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[Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet

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Scimi:
Zur Not könnten die Agenten sich vielleicht die Bakterien irgendwie beim Rangeln mit dem infizierten Monster einfangen… Zunächst in einem inaktiven Zustand mit grusligen Nebenwirkungen. Die Aussicht, sich über kurz oder lang in einen wahnsinnigen Ghul zu verwandeln, könnte sehr dazu motivieren, auf der Suche nach einem Gegenmittel die Bakterien voll aktivieren zu wollen.

Ansonsten kann man die Agenten vielleicht zwingen? Es gibt ja genügend gegnerische Kräfte, die mit irgendeinem Druckmittel die Herausgabe oder Zusammenführung der Komponenten erzwingen können wollen…

Chiarina:
O.K., das mit dem Infiziertwerden ist natürlich ´ne Sache... die will gut überlegt sein. Muss ich etwas recherchieren... aber ebenfalls danke für den Tipp.

Scimi:
Direkte Infektion ist im Prinzip nur eine Variante des Themas, dass eine Probe der Bakterien unbeabsichtigt mitgenommen wird. Wenn man mit automatischen Waffen Stücke aus Vampiren schießt, kann leicht überall ein Spritzerchen landen.

Tellurische Bakterien sollten eher mineralisch/elektromagnetisch als biologisch funktionieren, vielleicht könnten sie sich in einem Computer festsetzen oder in einem Nachtsichtgerät? Vorsorglich im Kampf einen Ghulklumpen an ein Ausrüstungsstück klatschen lassen, das irgendwo eine Batterie oder Platine verbaut hat, kann einem für später immer Optionen offen halten…

Chiarina:
Zweite Sitzung von „Treason in the blood“.

Uliana drängt Mohammad al-Kirkuk aus dem Fenster seiner Wohnung. Schon stürmt der erste Angreifer ins Zimmer und sticht blitzschnell mehrfach mit einem Kampfmesser nach ihr. Sie schießt zurück. Beide Kontrahenten verletzen erheblich.

Gleichzeitig rennen Kristina, Yuri und Cevas das Treppenhaus hinauf. Oben angekommen wartet der zweite Angreifer auf sie. Er will dem ersten Mann den Rücken decken und ballert los, aber Kristina ist etwas schneller, erwischt ihn relativ schwer, wird aber auch selbst verletzt.

Mohammad al-Kirkuk beginnt an dem Bettlaken aus dem Zimmer zu klettern, mit Entsetzen muss Uliana aber feststellen, dass die Angreifer wohl noch einen dritten Mann auf einem gegenüberliegenden Hausdach postiert hatten. Mohammad al-Kirkuk wird getroffen, lässt das Bettlaken los und fällt 7 Meter abwärts in einen Hinterhof.

Ein paar Kampfhandlungen später liegen die beiden Angreifer in der Wohnung Mohammad al-Kirkuks dem Tode nahe in ihrem Blut. Der Schütze vom gegenüberliegenden Dach hat noch einen weiteren Schuss auf den im Innenhof liegenden Forscher abgegeben und ist dann getürmt. Mohammad al-Kirkuk ist tot. Uliana ist so verletzt, dass sie sofort behandelt werden muss. Dann stabilisiert Cevas die Wunden der Angreifer um zu verhindern, dass sie den Agenten unter der Hand wegsterben. Endlich können sie befragt werden.

Die Männer erzählen, sie seien in England angeworben worden, nach Bagdad geflogen und bekamen hier den Auftrag, den Forscher aus dem Nationalmuseum umzubringen. Den Mann, der sie angeworben hat, können sie beschreiben: „Eine sanfte Erscheinung, alterslos, klein und gut gekleidet, leichter osteuropäischer Akzent.“ Das Gespräch mit ihm fand im Drei-Sterne-Hotel Al-Sadeer statt.

Vasily hackt sich daraufhin in das Computernetz des Hotels und findet eine Aufnahme der Sicherheitskameras, die vor einigen Tagen gemacht wurde. Im Hotelrestaurant sitzt einer der Angreifer und unterhält sich mit einer Frau und einem Mann. Seine beiden Gesprächspartner passen allerdings nicht zur Beschreibung des Gefangenen. Der Frau hat kurze rote Haare, ein fuchsartiges Gesicht und kalte Augen, der Mann macht einen jungen Eindruck, ist blass, hat schlaffes Haar und trägt weite ausgebeulte Kleidung, in der sich leicht die ein oder andere Waffe verbergen lässt. Irgendwann bricht die Aufnahme ab. Was mit den Sicherheitskameras in diesem Moment geschehen ist, weiß Vasily nicht. Eine vergleichende Überprüfung mit dem Foyer des Hotels bringt ihn auch nicht weiter. Hier läuft die Überwachung zwar kontinuierlich, aber es kommt im fraglichen Zeitraum niemand vorbei, der auf die Beschreibung des Mannes, der den Gefangenen angeworben hat, passen könnte. Immerhin stößt Vasily auf einen Reservierungsplan des Hotelrestaurant und stellt fest, dass der besagte Tisch zur fraglichen Zeit von einer Firma namens Bridger Investments reserviert war.

