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[Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet

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LushWoods:

--- Zitat von: Grinder-Wan am 15.01.2017 | 10:41 ---Was hat sie denn ernüchtert?

--- Ende Zitat ---

Hab da auch irgendwo hier schon mal was dazu geschrieben.
Kurz gesagt ging es um den zentralen Bestandteil des Systems: Die Punkte(vergabe).
Während ich das System toll finde, weil es einfach ist, Probleme vermeidet und mir als SL gute Werkzeuge zur Hand gibt fanden meine Spieler nur bedingt Gefallen daran.
Hauptsächlich lag's an der Punkteökonomie. Aber da war ich wohl teilweise als SL selber Schuld dran. Ich war wohl zu knausrig.
Speziell hat ihnen dieses "ich bin voll im Arsch wenn ich keine Punkte mehr hab" Gefühl nicht zugesagt. Und da hätte ich besser gegensteuern müssen.

angband:
Ich habe mit einer neuen Gruppe ebenfalls wieder das Zalozhnyi Quartet begonnen - und zwar wieder in Odessa. Die Spieler finden es nach zwei gespielten Sessions super, sowohl System als auch Setting :) Ich muss auch sagen, dass meine Mitspieler sehr improvisations und erzählfreudig sind. In Odessa haben die Agenten eine Menge Informationen nicht gefunden bzw. nicht gesucht und sich nach der Flucht aus den Katakomben ziemlich schnell auf das Erreichen des Ziels Wien versteift. Ich hatte mir vorgenommen, wesentlich freier (d.h. mit weniger Zaunpfahlwinken bzgl. relevante Zwischenstopps in Transnistrien, Rumänien und Ungarn) zu leiten und das klappt bisher sehr gut, wenn der Plot ziemlich schnell völlig vom Drehbuch abgewichen ist :D

Strategie meiner Spieler: ein Kontaktmann wurde zum Schließfach geschickt und der Inhalt woanders (am Bahnhof) deponiert. mit einem Fischerboot nach Rumänien, Flug von Constanta nach Bukarest, Flug von Bukarest nach Wien. Mit Dr. Dorjiev's Magie wurde die Truppe dann geortet und das Flugzeug wurde in der Luft von einer Boden-Luft-Rakete getroffen. Es gab eine spektakuläre Notlandeaktion auf einer Straße in Zentralrumänien. Dort stieß man auf einen Baldak Transit Kleintransporter, überwältigte die Fahrer und fand darin Menschen (Flüchtlinge aus dem Nahen Osten) die nach Dragovir gebracht werden sollten. Nach einiger Diskussion entschied man, dass Wien wichtiger sei. Also mit dem Auto weiter durch Ungarn nach Wien. Die Spieler beschrieben auch immer wieder, wie sie ihr Aussehen verändern, Spuren verwischen, Papiere besorgen, da konnte die Lisky Bratva nur eingeschränkt folgen. Auf der Straße nach Wien gab es dann wieder eine heiße Verfolgungsjagd, die einen SC mit -8 Gesundheit zur Folge hatte, bis man die Stadtgrenze überquerte.

Jetzt bin ich am Überlegen, was ich mit dem Inhalt des Schließfaches anstelle oder ob die Lisky Bratva das vielleicht doch noch eine Falle stellen könnte...  >;D

Chiarina:

--- Zitat von: angband ---(...) ein Kontaktmann wurde zum Schließfach geschickt und der Inhalt woanders (am Bahnhof) deponiert.
--- Ende Zitat ---

Auch nicht schlecht!

Ich habe mit meinen Spielern vorher (S)Entries gespielt. Im Lennart-Dossier waren dann einige Hinweise auf das enthalten, was die Agenten auf ihrem Weg von Odessa nach Wien noch so aufdecken können. Es sieht so aus, als würden sie das "en passant" mitnehmen wollen. Von daher muss ich mir möglicherweise um großartig abweichende Routen gar keinen Kopf machen.

Wodurch kam denn bei dir, angband, die Verfolgungsjagd vor Wien zustande? War die Lisky Bratva der Verfolger? Wenn ja hast du ja wahrscheinlich noch ein paar Möglichkeiten!

angband:
Die Verfolgungsjagd vor Wien kam aus dramatischen Gründen zum Einsatz, das heißt im Grunde Spielleiter Willkür :D genau, die Lisky Bratva waren die Verfolger. Ich habe also schon einige Optionen, aber es heißt ja, dass Wien neutral ist... Mal sehen.

