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[Night`s Black Agents] The Zalozhniy Quartet
Scimi:
"Recherche" kann man aber relativ breit sehen. Wenn die Spieler nur ballern wollen, ist es das falsche Spiel, aber Informationen kann man ja auf sehr vielseitige Weise anbringen: Durch Kontaktleute, Einbrüche, Überwachung, Erpressung etc.
Wenn die Gruppe so gar keine Lust hat, sich selbst die Hacken abzulaufen, kann man ja mal durchaus sagen, dass NSC X oder Organisation Y aus eigenen Gründen schon alle Infos gesammelt haben, so dass man sich die nur noch holen müsste...
Einfach rausbekommen, was die Spieler am liebsten machen wollen und wie sie sich einen Spionagethriller vorstellen und dann entweder "James Bond" oder "Tinker, Tailor, Soldier, Spy" oder "Three Days of the Condor" spielen.
Chiarina:
Heute gab´s unsere 3. Zalozhniy-Quartet Runde. Noch einmal waren wir SL + 3 Spieler. Beim nächsten Mal will ein weiterer Spieler dazustoßen.
Der angeschossene Ex-Mossad hat über Mr. Happy in Tiraspol noch ein wenig medizinische Versorgung bekommen können, dann sind die Agenten mit moldavischen Pässen Richtung Grenze. Am Grenzübergang nach Moldavien gibt´s einen Stau. Angeblich gäbe es einen Kartoffelfäulealarm in Transnistrien. Alle Autos müssen an die Seite und eingesprüht werden. Die Grenzbeamten deuten auf ein nahes Motel. Das kann dauern. Dank Bestechungsgeldern und ein wenig Cop Talk bekommen die Agenten versichert, man wolle versuchen, ihren Wagen innerhalb von drei Stunden abzufertigen. Die Agenten trinken einen Kaffee und lernen einen Geschäftsmann kennen, der nach Bukarest will. Er erzählt davon, dass die Grenze nach Transnistrien dicht ist, weil die dortigen Beamten Angst davor haben, dass irgendwelche Mafiosi einreisen würden. Warum man dann aber gleich auch noch die Ausreisewilligen mit schikaniert sei ihm auch nicht klar. Der Mann geht mit den Agenten nach draußen, redet noch eine Weile weiter, dann scheint er einen kleinen Schwächeanfall zu haben. Die Agenten kümmern sich um ihn und besorgen ihm einen Sanitäter, dann fahren sie weiter (was sie nicht bemerkt haben, ist der GPS-Peilsender, den der Mann an ihrem Kotflügel befestigt hat: Der Mann ist Elvis, einer der Dukes of Edom – Erstkontakt!). Im Auto lesen sie eine Zeitung, erfahren, dass in Tiraspol ein Küchenmädchen geplaudert hat und der Fall um den Fußballstar Igwe Abesoli neu aufgerollt werden muss. Die Agenten drücken ein wenig aufs Gas.
Das Passieren der Grenze nach Rumänien läuft besser. In Iași machen die Agenten Halt und übernachten in einem Hotel. Einer von ihnen untersucht sicherheitshalber ihren Wagen und findet den Sender. Rätselraten: Wo kommt der her? Der Peilsender wird an einen Bus gehangen, der Richtung Süden unterwegs ist, dann mieten die Agenten einen neuen Wagen.
Weiter geht es. Nach Roman werden sie von einem waghalsigen Motorradfahrer bedrängt, der irgendwann auf seiner zusätzlich aufgemotzten MV Agosta F4 halsbrecherisch überholt. Die Agenten können noch einen seltsamen, einigermaßen klobigen Transportaufsatz erkennen, den er hinter seinem Fahrersitz angebracht hat, dann ist das Motorrad auch schon weg.
