Umfrage

Ein Rollenspiel-System,..

.., eine Spielweise!
6 (9%)
.., viele Spielweisen!
60 (89.6%)
.., keine Meinung
1 (1.5%)

Stimmen insgesamt: 56

Autor Thema: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?  (Gelesen 8958 mal)

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Offline Slayn

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #50 am: 16.09.2013 | 11:32 »
@Teylen:

Ich nenne diese Spiele mit Bedacht ein Destillat. Jeder von uns kann ein x-beliebiges Spiel nehmen und auf einen absoluten Punkt reduzieren, der nur noch den Kern der angestrebten Spielweise wiederspiegelt.

Das verfälscht aber die Betrachtungsweise, die man von was (Welche Spielinhallte sind möglich?) und dem wie (Wie werden diese Spielinhallte umgesetzt?) haben kann, wobei man eben die Frage übersieht, wie genau die zugrunde liegenden Regeln das was und wie zusammenführen und zusammenhalten.

Das wichtige ist dabei, das ein Spielsystem (Als Setting, Ausrichtung und Regeln), wenn es ein Mal eine bestimmte Ausrichtung hat, etwa ein Narratives Spielsystem zu sein, diese Ausrichtung nicht mehr verlässt oder nur unter großen Schwierigkeiten.
Das "was" dabei ist zweitrangig. ich sehe keinen großen Unterschied zwischen Action, Intrige, Drama, so lange das "wie" mit der Grundsubstanz des Systems einhergeht.

Deswegen finde ich den Verweis auf die Spezialistensysteme immer mehr hinderlich als hilfreich, das suggeriert nämlich, dass bestimmte Spielinhallte nur durch Einschränkung anderer Spielinhallte möglich sind.

Arldwulf fällt hier schön rein, wie ich finde. Er suggeriert hier nämlich, das Universalsysteme, die ja grundsätzlich meist auf einem simulierenden Gedanken, mit einem Schuss gamistischen Gedanken auf der Charakterseite daherkommen, deswegen universel einsetzbar sind, weil sie zu nichts "Nein" sagen, bzw. zu nichts eine eindeutige Meinung propagieren, wie es die Spezialistensysteme machen.
Hier liegen aber die eigentlichen Problemchen begraben, dann gerade hier entsteht ja das Dysfunktionale Spiel bzw.- entsteht die Stelle, an der die Regeln das Spiel doch nicht unterstützen.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline Arldwulf

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #51 am: 16.09.2013 | 11:42 »
Arldwulf fällt hier schön rein, wie ich finde. Er suggeriert hier nämlich, das Universalsysteme, die ja grundsätzlich meist auf einem simulierenden Gedanken, mit einem Schuss gamistischen Gedanken auf der Charakterseite daherkommen, deswegen universel einsetzbar sind, weil sie zu nichts "Nein" sagen, bzw. zu nichts eine eindeutige Meinung propagieren, wie es die Spezialistensysteme machen.
Hier liegen aber die eigentlichen Problemchen begraben, dann gerade hier entsteht ja das Dysfunktionale Spiel bzw.- entsteht die Stelle, an der die Regeln das Spiel doch nicht unterstützen.

Da mißverstehst du meinen Ansatz allerdings völlig, denn dies ist nicht meine Meinung. Eigentlich so ziemlich das genaue Gegenteil davon.
« Letzte Änderung: 16.09.2013 | 11:45 von Arldwulf »

Offline Slayn

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #52 am: 16.09.2013 | 11:45 »
Da mißverstehst du meinen Ansatz allerdings völlig, denn dies ist nicht meine Meinung. Eigentlich so ziemlich das genaue Gegenteil davon.