Chiarina:
Heute gab es unsere zweite Zalozhniy Quartet Runde. Im Vorfeld das übliche Schlamassel: Ein Spieler steigt aus heiterem Himmel aus. Natürlich informiert er uns erst am Spieltag selbst. Die Gründe waren so hanebüchen, dass ich nicht verstanden habe, warum. Dann erfahre ich, dass ein alter Kumpel ein Praktikum in Kanada beendet und Anfang März nach Deutschland zurückkommt. Ich schreibe ihm eine email, frage ihn, ob er bei Night´s Black Agents mitmachen will. Er sagt zu. Nagut. Für Nachschub ist gesorgt. Mal sehen, ob wir jetzt mal ein bisschen Kontinuität in die Runde bekommen. Die Sitzung selbst war allerdings super:

Nach der Flucht der Charaktere in der letzten Sitzung sind die Charaktere am Rande Moldawiens gelandet und treffen in einer kleinen hinterwälderischen Pension einen anderen Gast, der nach Tiraspol will (Nachrücker-Spieler). Der Mann ist Israeli, Ex-Mossad und inzwischen auf eigene Faust als Patriot unterwegs. Er hilft Juden in ganz Europa bei der Repatriierung nach Israel und will in Tiraspol Mr. Happy treffen, der ihn mit einer Adressliste der Juden in der Stadt versorgen will. Die beiden verbliebenen Charaktere und der Israeli machen sich miteinander bekannt und schon taucht hier in Moldawien die ukrainische Militsiya auf und will die Pension durchsuchen. Der Wirt versteckt seine Gäste in der Waschküche. Das lässt das Eis brechen und die Männer beginnen, sich ein bisschen voneinander zu erzählen. Unter anderem wird klar, dass die Lisky Bratva in Transnistrien noch nicht so recht Fuß gefasst hat. Daher fahren am nächsten Morgen alle drei Männer im Leihauto des Israeli nach Tiraspol. Die Bestechung an der Genze verläuft problemlos.

Mr. Happy versorgt den Israeli mit den gewünschten Adressen, den beiden anderen erteilt Mr. Happy, der Fußballfan des FC Tiraspol, den Auftrag, das vom Konkurrenten FC Sheriff neu eingekaufte nigerianische Fußball-Wunderkind Abesoli von seinem Einsatz im Freundschaftsspiel zwei Tage später abzuhalten. Nebenbei erzählt Mr. Happy, dass der Besitzer des Fußballclubs FC Sheriff Viktor Gusan ist, ein Mann der Kontakt zu einem ostukrainischen Seperatistenführer namens Alexander Sachartschenko hat. Der wiederum sei in der Vergangenheit durch seine antisemitischen Sprüche aufgefallen. Der Israeli beschließt daraufhin, an dem Auftrag mitzuwirken.

Die Agenten checken alles durch und erfahren relativ schnell vom Aufenthaltsort Abesolis: der Fußballer trainiert privat auf einer Dacha ein paar Kilometer vor der Stadt, abgelegen in einem Wald, außerdem erfahren sie, dass er nachts gern die High Society Clubs der Stadt besucht. Der Mafiosi der Gruppe mischt daraufhin einen Stoff, der in etwa wie eine Lebensmittelvergiftung wirkt. Die Agenten wollen das Zeug Abesoli in ein Getränk mischen. Einen Tag lang observieren sie die Dacha, in der Nacht beobachten sie Abesoli in einem Club. Aufgrund der stets anwesenden Wachen, die auf der Dacha aber entspannter wirken, halten sie diesen Ort für geeigneter ihren Plan in die Tat umzusetzen. Während Abesoli am nächsten Tag auf dem Rasen hinter dem Haus trainiert, bleibt ein Agent in Funkkontakt im nahen Wald, die beiden anderen schleichen ins Haus... und laufen dem Hausmädchen in die Arme! Sie bedrohen die bedauernswerte Frau mit einer Pistole und geben ihr zu verstehen, sie soll für heute Schluss machen und sich für morgen krank melden. Völlig eingeschüchtert tut die Frau, was man ihr sagt. Die Eindringlinge gelangen in die Küche. Eine Kaffeemaschine läuft. Die Agenten mischen das Gift in den Kaffee, in ein paar Wasserflaschen und in eine Flasche Whiskey. Dann verlassen sie das Haus. Das Hausmädchen hat brav getan, was es tun sollte. Allerdings haben die Wachen am Tor mal im Haus nach dem Rechten gesehen. Ein Alarm wird nicht ausgelöst. Scheinbar war die Aktion erfolgreich. Dann zapfen die Agenten auf halbem Weg zurück die einzige Überlandstromleitung an, die zu der Dacha führt und hören den Telefonverkehr ab. Auf diese Weise bekommen sie mit, dass ein Arzt gerufen wird, weil der Leibwächter Abesolis Schmerzen habe. Die Agenten begeifen, dass sie den Falschen erwischt haben. Sie fangen den Wagen des Krankenhausarztes ab, der zur Dacha fährt, geben dem Arzt einen Schlag auf den Schädel und fesseln ihn an einen Baum. Der Mafiosi verkleidet sich als Arzt und gelangt zur Dacha. Er kommt mit Abesoli ins Gespräch und "erfährt" vom Clubbesuch des Fußballers am Vorabend. Daraufhin äußert er den Verdacht, dem Leibwächter Abesoli könnte jemand irgendetwas ins Getränk gemischt haben. Vielleicht sogar Abesoli selbst, bei diesem setze die Wirkung aber erst später ein... da helfe doch die prophylaktische Einnahme eines Mittelchens! Kurz: Der Mafiosi lässt das Mittelchen bei Abesoli, der es dann "sicherheitshalber" auch selber nochmal zu sich nimmt. Hinterher fahren sie den ohnmächtigen Arzt mit dessen Auto in ein Parkhaus in der Stadt und übergießen ihn mit Alkohol.

