Umfrage

Ein Rollenspiel-System,..

.., eine Spielweise!
6 (9%)
.., viele Spielweisen!
60 (89.6%)
.., keine Meinung
1 (1.5%)

Stimmen insgesamt: 56

Autor Thema: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?  (Gelesen 8959 mal)

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Offline Slayn

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #25 am: 11.09.2013 | 16:48 »
Das mal Alles mit Allem spielen kann, ist so ein schöner Rollenspieler Satz. Wenn ich etwas Hirnschmalz reinstecke, fällt mir bestimmte eine variante ein, wie ich aus Mensch Ärgere Dich Nicht ein Rollenspiel mache oder es mit Hardcore Porno in Verbindung bringe. Möglich ist alles.

Das ändert aber wenig daran, dass man sich Regelwerk oder System einfach mal nüchtern anschauen kann, bewertet was es bietet, betrachtet was es auslässt und es dementsprechend spielt.
Der zweite Schritt ist die Betrachtung des Setting, also die Frage was gespielt werden soll. Sind hier schon Unstimmigkeiten, dann passt etwas nicht.

Nehmen wir doch einfach mal Gumshoe als Beispiel: Das eignet sich einfach nicht für harte Action Szenen, da kann man sich noch so anstrengen, es geht nicht.

Das mit "es gibt ja Zusatzbücher" zu beantworten, ist ein klein wenig Selbstbetrug.
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Offline Teylen

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #26 am: 11.09.2013 | 17:00 »
Die Aussage meinerseits ist nicht das ein Rollenspiel, in diesem Fall V:tM, mehrere Spielweisen unterstützt weil es über entsprechende Ergänzungsbände verfügt. Ich habe die entsprechenden Ergänzungsbände als ein Indiz dafür herangezogen das bereits das Grundregelwerk keine allgemein objektive "eindeutige" Aussage zu der aus den Regeln, Mechaniken sowie Setting resultierenden Spielweise trifft.

Der Versuch das Rollenspiel-System nüchtern zu betrachten, sofern es eine objektive Haltung suggerieren sollte, ist spätesdens dann nicht mehr möglich wenn man bereits in dem zweiten Schritt eine Bewertung vornimmt.
Meines Erachtens ist es schon dann nicht mehr nüchtern, in der Form von neutral bzw. unabhängig sachlich, wenn man Auftrengungen vornimmt wie die Unterscheidung zwischen System und Regeln.

Hinsichtlich Gumshoe hatte ich Esoterrorists angefangen zu lesen, allerdings noch nicht abgeschlossen, insofern kann ich dort keine tiefgreifende Aussage tätigen.
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Offline Arldwulf

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #27 am: 11.09.2013 | 17:12 »
Das ändert aber wenig daran, dass man sich Regelwerk oder System einfach mal nüchtern anschauen kann, bewertet was es bietet, betrachtet was es auslässt und es dementsprechend spielt.

Ich denke die im Ausgangsposting gestellte Frage wie die Kritik zustande kommt hat auch hier einen Teil ihres Ansatzes. Indem aus dem was in den Regelwerken enthalten ist dann oft nur Teile oder sehr suggestiv Dinge herausgenommen werden. Und dann diese eben als "das ist die  Spielweise!" propagiert werden.

Dieses wirklich nüchterne Anschauen ist halt schwierig.

Offline Slayn

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #28 am: 11.09.2013 | 17:14 »
Hinsichtlich Gumshoe hatte ich Esoterrorists angefangen zu lesen, allerdings noch nicht abgeschlossen, insofern kann ich dort keine tiefgreifende Aussage tätigen.

Esoterrorists ist ein interessantes Setting und hat gute Ideen, ließ mal weiter. Dann wirst du auch feststellen was ich meine. Ermittler, Wissenschaftler, etc. werden unterstützt, du stehst aber relativ doof da, wenn du einen GSG9 oder SAS-Mann spielen willst, geschweige denn einen John Rambo.

Die Frage danach, was ein Regelsystem unterstützt, sollte es selbst beantworten können, einfach durch schiere Existenz, dazu braucht es keine objektive Haltung.

Dieses wirklich nüchterne Anschauen ist halt schwierig.