Hinter Kreuzburg an der Bistritz dann ein Volltreffer: Die Agenten fahren hinter drei LKWs mit der Aufschrift „Baldak Transit“ her. Zunächst wird der RFID-Tracker aus Odessa getestet: Keine geschmuggelten Waffen an Bord. Dann biegen die LKWs überraschend nach links in ein kleines Tal ab. Das kommt den Agenten seltsam vor: Das ist nicht der Weg nach Dragovir. Den LKWs hier zu folgen ist den Agenten aber zu auffällig. Sie fahren weiter in Richtung Dragovir, werden aber schon bald von einem hellblauen SUV bedrängt. Leider haben die Agenten keinen richtig guten Fahrer dabei. Nach einer Weile Aufblenden, Auffahren und anderen Ablenkungsmanövern, u. a. mitten auf einer engen Brücke, kommt es dann doch zur Katastrophe: An einer Schlucht drängt der SUV die Charaktere so ab, dass sie frontal gegen einen massiven Betonpfeiler knallen. Glücklicherweise sind alle angeschnallt und tragen leichte Polizeirüstung. Hacker und Schmuggler haben nur ein paar Schrammen abbekommen, der Ex-Mossad ist aber stärker betroffen. Die Agenten rufen die Polizei und einen Krankenwagen, der sie nach Bicaz bringt. Dort stellt sich heraus, dass der Ex-Mossad schnell wieder auf die Beine kommt. Einen Tag haben die Agenten aber verloren. Sie mieten einen neuen Wagen, fahren zurück zu dem Seitental und wollen nochmal nachschauen, wo die Baldak Transit LKWs hingefahren sind. Kaum ins Tal eingelenkt, kommen ihnen die LKWs auch schon entgegen, angeführt von einem schäbigen Lieferwagen. Die Agenten fahren weiter, entdecken ein einsames, orthodoxes Kloster, einen Parkplatz voller Fäkalien, Spuren von vielleicht zwei Dutzend Menschen... und sonst nichts. Dann fahren sie zurück nach Bicaz und weiter bis Broșteni. Hier gibt es ein modernes Café für Wandertouristen. Es ist außerdem der Ort am Borgo-Pass, bei dem man die Passstraße verlassen muss um über eine kleine Seitenstraße nach Dragovir zu kommen. Die Agenten nehmen sich ein Zimmer, holen ein paar Erkundigungen bei der Wirtin (die sie für Dracula-Touristen hält) ein und nehmen eine Mütze Schlaf.
Am nächsten Morgen fahren die Agenten in Richtung Dragovir und prompt kommen ihnen die Baldak Transit LKWs entgegen. (Die Agenten haben sich ein bisschen viel Zeit gelassen. Den Transport der Sklaven per Minibus zum Kloster haben sie verpasst). Sie fahren weiter Richtung Dragovir, parken zwei, drei Kilometer entfernt auf einem Waldweg, tarnen ihren Wagen ein wenig und wandern dann durch den Wald. Am Waldrand beobachten sie das Dorf. Sie erkennen Voritz, den Dorfschulzen, der auf dem Weg zu seinem abgelegenen Hof ist. Gegen die Windrichtung schleichen sie sich an seinen Wolfshunden vorbei zu seiner Haustür, klopfen und verwickeln den Mann in ein Gespräch über das Kloster. Nach einigem guten Zureden stellt man fest, dass man auf derselben Seite ist. Voritz warnt die Agenten, erzählt ihnen aber auch ein wenig über die Belegschaft des Klosters, die Menschentransporte und die Patrouillengänge der Wachen an den Berghängen und im Dorf. Er weiß auch zu berichten, dass die Männer für die Lisky Bratva arbeiten.
Dann schleichen sich die Agenten in der Nacht mit Nachtsichtgeräten ausgestattet den Berg hinauf und erreichen unentdeckt das Kloster. Sie erkennen die Satellitenschüssel mit dem Satellitenmodem, betreten das Kloster über den eingestürzten Bereich, begutachten die Wachen im Innenhof und auf der Mauer (insgesamt ca. 7 aktive Wachen bei Nacht) und verbergen sich im ruinösen Bereich. Von dort aus schleichen sie sich durch das Hauptgebäude aufs Dach. Auf dem Kirchturm des Klosters richtet sich der Ex-Mossad ein Snipernest ein, die beiden anderen schleichen sich über das Dach zur Satellitenschüssel, wo der Hacker das Modem anzapft, möglichst viele Dateien aus dem Computer des Kloster herunterlädt und der Lisky Bratva einen üblen Virus in ihr System einspeist.