Das Spiel am nächsten Tag findet ohne Abesoli statt. Zur Freude der Fans des FC Tiraspols endet es 0:0. Mr. Happy ist glücklich und macht die Agenten mit einem Mann bekannt, den er selbst noch nicht allzu lange kennt. Der Mann ist ein ukrainischer Apotheker, von dem die Lisky Bratva Schutzgelder erpressen wollte und der sich daraufhin nach Transnistrien abgesetzt hat. Die Agenten erfahren, dass auch Mr. Happy nicht gerade ein Freund der Lisky Bratva ist. Der ukrainische Apotheker erzählt ein bisschen von seiner Vergangenheit, alle feiern zusammen das erfreuliche Unentschieden des FC Tiraspols und schließlich fahren die Agenten mit dem Mann gemeinsam im Taxi nach Hause. Der Mann wird zuerst abgesetzt, aber als sich die Agenten noch ein letztes Mal zu ihm umblicken, sehen sie, wie ihm eine dunkle Gestalt folgt. Diese Gestalt hat ein Gewehr in der Hand. Sofort lassen die Agenten das Taxi halten und folgen der Gestalt. Sie rufen ihrem neuen Bekannten zu, er solle aufpassen. Die dunkle Gestalt gibt daraufhin einen Schuss auf die Agenten ab und verwundet den Israeli leicht. Die drei Agenten schießen zurück und die dunkle Gestalt ist tot. Schnell bringt man deren Waffen, einen Schlüsselbund und einen Pass an sich und geleitet den neuen Freund in dessen Pension.

Dort angekommen erzählt der Apotheker den Agenten ein paar seltsame Volksmärchen von Zalozhniys. Die Agenten können zwar ein paar Parallelen zu ihren Erlebnissen ziehen, insgesamt klingt das aber alles viel zu fantastisch um wahr zu sein. Dann erzählt der Apotheker den Agenten, dass sich die Lisky Bratva neuerdings auch in Transnistrien breitmachen will. Der Mann, der ihnen dabei helfen will, ist Alexander Wladimirowitsch Martynow, der jetzige Premierminister Transnistriens. Der ukrainische Apotheker beschwört die gemeinsamen Interessen und fordert die Agenten auf, ein Zeichen zu setzen. Martynow sei derzeit im Urlaub auf der Krim, sein Haus kaum bewacht. Er habe einen kleinen Sprengsatz, den die Agenten in sein Haus bringen könnten, dann könne man eines seine Zimmer in die Luft jagen und hinterher in einem Bekennerschreiben sich jegliche Einmischung aus Richtung Ukraine oder Russland in Transnistrien verbitten. Die Agenten sind unschlüssig, stellen aber in den nächsten Tagen ein paar Nachforschungen an. Am Schluss haben sie einen Plan, wie sie in das Haus hineingelangen könnten und sind auch drauf und dran, ihn auszuführen. Sie fahren zu ihrem neuen Freund um da die Bombe abzuholen, aber glücklicherweise wirft der Israeli nochmal einen genaueren Blick auf den Sprengstoff - dabei erkennt er, dass es sich nicht um eine harmlose kleine Bombe handelt, die in einem Zimmer ein wenig Chaos anrichtet, sondern um ein absolutes Ticket in die Hölle, das das halbe Stadtviertel in die Luft jagen würde. Mit absolutem Pokerface gibt er dem neuen Freund zu verstehen, dass es vor Durchführung der Tat noch ein paar Informationen einzuholen gelte. Sie fahren zurück in die Stadt und stellen erstmal Mr. Happy zur Rede. Dieser weiß von nichts, er kennt den Apotheker aus der Ukraine ja auch noch nicht allzu lang. Nach der Erzählung der Agenten schlägt er allerdings vor, sich den Mann zu greifen. Zusammen fahren die Agenten mit Mr. Happy zu dessen Pension... und müssen feststellen, dass der Vogel bereits ausgeflogen ist. Sie kommen zu folgenden Schluss: Entweder hat es hier jemand auf einen Nachbarn des Premierministers abgesehen und schreckt vor Kollateralschäden nicht zurück oder hier wollte jemand den Agenten ein dickes Ding anhängen - und das könnte dann eventuell auch die Lisky Bratva selbst sein!

Mr. Happy erklärt den Agenten, es sei vielleicht klüger, ein bisschen in Bewegung zu bleiben. Er besorgt den Agenten moldawische Visa und einen Wagen, in dem sich die Agenten in Richtung Rumänien bewegen.

Toller Abend! Das Gesicht des Spielers bei der Erkenntnis, dass es sich um eine extrem zerstörerische Superbombe handelt, war die Sitzung schon allein wert! Ein zweites Highlight war der Pressespiegel: In den Zeitungen konnten die Agenten tagtäglich nachlesen, was von ihren Aktionen in der Öffentlichkeit ankam. Großer Spaß!

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