Das ist wohl wahr.
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Offline DasTaschentuch

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #29 am: 12.09.2013 | 00:55 »
Ich lese immer Spielwiese...

Offline Slayn

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #30 am: 12.09.2013 | 00:57 »
Ich lese immer Spielwiese...

Raaarrrraaarrr! Komm auf meine Spielwiese, du Schnuckeltaschentuch (Teylenmodus off)
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Luxferre

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #31 am: 12.09.2013 | 08:43 »
Ich lese immer Spielwiese...

hehe, dito  ;D

Offline Teylen

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #32 am: 12.09.2013 | 09:31 »
^^ Ist nicht der schlechteste Verleser :)

Was Esoterrorists betrifft so lese ich derzeit Tenra Bansho Zero, während das Gumshoe System wohl derzeit noch in einer der nicht ausgeräumten Umzugskisten steckt. Wobei Tenra Bansho Zero beim lesen überaus viel Spaß macht und Enthusiasmus weckt. Sollte ich es durchhaben stehen neben Esoterrorists noch einige andere Systeme an, das heißt Kickstarter Projekte.

Ansonsten habe ich nicht abgestritten das es Rollenspiele gibt die einen Themenbereich abdecken und tatsächlich schwer mit anderen Spielweisen als im Design vorgesehen zu nutzen sind. Das heißt mitunter sowohl weil das Design des Setting sowie der Mechanismen kein rechts oder links neben der anvisierten Spielweise ermöglicht, als auch das der Schreiber des Buchs einem in einem mitunter sehr betonten, nach meinem empfinden aggressiven, Tonfall anweist welchen Anspruch das Spiel voraussetzt und welche Spielweise es bedienen möchte.
Als besonders herablassend ist mir dahingehend Perfect Unrevisted in Erinnerung geblieben. Ebenso meine ich mich an eine teilweise leicht aggressive Note bei Apocalypse World zu erinnern.

Jetzt sind diese Spiele aber nicht zufällig so geschrieben worden, sondern sie wurden absichtlich dahingehend designed präzise eine Spielweise anzusprechen. Mitunter in der Diskussion um die Frage in wie weit Spiele wie V:tM ein "brain damage" bei den zufriedenen Spielern zu verantworten haben als direkte Gegenreaktion auf Regelwerke die keine eindeutige Aussage zu der Spielweise treffen.

Daraus abzuleiten das alle Regelwerke auf eine(oder eine eingeschränkte Anzahl an) Spielweise(n) über den Rollenspieltext, der weiterhin Regeln, Mechaniken und Setting umfasst (anstelle des Fokus auf nur die Regeln), definieren - und damit objektiv erkennbar werden lassen - ist meines Erachtens unzuläßig bzw. schlicht falsch.
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Taschenschieber

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #33 am: 12.09.2013 | 09:46 »
Dieser überspitzt postulierte "Braindamage" kommt aber (wie auch die Spielweise) nicht vom System. Sondern vom Spiel. Also von der Gesamtheit aus System, Setting, sozialen Regeln (der einzelnen Runde und/oder der Szene), Plots (aus Kaufabenteuern oder aus dem Kopf des einzelnen SLs).

Ich behaupte auch, dass es, egal wie viele Spielstile ein System unterstützt, fast immer einen geben wird, der in der Szene klar dominiert. Dass man damit auch anderes problemlos spielen könnte, ist dann graue Theorie, wenn halt die Spieler, die man findet, genau diesen Stil wollen.

Offline Slayn

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #34 am: 12.09.2013 | 10:03 »
Brain Damage ist ja ein scharfer Ausdruck dafür, wo kommt der denn her? Aber ich verstehe was damit gemeint ist, wenn man sich nach Links drehen muss um nach Rechts zu gehen.