Und dann kommt der Moment der Entscheidung: „Versuchen wir jetzt auch noch die Gefangenen zu befreien oder gehen wir?“ Die Agenten sind ziemlich ausgepowert. An eine langwierige verdeckte Aktion ist nicht zu denken. Mit einem einzigen kampfstarken Agenten und nur mäßiger Ausrüstung sieht die Chance auf eine direkte Auseinandersetzung auch nicht rosig aus. Nach langem Zögern dann erstmal taktischer Rückzug zum Café in Broșteni. Sichtung der erlangten Dateien: 1. Medizinische Fachsimpeleien, die keiner versteht. 2. Eine Studie zu UV-C Strahlung, eine Liste entsprechend verfügbarer Lampen und der Hinweis darauf, dass Zalozhniye mit UV-C Strahlen auf Distanz gehalten werden können. 3. Ein Dossier über Philby – Vater und Sohn. Die Agenten wundern sich und beschließen, eine medizinische Kapazität bezüglich der ersten Datei um Rat zu fragen.
Der weißrussische Hacker lässt sein Network spielen und erinnert sich an einen Geheimdienstmitarbeiter, der als Professor der Medizin in Kreuzburg an der Bistritz Vorlesungen hält. Er unterhält dort auch ein Safe House, das die Mitarbeiter des weißrussischen Geheimdienstes als Unterschlupf benutzen können. Die Agenten fahren zurück nach Kreuzburg, zeigen Dr. Ionesco die Datei und atmen einen Moment tief durch. Einen halben Tag später erzählt ihnen Dr. Ionesco, dass es in der Datei darum geht, Bakterien in menschlichen Wirtskörpern zu züchten und mitsamt Schwefelsäure und LSD in Leichname einzupflanzen, wodurch den Worten der Datei zufolge Zalozhniye erschaffen werden könnten. Letztlich sei das natürlich Unsinn, trotzdem sei nicht auszuschließen, dass in dem Kloster Menschenversuche angestellt würden – so wie das im 2. Weltkrieg auch schon der Fall war.
Der Hacker sagt dem Mann, dass sie sich die Sache gern ein bisschen näher anschauen wollten, aber noch ein wenig Unterstützung gebrauchen könnten. Der Professor erzählt den Agenten von einem jüdischen Gasthörer, der seit drei Wochen seine Vorlesungen besuche und direkt aus Amerika in seine alte Heimat Rumänien zurückgekehrt sei. Er habe den Mann bei seinem ersten Vorlesungsbesuch darauf hinweisen müssen, dass in der Universität keine Waffen erlaubt seien. Vielleicht sei das eine passende Unterstützung. Die Agenten grinsen und machen sich auf die Suche nach dem neuen Mitarbeiter (der Charakter des Spielers, der beim nächsten Mal einsteigen will). Zu viert wollen die Agenten dann der Lisky Bratva im Kloster Dragovir ein bisschen näher auf die Zähne fühlen.
Hot Lead, Safe House, Haven, Cache - unsere Regelkenntnis wird allmählich besser.
angband:
Bei uns haben mittlerweile Session 4 und 5 stattgefunden. Ich werde versuchen auch noch ausführlicher zu berichten, zunächst erstmal so viel : die gestrigen Session war absolut spektakulär und wir sind mit Wien durch :)
angband:
--- Zitat von: Chiarina am 4.03.2017 | 22:28 ---Der Mann ist Elvis, einer der Dukes of Edom – Erstkontakt
[...]
Zu viert wollen die Agenten dann der Lisky Bratva im Kloster Dragovir ein bisschen näher auf die Zähne fühlen.
