mein Punkt ist, dass jemand, der bereits w8 Stress hat, von einem Treffer auf w10 gebracht wird, egal ob er mit einem Effekt von w4 oder w6, w8 oder w10 getroffen wird. Für jemanden mit 9 Schadenspunkten (von 15 TP) bedeutet es durchaus einen Unterschied, ob er mit 2, 4 oder 8 Schadenspunkten getroffen wird.
Ein Problem, dass ich sehe, ist, dass die Spieler nicht mehr ihre großen Würfel mit niedriger Augenzahl in den Effekt packen, sondern sowohl bei Erfolgswurf als auch bei Effekt (Schaden) die Augenzahl entscheidend ist. Das passiert aber nur beim Schaden - andere Effekte wie Assetts und Complications werden ja weiterhin über Würfelgröße gehandelt.
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alexandro

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Re: [Marvel heroic Roleplaying] Hausregel: Trefferpunkte
« Antwort #6 am: 30.04.2013 | 15:47 »
Wenn du Physical Stress d8 hast, könnte sich der Gegner entscheiden, normal einen d8 seinem Würfelpool hinzuzufügen. Er könnte sich aber auch entscheiden, den d8 direkt als Effektwürfel zu verwenden (und damit den Stress um eine Stufe hochzustufen, falls die Aktion klappt).

Damit hätte man zwar auch wieder "Treffer=Stress wird schlimmer", aber wenigstens muss der Charakter dafür seine Erfolgswahrscheinlichkeiten etwas senken.

Zitat
Wie gesagt, mein Punkt ist, dass jemand, der bereits w8 Stress hat, von einem Treffer auf w10 gebracht wird, egal ob er mit einem Effekt von w4 oder w6, w8 oder w10 getroffen wird. Für jemanden mit 9 Schadenspunkten (von 15 TP) bedeutet es durchaus einen Unterschied, ob er mit 2, 4 oder 8 Schadenspunkten getroffen wird.
Ein Problem, dass ich sehe, ist, dass die Spieler nicht mehr ihre großen Würfel mit niedriger Augenzahl in den Effekt packen, sondern sowohl bei Erfolgswurf als auch bei Effekt (Schaden) die Augenzahl entscheidend ist. Das passiert aber nur beim Schaden - andere Effekte wie Assetts und Complications werden ja weiterhin über Würfelgröße gehandelt.

Wie gesagt: das verschleiert das Problem nur. Wenn du noch 7 von 15 TP übrig hast, dann steckst du im Schnitt auch noch höchstens drei Treffer ein, bevor du am Boden liegst (eher weniger, weil schon der nächste Treffer dich mit 7 oder 8 TP erwischen könnte - selbst wenn der Gegner nur W6er und W8er wirft, wird der Kampf damit erheblich riskanter).

Es ist halt ein Comic-Rollenspiel und da bedeutet "getroffen" auch meist "mit Auswirkung getroffen" (denk allerdings daran, dass du den Effektwürfel mit deinem Reaction-Effect zurückstufst - wenn der Gegner nur einen d4 als Effect Die hat, dann kriegst du idR auch keinen Stress).
« Letzte Änderung: 30.04.2013 | 15:50 von alexandro »

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Re: [Marvel heroic Roleplaying] Hausregel: Trefferpunkte
« Antwort #7 am: 1.05.2013 | 10:25 »

(denk allerdings daran, dass du den Effektwürfel mit deinem Reaction-Effect zurückstufst - wenn der Gegner nur einen d4 als Effect Die hat, dann kriegst du idR auch keinen Stress).

Das könnte man so regeln, dass ein hoher Effektwürfel bei der Abwehr den verursachten Schaden um 3 Punkte senkt. Im Grunde ist der hohe Effektwürfel bei Abwehr ja nach dem ersten Schlag auch nur noch sinnvoll, um einen w4 Schadenswürfel abzuwehren und vielleicht noch w12 'runterzustufen. Ob man mit w6 oder w9 (oder sogar w10) getroffen wird, ist ja völlig egal, wenn man schon w8 Schaden hat.

Am Besten hat mir bisher Dein Vorschlag gefallen, eine Mindesteffektstufe für Schaden zu verlangen (wenn ich den richtig verstanden habe).
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alexandro

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Re: [Marvel heroic Roleplaying] Hausregel: Trefferpunkte
« Antwort #8 am: 22.05.2013 | 19:07 »
Hast du die Hausregel inzwischen mal testen können? Mich würden die Auswirkungen auf das Spiel interessieren (speziell Länge der Kämpfe), da ich selber überlege was ähnliches einzuführen.

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Re: [Marvel heroic Roleplaying] Hausregel: Trefferpunkte
« Antwort #9 am: 23.05.2013 | 07:07 »
Habe sie leider noch nicht testen können. Mit etwas Glück komme ich am KaRoTa (letztes Wochenende im Mai) dazu, dann probiere ich mein eigenes Superhelden-Horror-High-School-Setting aus, wo ich mit Variationen* von MHR arbeiten kann.

*Ich bastel auch gerade an einer belastbaren Verfolgungsregel und einer Regel für ausgedehnte Skillproben, weil ich sowas mag. Außerdem überlege ich mir, ob man als Gegenzug zum Doom-Pool einen Hope-Pool einführt und was der bewirken kann.
« Letzte Änderung: 23.05.2013 | 07:09 von SLF »
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