Wenn ich mir etwas zulege, dann ist das als Gesamtwerk zu betrachten, bei denen sich alle Teile optimal unterstützen und ergänzen, also Setting, Spielstil, Spielziel und Regelwerk dahinter. Mir persönlich bringt es herzlich wenig, wenn z.B. das Regelwerk nicht mit dem Setting harmoniert und den Spielstil nicht unterstützt. Gerade bei der Masse an angebotenen Rollenspielen, die es am Markt gibt, findet sich immer etwas das besser passt, da ist ein Umstieg einfach als die Anpassung von etwas Existierenden. Ich betone nochmal das "optimal" von vorher, denn das ist für mich der springende Punkt. Machen kann man mit allem irgendwas und kreative Leute finden auch für alles irgendwie einen Nutzen oder einen Workaround, nur, das kann doch nicht der Sinn sein?
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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #35 am: 12.09.2013 | 10:15 »
Ich behaupte auch, dass es, egal wie viele Spielstile ein System unterstützt, fast immer einen geben wird, der in der Szene klar dominiert. Dass man damit auch anderes problemlos spielen könnte, ist dann graue Theorie, wenn halt die Spieler, die man findet, genau diesen Stil wollen.
Die Wahrnehmung der Dominanz ist meines Erachtens, unter Umständen  (zB Abseits der One-Trick-Pony Systeme), ein Resultat der Wahrnehmung des persönlichen Freunde, Bekannte beziehungsweise Szenekreis als eine übergreifende, repräsentative und ggf. gar dominierende Masse.

Das heißt in Bezug auf V:tM kann ich was die eingangs erwähnten drei Aspekte gibt auf Gruppen beziehungsweise Spieler verweisen die sich jeweils einen Aspekt herausgesucht haben und diesen mitunter gar einzelhervorgehoben in ihre Spielweise integriert haben. Das heißt so ganz praktisch. Ich spiele selbst das Spiel abhängig von der Gruppe in unterschiedlichen, sich teilweise traditionell eher entgegenstehenden Spielweisen.
M.E. ist es da eher die Theorie, mitunter einzelner, die versucht eine Spielweise abzuleiten.

Brain Damage ist ja ein scharfer Ausdruck dafür, wo kommt der denn her? Aber ich verstehe was damit gemeint ist, wenn man sich nach Links drehen muss um nach Rechts zu gehen.
Der Begriff wurde von Ron Edwards in einer Diskussion geprägt.
Der entsprechende Beitrag ist auf Lumpley.com zu finden. Ebenso wie die Diskussion in dem der Begriff fiel (Kommentar #14)

Zitat
Wenn ich mir etwas zulege, dann ist das als Gesamtwerk zu betrachten, bei denen sich alle Teile optimal unterstützen und ergänzen, also Setting, Spielstil, Spielziel und Regelwerk dahinter.

Die Kunst ist es so wahrzunehmen das man die gewünschte Spielweise vom Rollenspiel unterstützt sieht.
Es sind dort mitunter keine tiefgreifenden, arbeitsreichen Anpassungen nötig sondern nur ein annährend geeintes Spielverständnis im direktem Umfeld.
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Taschenschieber

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #36 am: 12.09.2013 | 10:16 »
Brain Damage ist ja ein scharfer Ausdruck dafür, wo kommt der denn her? Aber ich verstehe was damit gemeint ist, wenn man sich nach Links drehen muss um nach Rechts zu gehen.

Mit diesem "Brain Damage" ist gemeint, dass das, was du viel spielst, Rückwirkungen darauf hat, wie du über das Spiel an sich denkst, an andere Spiele herangehst und was du gut findest und was nicht. Halte ich für ein ziemlich normales Phänomen (nach meinen normalen Standards würde ich z. B Pokémon auch hassen - aber ich bin halt in der Pokémania aufgewachsen und es ist hängen geblieben und ich freue mich, dass die Reihe meinen üblichen Standards zumindest immer näher kommt [/ot]).

Offline Teylen

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #37 am: 12.09.2013 | 10:27 »
Neben den beiden verlinkten Äußerungen gab es noch eine Diskussion auf Indie-RPGs.com wo Ron Edwards den Bezug zu V:tM herstellt und seinen Standpunkt näher ausführte.
Der Vorwurf hierbei ist das V:tM, dadurch das es nicht (nur) NAR unterstützt, die Spieler jedoch mitunter glauben das sie mit dem Spiel Storytelling machen und eine Geschichte schaffen, die ggf. keine Geschichte im Sinne von NAR ist, eine bleibende, biologisch-faktische Hirnschädigung erleiden (welche sie zumindest für NAR verdirbt).