Über diese Firma lässt sich nicht allzu viel herausbekommen, das Unternehmen scheint aber einige verdächtige Merkmale aufzuweisen – es ist ein undurchschauberer Finanzdienstleister, dessen Angestellte viel unterwegs sind, besonders in instabilen oder wichtigen Teilen der Welt, der bei Bedarf Zugriff auf größere Kapitalreserven zu haben scheint.

Eigentlich hatten sich die Agenten mit Mohammad al-Kirkuk getroffen, weil sie von ihm wissen wollten, wo genau sich das geheime Tagebuch von Getrude Bell befindet. Bisher wissen sie nur, dass es wahrscheinlich im Archiv des Mukhabarat, des irakischen Geheimdienstes, gelandet ist, dessen Dokumente aber nach einem Cruise Missile Einschlag auf mehrere Orte in Bagdad verteilt wurde. Nun müssen die Agenten feststellen, dass sie in dieser Richtung nicht allzu viel weiter gekommen sind. Sie gehen daher im Folgenden getrennte Wege.

Uliana und Kristina kümmern sich zunächst um eine Aktualisierung ihrer Ausrüstung. Es ist nicht einfach und vor allem kostspielig, in Bagdad an gute Ware zu gelangen. Die Frauen setzen die Gefangenen deshalb ein wenig unter Druck und erpressen von ihnen 25000 Dollar Anzahlung, die sie für ihr Attentat bereits erhalten haben. Im Gegenzug versprechen sie, die Attentäter in ein Krankenhaus zu bringen, was die Männer dringend nötig haben.

Nachdem Kristina und Uliana Ausrüstung und Waffen besorgt und die Männer ins Krankenhaus gebracht haben, bleiben sie noch vor Ort. Sie hoffen, dass sich irgendwann bei den Verwundeten der Scharfschütze, der Mohammad al-Kirkuk auf dem Gewissen hat, blicken lässt. Leider erfüllt sich ihre Hoffnung nicht.

In der Zwischenzeit gibt sich Yuri ein etwas orientalischeres Äußeres, hört sich in der Stadt um und findet eine Teestube, in der sich untergetauchte Milizionäre und Agenten befinden. Er trinkt mit den Männern einen Tee, erzählt ihnen eine wüste Geschichte von seinen Eltern, die unter Saddam Hussein sehr gelitten hätten und kommt langsam darauf zu sprechen, dass er ein paar verloren gegangene Informationen des vergangenen Mukhabarat sucht. Yuris Gesprächspartner haben Gefallen an ihm gefunden und sind bereit ihn zu vermitteln, allerdings wechselt doch eine ansehnliche Bestechungssumme den Besitzer. Etwas später sitzt Yuri hinter einem ehemaligen Milizionär auf einem klapprigen Mofa und fährt durch eine graue Vorstadt. In angemessener Entfernung folgen ihm Cevas und Vasily... nur zur Sicherheit. Schließlich steigt Yuri in einen Keller mit groben Betonwänden und spricht dort mit Imrat Khan, einem alten IS-Folterer der in den Untergrund gehen musste. Die beiden Männer tasten sich verbal eine Weile lang ab, dann leistet Yuri eine weitere kleine Zahlung und erfährt schließlich, dass die Dokumente, nach denen er sucht, in dem Teil des Mukhabarat Archivs liegen, das ins ehemalige Kaufhaus „kl shaa' ḥalāl“ ausgelagert wurde.

Vasily unternimmt eine erste Aufklärungsfahrt. Das ehemalige Kaufhaus liegt noch im Stadtzentrum, allerdings in einer nicht allzu ansehnlichen Gegend. Vor der Tür steht eine einzige, unaufmerksam wirkende Wache mit einem Gewehr. Ein paar der Scheiben sind eingeschlagen.

Etwas später fahren alle Agenten dorthin. Sie parken ihren Wagen auf der Rückseite des Gebäudes und steigen durch eine Hintertür ein. Yuri und Cevas versuchen sich in einem zerbröckelnden Labyrinth voller Regale und Kisten mit scheinbar zufällig zusammengestellten brüchigen und sonnenvergilbten Dokumenten zu orientieren. Schließlich stoßen sie auf ein mehr schlecht als recht zusammengeschustertes Aktenablagesystem. Vasily versucht sich einen Reim darauf zu machen und hilft bei der Suche nach einem Hinweis auf Getrude Bells Geheimtagebuch. Kristina und Uliana streifen inzwischen durch die Gänge und schirmen ihren Gefährten vor etwaigen Gefahren den Rücken.