[...]
Hot Lead, Safe House, Haven, Cache - unsere Regelkenntnis wird allmählich besser.
--- Ende Zitat ---
Darf ich fragen, was genau Edom ist (hat das nicht was mit Dracula Dossier zu tun?) und wie du es in die Kampagne eingebaut hast? Das klingt sehr interessant (v.a. anbetracht der Tatsache, dass wir nach 5 Sessions bereits halb durch sind mit dem Quartett ;)
Zu Dragovir habe ich eine Verständnisfrage: habe ich es richtig verstanden, dass die Agenten bereits im Kloster drin waren, jetzt aber nochmal anrücken wollen?`Warum?
Zu den Regeln: bei uns lief alles ganz flüssig, allerdings gibt es auch bei mir immer wieder kleinere Verwirrunden. Beispielsweise habe ich das Gefühl, dass wir Cover nicht korrekt handhaben. Wenn man "realistisch" Buch führt über die Tarn-Identitäten müssen sich die Spieler alle Nase lange neue Namen ausdenken und man kommt ständig durcheinander ("Wie heißt du jetzt genau?", "Unter welchem Namen seid ihr unterwegs?"). Das hat dazu geführt, dass ich das Cover-Thema sehr im Hintergrund und abstrakt halte...
Hier wie heute morgen gesagt, ein Bericht über Out of the House of Ashes:
Das Gute:
Anders als The Zalozhniy Sanction ist das Wien-Kapitel offen gestaltet. Im Grunde hat man ein Personen-/Gruppengeflecht mit unterschiedlichen Motivationen und einigen bereits feststehenden Aktionen - alles im Rahmen von 4 Tagen (Handelskonferenz in Wien).
Der prognostizierte Ablauf ist sehr gut und der Autor macht zudem viele Vorschläge für Abweichungen. Gareth Ryder-Hanrahan ist wirklich ein Spitzen-Rollenspielautor!
House of Ashes enthält viele sehr starke Szenen: der Extraktionsversuch, das Blut im Safe des Arztes (meine Gruppe brach nachts dort ein), Anna Shevlenko am Flughafen, der arrogante Vampir - und natürlich die Opernaufführung!
Letztere wurde bei uns zum absoluten Grande Finale-Highlight, daher will ich näher hierauf eingehen. Die Gruppe hatte im Grunde so gut wie alle Hinweise gefunden und weitgehend richtig interpretiert. Sie hatten Anna Shevlenko am Flughafen abgefangen und zur CIA gebracht. Ein Agent hat als MOS Network (ich gestattete 1W6+6 Punkte für einen Kontakt) und ich entschied, dass man Nelson Selig (CIA-Mann in Wien) zu einem Kontakt upgraden könne. Die Gruppe wollte Unterstützung von der Firma in Form eines Hubschraubers (Zielwert 8 auf den Kontaktwurf - geschafft!). Für die Planung der Opern-Aktion stellte ich einen Countdown auf 10:00 Minuten - und 30 Sekunden vor Ablauf waren sie bereit. Das würde ich wieder so machen und hat gut funktioniert (meinten auch die Mitspieler hinterher).
A Night at the Opera
* Sie bauten eine Splitterbombe mit Silber (den Bane kannten sie von Ingolfs Analysen) mit Punktausgabe in Chemie.
* Sie machten sich Schrotmunition mit Silber.
* Sie präparierten ein starkes Schlafmittel für Getränke (Pharmacy-Punktausgabe)
* Das schwere Gerät (Schrotflinten, Bombe) wurde durch einen SC in die Oper hineingeschmuggelt mittels Polizeiuniform (Filch 4).
* Innen verkleidete sich ein SC als Bedienung und verabreichte 2 von Shevlenkos Handlern einen präparierten Drink (Conceal 4).