Wobei die Diskussion um das Thema leicht vom eigentlichen Thread-Fokus wegführt.
Allenfalls wäre es ein Beispiel für die Streitigkeiten.
« Letzte Änderung: 12.09.2013 | 10:36 von Teylen »
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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #38 am: 12.09.2013 | 10:31 »
Mit diesem "Brain Damage" ist gemeint, dass das, was du viel spielst, Rückwirkungen darauf hat, wie du über das Spiel an sich denkst, an andere Spiele herangehst und was du gut findest und was nicht. Halte ich für ein ziemlich normales Phänomen

Interessant. Auf den Gedanken wäre ich in dem Zusammenhang gar nicht gekommen.
Mir kam eher in den Kopf wie oft es doch anscheinend vorkommt, das ein, sagen wir mal auf "Soziales" ausgelegtes Setting und Spiel nachher ohne Regeln für Soziales daherkommt oder man diese konkret ignorieren muss um eben den angestrebten Spielstil fahren zu können, bzw. so seltsame Effekte wie bei VtM dass hier ein System mit ausgeliefert wurde dass sich besser für ein Superhelden-RPG eignet als für den suggerierten Spielstil.

@Teylen: Danke für den Link, werde ich mir bei Gelegenheit mal durchlesen.
Ich schrieb ja, man kann alles machen, wir sind ja (teils) kreative Leute. Nur den Anspruch an optimale Unterstützung erfüllt das nicht und eben diesen Anspruch habe ich an etwas für das ich Geld ausgebe.
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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #39 am: 12.09.2013 | 10:57 »
Ich persönlich halte es für falsch, gesetz des Falles das man an einer bleibenden Einflußnahme von Systemen auf Gehirnaraele respektive Denkweisen ausgeht, von einem Schaden zu sprechen wie es in der Diskussion um den Begriff getan wird.
Im Grunde ist es die Unterstellung das Personen auf die falsche Art und Weise mit einer perse negativen Spielweise zwar Spaß haben, dieser Spaß jedoch im Grunde eine pervertierte Form der Freude bzw. des eigentlichen Spaß ist. Hauptsächlich auf der Grundlage dessen das man selbst den Spaß im Kontext auf die Spielweise entweder nicht nachvollziehen kann oder man die Erfahrung machte das sich die eigenen Ansprüche bzw. das Empfinden an der Spielweise und von Spaß geändert hat. Verbunden mit der Befürchtung das niemand die eigene (neue) Spielweise Spaßquelle teilt weil sie der falschen anhängen.
Der Versuch hierbei die Schuldzuweisung an ein Objekt zu richten, anstelle die Personen, mag versuchen die Diskussion zu deeskalieren bzw. den Anschein einer Objektivität zu geben, führt aber letztlich nicht zum gewünschten Resultat.

@Teylen: Danke für den Link, werde ich mir bei Gelegenheit mal durchlesen.
Ich schrieb ja, man kann alles machen, wir sind ja (teils) kreative Leute. Nur den Anspruch an optimale Unterstützung erfüllt das nicht und eben diesen Anspruch habe ich an etwas für das ich Geld ausgebe.
Einerseits ist es durchaus möglich seine Spielweise in einem offenen gestalteten Rollenspielsystem hinreichend optimal unterstützt zu sehen.
Andererseits gibt es den Aspekt das man mehr als eine Spielweise, die mitunter im Vorfeld nichtmals klar umrissen wurde, von einem System bedient sehen möchte. Das man mitunter zwischen unterschiedlichen Kampagnen zwischen einer herausforderungsorientierten Runde zu einer sozialen oder einer dramatischen Wechseln möchte oder wie von Luxferre bzw. Ardwulf angemerkt selbst innerhalb der Kampagne, vielleicht gar am selben Spielabend in der Spielweise variiert.
Hat man ein System das eine Spielweise optimal bedient, steht man vor der Herausforderung das es sich für andere Spielweisen mitunter nicht wirklich gut bis gar nicht eignet. Ein nicht festgelegtes System mag die eine Spielweise nur durchschnittlich, vielleicht gar leicht unter durchschnittlich, bedienen, aber man hat die Ressourcen zur Abweichung.
Wobei die Eignung hinsichtlich der primären Spielweise wieder subjektiv ist.
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Taschenschieber

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #40 am: 12.09.2013 | 11:00 »
Ich hab doch oben schon gesagt, dass der Begriff polemisch-überspitzt ist und das dahinterstehende Phänomen dann möglichst sachlich erklärt - was willst du eigentlich?

