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[Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Scimi:
--- Zitat von: Chiarina am 3.06.2016 | 00:47 ---Die Charaktere werden in dieser Szene Zeuge, wie Dorjiev einen Leichnam präpariert um ihn zum Zalozhniy zu machen. Das ist doch eine Handlung, die es geheimzuhalten gilt, denke ich.
--- Ende Zitat ---
Ich denke, der Punkt ist eher, dass die Schurken in der Szene den Spielern ja keine Falle stellen und vorbereitet sind, sondern selbst von den Ereignissen überrascht werden. Klar, die erste Reaktion ist: "Eindringlinge! Schnappt sie euch!"
Aber wenn das nicht funktioniert, wenn sich plötzlich bei dir die Leichen zu türmen anfangen und von der Gegenseite noch keiner liegt, wenn du die Übersicht über die Situation verlierst und gar nicht weißt, ob du dich nicht längst in einem desaströsen Rückzugsgefecht befindest und wenn du noch immer keine Ahnung hast, was dich da getroffen hat und mit wem du dich da gerade anlegst, dann beginnt die Option "Neu gruppieren, Gefahr analysieren und dann geplant zuschlagen" immer besser auszusehen.
--- Zitat von: angband am 3.06.2016 | 07:23 ---Es ist schon problematisch, wenn man den Spielern sagt, dass die SC krasse Agenten sind, dann aber von 1 Zalozhniy den Hintern versohlt bekommen. Spieler hier (und generell) zur Flucht zu bewegen, kann gut mal schief gehen. Zusätzlicher negativer Effekt : die Spieler werden möglicherweise in der Zukunft SEHR viel vorsichtiger agieren.
--- Ende Zitat ---
Das ist ja gerade das Grundthema des Spiels, das es in den Griff zu kriegen gilt: Die SCs sind superkrasse Agenten, die sich durch die meisten Alltagsgefahren spontan durchprügeln können, aber die Vampire spielen eben in einer anderen Liga und können sie in einem fairen Kampf zum Frühstück verputzen. Wobei es für mich auch zum Genre gehört, dass die Agenten darin kompetent sind, Gegner einschätzen zu können und zu wissen, ob es sich um Goons oder Bossgegner handelt.
Im Notfall greift man halt zu der alten Samuraigeschichte, wo sich die gegnerischen Parteien gegenüberstehen, beide anhand der Fußstellung und Handhaltung der anderen Seite im Geist nachvollziehen können, wie ein Kampf ausgehen würde, wenn er denn stattfände, beide zum selben Ergebnis kommen und sich dann der Verlierer freiwillig zurückzieht, ohne dass auch nur einer sein Schwert gezogen hätte. Das heißt, vorher klarmachen, was passiert, Kampf am Spieltisch durchwürfeln lassen bis zum Tod und dann Agenten oder Vampire entsprechend agieren lassen.
Deep_Impact:
--- Zitat von: Scimi am 3.06.2016 | 13:33 ---Im Notfall greift man halt zu der alten Samuraigeschichte, wo sich die gegnerischen Parteien gegenüberstehen, beide anhand der Fußstellung und Handhaltung der anderen Seite im Geist nachvollziehen können, wie ein Kampf ausgehen würde, wenn er denn stattfände, beide zum selben Ergebnis kommen und sich dann der Verlierer freiwillig zurückzieht, ohne dass auch nur einer sein Schwert gezogen hätte. Das heißt, vorher klarmachen, was passiert, Kampf am Spieltisch durchwürfeln lassen bis zum Tod und dann Agenten oder Vampire entsprechend agieren lassen.
--- Ende Zitat ---
Das ist ja eine coole Idee. Hat so was von den Holmes-Verfilmungen mit Robert Downey jr. Wirklich toll, wenn man seine Spieler mal schocken will. Funktioniert aber nur einmal.
KhornedBeef:
--- Zitat von: Scimi am 3.06.2016 | 13:33 ---[...]
Im Notfall greift man halt zu der alten Samuraigeschichte, wo sich die gegnerischen Parteien gegenüberstehen, beide anhand der Fußstellung und Handhaltung der anderen Seite im Geist nachvollziehen können, wie ein Kampf ausgehen würde, wenn er denn stattfände, beide zum selben Ergebnis kommen und sich dann der Verlierer freiwillig zurückzieht, ohne dass auch nur einer sein Schwert gezogen hätte. Das heißt, vorher klarmachen, was passiert, Kampf am Spieltisch durchwürfeln lassen bis zum Tod und dann Agenten oder Vampire entsprechend agieren lassen.
--- Ende Zitat ---
Die Idee ist sowas von geklaut. >;D
Auch wenn sie gerade in der obigen Szene nicht optimal ist: Dieses "Durchspielen" basiert ja gerade auch auf einem sehr genauen Einschätzen der Fähigkeiten des Gegners (und der daraus resultierenden wahrscheinlichen Strategien). Wenn etwas aussieht wie ein Mensch, kalkuliert man halt nicht ein dass es als Reaktion auf eine Kugel einfach gerade weiterläuft, oder eine Beinklammer durch schiere Kraft sprengt.
LushWoods:
Hat auf mich so quer durch die Gumshoe Threads so den Eindruck gemacht.
Wenn nicht ist ja alles gut :)
Scimi:
Ist mir das erste Mal, glaube ich, in den Lone Wolf And Cub-Comics und bei Lot5R untergekommen, seitdem oft als Stilmittel gesehen, aber keine Ahnung, woher die Idee ursprünglich kommt.
Auch meiner Meinung nach nicht so passend bei Szenen, die eher in Richtung Horror gehen, wie in Odessa mit Dunkelheit, Verwirrung auf beiden Seiten, Flüchten und Schießen und einem Vampirmeuchler mit Hang zu tödlichen Streichen in den Schatten. Aber für eine typische Bond-Szene, wo die Gruppe den Obervampir an der Bar im Luxuscasino trifft, sich fragt, was passieren würde, wenn sie jetzt einfach die Waffen ziehen und loslegen würden, das kurz im Kopf durchspielt und dann doch lieber doppelbödigen Smalltalk hält.
Das das mit dem Einschätzen hängt anfangs vielleicht ein bisschen davon ab, ob die Vampire einfach nur extrem stark und schnell und tödlich sind, oder wirklich übernatürlich und mit Masse, Hebeln, Reibung und Physik im Allgemeinen gar nichts am Hut haben. Aber dass die Charaktere Informationen gewinnen, um sich einen Vorteil zu verschaffen, gehört ja zum Genre. Nach dem xten Zalozhniy sollte die Gruppe die irgendwann im Griff haben - wobei natürlich die nächste Stufe der Vampyramide noch ganz anders drauf sein kann.
Prinzipiell sehe ich aber NBA als ein Spiel, wo die Charaktere irgendwo gewinnen werden bzw. zumindest die Bösen am Ende nicht davonkommen. Übermächtige Supervampire zeigen dann nur, wie awesome die Charaktere sind, wenn sie sie am Ende zur Strecke bringen, obwohl es ausieht, als hätten sie keine Chance.
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