Plötzlich aber hört Uliana nicht weit entfernt irgendwelche gedämpften Schläge. Sie schaut sich um, geht ein paar Regalreihen weiter... und wird von einem Gegner überrascht, der von den Dachsparren aus auf sie herunterspringt: ein Zalozhniy! Das Monster packt sie und schleudert sie in ein Regal, in dem ein paar größere Holzkisten liegen. Dabei explodiert irgendeine Brandgranate, die unter einer der Kisten angebracht war. Uliana wird ernsthaft verletzt. Ihr fällt allerdings noch eine selbstgebaute Granate ein, die sich in ihrer Tasche befindet und nach ihrer Detonation ein UV-C Licht aussendet. Uliana wirft diese Granate, aber der Zalozhniy scheint sich weggeduckt zu haben. Das Licht macht ihm nicht allzu viel aus. Immerhin erkennt Uliana, dass der Zalozhniy vor seiner Flucht noch irgendein Buch in die Netztasche seiner Jacke schiebt. Ist es das Geheimtagebuch von Gertrude Bell? Uliana vermutet es und ruft durch das Gebäude: „Er hat das Buch in seiner Jackentasche!“

Kurze Zeit später ist Vasily vor Ort und Uliana flieht zum Auto. Der Zalozhniy stößt ein gewaltiges Regal um und versucht Vasily dadurch am Boden festzunageln. Behende springt Vasily aber über das Regal hinweg. Auch Cevas und Yuri folgen und beginnen mit einer Verfolgungsjagd. Von der Seite kommt Kristina herbei, schießt auf den Zalozhniy und stellt frustriert fest, dass sie wenig ausrichtet. Sie stellt sich ihm in den Weg und versucht ihn mit ihrer UV-C Lampe aufzuhalten. Der Zalozhniy schlägt ihr die Lampe aus der Hand. Sie zerschmettert auf dem Boden. Das kostet ihn allerdings Zeit... und ein wenig außer Puste scheint er auch zu sein.

Etwas später springt der Zalozhniy durch eine Tür nach draußen. Hier holt ihn Cevas ein, der ihm mit seiner Machete einen Hieb auf Taillenhöhe verpasst, wodurch er den Teil seiner Jacke mit dem Buch absäbelt. Uliana hört die Kampfgeräusche und kommt mit dem Auto um die Ecke gefahren. Der Zalozhniy zieht nun selbst ein gewaltiges Kampfmesser und will über Cevas herfallen. Dann versucht Uliana den Zalozhniy über den Haufen zu fahren, was allerdings völlig schief läuft. Sie zieht an dem Monster vorbei und wird von einem viel zu schnell fahrenden LKW gerammt. Ulianas Auto überschlägt sich, die Fahrerin ist schwer verletzt und ohnmächtig. Yuri merkt sich die Nummer des LKWs. Der Zalozhniy verpasst Cevas derweil einen Treffer, dann aber sind Vasily und Yuri ebenfalls zur Stelle und halten den Zalozhniy mit ihren UV-C Lampen in Schach. Das Monster scheint etwas erschöpft zu sein. Die Männer schnappen sich das auf dem Boden liegende Buch und ziehen sich vorsichtig zum Auto zurück. Der Zalozhniy stößt einen wütenden Schrei aus und verschwindet dann, indem er sich an einer Regenrinne an einem Haus empor hangelt und über die Dächer davon springt.

Die Sitzung endet mit einem Krankenhausaufenthalt Ulianas. Während ihrer knapp zweiwöchigen Genesung studieren ihre Mitstreiter eifrig Gertrude Bells Geheimtagebuch. Die Eintragungen reichen über die letzten vier Jahre ihres Lebens (1922 bis Mitte 1926) und beschreiben die Geburtswehen des Königreichs Irak, ihr Verhältnis zu König Faisal und der britischen Regierung, das Schwinden der Geldmittel ihrer Familie, den Tod ihres Bruders Hugo und ihre Arbeit beim Aufbau des Nationalmuseums und der Nationalbibliothek des Irak. Cevas fällt während der Lektüre irgendwann auf, dass Bell wohl irgendetwas über Vampire wusste. Sie beschreibt jedenfalls mehrfach Wildrosen an irgendwelchen Fenstern.