Offline Teylen

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #41 am: 12.09.2013 | 11:06 »
Ich mochte und habe meine Ansicht zu dem Thema gepostet und bin ferner auf einen Beitrag von Slayn eingegangen.

Wenn du nicht an dem Austausch von Ansichten, Meinungen und Argumenten interessiert bist, stattdessen mit Sprüchen wie "was willst du eigentlich`?" kommst und persönlich wirst, bitte ich dich hiermit dich aus dem Thema zurückzuziehen.
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Taschenschieber

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #42 am: 12.09.2013 | 11:08 »
Bloß hat niemand - auch Slayn nicht - den Begriff "brain damage" und die damit implizierten Vorwürfe irgendwie thematisiert. Das Fass hast ganz alleine du aufgemacht. Aber whatever, monologisier ruhig weiter vor dich hin, ich bin draußen.

edit: Ich würde dir übrigens auf deine PN gerne antworten - du hast mich aber geblockt. Antwort: Nein - meine Beiträge bleiben da, wo sie sind.
« Letzte Änderung: 12.09.2013 | 11:15 von Taschenschieber »

Offline Arldwulf

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #43 am: 13.09.2013 | 08:46 »
Einerseits ist es durchaus möglich seine Spielweise in einem offenen gestalteten Rollenspielsystem hinreichend optimal unterstützt zu sehen.
Andererseits gibt es den Aspekt das man mehr als eine Spielweise, die mitunter im Vorfeld nichtmals klar umrissen wurde, von einem System bedient sehen möchte. Das man mitunter zwischen unterschiedlichen Kampagnen zwischen einer herausforderungsorientierten Runde zu einer sozialen oder einer dramatischen Wechseln möchte oder wie von Luxferre bzw. Ardwulf angemerkt selbst innerhalb der Kampagne, vielleicht gar am selben Spielabend in der Spielweise variiert.
Hat man ein System das eine Spielweise optimal bedient, steht man vor der Herausforderung das es sich für andere Spielweisen mitunter nicht wirklich gut bis gar nicht eignet. Ein nicht festgelegtes System mag die eine Spielweise nur durchschnittlich, vielleicht gar leicht unter durchschnittlich, bedienen, aber man hat die Ressourcen zur Abweichung.
Wobei die Eignung hinsichtlich der primären Spielweise wieder subjektiv ist.

Um ganz ehrlich zu sein habe ich inzwischen sogar die Erfahrung gemacht dass ich spezielle Spielweisen in allgemeinen Systemen besser umgesetzt gesehen habe als in auf diese Spielweise zugeschnittenen Systemen. Das klingt sicher erst einmal ein wenig paradox, und ich bin auch nicht sicher ob ich die Gründe hinreichend erklären kann.

Aber ein Aspekt ist sicher dass Rollenspiel sehr komplexe und weite Bereiche umfassende Thematiken abdeckt. Ein System welches speziell "soziales Intrigenspiel" abdecken möchte hat ein Feld vor sich welches auch in dicken Wälzern noch nicht umfassend abgedeckt sein kann. Und wagt sich dann mit Regelmechaniken auf dieses Feld. Irgendwann komm ich dann hinterher - versuche meinen eigenen Weg zu finden und meinen eigenen Ansatz - und komme unweigerlich woanders an. Der hohe Detaillierungsgrad in Verbindung mit derart weiten Themen führt unweigerlich dazu dass man etwas links liegen lässt.

Der Ansatz allgemeiner Systeme ist weniger detailliert. Normalerweise müsste man also erwarten dass noch mehr aussen vor bleibt und nicht sauber abgedeckt werden kann. Doch hat man hier viel häufiger Mechaniken aus anderen Bereichen die in ihrer Grundidee übernommen werden können und auf konkrete Probleme auch außerhalb ihrer Thematik angewandt werden können.

