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The Strange

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Waldviech:
Nja, das Regelsystem hat so seine Schwächen. Das ist schon richtig. Dafür geht es allerdings ziemlich flott von der Hand. Ich gehöre ohnehin zu denen, die sich eher für das Setting als für die Regeln interessieren. Da fand ich Numenera schon großes Kino und das, was bislang von "The Strange" zu lesen war, ist auch ziemlich cooles Zeug. Auf seine Art hat das Ganze natürlich recht viel vom guten alten Torg, wobei halt das Invasionsthema fehlt. Vielleicht ist das sogar positiv.

aikar:
Ich freu mich auf "The Strange" primär als "Numenera-Toolkit" für Conversions aller Art.

Waldviech:
Dafür dürfte es wohl auch recht gut funktionieren. Besonders nützlich dürfte da auch das geplante Recursions-Quellenbuch sein, dass sich noch näher mit den vielen verachiedenen Welten befasst. Soweit ich das verstanden habe, werden im GRW wohl zufürderst Ruk und Ardeyn beschrieben werden (nebst den Erd-Organisationen, die sich mit Dimensionsreisen beschäftigen). Weitere Welten werden wohl nur kurz angerissen.

Waldviech:
So, nachdem ich mal einen kurzen Blick habe reinwerfen können, mal ein paar erste, kurze Eindrücke:

Artworkmäßig ist das Ganze wie zu erwarten war, sehr gut gelungen. Das Buch ist einfach hübsch anzuschauen. Insgesamt bin ich bis jetzt recht angetan von The Strange. Der Vergleich zu TORG drängt sich natürlich auch weiterhin auf, da es darin ja auch um das Reisen zwischen verschiedenen "Realitäten" geht. The Strange handhabt erwartungsgemäß allerdings einiges anders:
Unsere Erde hat nicht nur als "Prime World" außerhalb der "Chaosphäre" (wie das Strange auch genannt wird) eine Sonderstellung, sondern auch weil offenbar zur Entstehungszeit ein Teil der außerirdischen Gerätschaften, mit denen das Strange geschaffen wurde, auf die Erde gecrasht ist und unser Planet daher eine ganz besondere Beziehung zum Strange hat. Denn wegen dieser besonderen Umstände wird die Erde von einer ganz besonders großen Vielzahl von "Recursions" umschwirrt. Recursions sind im Grunde genommen "Echos" der Träume und Fiktionen der Bewohner einer Primärwelt - oder sie sind von Reisenden im Strange gezielt erschaffen worden. So groß wie die Erde sind sie fast nie. Oft sind sie so groß wie Länder oder kleinere Kontinente, in einigen Fällen sind sie aber auch nur so groß wie ein Zimmer. Bis auf Ruk sind die meisten Recursions, die im Buch beschrieben werden, das Ergebnis irdischer Fiktionen oder Tätigkeiten.
Neben der Fantasywelt Ardeyn trifft man unter anderem auch auf
- eine hypermoderne Großstadt mit psionischen Superhelden, die sich durch Superheldencomics und Anime manifestiert hat
- eine "Mini-WoD", in der verborgene Vampire und Werwölfe sich kloppen
- eine postapokalyptische Einöde alá Mad Max, entstanden durch die gesammtelten Weltuntergangsängste der Erdbewohner
- ein magisches Land, in dem die Mythen und Legenden der amerikanischen Ureinwohner real sind
Im Strange ist allerdings noch viel Abgefahreneres möglich. So wird z.b. eine muppetmäßige Puppendimension erwähnt - oder ein riesig-gigantischer Baum, in dem vernunftbegabte Krähen leben. Anders als bei Torg ist auch der Raum zwischen den verschiedenen Welten, das Strange selbst, ein wichtiger Schauplatz. Es lässt sich mit allerlei Gefährten bereisen (Die Bewohner Ruks bauen Raumschiffe und die Ardeyner schubsen fliegende Segelschiffe vom Rand ihrer Welt) und ähnelt so ein wenig einem "Fantasy-Weltraum".
Da es sich bei den Recursions letztlich um künstliche Gebilde handelt, kann es variieren, wie "real" die Bewohner derselben sind. In vielen Fällen haben die Bewohner einer Recursion den "Spark", das heißt sie sind wie Erdbewohner Wesenheiten mit echtem, eigenen Bewusstsein und daher wirklich real. Einige haben aber auch das Pech, quasi nur so etwas wie "Programme" zu sein - ungefähr vergleichbar mit NSCs in einem Videospiel, die einfach programmartig den Gesetzen ihrer Heimatwelt folgen. (Besonders gruselig: Eine Recursion, die durch 50er-Jahre-Serien wie "Leave it to Beaver" entstanden ist und in der niemand ein echtes Bewusstsein hat. Die "Bewohner" folgen automatenhaft den piefigen 50er-Jahre-Konventionen. Wenn irgend ein Besucher von Außen diese Idylle durch Fehlverhalten stört, mutieren sie zum KKK-ähnlichen Lynchmob)..

La Cipolla:
Klingt ... nett. Vor allem die Zwischenräume und der Fantasy-Weltraum. Netter als erwartet. =)


--- Zitat ---Artworkmäßig ist das Ganze wie zu erwarten war, sehr gut gelungen. Das Buch ist einfach hübsch anzuschauen.
--- Ende Zitat ---

Vergleichbar mit Numenera oder konsistenter? Gibt es diesmal den Versuch eines durchgängigen Stils?

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