* Ein SC versteckte die Bombe in Thonradels Loge (die Nummer hatten sie vorher mittels Hacking rausgekriegt). Ich verkündete, dass ich keinen Zielwert nennen würde. Daraufhin gab der Spieler alle seine verbleibenden Concealpunkte aus und erreichte einen Wert von 12. Die Bombe war also so gut wie unauffindbar unter Thonradels Stuhl.
* Die Bombe hatte einen Zeitzünder und sollte 20 Minuten nach Beginn der Oper explodieren. Zeitgleich sollte im Foyer eine kleinere weitere Explosion stattfinden und ein SC sollte am Sicherungskasten den Strom ausstellen.
* 3 SC befanden sich zu Beginn der Aufführung in der Loge neben Shevlenkos Loge (Hacking), hielten sich aber im Hintergrund, sodass sie nicht von Thonradel gesehen werden konnten. 1 SC war im Technik-Bereich wegen des Stroms und machte Smalltalk mit einem der Techniker (und hatte ihm vorher präparierten Kaffee gegeben.
* Ich beschloss, dass Thonradel (sitzt ja gegenüber) es auffällig findet, dass die Loge neben Shevlenkos Loge leer ist. Er veranlasste "seinen" Handler nach dem Rechten zu sehen. Mihailov klopfte also an der Tür der SC (5 Minuten bis zur Explosion) und die SC gaben vor, dass alles okay sei. Allerdings bekam sie mit, dass ersten nur eine Person die Tür öffnete und zweitens niemand im vorderen Bereich zu sehen war. Auffällig. Sie gab es an Thonradel weiter und als die SC das nächste mal nachsahen, war er nicht mehr in seiner Loge.
* Unter zeitgleichen Explosionen samt totaler Dunkelheit, wegen Stromabschaltung erbebte das Opernhaus und unsagbare Panik brach aus.
* Zwei von Shevlenkos Handlern waren sowieso schon angeknockt wegen des Schlafmittels. Die anderen beiden wurden filmreif außer Gefecht gesetzt (1x Unarmed MOS und 1x Unarmed gezielt gegen Kopf) als sie aus der Loge stürmten.
* In den Gängen und im Foyer des Treppenhauses kam es dann zu einem langen Kampf mit Thonradel. Die Agenten zogen ihre abgesägte Schrotflinten hervor und gaben alles. Dabei kamen auch Unschuldige ums Leben.
* Ziel war die Terrasse des Opernhauses, wohin die Agenten den CIA-Hubschrauber bestellt hatten. Thonradel war überall und nirgends und saugte den Piloten aus, gleich nachdem er aufgesetzt hatte. Die Agenten vertrieben den Vampir und starteten (Pilot 4). Fast waren sie schon entkommen, da sprang der Vampir mit ein Matrix-artigen Sprung noch an die Kufen des Helikopters. Ein SC ballerte ihm mit Schrot das Gesicht weg, aber der Vampir packte den SC am Arm und war im Begriff sie aus dem Hubschrauber zu schleudern. Dem SC gelang es sich irgendwie festzuklammern (Athletics 12!) und der Vampir wurde von den anderen mit Schuss- und Hiebwaffen bearbeitet, sodass er schließlich losließ.
Kommentar zum System:
Das Spielsystem wird unterschiedlich genutzt. Ein Mitspieler weiß ziemlich intuitiv die Stärken und die erzählerische Freiheit des Systems zu nutzen und kommt dabei auch sehr oft auf kreative und inspirative Ideen. Dieser Spieler hatte das meiste Spotlight. Bei der kurzen Feedbackphase am Ende stellte sich heraus, dass die anderen diese Tatsache weitgehend in Ordnung finden und sich von den kreativen Ideen des Spielers mitgezogen fühlen, auch wenn sie nicht direkt beteiligt sind. Ein Spieler hat noch ein paar Probleme sich zurechtzufinden, hatte aber grundsätzlich auch ganz coole Aktionen.