Ich würde dies mit einem Werkzeugschuppen vergleichen. Habe ich nur Werkzeug zum Feld umgraben so werde ich für viele Probleme dabei das richtige Werkzeug zur Hand haben. In einem allgemeinerem Werkzeugschuppen habe ich auch Dinge die ganz andere Themen abdecken. Einen Hammer und eine Axt und eine Säge z.B.

Viele Probleme beim Feldumgraben kann ich mit spezialisiertem Werkzeug etwas besser als mit dem einfachem Spaten lösen. Aber es kann mir auch immer mal passieren dass ich auf eine alte Wurzel treff die ich mit der Axt doch besser behandeln könnte.

Die Flexibilität allgemeiner Systeme hilft auch dann wenn man sie nur auf spezielle Spielweisen anwendet.
« Letzte Änderung: 13.09.2013 | 08:48 von Arldwulf »

Offline Mutifu

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #44 am: 13.09.2013 | 12:10 »
Die Frage ist halt, ob es sich lohnt Äxte und Sägen zu kaufen und ihre Benutzung zu erlernen, wenn man normalerweise nur seinen Garten umgräbt und die Wurzel auch mit etwas mehr Anstrengung mit einem guten Spaten durchbekommt.

Ich tendiere da ja zu "nein", aber ich bin auch ein fauler Sack.  ;D
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Offline Arldwulf

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #45 am: 13.09.2013 | 12:55 »
Ganz genau. Am Ende muss man eben abschätzen wie komplex und vielseitig ein Bereich ist. Je stärker dies der Fall ist, umso besser ist es auch sich aus anderen Themenbereichen Inspiration zu holen, und andere Ansätze zu nutzen.

Offline Teylen

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #46 am: 16.09.2013 | 09:39 »
Um ganz ehrlich zu sein habe ich inzwischen sogar die Erfahrung gemacht dass ich spezielle Spielweisen in allgemeinen Systemen besser umgesetzt gesehen habe als in auf diese Spielweise zugeschnittenen Systemen.
Ich bin nicht sicher ob ich dort zustimmen würde.
Das heißt soweit ich mich erinnere sind die spezialisierten Rollenspielsysteme und damit die Spielweisen sehr stark spezialisiert. So das man bspw. weniger versucht "soziales Intrigenspiel" in seiner Allgemeinheit abzubilden sondern es verhältnismäßig scharf umreisst.
Zum Beispiel mit "sozialer Interaktion unter pubertierenden Charakteren mit einem Focus auf der prominenten Rolle von Sex wie in Vampire Diaries, True Blood etc. " (Monsterhearts), auch "soziale Interaktion unter Erwachsenen revolutionären Persönlichkeiten in einem Klassen-System wie in 1984." (Perfect Unrevisted), "soziale Interaktion im Sinne einer Soap wie bei Smallville, Dark Shadows und dergleichen" (Smallville, Rosemont Bay), "soziale Interaktion des eigenen Charakter mit seinen internen Schwäche die durch eine externe Bedrohung thematisiert werden" (Annalise) oder auch "soziale Interaktion unter den Figuren einer shakespearresken Tragödie über fünf Akte." (A Tragedy in 5 Act).

Das heißt imho versuchen die spezialisierten Rollenspiele weniger das komplexe und vollständige Themengebiet in seiner Gesamtheit abzubilden sondern bieten das Stück daraus das ihnen mit Abstand am besten gefällt bzw. des Thema würdig erscheint.

Ich glaube hierbei auch nicht das man mit einem allgemeinen System dort immer hinreichend gut das abbilden kann was der Spezialist macht.
Vielleicht kriegt man da mit einer Axt eine Wurzel klein, aber wenn man versucht sowas zu machen wie ein Beet anzulegen oder gar Spargel zu stechen kann das mit einer Axt ein echter Krampf werden. ^^; Gerade wenn man bedenkt das die Bearbeitung der Wurzel/des Steins eher eine Ablenkung von der eigentlichen Tätigkeit ist und man ggf. dem mit einem Handspaten auch bei kommt, wenn auch ggf. eine Idee mühsamer.
Es könnte auch sein das ein spezialisiertes System zum Feldumgraben einen empfiehlt anstelle einer Axt einen Pflug zu benutzen. Also ein gröberes Werkzeug bietet das auf die Problemstellung hin effektiver wirkt.
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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #47 am: 16.09.2013 | 10:08 »
Diese Art von Spielen stehen am Endpunkt eines ganz bestimmten Entwicklungsprozesses, einem Endpunkt bei dem ich mich Frage ob es überhaupt noch Rollenspiele sind. Diese Spiele halte ich aber für die Diskussion nicht als relevant.