Dann erläutere mir das bitte etwas genauer. Genau die Aussage, das Mechaniken aus anderen bereichen genutzt werden können, ließen bei mir diesen Schluss aufkommen.
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Offline Arldwulf

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #53 am: 16.09.2013 | 11:46 »
Der Grund warum ich die Erfahrung gemacht habe spezielle Probleme mit allgemeinen Mitteln besser umsetzen zu können liegt nicht darin begründet dass diese Systeme klar simulationistisch oder gamistisch wären (oder sich überhaupt auf einen Spielstil einschränken), oder keine eindeutige Meinung oder Umsetzung propagieren. Sondern genau umgedreht darin dass die propagierten Umsetzungen mit mehr verschiedenen Themen und Spielweisen zu tun haben. Und dadurch stärker voneinander abweichen, ein weiteres Spektrum abdecken. Und in der Folge auch verschiedenartigere Perspektiven.
« Letzte Änderung: 16.09.2013 | 11:47 von Arldwulf »

Offline Slayn

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #54 am: 16.09.2013 | 12:00 »
Der Grund warum ich die Erfahrung gemacht habe spezielle Probleme mit allgemeinen Mitteln besser umsetzen zu können liegt nicht darin begründet dass diese Systeme klar simulationistisch oder gamistisch wären (oder sich überhaupt auf einen Spielstil einschränken), oder keine eindeutige Meinung oder Umsetzung propagieren. Sondern genau umgedreht darin dass die propagierten Umsetzungen mit mehr verschiedenen Themen und Spielweisen zu tun haben. Und dadurch stärker voneinander abweichen, ein weiteres Spektrum abdecken. Und in der Folge auch verschiedenartigere Perspektiven.

Also wenn ich dich richtig verstehe, nur reine Resolutionsmechaniken anbieten.
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Offline Teylen

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #55 am: 16.09.2013 | 12:08 »
So wie ich es verstand ist Ardwulfs Argumentation die das ein Spielweisen übergreifendes Rollenspiel deswegen vom Einsatz her empfehlen ist weil es neben den Kern-Funktionen herangehensweisen für Herausforderungen bieten kann die vom spezialisierten System nicht vorgesehen sind.

Das heißt das man, wenn man beispielsweise von dem Teenager-Drama ausbricht und die Interaktion auf eine Situation zu beziehen die eher einem Tolstoi Epos entspricht, bietet das weniger definierte System mitunter eine im Schnitt ähnlich durchschnittliche Behandlung beider Themen, als ein Thema im Detail zu vertiefen und ergründen während das andere Thema aussen vor steht.
Es reagiert mitunter auch 'einheitlicher' wenn man bei dem "Teenager-Drama mit Sex" versucht den Sex Aspekt wegzulassen.
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Offline Slayn

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #56 am: 16.09.2013 | 12:27 »
ich werde das Gefühl nicht los dass du diese Spezialistensysteme als reinen Strohmann ins Feld führst, um einer ganz einfachen Aussage zu entgehen.

VtM/V20 als Setting ist multifunktional einsetzbar.
VtM/V20 die Regeln haben eine ganz bestimmte Richtung und sind nicht multifunktional einsetzbar.
Innerhalb des Settings ist alles sinnvoll möglich.
Innerhalb der Regeln sind nur begrenzte Dinge sinnvoll möglich.

Das Gesamtwerk (Spielsystem) ist also nicht multifunktional einsetzbar.
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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #57 am: 16.09.2013 | 12:38 »
@Slayn:
Ich würde die Spiele nicht Destillate nennen da es sich dabei weniger um die Reduktion bestehender Spiele handelt als ein stark konzentriertes Spieldesign hinsichtlich der Inhalte sowie Spielweisen des Spiels.

Sie werden auch dahigehend relevant als das die Motivation das Design gerichteter zu gestalten sowie konzentrierte Spiele zu schaffen auf der Betrachtung basiert das die Frage "Welche Spielinhalte sind möglich" bei verschiedenen Spielen nicht eindeutig beantwortet wird bzw. mitunter nicht beantwortet werden kann.

Das heißt, meiner Meinung nach, scheitert man daran bei einem Spiel wie V:tM und wohl auch DSA eine bestimmte Ausrichtung basierend auf Setting, Fluff sowie Regeln festzulegen. Als Konsequenz daraus weichen die Spielsysteme, abhängig von der Gruppe, scheinbar von der 'Grundsubstanz' ab und es kommt mitunter zu Schwierigkeiten in der Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Sichtweisen.