Bei den Fähigkeiten des Vampirs war ich selber nicht ganz regelfest. Wann und wie oft darf er handeln? Wann ist er wirklich tot (bei 0 oder erst bei -11 Health)? Ich beschloss ad hoc, alles zu improvisieren da es gut zur unberechenbaren Natur des Vampirs passt. Dramatisch hatte das ganz gut geklappt, aber irgendwie bin ich selbst etwas unzufrieden, dass ich es nicht mit harten Regeln hingekriegt habe...
Chiarina:
--- Zitat von: angband ---Darf ich fragen, was genau Edom ist (hat das nicht was mit Dracula Dossier zu tun?) und wie du es in die Kampagne eingebaut hast? Das klingt sehr interessant (v.a. anbetracht der Tatsache, dass wir nach 5 Sessions bereits halb durch sind mit dem Quartett ;)
--- Ende Zitat ---
Edom ist eine Spezialabteilung des britischen Geheimdienstes, die sich mit Vampiren beschäftigt. Ihr großes Ziel ist es, Dracula als Verbündeten für Großbritannien zu gewinnen. Sie wollen ihn im Kampf gegen den Terror einsetzen. Dracula verfolgt natürlich eigene Interessen und lässt sich nicht so einfach instrumentalisieren. Die Informationen dazu sind aus dem Dracula Dossier, und aus dem Edom "Basic Fields Manual". Besonders interessante Ideen finden sich auch in "The Edom Files". In dieser Veröffentlichung gibt es am Ende ein Kapitel (3 Seiten), das "The Zalozhniy Crossover" heißt. Hier finden sich ein paar Anregungen, wie man das Dracula Dossier mit dem Zalozhniy Quartett verbinden kann. Ein paar dieser Anregungen will ich aufgreifen.
--- Zitat von: angband ---[...]habe ich es richtig verstanden, dass die Agenten bereits im Kloster drin waren, jetzt aber nochmal anrücken wollen? Warum?
--- Ende Zitat ---
Du hast es richtig verstanden. Bisher haben sie aber nur auf dem Dach des Klosters gehockt und ein paar Informationen abgezogen. Es gibt diverse Gründe dafür, warum sie nochmal hin wollen:
1. Sie haben den aktiven Kampf gegen die Lisky Bratva aufgenommen und wollen denen ans Bein pinkeln.
2. Sie haben zwar eine Ahnung davon, was in Dragovir mit den Gefangenen passiert, wissen aber nichts genaues. Das wollen sie ändern.
3. Einer der Agenten hat als Drive "Altruism". Er will möglichst viele Gefangene retten.
4. Ein anderer Agent ist patriotischer Jude. Er hat erfahren, dass die Menschenversuche auf Dragovir von den Nazis im 2. Weltkrieg gestartet wurden und hat ein Interesse daran, dass dieser Schauplatz des Holocausts für immer seine Pforten schließt.
Ich persönlich bin ganz froh darüber, dass sie da nochmal hin wollen. Sie waren bisher sehr vorsichtig und haben es durch kluge Planung wirklich geschafft, den meisten Hindernissen aus dem Weg zu gehen. Hier in Dragovir gehen sie zum ersten Mal in die Offensive. Von daher bin ich sehr gespannt auf das nächste Mal.
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Euer Showdown ist natürlich ganz großes Kino, da gibt es nichts. Ob das jetzt alles hundertprozentig durch die Regeln abgesichert ist oder nicht finde ich da auch erstmal sekundär. Ich kann aber verstehen, dass du es gern stärker an die Regeln angeknüpft hättest. Die echten Vampire sind ziemlich komplizierte Gegner mit einer Menge Sonderfertigkeiten und Einschränkungen. Wer die den Regeln nach optimal ausspielen will, muss sich wahrscheinlich wirklich eine Weile lang mit den Typen beschäftigen.
Und dass es Spieler mit unterschiedlichem Feeling für die Regeln gibt... naja... das ist in fast allen meinen Runden so. Solange die Kreativität des einen nicht zur Langeweile der anderen führt, ist ja eigentlich alles gut.
Jedenfalls sehr spannend, was ihr da in Wien so angestellt habt. Ich lese es gern weiter.
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