Wichtig dabei finde ich eher die Betrachtung der Basis, also das was, wie und womit. Ein System, das suggeriert A zu machen und Regeln zu B mitliefert, bricht mit sich selbst (Z.B. Narratives Spiel mit Simulierenden Regeln), ebenso der versuch ein Spiel, das A will und A Regeln liefert, als B zu spielen (Etwa Pendragon wie DSA zu spielen).

Die einzige Einschränkung, die ich darin sehe ist nicht das was man damit macht, sondern wie man es macht. So gesehen hallte ich es als sinnvoller, wenn man narratives DSA spielen will, den Regelkern durch Fate zu ersetzen als DSA wie Fate spielen zu wollen.

Je klarer also Intention und Umsetzung zusammenpassen, umso weniger mögliche Spielstile und Spielweisen kommen am Ende dabei heraus.

[Nachtrag] Die ganzen Spezialistenspiele sind nur ein Destillat dieser Denkweise, weil sie halt nicht nur den Fokus strikt legen sondern auch alle weiteren Ansatzpunkt abfeilen.
« Letzte Änderung: 16.09.2013 | 10:10 von Slayn »
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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #48 am: 16.09.2013 | 10:29 »
Ich persönlich habe die Spiele, welche ich vorangegangen erwähnte, bisher durchaus als zentralen Aspekt der Diskussion betrachtet. Gerade weil es an sich Spiele sind die sehr klar auf eine Spielweise hin entwickelt wurden und hauptsächlich mit dieser gespielt werden.

Wohingegen ich Spielen welche unterschiedliche Spielweisen ermöglichen, in dem sie explizit solche verlauten oder in ihrer Gestaltung mehrere Spielweisen anregen als Gegenstück zu eben den spezialisierten System betrachte. Schließlich wäre es müßig bis vielleicht unmöglich für eben die breitgefächerten eine bestimmte herangehensweise allgemeinverbindlich zu empfehlen.
Das heißt Aussagen wie das man DSA entweder simulationistisch spielen sollte oder es mit einem narrativen Spiel grundlegend umgestalten finde ich schwierig (es würde im Sinne der Umfrage zu "Ein System, eine Spielweise" tendieren).

Einerseits fällt es den Spielern mitunter wesentlich leichter das System ohne das fremde Rollenspiel in der angestrebten Spielweise zu spielen. Andererseits setzt es vorraus das die Vorstellung der Gruppe hinsichtlich eines Spiels mit einer Betonung auf der Erzählung bzw. den Drama kompatibel zu dem ist was FATE bietet.
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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #49 am: 16.09.2013 | 10:48 »
Ich bin nicht sicher ob ich dort zustimmen würde.

Ich finde deine Ausführungen eigentlich sehr stimmig, und ich denke gerade was die weitergehende Spezialisierung innerhalb der einzelnen Themen betrifft hast du natürlich recht. Durch diese weitere Einschränkung wird es natürlich auch wahrscheinlicher alles abzudecken. Letztlich gibt es wohl nicht die Ideallösung und man muss von Fall zu Fall urteilen. Mein Argument zielte auch eher darauf dass die allgemeineren Systeme (das ganze gibt es natürlich auch als "allgemeiner auf eine Spezielle Thematik bezogen als etwas das von dieser speziellen Thematik wieder nur einen speziellen Teilbereich beleuchtet) die Möglichkeiten bieten andere Perspektiven und Stilmittel mit einzubringen.

Und dass ich denke davon kann man auch für spezielle Probleme profitieren. Sei es indem eine Mechanik aus einem anderem Bereich genutzt werden kann um etwas innerhalb des Spezialthemas umzusetzen oder indem in dieses Thema andere Elemente übernommen werden.
« Letzte Änderung: 16.09.2013 | 10:51 von Arldwulf »