Schließlich stößt Cevas auf einen interessanten Eintrag. 1922 beschreibt Bell, wie sie eines Nachts von herannahenden Reitern geweckt wird. Als sie nach draußen geht, um sie zu begrüßen, stellt sie erstaunt fest, dass es sich um Beduinen aus der tiefsten Wüste handelt – und dass einer von ihnen sein keffiya (Kopfbedeckung) abnimmt, unter der die bärtigen Gesichtszüge Harry St. John Philbys zum Vorschein kommen. 1922 ist Bells ursprünglich positive Einschätzung Philbys offenbar einer Abneigung gewichen, die auf Philbys Unterstützung Ibn Sauds beruht. Bell behandelt ihn wie einen Unruhestifter und Opportunisten und verdächtigt ihn einer mangelhaften Loyalität der britischen Krone gegenüber. Trotz allem ist sie begierig darauf, Neuigkeiten aus Amman zu erfahren, wo Philby stationiert war, und lädt Philby in ihr Haus ein. Philby betrinkt sich schnell.

Während ihrer Unterhaltung nähern sich beide einander an und sprechen auch über Politik und Religion. Bell berichtet von den Schwierigkeiten, die sunnitischen und schiitischen Fraktionen im Irak in einer Balance zu halten. Er gesteht ihr daraufhin überraschend, dass er darüber nachdenkt, „aus politischen Gründen“ zum Islam zu konvertieren. Bell war ihr gesamtes Leben lang Atheistin und macht eine Bemerkung darüber, dass alle Religionen gleichermaßen dumm seien. Philby zieht daraufhin einen größeren Kettenanhänger unter seinem Hemd hervor und erklärt ihr, dass das die einzige Religion sei, die er brauche.

Bell beschreibt den Anhänger in ihrem Geheimtagebuch und behauptet, er gleiche einem Reagenzglas und enthalte eine weißlich-rote Flüssigkeit. Laut Tagebuch wedelt Philby vor Bells Augen mit diesem Anhänger herum und nennt ihn seinen „Schlüssel zum Himmel“. Er deutet dann auf die Beduinen vor der Tür und nennt sie „Brüder im Geiste“, die bei seinem Tod den Kettenanhänger mit ihm beerdigen würden.

Cevas erzählt seinen Freunden von dem Tagebucheintrag und erklärt, dass Philby 1960 in Beirut gestorben sei. Er wurde auf dem islamischen Friedhof im Beiruter Stadtteil Basta beerdigt. Wenn die Angaben aus Bells Geheimtagebuch stimmen, befindet sich Philbys Kettenanhänger vielleicht noch dort. Die Sitzung endet mit einer Diskussion, auf welchem Weg die Agenten nach Beirut gelangen wollen.

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Actionreicher und guter Abend! Viel besser und knalliger als beim letzten Mal.

Natürlich gab´s auch einige knappe Nummern. Ich wollte gern die Szene im Mulhabarat Archiv spielen, aber beinahe hätten die Agenten auch schon durch ihre Recherche im Hotel Al-Sadeer Hinweise auf Bagdad gefunden. Das ließ sich nur knapp verhindern.

Dann war aber Mohammad al-Kirkuk tot. Wie gelangen die Agenten nun an den genauen Ort des Archivs? Die Szene mit dem alten IS-Folterer war quasi ein improvisiert ausgespielter Einsatz von Stadtkenntnis und hat mir gut gefallen.

Als sich die Situation im Mukhabarat Archiv so entwickelt hat, dass die Agenten nicht mehr die toten Spione in der Kiste finden konnten, wurde es nötig, dass sie wenigstens dem Zalozhniy das Buch abnehmen konnten. Das hat glücklicherweise geklappt... sonst hätte ich anfangen müssen mir neue Wege einfallen zu lassen. Als der Zalozhniy eingeholt wurde, brauchte ich den LKW nicht mehr um ihn zu stoppen. Daher habe ich schnell umdisponiert und ihn Uliana als Unfallursache auf den Hals geschickt.

Die Frau war heute überhaupt extrem gebeutelt und hatte am Ende einen Wert von -9 auf Gesundheit. Die Spielerin hat´s mit Fassung getragen... Konsequenzen haben solche Geschichten allerdings schon: die Gruppe hat im Mukhabarat Archiv erstmalig Rüstung getragen.

Ein bisschen schade war vielleicht, dass sie die SIM Card des toten Agenten im Mukhabarat Archiv nicht gefunden haben. Ich mag die Szene, die entsteht, wenn die Agenten auf gut Glück die dort zu findende Nummer anrufen. Man kann aber wohl nicht alles haben. Die Überraschung kommt dann eben beim nächsten Mal.

Uthoroc:
Sehr schön, danke für den Bericht! :)

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