Deswegen finde ich den Verweis auf die Spezialistensysteme immer mehr hinderlich als hilfreich, das suggeriert nämlich, dass bestimmte Spielinhallte nur durch Einschränkung anderer Spielinhallte möglich sind.
Ich habe den Eindruck das dies für verschiedene Spieler in Bezug auf das Spielverständnis durchaus wahr ist.
Das heißt man hält es nicht für möglich das gleiche Ausmaß an NAR zu erzielen wenn das Spiel neben diesem GAM oder SIM bedient. Insbesondere nicht wenn der Anteil der letzten beiden den Eindruck macht zu überwiegen (DSA, VtM).
So das der Vorschlag aufkommt ein System (DSA) mit einem im grunde spezialisierten System (FATE) zu spielen.

[..] um einer ganz einfachen Aussage zu entgehen.
Ich halte die Aussagen die du dort weiter triffst tatsächlich für falsch.
Weder teile ich deine Ansicht zu dem Regeln.
Noch die Ableitung von der den Regeln zugeschriebenen Bedeutung zu dem Gesamtwerk.

Die Erwähnung von spezialisierten Systemen ist kein Strohmann.
Mehr die Folge daraus das diese, nach meinem Kenntnisstand, als Reaktion auf die 'Widersprüchlichkeit' von V:tM gestaltet wurden. Mit eben den Ziel eine eindeutige Spielweise, oftmals im Rahmen von Modellen wie GNS, zu schaffen.
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Offline Arldwulf

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Re: Ein Rollenspiel-System, Eine Spielweise ! ?
« Antwort #58 am: 16.09.2013 | 12:45 »
Also wenn ich dich richtig verstehe, nur reine Resolutionsmechaniken anbieten.

Das würde ich so gar nicht sagen.

Die Aussage ist eher: Je vielfältiger die abgedeckten Bereiche umso vielfältiger und verschiedenartiger sind die Lösungsansätze in einem System. Verschiedenartige Herangehensweisen können dann eine weitere Perspektive vermitteln wenn es konkrete Probleme gibt.

So wie ich es verstand ist Ardwulfs Argumentation die das ein Spielweisen übergreifendes Rollenspiel deswegen vom Einsatz her empfehlen ist weil es neben den Kern-Funktionen herangehensweisen für Herausforderungen bieten kann die vom spezialisierten System nicht vorgesehen sind.

Ja. Allerdings nicht nur in dem Sinne dass dies nützlich wäre wenn man von den eigentlichen spezialisierten Themen abweicht, sondern generell. Um bei Thema soziale Beziehungen im Teenagermileu zu bleiben. Zum einem helfen hier Regeln fürs Korbwerfen dabei wenn ich das Thema "wie sportlich sind denn die Sportcracks" darzustellen (wenn ich also zusätzlich zu den sozialen Beziehungen auch noch weitere Themen hineinbringen will). Zum anderem kann ein Ansatz aus anderen Themen aber auch beim Kernthema soziale Beziehungen nützlich sein, um dortige bestehende Regelungen zu ergänzen.

Oder anders gesagt: Mehr Perspektiven helfen generell. Sowohl wenn es um etwas geht dass man dem spezialisiertem System hinzufügen mag, als auch bei dem was das spezialisierte System eigentlich abdeckt.

Aber wie oben schon gesagt - das ganze ist sicherlich immer von Fall zu Fall abzuwägen. Ich denke dass in den von Teylen genannten Fällen es auch so ist dass diese schon sehr konkrete Dinge behandeln, und dort sind dann schon Systeme die generell soziale Interaktion abdecken "allgemein" - und die Distanz zu anderen, noch allgemeineren Systemen ist zu groß um noch viel zu übernehmen oder sich inspirieren zu lassen.
« Letzte Änderung: 16.09.2013 | 12:47 von Arldwulf »